„Da kann man durchfahren!“

Ich sollte die Jungs zu einem Hotel in der Augsburger Straße bringen. Da war ich zwei Wochen zuvor das letzte Mal, weswegen ich äußerte, dass ich nicht sicher sei, ob ich durch die Augsburger direkt durchkäme. Was auch kein Problem sein sollte, ich hätte quasi ohne Umweg über die Joachimsthaler ans Hotel ranfahren können. Das Wendeverbot dort würde ich nicht das erste Mal ignorieren …

Aber die Kundschaft war sich mehr oder minder sicher:

„Nee, da sind wir vorher mi’m Taxi durchgefahren. Ja, doch, das ist in die Richtung sicher offen!“

Da hab ich dann auch gesagt, dass ich seit zwei Wochen nicht mehr da war und am Ende waren wir uns einig, dass ich es versuchen sollte. Und dann:

Augen zu und durch, sag ich mal! ;) Quelle: Sash

Augen zu und durch, sag ich mal! 😉 Quelle: Sash

Die Enttäuschung war nicht groß, die Jungs wollten den Rest einfach laufen. Ich musste jedoch süffisant anmerken:

„Also ganz ehrlich: Da kommt wirklich keiner durch. Nicht mal meine Kollegen, obwohl ich manchen da einiges zutraue …“

😉

Feierabendprobleme

Manchmal kommt alles auf einmal.

Ich bin zeitlich perfekt abgestimmt nach Niederschöneweide aufgebrochen, um das Auto an diesem einen Tag der Woche an der Firma abzustellen. Danke Chef, dass ich das nicht jeden Tag tun muss! Dann aber war kein Parkplatz im Hof frei. Also rumfahren, weit entfernt parken und wissen, dass die Bahn raus ist … was 30 Minuten warten bedeutet.

Ich wollte die Zeit nutzen, um Zigaretten für mich und meine bessere Hälfte zu holen. Die jedoch verkeilten sich im Automaten. Am Ende hat mir der Döner-Verkäufer mit einem Messer aushelfen müssen. Man stochert ja viel zu selten mit Besteck in Kippenautomaten herum. Aber: Sieg!

Dann der Russe, der schlecht deutsch konnte, aber wusste, dass er in einen Stadtteil wollte, in den augenscheinlich nichts mehr fuhr. Hab für ihn einen Nachtbusfahrer gefragt, der weiterhelfen konnte. Na, immerhin, Berlin!

Danach „nur“ die übliche Stunde Heimfahrt. Aber ok.

Ich wünschte, jetzt wäre Wochenende. Geht aber nicht. Muss heute unbedingt nochmal raus. Kohlesorgen sind fies. Aber vielleicht wird wenigstens der Feierabend heute nacht stressfreier …

Generationensprünge

„Weißte, ich kannte ja – ok, ich bin zwar 97er-Kind – aber ich kannte den Darsteller von Walter White ja noch als Vater von …“

„Malcom.“

„Von – ja, richtig! – Malcom mittendrin!“

1997. Als der Kerl geboren wurde, der jetzt seinen Abiball hinter sich gebracht hatte und laut eigener Aussage gerne mal einen durchzog, lag ich nach meinem ersten Joint mit Kumpels zusammen im Zimmer einer Freundin, regte mich auf, dass das Zeug „gar nicht wirkt“ und erörterte anhand eines Plüsch-Delphins (damals noch mit ph geschrieben!), ob es möglich wäre, kleine Aquarien für Meerestiere zu bauen, die sich mit ihnen mitbewegen, so dass sie unendliche Bewegungsfreiheit trotz begrenzter Bassingröße hätten. Und nun redeten wir über die gleichen Serien.

Am Ende gab er mir gutes Trinkgeld und meinte:

„Ich unterhalte mich ja gerne mal mit Taxifahrern. Ich hab schon mal mit einem über den Kommunismus diskutiert, aber jetzt die Unterhaltung über Serien … nee, das war seit langem doch das Beste. Ich wünsch Dir noch einen schönen Feierabend und hau rein! Also jetzt mal so unter Jugendlichen.“

Und jetzt weiß ich nicht, ob ich mich deswegen älter oder jünger fühlen sollte …

Was nicht alles schiefgehen kann …

Kommt ein mir unbekannter Kollege an die Halte gefahren. Mit angeschalteter Fackel. Geht die Fackel plötzlich aus. Und wieder an. Nicht jetzt schnell blinkend wie bei einem stillen Alarm, sondern nach anderthalb Sekunden oder so. Dann brennt sie wieder ein paar Sekunden und geht erneut aus.

Ich sehe den Kollegen skeptisch an und er steigt auch gleich aus und meint:

„Weiß ich, Kollege, weiß ich! Ich war heute in der Werkstatt und seitdem ist das so. Keine Ahnung, was die da verbockt haben!“

Öfter mal was neues. 0.o

Die Pariser Kollegen haben die Schnauze voll von UberPop

Wie überall auf der Welt ist Uber auch in Frankreich nicht unbedingt von allen Seiten willkommen geheißen worden. So natürlich auch von den Taxifahrern. Im Grunde passiert in Frankreich ja das gleiche wie letztes Jahr bei uns: Schwarz arbeitende Uber-Fahrer bedrohen das Gewerbe massiv und halten sich dabei wohl auch nicht an schon ergangene Gerichtsurteile.

Da Frankreich bei Streiks aber doch noch mal eine etwas andere Streikkultur hat als Deutschland, gibt es nun nicht nur Berichte von verstopften Autobahnen, sondern auch Bilder von brennenden Uber-Autos zu vermelden. Zumindest tut das die taz heute.

Der Legende nach waren es nicht verfügbare Pariser Taxifahrer, die Travis Kalanick auf die Idee mit Uber brachten. Was wäre das für eine Ironie, würde deren jetztige Präsenz Ubers Frankreich-Ausflug beenden. 😉

Zumindest der französische Präsident denkt wohl über ein weiteres (?) Verbot nach*.

*Ich hab echt keinen Überblick über die Rechtssituation in Frankreich. Und in dem Artikel steht sinngemäß wirklich, dass UberPop eigentlich illegal ist, der Präsident aber über ein Verbot nachdenkt …

Abi-Ball, Erinnerungen, hach!

Im Postbahnhof (glaube ich) wurde letzte Nacht gefeiert. Abi-Ball. Gab eine Menge Kundschaft, das Anstehen am Ostbahnhof war immer entsprechend kurz. Erst die Eltern, dann die Geschwister, am Ende die Abiturienten selbst. Aber das hab ich nicht mehr miterlebt und ich weiß auch nicht, ob ich das gewollt hätte: So viele schwierige Kandidaten haben sich schon um 2 Uhr angesammelt …

Eine Mutter berichtete mir davon, wie sie den Sohn einer Freundin zum Hingehen überredet hat. Und dass er dann offenbar auch einen netten Abend hatte. Verdammt, ich bin alt! Ich war damals selbst so ein potenzieller Ball-Verweigerer (und hab immerhin als Einziger keinen Anzug oder so getragen), aber ich bin froh, dass ich da war. Ich hab vielleicht nicht alle aus der Stufe gemocht, aber es war ein Teil meines Lebens. Aber nun saß ich da mit einer Mutter und hab geredet wie sie. 0.0

Um die Abi-Zeitung (oder das Abi-Buch) ging es dann auch. Sie hätte ihres ja damals verloren bei der Party, aber sie erinnere sich daran, was ihr Mathelehrer damals reingeschrieben hätte:

„Keine Sorge, Sie werden irgendwann die Pyramiden sehen!“

Und sie fügte an:

„Und das ist so absurd. Zum einen war das 1987 und die Mauer war noch zu. Niemand von uns hätte das gedacht. Und ich war nicht einmal besonders reiselustig und hatte das nie vor. Aber jetzt hab ich vor 3 Jahren jemanden kennengelernt – und in der Tat: Demnächst fliegen wir nach Ägypten!“

Wow. Ich liebe solche Geschichten, ganz ehrlich!

PS: Liebe Abiturient_innen da draußen, die Ihr gerade überlegt: Geht hin! Vielleicht ist es bei Euch wie bei mir damals überteuert und unnötig protzig oder zu klein und von der falschen Clique geplant. Aber es ist ein Lebensabschnitt, der da zu Ende geht, und auch ohne pathetisch sein zu wollen: Es ist ein großer und irgendwie auch wichtiger! Im Zweifelsfall nehmt Euch wie ich damals vor, selbigen einfach so für Euch zu beenden oder nur hinzugehen, um Euch die Gesichter einzuprägen, die Ihr nie wieder sehen wollt. (So schlimm war’s bei mir nicht, aber die Sorte Mitschüler gab es auch)
Ich kann rückblickend wenigstens behaupten, mal im Interconti Pogo getanzt zu haben – und zwar auch mit Leuten, die ich bis dato nur so mittel fand. Ob es das Geld wert war? Keine Ahnung. Aber der Abend war immerhin so gut, dass ich mich nur teilweise erinnere. 😉

PPS: Weil ich neulich von einem neuen Projekt sprach: Es ist soweit: there-is-no-spoon.de

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Die Kartenannahmepflicht ist durch

Wie Lawblogger Udo Vetter heute vermeldete, wurden die Eilanträge einiger Berliner Taxibetriebe abgewiesen, die sich dagegen wehren wollten, Kreditkarten annehmen zu müssen. Der Versuch, das mit hohen Kosten zu begründen, war auch in der Tat etwas blauäugig, denn inzwischen sind Kartenleser wirklich keine Riesenausgabe mehr.

Also nicht, dass es nicht auch sauteure Systeme gibt – ich will nicht wissen, was mein ans Funkgerät gekoppelter und fest ins Auto verbaute Leser gekostet haben mag! –aber das Gericht hat schon recht, wenn es feststellt, dass es durchaus bezahlbare Geräte gibt.

Nebenbei sei aber erwähnt: Neue Technik bringt immer auch neue Probleme mit sich, nicht jeder, der mal keine Kartenzahlung anbieten kann, verweigert sich dem Gesetz. Mich hat’s letzten Samstag auch erwischt: Mitten in der Nachtschicht war das Papier im Belegdrucker alle … da kannste dann auch nix machen. :/