Im Postbahnhof (glaube ich) wurde letzte Nacht gefeiert. Abi-Ball. Gab eine Menge Kundschaft, das Anstehen am Ostbahnhof war immer entsprechend kurz. Erst die Eltern, dann die Geschwister, am Ende die Abiturienten selbst. Aber das hab ich nicht mehr miterlebt und ich weiß auch nicht, ob ich das gewollt hätte: So viele schwierige Kandidaten haben sich schon um 2 Uhr angesammelt …
Eine Mutter berichtete mir davon, wie sie den Sohn einer Freundin zum Hingehen überredet hat. Und dass er dann offenbar auch einen netten Abend hatte. Verdammt, ich bin alt! Ich war damals selbst so ein potenzieller Ball-Verweigerer (und hab immerhin als Einziger keinen Anzug oder so getragen), aber ich bin froh, dass ich da war. Ich hab vielleicht nicht alle aus der Stufe gemocht, aber es war ein Teil meines Lebens. Aber nun saß ich da mit einer Mutter und hab geredet wie sie. 0.0
Um die Abi-Zeitung (oder das Abi-Buch) ging es dann auch. Sie hätte ihres ja damals verloren bei der Party, aber sie erinnere sich daran, was ihr Mathelehrer damals reingeschrieben hätte:
„Keine Sorge, Sie werden irgendwann die Pyramiden sehen!“
Und sie fügte an:
„Und das ist so absurd. Zum einen war das 1987 und die Mauer war noch zu. Niemand von uns hätte das gedacht. Und ich war nicht einmal besonders reiselustig und hatte das nie vor. Aber jetzt hab ich vor 3 Jahren jemanden kennengelernt – und in der Tat: Demnächst fliegen wir nach Ägypten!“
Wow. Ich liebe solche Geschichten, ganz ehrlich!

PS: Liebe Abiturient_innen da draußen, die Ihr gerade überlegt: Geht hin! Vielleicht ist es bei Euch wie bei mir damals überteuert und unnötig protzig oder zu klein und von der falschen Clique geplant. Aber es ist ein Lebensabschnitt, der da zu Ende geht, und auch ohne pathetisch sein zu wollen: Es ist ein großer und irgendwie auch wichtiger! Im Zweifelsfall nehmt Euch wie ich damals vor, selbigen einfach so für Euch zu beenden oder nur hinzugehen, um Euch die Gesichter einzuprägen, die Ihr nie wieder sehen wollt. (So schlimm war’s bei mir nicht, aber die Sorte Mitschüler gab es auch)
Ich kann rückblickend wenigstens behaupten, mal im Interconti Pogo getanzt zu haben – und zwar auch mit Leuten, die ich bis dato nur so mittel fand. Ob es das Geld wert war? Keine Ahnung. Aber der Abend war immerhin so gut, dass ich mich nur teilweise erinnere. 😉
PPS: Weil ich neulich von einem neuen Projekt sprach: Es ist soweit: there-is-no-spoon.de