Der harte Achtzehnte

Dass das mitgeschleifte Elend noch ein Mensch war, war schwer zu erkennen. Ich schätze, dass selbst eingefleischte Mediziner dem an den Taxistand geschleiften Kerl keine allzu hohe Überlebenschance mehr attestiert hätten. Aber als Taxifahrer hat man halt auch so seine Erfahrungen …

Ich hab die Tour kein Bisschen gerne angenommen. Der von zwei Helfern angeschleifte Typ war wirklich völlig sturzbesoffen. Konnte nicht alleine stehen, die Augen öffnen oder sich koordiniert bewegen. Weit mehr als ein Drink zu viel. Aber was willste machen? Haben nicht auch Leute, die sich beim Alkohol verschätzt haben, ein Anrecht darauf, heimgebracht zu werden?

Für die drei Kollegen vor mir war klar: nein!

Auch ich haderte mit dem Gedanken der Ablehnung, aber eine zweite abgelehnte Tour in nur 5 Jahren hätte mir meine Statistik dann doch arg versaut. Weit mehr ausschlaggebend war dann aber der leider nicht immer anwesende gute Freund des Opfers, der augenscheinlich nüchtern, anbei verständnisvoll und liebenswert versichert hat, dass das schon klappen würde und das alles ja zudem nicht so geplant war.

Ich will den unbotmäßigen Alkoholkonsum nicht schönreden, aber zumindest in der Rolle jenes Freundes war ich auch schon und zudem bin ich Fahrer des öffentlichen Personennahverkehrs und hab auch meine Ehre. Wenn da wer in Not ist und mich anfragt, dann will ich den auch sicher zu Hause wissen, wenn ich gemütlich Feierabend mache!

Das Fahrtziel lag natürlich nicht direkt ums Eck, sondern gut 7 km entfernt. Insofern half es leider nur bedingt, dass das Spiel 3 km lang problemlos gut ging. Ich hatte meine Ansprache gehalten, dass es hässlich wird, wenn er ins Auto kotzt – und etwa 4 Sekunden vor seinem Versuch aus dem Fenster zu kotzen habe ich auch gesagt, dass er alles tun sollte, bloß nicht versuchen, aus dem Fenster zu kotzen. Nun ja.

Da sprudelte der Fahrgast also vor sich hin, der gute Freund war entsetzt und ich entsprechend unbegeistert. Der junge Mann hat sich sichtbar Mühe gegeben, aber das half natürlich wenig. Zwischen innen und außen liegt die Scheibe und was da reinläuft …

„Scheiße! Und was kostet jetzt so eine Reinigung in dem Fall?“

fragte mich der gute Freund mit Brille und Kurzhaarfrisur.

„Hier, nimm‘ das Papier!“

hab ich geantwortet. Denn was „das in so einem Fall“ kostet, kann keiner sagen. Wenn ich es alleine putzen muss und nichts allzu dramatisches passiert, dann kostet das 200 €. Ein netter Kollege hat aber vor Gericht auch schon mal 1.600 € erstritten. Da ging es zwar auch um kompliziertere Probleme (Lüftung, Radio etc.), dennoch sollte man das im Hinterkopf behalten, wenn einem im Taxi schlecht wird. Anhalten ist IMMER die bessere Option! Und jeder Taxifahrer mit Verstand kommt der Bitte auch nach.
In dem Fall aber waren wir schnell. Während unser Opfer auf dem Gehsteig kotzend umhertorkelte, haben sein Freund und ich umgehend die Scheibe in Angriff genommen und das Schlimmste verhindert. Und scheißegal, ob mich die Kollegen deswegen für bekloppt halten: in so einem Fall kostet das bei mir das, was auf der Uhr steht.

5 Minuten Putzen waren ausreichend, danach war das Auto wieder sauber und wohlriechend. So lange das so ist: Wayne?

Nun war die Frage, wie es weitergehen sollte. Das Geld der Fahrgäste war knapp, mein Vertrauen hinüber – und bei der Problematik, wie der Kerl heimkommt, waren wir nicht wirklich weiter. Also ja, 3 Kilometer, aber das hilft auch nicht viel, wenn der Kunde nur mit Mühe und Not 5 Meter bis zur nächsten Hauswand schafft.

Ich hab im Auto noch eine Tüte gefunden, die unsere gemeinsame Entscheidung dann beeinflusst hat. Der Kotzer selbst schwor, sie sich immer vors Gesicht zu halten – und der Freund schwor, das zu überwachen. Das hat die nächsten 3 Kilometer nicht unstressig gemacht, da dem Kerl immer noch schlecht war – aber ich hatte Hoffnung.

Und einmal mehr: ohne den begleitenden Freund hätte ich die Tour abgebrochen. Der nämlich wusste nicht nur, diese Überwachung ernsthaft durchzuführen, er war auch über alle Maßen dankbar und hat zudem wohlwollend meine Arbeit wie auch meinen Einsatz kommentiert. Es war ihm peinlich, ganz offensichtlich. Aber er konnte seinen Kumpel ja nicht hängenlassen. Und das verstehe ich durchaus.

Nach weiteren 3 km kam es aber trotzdem zu einem erneuten Stopp. Unser Spezialkandidat hatte nicht nur in die Tüte gereihert, sondern seinen Auftrag, selbige vor den Mund zu halten, auch dahingehend übererfüllt, als er auch nur durch selbige atmete. Dass er folglich noch mehr kotzte und zudem einen Ausweg suchte, kann ich eigentloch gut verstehen. Ich fuhr also abermals rechts ran und der Spezialkunde setzte sich ins Gebüsch. Ehrlich. Er saß in der Hocke da und reiherte weiter in die Tüte. Warum auch immer er sie auch dort so wichtig nahm …

„Der 18. Geburtstag ist echt der mieseste von allen!“

brachte er zwischendurch raus, dann plätscherte es wieder ins geduldige Plastik. Ach je, der wird sich wundern, wenn er noch älter wird.

Da wir nur noch rund einen Kilometer vom Ziel entfernt waren, stellte sich die Frage, ob ich überhaupt weiterfahren sollte. Zumal die Finanzen der Fahrgäste langsam knapp wurden. Zuletzt habe ich aber auch das noch gemacht. Der erleichterte Freund überzog mich mit Dankesworten und schüttete den Restinhalt seines Portemonnaies in meines. Was am Ende auch kaum mehr als 2 € Trinkgeld waren, ich aber in Anbetracht der Lage zu schätzen wusste. Für mich war die Aktion damit zu Ende und es ist nicht mehr mein Problem, wie es weiterging. Reichlich Wasser vor dem Einschlafen und eine Aspirin habe ich vorher schon empfohlen. Hoffen wir das Beste.

Wie die Kollegen hätte ich die Jungs nicht mitnehmen müssen. Und ich hab mir unterwegs oft genug gewünscht, ich hätte es nicht getan. Jetzt aber bin ich froh darüber, es doch gemacht zu haben. Obwohl ich die 12 €, die ich damit verdient habe, sicher ein paar Minuten später leichter hätte verdienen können. Und da geht es nicht darum, der Arsch vom Dienst zu sein; ehrlich nicht. Manchmal ist es auch einfach schön, jemandem geholfen zu haben mit der Arbeit, die man (mehr oder weniger) sowieso erbracht hätte.

18 Kommentare bis “Der harte Achtzehnte”

  1. Hans Olo sagt:

    Klar, am Ende würde ich mir die Fahrt auch mit „Taxifahrerehre“ usw. schönreden.

    Aber deine drei Kollegen vor dir haben wirklich alles richtig gemacht.

    Solche Fahrten darf und muss man nicht annehmen. Stell dir mal die Rennerei vor, wenn wirklich ein Schaden von 1.600 Euro dabei herausgekommen wäre? Vielleicht noch ein ALG2-Empfänger, bei dem man sich mit seinem vielleicht so gar gerichtlich festgestellten Forderungstitel den A**** abwischen kann.

    Ich hoffe, dass deine Chefs das hier lesen und dich dazu ermuntern, das in Form von Taxis eingesetzte Betriebskapital in Zukunft so einzusetzen, dass weniger für dich ja auch offensichtliche Gefahr für Beschädigungen durch Fahrgäste entsteht.

  2. Ana sagt:

    Der Link zur ersten abgelehnten Tour fehlt noch 🙂

    Tapferes Fahrerlein, das du bist. Gerade bei Kotze kann man doch sicher nur schwer feststellen, ob der Geruch nun wirklich weg ist oder sich nich doch ein Brocken im Tür-Inneren eingenistet hat… Dass die Leute sich nicht vorher ordentlich auskotzen können, wenn die zu betrunken zum fahren sind. Damals bei uns ging das doch auch! *Faust schüttel und auf Jugend schimpf*

  3. mathematikos sagt:

    hello, sash!
    wohl jeder aus unserem gewerbe kennt wohl diesen widerstreit der erwägungen, wenn so ein torkeltyp auf uns zuschlingert.ich habs mir in den jahrzehnten taxidienst zur gewohnheit gemacht, die grundsätzliche transportfähigkeit vor dem einsteigen gegenzuchecken, etwa so:
    1.zu welcher adresse willst du?
    2.wie heißt du und welcher tag ist heute?
    und im zweifelsfall noch ein audiochapta:
    3.wieviel ist zwo mal zwanzig?
    wenn all das flüssig von der festplatte kommt, der kerl selbständig gehn und stehn kann (gaaanz wichtig!), dann kömma nach vorauszahlung des vorausschtlichen doppelten fahrpreisen mal los. abgerechnet wird dann eh am ziel.
    mit dieser prozedur hatte ich seit den letzten 25 jahren keinen kotzer mehr im auto; ausgenommen eine junge, hochschwangere, deren hicks bei einer kleiner bodenwelle bissi materiell ausfiel.aber das gehört eh eine andere kategorie.
    grüß dich,
    werner aus leoben/obersteiermark

  4. Nach dem lesen des ersten Absatzes hatte ich geglaubt, Jemand wäre in deinem Radkasten hängen geblieben…..

    Ich habe auch schon viele solche Kandidaten gehabt. Nur einmal habe ich wegen der gesundheitlichen Konstitution auf den Rettungsdienst verwiesen.
    Ist vielleicht dumm, aber solche Typen sind für mich immer eine Herausforderung, ans Limit zu gehen, allein schon wegen der Stories.

  5. thorstenv sagt:

    Ein wenig muss ich Hans Olo zustimmen: man macht sich fast Sorgen, dass Du irgendwann – Achtung Wortspiel – auf der Strecke bleibst. Aber jetzt gibt’s erstmal eine Medaille wegen allgemeiner Philanthropie. Leider ohne Preisgeld.

  6. ednong sagt:

    *Karma-Punkte verteil*

    Der ist bestimmt heilfroh, nach Hause gekommen zu sein. Und solch einen Freund zu haben. Und natürlich einen entsprechenden Fahrer, der ihn noch mitgenommen hat.

    Klar, wie Hans Olo oben schon erwähnt, muß man natürlich auf das eingesetzte Betriebskapital achten. Ich tippe aber mal, du wirst da genug Erfahrung haben, um das richtig einschätzen zu können.

  7. Der Peter des Falken sagt:

    Oh, just one more thing … warum nicht von Anfang an der Plan mit der Tüte?
    Im Zweifelsfall sollen die Jungs zum nächsten Späti laufen und sich da für 10 Cent ne Einkaufstüte aus Plastik holen, danach kann’s losgehen mit der Fahrt.

  8. Tk sagt:

    Und du hättest ihnen ja noch mit auf den Weg geben können:“ bei Uber währt ihr niemals weggekommen“ . Und „erzählt das auch euren Kumpels“.

  9. hrururur sagt:

    „Ach je, der wird sich wundern, wenn er noch älter wird.“

    Achtung, hanseatisch-lakonischer Spartaner-Humor: wenn…

    Ich an deiner Stelle hätte den Jungs angeboten einen Krankenwagen zu rufen oder sie alternativ in die nächste Klinik zu fahren. Ab einem gewissen Grad sollte da mal n Arzt drauf gucken, ob die Pulle Mineralwasser noch reicht oder es doch die Flüssigtorte in der Klinik sein sollte, wo auch jemand da ist, wenn er sich im Schlaf am „Bäuerchen“ verschluckt. Der Punkt ist für mich bei „kann nicht mehr zehn Sekunden mit beiden Füßen am gleichen Platz bleiben“ erreicht. Dabei wanken, meinetwegen, aber wenn er Ausfallschritte machen muss oder komplett nix mehr geht, dann tu ich das meinem Gewissen nicht mehr an. Soll der Arzt lieber einmal zu viel drauf gucken, als einmal zu wenig.

    Ich hatte zwar noch nie eine Alkoholvergiftung, es ist immer nur bis zur Lederallergie gegangen(geht bei mir auch schnell genug), aber ich hatte mal einen Sonnenstich. Ich hatte da jetzt auch nicht das Gefühl, dass es mir soooo mies ging. Klar, mir war etwas übel, aber passt schon. Bisschen schlafen, dann geht das wieder. Ein Kollege hat dann doch zumindest mal den Bereitschaftsarzt gerufen, nur zur Sicherheit, weil ist bei der Arbeit passiert, falls ich morgen noch krank bin und so, ist ja besser dann mal nen Arzt da gehabt zu haben. Der Bereitschaftsarzt(übrigens eine bundesweite Sache für wenn kein Hausarzt auf hat, aber man auch nicht so akut dran ist, dass man den Notarzt braucht, aber ein Arzt doch nicht verkehrt wäre. Am Telefon sitzt auch ein Arzt und nicht „nur“ n Sani oder so. Eine nicht unpraktische Sache unter der schönen Nummer 116 117! Aber das nur am Rande) wiederum den Rettungsdienst und ich lag letztlich drei Tage in der Klinik und ich war auch wirklich dankbar dafür, weil so richtig prall ging es mir vor allem nachts dann doch nicht.

    Seitdem bin ich echt vorsichtig mit so Sachen geworden. Egal ob Sonne, Alkohol oder in meinem Umfeld ja auch gerne mal der ein oder andere Sturz vom Pferd. Da ruf ich auch lieber einmal zu viel den Arzt, wenn da wem etwas flau ist oder der Kopf etwas bummert, auch wenn sonst nix ist. Manchmal fahren die so wieder, manchmal nehmen sie denjenigen mit, aber Hauptsache sie gucken mal drauf. Zumindest hier wird da wenn verfügbar immer das NEF mitgeschickt bei Reitunfällen, die nicht nur am Arm oder Bein ein Problem machen. Das machen die nicht ohne Grund…

  10. Ana sagt:

    Schön gereimt alles, aber lass ma nich außer acht, dass sowas geld kostet, die meisten sich erholen und ein bisschen darwinschwund noch keiner spezies geschadet hat.

  11. Sash sagt:

    @Hans Olo:
    Ach, was ich alles nicht dürfte, wenn ich auf jeden Kollegen hören würde …
    Und meine Chefs vertrauen mir auch nicht grundlos, was den Einsatz ihres Betriebskapitals angeht, zumal ich ohnehin vermute, dass Kotzer im Vergleich zu z.B. Unfällen ein recht überschaubares finanzielles Risiko sind am Ende.

    @Ana:
    Den Link gab’s deshalb nicht, weil ich das selbst gerade nicht mehr finde. Ging aber um einen Spinner, der am Bahnhof gekotzt hat und dabei noch aggressiv war. Und mit der Kotze: ja, das ist schwierig und am Ende eine Gefühlsentscheidung. Bisher hat’s immer gepasst.

    @Herr Taxifahrer:
    Kenn‘ ich teilweise. Aber sag das nicht so laut. Manche Kollegen sehen das als schlimmes Vergehen an. 😉

    @ednong:
    Wirklich sicher weiß man’s halt nie. Wenn man nicht ganz so harte Kriterien anwendet, sind es manchmal die halb normalen, denen unterwegs schlecht wird – und es gibt eine Menge Vollstramme, die das problemlos durchziehen ohne zu kotzen.

    @Der Peter des Falken:
    Weil anfangs keine zur Hand war und Kotztüten in den meisten Fällen nix bringen. Hier wär’s hilfreich gewesen, hat ja aber auch so schnell geklappt.

    @Tk:
    Ja, das wär’s gewesen! 😀

    @hrhrurur:
    Ist natürlich immer schwierig, die Entscheidung. Letztlich isses verkehrt, wie man’s macht. Nimmste sie mit, meckern die Kollegen, holste’n RTW, meckern die Sanis. Der Typ hatte immerhin Begleitung und die allermeisten stehen einen Vollrausch am Ende dann halt doch durch. Und haben im besten Falle was gelernt. 😉

  12. hrururur sagt:

    @Ana: wer Geld zum saufen hat, hat auch Geld für den Onkel Doktor. Wenn die Leitstelle sagt „bring den nach Hause“ entstehen demjenigen keine Kosten. Der Anruf ist ja erstmal umsonst. Wenn der Freckel von der Leitstelle jemanden schickt und die den nicht mitnehmen, kostet den das auch nix, wenn der Anrufer der Leitstelle keinen Stuss erzählt hat. Dann zahlt die Fehlfahrt der Staat. Wenn du natürlich anrufst und behauptest, dass dein Kumpel ohnmächtig im Busch hängt und der nur nicht mehr ganz einwandfrei die gerade Linie schafft, dann kostet das was, ja. Zu recht…

    Und die Zuzahlung fürs Krankenhaus ist jetzt nicht sooo dramatisch. Trinkt man beim nächsten Mal zwei weniger, dann hat man das wieder drin und ist gleichzeitig nicht wieder so rotzevoll. Klassische Winwin.

    @Sash: wenn die Sanis meckern wollen, können sie das gerne in ihr Funkgerät. So’n RTW ist ja kein Funktaxi, bei dem man direkt mit der Besatzung spricht. Man hat ja den Disponenten am Rohr und der fragt einen ja auch ein paar Dinge. Klar, man kann dem ein paar Stichworte ins Ohr flüstern, dass es dem sofort im Finger zuckt. Man kann aber auch stumpf ehrlich sein. Wenn der Disponent dann die Sanis vom Mäckesparkplatz jagt, ist das doch nicht dein Problem. Ich weiß, Sanis haben die gleichen dicken Eier wie die von der Polizei(dieses „hier bin ich und das soll auch jeder sehen“) und ich glaube ja, dass der fassungslose „und dafür haben sie uns gerufen????“-Blick das allerallerste ist, was man bei beiden Jobs in der Ausbildung lernt, aber dem hast gerade du ja auch einfach mal selber genug Selbstbewusstsein und Präsenz entgegen zu setzen. Und wer das nicht hat, kann ja auf weinerlich machen. Wie gesagt, den Dank dürfen die an die Leitstelle weitergeben, wenn du dort keinen Stuss erzählst. Und wenn ein Sani ernsthaft ein Problem damit haben sollte Besuffskis MIT festem Wohnsitz zum ausnüchtern zu kutschieren, der hat sich eh was falsches ausgesucht. Ist halt nicht bei jedem einzelnen Einsatz das ganz große Adrenalin und die ganz große Story zu holen.

    Wenn der Buttsche erst vierzehn oder zwölf gewesen wäre bei gleichem Zustand, wäre es dann anders? Dann wäre es vermutlich viel selbstverständlicher den unter medizinischer Kontrolle ausnüchtern zu lassen. Wegstecken dürften beide einen Vollrausch ähnlich gut oder schlecht.

    Ich diskutier lieber mit nem mauligen Sani, als mir nen Kopf zu machen, ob es dem Besuffki noch ganz okay geht oder nicht. Dafür kann da zu viel zu lange kaputt gehen in so nem Körper

  13. Der Peter des Falken sagt:

    @Sash so als Improvisationsidee für die Zukunft: Fußmatte zum geöffneten Fenster raushängen, wie ein umgekehrtes U. Überlegung: Damit läuft die Brühe entweder außen oder innen an der Tür runter, aber nicht in den Fensterschlitz.

  14. egal sagt:

    @hrururur: Klar kann man sich einen RTW bestellen, aber wenn man zu zweit mit einem abgefertigten Freund unterwegs ist, dann kann man ihn auch nach Hause bringen. Zumindest wenn der Herr noch in der Lage ist zu laufen, wenn auch mit Hilfestellung. Wenn man übervorsichtig ist, dann kann man sich auch die ganze Nacht neben sein Bett setzen, nachdem man ihn nach Hause gebracht hat, dann ist er vermutlich sogar engmaschiger überwacht als in so mancher Ausnüchterungszelle oder in der Klinik. Einfach mal Verantwortung übernehmen. Grundsätzlich hilft hier bei der Einschätzung durch Laien die Lebenserfahrung. 😉
    „Der Kotzer selbst schwor, sie sich immer vors Gesicht zu halten – und der Freund schwor, das zu überwachen.“ Klingt übrigens gar nicht mal so weit weggetreten, wenn er sogar noch ne Tüte halten kann. Viel sinnvoller wäre es natürlich gewesen, dem Herrn etwas früher vom nächsten alkoholischen Getränk abzuraten und mal ein Glas stilles Wasser zu spendieren.

    @Sash: Gibt Karmapunkte und bestimmt eine RTW-Besatzung, die sich freut, nicht zu einem Besoffski gefahren zu sein, sondern vielleicht zu einem Menschen der ernsthaft Krank war und ihre Hilfe dringender brauchte. Kann mich nur „Der Peter des Falken“ anschließen: Bei solchen Kandidaten, den Freund einfach direkt dazu verdonnern, die ganze Zeit mit einer Tüte in der Hand aufzupassen und dann entsprechend zu reagieren bzw. Bescheid zu sagen. Kotzen kündigt sich in der Regel vorher an (Rülpsen, Würgen) und wenn der Nebenmann schnell genug ist, bleibt das Auto auch sauber. Für die Profis empfehlen sich an der Stelle SicSac Brechbeutel, die gibts im Internet ab 10 Euro pro 50 Stück und sind besser Mülltüten mit fester Öffnung zum Zielen. Ansonsten lässt sich eine Plastiktüte bestimmt auch nachts noch organisieren und wenns eine vom Dönermann an der Ecke ist. Von Aspirin auf Alkohol würde ich übrigens eher abraten, der Herr hat erstens schon genug Gift im Körper und sich zweitens seinen Kater reichlich verdient. 😉

  15. Andy sagt:

    Wäre mal eine Idee für die Industrie. Statt der trichterförmigen Abrundung zwischen dem Innenpanel der Tür auch so eine spitz zulaufende,Gummilippe im Innenraum. So als Kotzeabstreifer für das Innere der Scheibe.Konte man evtl sogar aus dem Ersatzteilsortiment schnitzen und mit 3M Tape innen. Efestigrn…

  16. hrururur sagt:

    Wenn die Jungs in der Lage gewesen wären Verantwortung zu übernehmen, wäre der Lütte nicht so stramm gewesen. Und wie gesagt: die Leitstelle entscheidet, ob sie jemanden schickt. Wenn der Disponent die Sanis in die kalte Nacht jagt, dann können die sich bei dem beschweren.

    Und ich finde „im Busch sitzen und immer noch in die Tüte reihern“ schon recht bezeichnend. Der hat definitiv nicht mehr aktiv am denken teilgenommen.

  17. Mic ha sagt:

    uWenn in Berlin deswegen Sanis ausrücken würden, wäre die Leitstelle durchgängig

  18. Mic ha sagt:

    …unbesetzt. Wollte ich schreiben. Aber seit seit ein paar Tagen, geht das hier nicht mehr richtig auf der mobilen Ansicht für nen Android/Samsung Nutzer. Was aber auch evtl. an meiner Krüke liegt.

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