So, das Wochenende rückt näher. Normalerweise wäre das eine Randnotiz der Marke „Ich freue mich aufs Arbeiten“, dieses Wochenende aber nicht. Ganz entgegen meiner eigentlich Gewohnheiten verlasse ich meine Wohngrotte mal und fahre weg. Familienfeierlichkeiten treiben mich an die Küste, ein paar Stunden Bahnfahrt werden anfallen, darüber hinaus ein bisschen norddeutsche Seeluft und der ein oder andere Hopfenblütentee. GNIT werde ich in den kommenden drei Tagen nicht befüllen. Ein oder zwei Geschichten hab ich zwar immer noch in der Hinterhand, aber neben Urlaub und Taxifahren steht gerade ohnehin viel Arbeit fürs Buch an, da sind drei Tage weniger vorausschreiben hilfreich. Und ich kenn Euch, Ihr lest doch ohnehin auch noch woanders. Ihr könnt vom Taxi ja beispielsweise auch mal in die U-Bahn des Zugfahrers wechseln.
Und so lange ich da draußen nicht die ganzen kurzen Fahrten annehme, hier noch eine Wochenendgeschichte:
Ich stand (noch mit der 1925) am Ostbahnhof, da trudelte eine lustige Gruppe heran. Und mit lustig meine ich hier nicht völlig dicht und mit Realitätsverlust im Handgepäck, sondern vielleicht angeheitert, aber einfach spaßig, herumalbernd, in Feierstimmung. Einer aus der Truppe fragte mich, wo das Berghain sei, ich antwortete mit irgendeinem halbwegs blöden Spruch und schon hatte ich sie quasi an der Backe. Ob man da nicht auch mit dem Taxi und außerdem und überhaupt und sowieso …
Da mach ich ja nicht rum. Gut, ich hatte schon ein Weilchen gewartet, aber ich wusste, dass es am Berghain besser lief. Also würde ich mich dort halt gleich anstellen. Und hey, 4,40 € sind immerhin knapp 4,40 €!
Ich hab die zwei Jungs und das Mädel eingeladen, dann standen wir auch quasi schon dort. Ist ja echt nicht weit. Während ich mir die Schlange vor dem Eingang mit gewisser Genugtuung ansah, weckte sie bei meinen Fahrgästen jetzt nicht ganz so positive Gefühle. Kein Wunder, anderthalb Stunden warten hieß das auf jeden Fall. Da ist die Taxischlange schon komfortabler, auch wenn sie in Metern etwas länger ist.
Der Tendenz des Gesprächs folgend hab ich die Uhr mal noch nicht ausgemacht. Dementsprechend hätten sie gerne noch bis Mittags diskutieren können, was sie machen, aber sie befürchteten wohl aus irgendeinem Grund, dass ich sie rausschmeißen würde. Während die Uhr gerade einmal 20 Cent weitertickte, hatten sie schon mindestens 15 Namen von Clubs durchs Taxi gebrüllt, dann stand – völlig überraschend – plötzlich fest, dass es zum Watergate gehen sollte. Na also! 🙂
Ein paar Fluchereien über doofe Schlangen vor Clubs später standen wir dann vor der wesentlich moderateren Menge an Menschen an der Falckensteinstraße. Während ich noch dabei war, mich zu freuen, dass es statt 4,40 € nun immerhin 7,80 € waren, meinte der Typ hinter mir:
„Ey, das muss ja übelst stressig sein mit uns. Hierhin, dorthin, blabla … mach auf jeden Fall mal 12 €.“
Ja ja, hierhin und dorthin. Was man als Taxifahrer nicht alles machen muss … 😉
Manchmal hat’s den Anschein, dass es schon hilft, wenn man nicht gleich meckert, bloß weil mal eine kurze Tour ansteht.

So. Euch Lesern wünsche ich jetzt ein schönes Wochenende. Erholt Euch gut, wir sehen uns am Dienstag wieder. Wer will, kann mich aber gerne bei Twitter verfolgen. Da werde ich mich sicher mal melden.