Planübererfüllung

Dass man den Tag nicht vor dem Abend loben sollte, ist ja klar. Deswegen hab ich am gestrigen Morgen auch nach Sonnenaufgang den Entschluss gefasst, mich noch einmal an die Halte zu stellen. So wie die Nacht gelaufen war, war ich schon froh, dass überhaupt in die Nähe meines Umsatzziels gekommen war. Nun hatte ich das Auto betankt, gewaschenn und war bezüglich Feierabend mindestens eine Stunde überfällig.

Meine schlauen Aufzeichnungen verrieten mir allerdings, dass ich inzwischen nur noch 9 € von dem entfernt war, was ich mir vorgenommen hatte. Und Kundschaft war in jenen Stunden so schwer auch nicht mehr aufzutreiben. Also kurz am Bahnhof als zweiter angestellt, Kippenpause und …

„Entschuldigung?“

„Ja?“

„Könnten Sie mir vielleicht sagen, wie viel … ich, weil ich hab nicht mehr so viel dabei … wie viel das nach Frohnau kostet?“

Eine grobe Vermutung hatte ich, aber da sie den Anschein erweckte, es könne um jeden Euro gehen, hab ich kurz die Straße ins Navi gehauen und mir die Kilometer bis zum Ziel ausspucken lassen.

„Also wir sollten mit 30 € hinkommen.“

„Oh. OK. Dann ist das gut. Ich hab nämlich nur noch 50 dabei und dachte …“

Da war es dann auch kein Problem, dass es am Ende 31,00 € geworden sind.

Davon abgesehen war es auch eine entspannte Fahrt mit viel Gespräch. Gut, der Weg von Frohnau zum Abstellplatz ist recht weit. Aber man sollte bei so viel Glück besser nicht noch das Meckern anfangen. 🙂

Schwierigkeiten beim Bloggen

Wir hatten es bei der Tour schon:

Ein Blogeintrag über die Fahrt könnte schon daran scheitern, dass es zu viel gibt und ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Da die Nacht extrem bescheiden angefangen hat, war es nicht weiter schwer für einen meiner treuesten Twitterfollower (und nebenbei ehrenamtlich Generaldirektor oder sowas ähnliches für GNIT) @nachholer, mich just über jenes soziale Netzwerk zu kontaktieren. Ich hab die ganze Nacht schon rumgeheult, wie mies der Umsatz ist, da hat er sich (einmal mehr) spontan entschlossen, ein wenig auszuhelfen.

Kaum dass er mich nach Prenzl’berg bestellt hatte, bekam ich eine Winker-Tour in genau die richtige Richtung. BÄM! Das war mehr Action als in den ersten 4 Stunden zusammen.

Was mein werter Freund nicht erwähnt hatte, war, dass er eine Großraumfahrt mit sechs Leuten, darunter weitere Leser wie z.B. @gehirnstuermer, für mich hat, die zudem von Prenzlauer Berg über Friedrichshain und Neukölln bis nach Steglitz führen sollte.

Oder dass ich bei der Ankunft erst einmal auf eine Cola eingeladen werde …

Dass es eine 34€-Tour rausreißt, wenn ich in den 7 Stunden (!) zuvor noch nicht einmal in die Nähe des dreistelligen Bereichs gekommen bin, sollte klar sein. Dass es trotz allerlei Snickers-Streitigkeiten und Unklarheiten eine zudem verdammt nette Fahrt werden würde, ist bei einer bunt zusammengewürfelten Truppe leider immer noch nicht zwingend selbstverständlich.

Ich mag es, wenn ihr mich positiv überrascht. 🙂

Neben den oben genannten danke ich zudem @PjotrPetka, @Heart_Bea_t und @nikitabln. So wie mit Euch sollte es öfter laufen!

PS: Irgendwen hab ich wohl vergessen, sorry. Einen Überblick hab ich mir zwischen all dem Gelaber nicht schaffen können. Es war – wie eingangs erwähnt – irgendwie dann doch fast ein bisschen zu viel auf einmal, um locker aus dem Handgelenk zu bloggen. Was Ihr hoffentlich verstehen könnt. 😉

Anti-Musik-Tag?

Ich handhabe das mit der Musik im Taxi ja recht einfach:

Bin ich alleine im Auto, reicht die Lautstärke, um ggf. meinen Blasendruck von außen zu erhöhen.

Ist Kundschaft im Anflug, geht der Regler in Windeseile auf Null.

Will die Kunschaft Musik, dann darf sie sich Art und Lautstärke aussuchen.

Ende.

In vielleicht 85% aller Fälle ist das Thema damit erledigt und in 14,999% werde ich gebeten, dieses, jenes oder irgendwas anzumachen. Ganz ganz ganz selten – die 0,001% sind sicher nicht übertrieben – werde ich dafür gelobt, dass ich das Radio aus habe. Meines Wissens nach ist das bislang dreimal passiert. Davon zweimal letzte Nacht.

War Berlin gestern besonders laut oder hab ich irgendwas verpasst? 0.o

Gewohnheitsstrecken

Es hat zugegebenermaßen nicht viel Überzeugungsarbeit gekostet, meiner Kundin zu erklären, dass meine Route „geringfügig“ kürzer sein würde als die, die sie mir vorschlug. Denn das war ihr Vorschlag:


Größere Kartenansicht

Denn trotz Sperrung der Adalbertstraße ist der Weg über die Oberbaumbrücke eigentlich immer unsinnig.

Sie hat mir das im Übrigen nicht einmal ansatzweise übel genommen, obwohl Menschen ja gerne mal auf ihren Gewohnheiten beharren. Im Gegenteil: Sie hat sich gefreut, dass sie jetzt durch Zufall mal was neues gelernt hat. Sowas darf es ruhig öfter geben. 🙂

PS: Im Taxhihaus-Blog hab ich im Gegenzug von einer Fahrt heute Nacht geschrieben, die ich selbst verbockt habe. Aber gleichfalls mit gutem Ausgang. 😉

 

Wer sich …

wundert, dass ich kaum zum Schreiben komme, kann sich gerne auf meinem privaten Blog die Geschichte zu meinem Handy anschauen.

mehr für Kunst interessiert, sollte beim Kollegen Yaddac mal die eindrucksvollen Fotos studieren.

für was besseres hält, als „das was hier herkommt„, soll sich verpissen hier. Der Rest liest am Besten hier und bei Kollege Aro.

angesichts der letzten Links scheiße fühlt, darf hoffen, dass es mehr Geschichten wie die des Taxifahrers Samuel Kimothos gibt (Danke an Ernst-Ludwig auf Facebook!)

Und wer zu faul zum Klicken guter Links ist, der muss sich gedulden, bis ich morgen die heute Abend hoffentlich wirklich bloggenswerte Schicht angehe. Und wer selbst zur Geschichte werden will: So wie es aussieht, bin ich ab jetzt wieder recht zuverlässig übers Handy erreichbar.

Lebenszeichen

Während mein Handy vorerst immer noch tot im Eck liegt und auf eine umfassende Notbehandlung wartet, kann ich von mir selbst keine besondere Leblosigkeit verkünden – wobei’s gestern haarscharf in Richtung leblos ging nach dem vorangegangenen Abend …

Nun ja, eine Woche Besuch ist in den kommenden Stunden Vergangenheit und ich bin guter Dinge, dann auch wieder Zeit und Lust gleichermaßen zu haben, mich im Internet herumzutreiben. Vermehrt rumtreiben werde ich mich auch wieder im Taxi, ich hab doch ganz schön was aufzuholen jetzt. Hoffentlich kriege ich das Handy bis morgen fit …

Als eher unspektakuläre Anekdote kann ich gerade nur noch den jungen Mann ausgraben, der sich neulich von mir nach Schöneweide hat bringen lassen – witzigerweise fast exakt zu der Adresse meines letzten kreativen Lesers. Der jedenfalls hat verkündet, dass er künftig am Ostbahnhof nach mir Ausschau halten würde, wenn er wieder mal heim müsste. Aus Gründen:

„Bis jetze ha’ick immer 22 bis 24 € gezahlt.“

Drei bis fünf Euro Differenz. Auf einer Strecke, bei der mir nicht mal eine Idee kommt, wie man da (nennenswerte) Umwege machen kann.

PS: Wer sich mit Smartphones und Android richtig gut auskennt und Zeit hat, kann mir gerne mal eine Mail schreiben*

*SMS wär’n bisschen blöd. 😉

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Überraschende Touren

Ist ja immer so: Normalerweise steht man stundenlang an einer Halte und wartet auf Kundschaft. Und kaum, dass man sie an Bord hat, winkt es überall.

Das konnte dieses Mal nicht passieren. Ich war gar nicht erst arbeiten, ich wollte gleich zu Schichtbeginn den Fototermin abhaken. Aber kaum, dass ich vom Parkplatz rolle, auf dem die 1925 ihre Ruhezeiten genießt … winkt es.

Zunächst hab ich abgewunken, nach einem Blick auf die Uhr (hier: NICHT das Taxameter!) bin ich aber rangefahren und hab kurz festgestellt:

„Moin! Eigentlich bin ich nicht frei und arbeite nicht. Aber wenn es nicht weit sein sollte, dann könnten wir das hinkriegen.“

„Ähm, zum Alexanderplatz?“

„Das passt noch, steigt ein!“

Besser geht es ja kaum. Die Zeit sollte locker reichen!

Am Ende tat sie das nur so knapp. Aber das lag an genau 20 Cent. Das Taxameter zeigte am Ziel 11,20 € an. Die Fahrgäste brachten gemeinsam genau 11,00 € zusammen, hatten sonst nur einen Hunderter. Bei einem Fuffi wäre die Welt ja ok gewesen, aber 100 € bei der ersten Tour? Sorry, geht einfach nicht.

Sicher: Rein des Aufwandes wegen hätte ich es bei den 11 € belassen können. Aber der eine wollte eh zur Bank und der andere hatte auch ganz offensichtlich nicht die Absicht, mir die 20 Cent nicht zu geben. Also hab ich extra deswegen noch zwei Minuten gewartet. Ich will nicht sagen, dass es das wert gewesen wäre, aber zum einen bekam ich so tatsächlich noch Trinkgeld – zum anderen: Die 20 Cent hätte ich meinem Chef geben müssen und der hätte mir dann am Monatsende ca. 10 Cent wiedergegeben. Natürlich ist das eine Einkommensverringerung um nur 10 Cent und mir damit wirklich sowas von egal. Anfühlen tut es sich halt doch nach: „Ich zahl da drauf!“

War in dem Fall ja glücklicherweise kein Thema.

Abschließend möchte ich meinem Fahrgast viel Erfolg wünschen, denn er nimmt laut eigener Aussage am Mittwoch an der Schwimm-Jugend-Europameisterschaft teil. Drückt die Daumen doch ein bisschen mit, denn er – und auch sein Begleiter – waren nett. 🙂