Nach Hause …

Ist ja nun wirklich eines der gängigsten Klischees: Betrunkener Fahrgast kommt an und möchte „nach Hause“ gebracht werden. Ich hab darauf auch schon ganz vorbildlich mit „Zu ihnen oder zu mir?“ geantwortet, alles kleines Taxi-Einmaleins. Aber vorgestern hat einer das irgendwie völlig ad absurdum geführt, in dem er völlig nüchtern am Bahnhof in mein Auto stieg und sich folgender Dialog ergab:

„Guten Abend, wo darf’s hingehen?“

„Hallo. Ich hatte echt einen stressigen Tag und würde jetzt gerne nach Hause.“

So weit, so gut. Dann aber kehrte Stille ein und er sah mich durch seine Hornbrille an und grinste verschmitzt. Einfach so. Hatte schon gedacht, das wird so eine Ich-will-ins-Blog-Geschichte, mich dann aber doch geschäftsmäßig professionell verhalten und gemeint:

„Dann … müsste ich nur noch wissen, wo ihr Zuhause genau liegt.“

„Ach Mensch, natürlich! Treptow, Karl-Kunger-Straße!“

Ach Mensch, natürlich. Da hätte ich aber auch von selbst drauf kommen können … 🙂

7 Kommentare bis “Nach Hause …”

  1. Wahlberliner sagt:

    Tja, sowas kann ein „echt stressiger Tag“ aus einem Menschen machen. Da kann man doch sogar froh sein, wenn es freundliche Taxifahrer gibt, die einem die Denk-Arbeit zum Ende hin abnehmen.
    Jeder, der durch (oder besser: wegen) solch stressiger Tage auch genügend hohe Einnahmen hat, um sich in solchen Situationen dann bedenkenlos chauffieren lassen zu können, darf sich glücklich schätzen 🙂
    PS: Erster. Oder so…

  2. elder taxidriver sagt:

    Thomas Edison konnte sogar, nach stundenlanger tiefer Konzentration auf ein Problem, jedenfalls auf Anhieb, nicht mal
    seinen Namen sagen..Glücklicherweise hat er wohl meist im Labor, also ‚ auf Arbeit‘ ’ne Mütze voll Schlaf genommen.
    Als er doch mal des Nachts überraschend nach Hause kam, hat ihn seine Frau mit Gewehr im Anschlag begrüßt, weil sie dachte, dass es sich um einen Einbrecher handele..

  3. Sash sagt:

    @Wahlberliner:
    Danke. 🙂
    Aber ein bisschen weniger durch wäre manchmal auch praktisch …

    @elder taxidriver:
    Lustige Familie. 🙂

  4. Moooooment – Du fährst mich also auch zu Dir nach Hause? *hehe* Sollte ich Dich mal rumstehen sehen am Ostbahnhof, werde ich das doch glatt ausprobieren…

  5. Sash sagt:

    @Apotheker-Typ:
    Das ist kein Problem. Kostet runde 22 €. Aber den Schlüssel gibt’s deswegen noch lange nicht …

  6. zbygnev sagt:

    Schade, dass es in Berlin keine „Country Road“ gibt. Da wäre das Ziel der „take me home!“-Patienten wenigstens klar 🙂

  7. Sash sagt:

    @zbygnev:
    Wie wahr, wie wahr. 😀

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