A… bfrieren

Autos haben so ihre Macken. Meines natürlich auch. Die letzten Schichten waren eher unangenehm, da es Ewigkeiten gedauert hat, bis die Kiste endlich mal halbwegs warm geworden ist. Also über 15°C bei 5°C Außentemperatur…

Das ist nun Geschichte, ein Hinweis an meinen Tagfahrer hat gereicht:

Guter Rutsch jetzt auch mit warmem Hosenboden! Quelle: Sash

Jetzt bleibt bloß zu hoffen, dass die komischen Geräusche, die gerade gelegentlich auftreten, nicht die Silvesterschicht ruinieren. Aber in dieser Nacht gilt wohl mehr als in allen anderen: So lange das Auto prinzipiell schneller ist als Fußgänger, kommt es auch zum Einsatz 😀

Vorsätzliches

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und abgesehen von meiner Vorfreude auf Silvester im Taxi merkt man das auch hier und da an der Kundschaft:

„Und, wo feiern sie Silvester?“

„Hauptsächlich hier im Taxi.“

„Sie…? Oje, das tut mir leid.“

„Muss es nicht. Ich arbeite freiwillig. Und irgendwer muss ja die Feiernden heimbringen… außerdem will ich mal wieder ein Bisschen mehr arbeiten…“

„Haha, auch ein guter Vorsatz!“

„Naja, eigentlich mach ich mir keine Vorsätze.“

„Ich schon. Immer. Dieses Jahr will ich endlich mal mit dem Rauchen aufhören. Meine Mutter werde ich 2012 öfter besuchen und dieses Mal spare ich wirklich auf einen Urlaub im Herbst!“

„Oha! Und setzen sie ihre Vorsätze auch immer um?“

„Nee, eher nicht so…“

„Das ist schwieriger als der Schwur am Abend, nicht wahr?“

„Ja, aber dieses Jahr habe ich den Vorsatz gefasst, meine Vorsätze besser einzuhalten!“

Dabei grinst er mich ein wenig schief an und versucht sichtlich gequält, das witzig klingen zu lassen – wobei er ganz offensichtlich eher befürchtete, dass es wieder nichts wird. Ein wenig erbärmlich wirkt er dabei.

Und das ist der Grund, weswegen ich eigentlich nicht auf diese Vorsätze stehe. Irgendwelche Pläne umzusetzen hat natürlich jeder immer mal wieder vor. Aber mir reicht es, im Rückblick zu sehen, dass irgendwas geklappt hat – oder vielleicht auch nicht so gut gelaufen ist. Für mich wird 2012 auch spannend. Ein neuer Blog, das erste Jahr Ehe, hoffentlich das Loswerden des ersten Buches, noch hoffentlicher ein Stipendium und nicht zuletzt gegen Ende dann das Lachen über die ganzen deprimierten Weltuntergangspropheten, die sich heimschleichen, weil nix passiert ist. Aber davon werden wir im Laufe dieses Jahres hören, nicht jetzt.

Wie haltet ihr es mit Vorsätzen zu Silvester?

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Da ich noch nicht weiß, ob ich morgen groß zum Bloggen komme, wünsche ich euch schon mal einen guten Rutsch und einen feucht-fröhlichen Jahreswechsel. Und ärgert die Taxifahrer in der Silvester-Nacht nicht! 🙂

Maritim-Fail

Es gibt so Fahrten zum Aufregen. Gelegentlich ist das auf die Kundschaft zurückzuführen, manchmal allerdings auf sich selbst.

Als ich neulich an meinen Bahnhof herangegurkt bin, ergab es sich, dass die Wartezeit nur sehr kurz war, da ein entfernt bekannter Kollege seine E-Klasse am Stand zum Stehen brachte und mich und den Kollegen, mit dem ich gerade redete, fragte:

„Kann einer von euch fünfe nehmen?“

„Jepp, ich.“

„Ich hab hier gerade’n Auftrag angenommen, Pariser Kommune. Jetzt sind die aber zu fünft…“

„Kein Problem, wo genau?“

„Nummer 16, die stehen schon an der Straße, sind Vietnamesen.“

Ich dachte mir, dass das eine Konstellation ist, die man kaum verfehlen kann. die Hausnummern kenne ich jetzt ja auch nicht auswendig. Denkste! Aber der Kollge ist mir ohnehin hinterhergefahren und hat mich gleich zu ihnen gelotst. War schon dunkel, Baustelle, bla… man kriegt ja nicht alles mit! Aber sehr nett vom Kollegen, war ja offenbar nicht seine Schuld, er hätte es ja auch auf sich beruhen lassen können. Er ist mit ausgestiegen, hat den Leuten erklärt, dass ich sie jetzt fahren werde, alles gar kein Thema.

„Wo darf’s denn hingehen?“

„Friedrichstraße.“

„OK, wo da genau?“

„Hotel Maritim.“

Es ist jetzt nicht so, dass ich das toll finde, aber ich bin tatsächlich in 3 Jahren niemals am Maritim gewesen. Dafür hatte ich eine Menge Zeit, den Ortskundekatalog wieder zu vergessen… so ungefähr wusste ich zwar schon Bescheid, aber da gerade Busse den Eingang verdeckt haben, bin ich mal eiskalt an einem der bekanntesten Hotels der Stadt vorbeigegurkt 🙁

Und was macht meine Kundschaft?

Die hat mir satte 2,50 € Trinkgeld gegeben und mich gefragt, ob ich sie am nächsten Mittag nicht auch fahren könne – es wäre so nett mit mir gewesen…

Man baut solchen Mist ja nicht täglich, aber ich denke trotzdem manchmal mit Sorge daran, dass es auch bei mir mal die Fahrt geben wird, wo der Kunde ohnehin schon ein Arschloch ist und sich in so einem Fall dann zu Recht bitter beschwert 🙁

Silvester im Taxi

Auch dieses Jahr wird es mich in der Silvesternacht ins Taxi ziehen. Und auch dieses Jahr möchte ich vor der Nacht aller Nächte ein bisschen zur Besonnenheit aufrufen.

Für uns Taxifahrer ist Silvester Himmel und Hölle zugleich. Zum einen haben wir an diesem Tag endlich mal so viele Fahrgäste, wie wir uns nur wünschen können – zum anderen sind fast alle betrunken, fast alle haben schon ewig auf ein Taxi gewartet, ja oftmals bricht sogar Streit unter den Bewerbern aus.

Ich möchte euch – wenn ihr ein Taxi brauchen solltet – bitten, daran zu denken, dass die Fahrer, die sich diese Nacht – in der fast alle anderen feiern – um die Ohren schlagen, die letzten sind, die schuld daran sind, wenn es mal wieder nicht so recht klappen will. In dieser Nacht werdet ihr zumindest die meiste Zeit kein Taxi bestellen können! Es geht nicht! Meist springen uns die Fahrgäste umgehend ins Auto, wenn wir die letzten noch gar nicht losgeworden sind. Da ist nichts mit mal eben drei Kilometer irgendwohin fahren ohne Kundschaft! Zumindest eben meistens nicht.

Seid euch sicher, dass die Kollegen, die wie ich auf der Straße sind, an diesem Abend wirklich besseres zu tun haben, als uns auch noch Streitereien zu geben. Wir verdienen gut dabei, aber es ist eine anstrengende Nacht, das könnt ihr mir glauben. Und ich kann noch nicht einmal aus der Sicht der Kollegen sprechen, die an diesem Tag 15 Stunden runterreißen…

Eigentlich kann ich nur die Tipps vom Vorjahr wiederholen:

1. Schaut doch mal, ob ihr nicht doch einen nüchternen Fahrer im Bekanntenkreis habt. Ich will euch keineswegs vom Taxifahren abhalten, aber wenn ihr die Möglichkeit habt, denkt drüber nach!

2. Wenn euer Ziel eine halbe Stunde Fahrt entfernt liegt, dann rechnet nicht damit, in 40 Minuten dazusein. Rechnet eine Stunde oder anderthalb! Vielleicht werdet ihr eine Stunde ein Taxi suchen müssen und vielleicht sind auch die Bedingungen zum Fahren durch Wetter und Pyrotechnik eingeschränkt. Verzweifelt nicht, seht es als Glücksspiel 😉

3. Bitte bewahrt Ruhe! Wie gesagt: Wir Fahrer auf der Straße sind die ganze Zeit besetzt und rocken eine Fahrt nach der anderen weg. Wer meint, uns dafür auch noch beschimpfen zu müssen, kommt garantiert als Letzter weg. Wenn überhaupt…

So böse das immer klingt: Ich will nur, dass wir diese Nacht alle gut und wenigstens halbwegs zufrieden rumkriegen! Ich freue mich wirklich auf diese Irrsinns-Schicht und ich will niemandem Angst machen. Aber es ist nunmal ein bisschen anders…

Aber wie überall im Leben, läuft es mit Gelassenheit, Freundlichkeit und Bestechung einfach am Besten 😉

Ich werde mich schätzungsweise ab 1 Uhr wieder hinters Steuer klemmen und hoffen, dass der Wagen weder ausbrennt, noch mit einer Reifenpanne liegenbleibt. Alles andere kann ich wahrscheinlich managen. Kommt am ersten Morgen des Jahres 2012 gut und sicher zu Hause an und habt einfach Spaß!

Kurzstreckenbezahlung

„So, das hat prima gereicht mit der Kurzstrecke. Dann bekomme ich 4 € von ihnen.“

„OK, dann machen sie auf jeden Fall mal sieben. Damit sich das auch für sie lohnt!“

Keine schlechte Sache, ich freu mich darüber. Nun würde mich nur noch interessieren, weswegen er nach einer Kurzstrecke gefragt hat…

PS: Die nächsten zwei Tage wird es erstmal keine Artikel geben, ich mache eine kleine Pause. Frohe Weihnachten euch allen!

Antikes

Ein Foto, dass ich auch unbedingt noch zeigen muss: Mein Chef hat uns bei der Weihnachtsfeier sein erstes Taxameter vorgeführt:

Taxameter, etwas älter. Quelle: Sash

Baujahr dieses Trumms ist anscheinend 1962. Die letzte Eichung ist 1984 erfolgt…

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

Abonniert doch den RSS-Feed von GNIT. Mehr von Sash gibt es außerdem bei Facebook und bei Twitter.

Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Parties und Heimwege

Glücklicherweise bietet WordPress ja die Möglichkeit, Artikel vorzudatieren. Nach der Weihnachtsfeier am Mittwoch hätte ich im Laufe des gestrigen Tages wohl kaum einen Artikel zustande gebracht. Es war nicht nur der Verzögerungstaktik der Kellner zu verdanken, dass es spät wurde. Das Essen war an und für sich lecker – wenngleich ich als Nicht-Freund von Grünkohl etwas unangenehm überrascht war, dass sie selbigen mit dem Rotkohl zusammen auf den Teller getan haben. Naja, das Essen war um 19 Uhr angedacht, um 19:30 Uhr kam dann schon die Suppe…

Ein Blick in die Küche… Quelle: Sash

Letztlich verzögerte sich der Umzug zur Firma um eine halbe Stunde, was am Ende aber sicher nicht mehr viel ausgemacht hat. Nach dem Anstoßen aufs Firmenjubiläum wurde es dann ziemlich ungeschäftlich und nach etlichen Bier und einigen Tischkicker-Matches war ich einer der drei letzten, die den Laden in den Morgenstunden verlassen haben.

Ein bisschen wie eine WG-Party... Quelle: Sash

Wenngleich ich wohl immer gesagt hätte, Feiern in der Firma selbst sind eher weniger gut als welche auf neutralem Gebiet, war das gestern letztlich fast mit Parties meiner alten WG zu vergleichen. Mit etwas angehobenem Durchschnittsalter, aber schon wegen Billard und Kicker richtig gut. Aber eines ist klar: Aus dem Alter, unbeschadet so heftig feiern zu können, bin ich wohl auch langsam raus.

Mit etwas Zufall hab ich tatsächlich einen Fahrer nach Hause erwischt, den ich persönlich kannte. Ich hoffe nur, dass ich ihn nicht zu sehr überfordert hab mit meinem sicher recht abenteuerlichen Geschichten. Naja, das werde ich sicher irgendwann in Erfahrung bringen können. 🙂