Im Großen und Ganzen versuche mich mich da darin, zumindest den Anschein zu erweckend, die StVO einzuhalten. Da macht das Parken keine große Ausnahme. Sicher muss man als Taxifahrer mal in zweiter Reihe halten und wenn es ganz dumm läuft, dann passiert das auch mal an einer einspurigen Straße. Das ist nicht immer schön für alle unfreiwillig Beteiligten hinter mir, aber wer selbst schon mal mit einem Taxi wohin musste, wird verstehen, dass die meisten Kunden vom Fahrer sicher nicht hören wollen, dass er mal eben um den Block fährt, um einen Parkplatz zu finden.
Da ich nachts unterwegs bin, hält sich das Behinderungsrisiko allerdings in engen Grenzen – und nebenbei ergeben sich auch sonst mehr Haltemöglichkeiten als tagsüber. Am Hauptbahnhof zum Beispiel. Jeden Tag ein unerträgliches Gewimmel auf dem kleinen Europaplatz zwischen der Invalidenstraße und dem Bahnhofsgebäude! Nachts, wenn der letzte Zug bereits raus ist, sieht das anders aus.
Deswegen war ich am Wochenende auch gar nicht zimperlich und hab mich auf den Entladeplatz für Taxen gestellt. Das ist insofern nicht legal gewesen, als ich mich eigentlich nur selbst entladen wollte und kurz auf einen Sprung zur Apotheke rein. Ich sollte meiner Freundin ein paar Tabletten mitbringen und da die Nacht gut lief, hatte ich keine große Lust, mich länger dort aufzuhalten.
Also bin ich schnell aus dem Auto rausgesprungen und die 10 Meter zur Tür gelaufen…
Und habe auf der Stelle bedauert, dass ich genau diesen Parkplatz zu diesem Zeitpunkt gewählt hatte. Denn statt die von mir erwartete gähnende Leere auf der anderen Seite der Tür vorzufinden, drückten sich plötzlich ein paar hundert Hooligans durch die Tür, dem Anschein nach zwei Truppen, die nicht so sonderlich gut aufeinander zu sprechen waren. Team Green war natürlich auch dabei, und so folgten ein oder zwei Einsatzhundertschaften dem aufgewühlten Mob und keine 30 Sekunden, nachdem ich mein Auto verlassen hatte, war es umzingelt von Hassparolen brüllenden betrunkenen Typen und ein paar Polizeiwannen nebst dazugehörigem Schlägertrupp. Als der erste Böller geflogen ist, hab ich nicht mehr damit gerechnet, mit meiner guten alten 1925 noch irgendwohin fahren zu können.
Da ich in der Situation eh nicht viel machen konnte, bin ich in den Bahnhof und hab versucht, durch einen möglichst intellektuellen Blick der soeben nachrückenden Polizei das Gefühl zu vermitteln, ich sei kein Angriffsziel. Erfolgreich.
Als ich, nachdem ich in der Apotheke beim Security-Mitarbeiter Tabletten kaufen wollte und sie letztlich doch vom Apotheker bekam, wieder draussen war, musste ich mich immer noch durch die Menge drücken, aber Hools sind auch nur Menschen und als solche überwiegend kleiner als ich. Mein Auto stand allerdings schon wieder ausserhalb des operativen Einsatzgebietes aller Beteiligten und ich konnte nun als Außenstehender verfolgen, wie die Cops hinter einem Rudel Vollhorste herrannte, um sie wieder in den Bahnhof zu bugsieren.
Nochmal gut gegangen!
Und zudem hab ich jetzt eines der beklopptesten Argumente gegens Falschparken:
Nicht falsch parken, denn es könnte sein, dass euer Auto dann von Hooligans oder der Polizei beschädigt wird! 🙂
Aber vielleicht leuchtet bei der Polizei auch irgendwo ein Lämpchen auf, wenn ich illegal vor einer Apotheke halte und sie kommen deswegen…
Aha. Du bist also der, der dort ständig immer alle Parkplätze illegal blockiert. Wir war doch gleich die Adresse der Internetwache der Berliner Polizei…?
Ähm warum wollten die Bullen die denn wieder in den Bhf zurück scheuchen?
Erinnert irgendwie ans Viehtreiben – wenige Hunde jagen hunderte treudoofe Schafe 😀
@Aro:
Ja, der bin ich wohl. Ich Schlingel! 😉
@MissAC:
Wahrscheinlich, um sie wieder in den Zug zu verfrachten, aus dem sie gekommen sind…
@bertil:
So ähnlich sah es tatsächlich aus 😀
Also wenn die Story vom Wochenende ist…..könnte folgender Bericht zutreffen:
Als sich am Sonntag ein gut 300 Mann starker Tross Richtung Duisburg aufmachen wollte, ging so einiges daneben. Viel zu lachen gab es unterwegs trotzdem. Eine traurig-lachhafte Chronik. Sonntag, es ist 2.30 Uhr in der Nacht. Rund 300 Hansa-Fans wollen in Berlin gerade zum Gleis gehen, von wo aus sie mit Regionalzügen in den Ruhrpott fahren, als Aufregung durch die Gruppe geht. Diese, ausgehend von einem Hertha-Fanclub, zieht sich noch einige Minuten. Einige Minuten in denen Polizeibeamte viel Pfefferspray anwendungswidrig direkt in Augen sprühen und mit Knüppeln derart oft auf Leute einschlagen, dass einige Fans ins Krankenhaus müssen. Diejenigen, die auf dem Gleis geblieben waren, blockieren den Zug. Eine Stunde später steht fest, dass mit diesem Zug niemand mehr seine Anschlüsse erreicht. Der Zug wird mit einer Stunde Verspätung freigegeben. Nach insgesamt etwa 3 bis 4 Stunden brechen die Hansafans nun Richtung Duisburg auf
ganzer Bericht bzw. Quelle: http://ostfussball.com/fundstueck-des-tages-200-hansa-fans-pfefferspray-irrfahrt-nach-duisburg-934/
Wie viele Dezimeter über dem Boden endet der Sash denn?
Und kein Kratzer am Wagen? 🙂