Neujahr, 1:15 Uhr

Ich habe die Silvesterschicht nach einer ausgiebigen Fotosession mit viel Feuerwerk gerade begonnen. Die Luft ist noch schwefelgesättigt und die zahllosen Kanonenschläge künden vom Beginn des neuen Jahres.

Bereits nach rund 300 Meter Fahrt (mehr als ich erwartet hatte) werde ich am Marzahner Bahnhof angehalten. 3 Junge Leute, zwei männlich, eine Frau, sprinten von der Straßenbahnhaltestelle zum Auto.

„Darf ich bei dir rauchen?“

ruft es über die Straße. Ach nee, nicht gleich Stresser zu Beginn! War aber Fehlanzeige. Das Rauchverbot wurde beachtet, die Stimmung war gut.

„Wo soll es hingehen?“

„Na da, wo Adda wohnt!“

Klasse, so kommen wir ins Geschäft. Denke nach, kenne jemanden, der so ähnlich heißt. Knapp 700 km. Ist mir eigentlich zu weit.

„Und wo genau wohnt Adda?“

„Fahr mal Schöneweide!“

Na also, das ist doch schon mal fast sowas wie eine vernünftige Ansage. Die Fahrt vergeht mit gemütlichem Smalltalk, bis verhalten die Frage gestellt wird, ob Musik machbar sei. Klar, wer will schon Silvester feiern ohne Musik. Mein Geschmack ist es nicht, die Kundschaft dagegen rockt ab, nur der Kollege direkt hinter meinem Sitz mümmelt sich auf dem Sitz zusammen und möchte lieber schlafen.

„Mach doch mal Party, Schaaatz!“

brüllt es vom Beifahrersitz. Dem uninteressierten Neujahrsschläfer wird Alkohol angeboten, beim nächsten Lied schon sind sie beim kollektiven Kopfnicken auf der Rückbank. Es wird laut, bleibt aber friedlich, die Party geht wohl bei Adda noch ein bisschen weiter. Meine Schicht auch. Nur nicht bei Adda.

2 Kommentare bis “Neujahr, 1:15 Uhr”

  1. Aro sagt:

    Erstens heißt sie Ada (nicht Adda) und zweitens hätteste nach Mitte fahren müssen: http://is.gd/jVLme
    Deine Fahrgäste hatten ja echt keine Ahnung 😉

  2. Sash sagt:

    @Aro:
    Dann war vielleicht doch jemand anders gemeint… aber Ahnung hatten sie nicht, das ist wahr 🙂

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