Irgendetwas in der Richtung muss mein Fahrgast hinter sich gehabt haben. Der locker witzigen Erzählung nach war er die Nacht über in einem Club in Friedrichshain. Dass ich ihn alleine heimgefahren habe, lag definitiv nicht am Aussehen. Ein typischer Clubgänger, irgendwo zwischen Coolness und Understatement. Halbwegs jung, gut gebaut und auch sonst wirkte sein Äußeres durchaus wie durch nicht zu unterschätzende Eitelkeit kultiviert.
Nein, er hatte offenbar einfach mal kräftig in die eigene Hose gekackt.
Ich bin bei miesen Gerüchen halbwegs abgehärtet, und kann zumindest über Auswurf in allen Varianten eher lachen als meinen eigenen gleich mit beizugeben. Ich halte mich für sehr erfahren im Umgang mit Schimmel von neongelb bis schmutziggrau und mir ist auch schon experimentell gelungen, den Geruch von faulen Eiern im eigenen Verdauungstrakt zu reproduzieren. Aber das war wirklich so richtig widerlich. Irgendwie bleibt am Ende einer solchen Tour einfach nur noch Dankbarkeit – dafür dass es vorbei ist und dafür, dass die Hose dicht gehalten hat.
Wer weiss, vielleicht hat der arme Kerl ja genau deswegen ein Taxi genommen – damit er nicht einer ganzen S-Bahn negativ auffällt. Und ich hab ihn ja sicher (und dank stark ausgeprägtem eigenen Interesse auch durchaus zügig) nach Hause gebracht. Kunde ist Kunde. Aber manchmal wünscht man sich schon die nötige Portion Mut um zu fragen, wie man auf die Idee kommt, mit vollgekackten Hosen in ein Taxi zu steigen. Oder geht man dann am nächsten Tag mit der selben Hose arbeiten?
Ih bäh!!!