Umfrage Dachwerbung

OK, bisher waren die Kommentare zur Dachwerbung quasi alle negativ. Aber man kommentiert ja auch nur, wenn einen was bewegt. Jetzt möchte ich mal wirklich wissen, wie die Meinungslage so ist und habe eine Umfrage erstellt.

Ich möchte euch bitten, ein Häkchen zu setzen und das ehrlich zu tun und nicht, weil ihr meint, mit eurer Meinung den Geschmack zu treffen. Insbesondere beim Punkt „ein anderes Taxi wählen“ sagt man ja gerne mal vorschnell was, was man in der Realität dann doch nicht macht.

Und nun: Klicket, ihr Leser!

Seid ihr Tag- oder Nachtmenschen?

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Vielen Dank!

Wenn es sein muss…

Juhu! Ich hab Dachwerbung!

Äh… naja. Offensichtlich vor allem einen Dachschaden, so lange ich das so beschreibe. Ja, nach dem letzten Desaster gab es einen zweiten Anlauf für ein Dachschild, und dieser scheint erfolgreich gewesen zu sein. Nun ist das Auto also verschandelt:

Einladung zum (Rückwärts-?)Essen, Quelle: Sash

Einladung zum (Rückwärts-?)Essen, Quelle: Sash

OK, ich gebe es ja zu: Meine Empörung hält sich in Grenzen. Ich finde das Schild hässlich, bedauere es, dass ich fortan keine schönen Bilder übers Taxidach hinweg machen kann und fühle mein ästhetisches Empfinden neben der Tatsache, dass das Auto nun höher als breit ist auch in anderen Punkten massiv gestört. Aber die weisen Worte meines Tagfahrers hallen noch in meinem Ohr:

„Ick meene, ick sitz ja drin un nich draussen!“

Ein Kollege hat seine fristlose Kündigung gleich im Gepäck gehabt, als er meinen Chef darauf angesprochen hat, ein anderer hat angedroht, sie alsbald zu schreiben. Das finde ich nun auch übertrieben.

Ob die Geschichte allerdings ein so fantastischer Deal war, wage ich auch zu bezweifeln. Also die vordere Fackel hat schon mal einen Wackelkontakt. Sehr praktisch Nachts, wenn die Kunden einen übersehen. Und das hatte ich schon dieses Wochenende, ist also keine hypothetische Geschichte 🙁
Ob die Elektrik lange hält, entzieht sich auch meiner Kenntnis, ich finde allerdings die Montage mehr als nur bedenklich:

Fuß des Schildes mit Kabel, Quelle: Sash

Fuß des Schildes mit Kabel, Quelle: Sash

Über die Verarbeitungsqualität will ich also besser mal keine allzu euphorischen Sätze in den Raum werfen. Dann bleibt noch der finanzielle Aspekt. Irgendwoher zwitscherte es mir, dass das Schild nun 30€/Monat einbringen soll. OK. Ein wirtschaflicher Vorteil, der ziemlich exakt im Allerwertesten wäre, wenn die Kiste dadurch 0,60 € mehr an Sprit auf 100 km verbrauchen sollte. Das ist vielleicht auch nicht der Fall, aber dass diese Konstruktion sich nicht auf den Luftwiderstand oder das Gewicht auswirkt, kann mir auch keiner erzählen. Einen Kunden, der jetzt noch schneller einen Daimler meinem Opel vorzieht pro Monat bräuchte es dann, um die Rechnung endgültig zu nullen… ich weiss ja nicht.

Kommen wir nun aber zur positiven Seite:

Werbung für meine Zielgruppe, Quelle: Sash

Werbung für meine Zielgruppe, Quelle: Sash

Es ist ein Bier drauf.

3 Worte nur…

Sonderlich gesprächig sind ja nicht alle Kunden. Derletzt in den Kommentaren hat Anise ja z.B. schon geschrieben, sie schweige lieber anstatt sich mit einem Rücken zu unterhalten. Was ganz anderes, nämlich Nicht-Kommunikation der „teuren“ Sorte hatte ich nun. Absolut kurios. Irgendwie.

Naja, ich stehe also so am (der Chor möge hier singen!) und eine in ihr Handy quatschende Frau läuft auf den Wagen zu. Sie legt das Telefon keinen Moment aus der Hand und meint nur, eingebettet in zwei offensichtlich lebenswichtige Sätze:

„Kennste-Schon-Str. 123“

Daraufhin plapperte sie in aller Ruhe Aufgekratztheit weiter und ich guckte erstmal verlegen. Kennste-Schon? Ach ja, stimmt ja: Prenz’lberg! Ich bin also losgegurkt und hab mir gedacht, ich gebe die Straße lieber ein. Vor allem wegen der Hausnummer. Ich will die Quatschtante ja nicht stören. Das Navi zeigt mir die Straße schon mit dem Bezirk Friedrichshain an und ich denke mir so:

„Aua. Mist! Vertan! Straße verwechselt mit der Kennste-Auch-Schon…“

Mir ist es dann auch wie Schuppen aus den Haaren gefallen, dass die Straße natürlich in Friedrichshain liegt. Bin ich also in die (fast) komplett falsche Richtung losgefahren. Und die Alte schnattert und schnattert…

Mir war die Sache furchtbar peinlich und ich hab mir überlegt, was ich mache. OK, dass sie den Umweg nicht bezahlen muss, ist klar. Aber mach ich die Uhr vorher schon aus, damit das nicht aufs Trinkgeld geht? Aber was denkt sich die Tratschzuse, wenn ich jetzt das Taxameter ausmache? Nee, dann lass ich es lieber laufen. Den einen Euro krieg ich wahrscheinlich für meine Ehrlichkeit an Trinkgeld wieder rein und dann isses ja auch ok.

Die Strecke war auch echt nur kurz, und so war mir klar: Das werden knapp über 7 €, ich sage dann einfach, dass 6 ok sind.

Denkste.

Das Auto stand noch nicht mal richtig – vom Taxameter ganz zu schweigen – da ruft es hinter mir schon:

„8!“

…und das Gequassel geht einfach weiter.

„Gut, wenn sie es nicht einmal nötig haben, auch nur mehr als 3 Worte mit mir zu wechseln, dann können sie auch gerne meine Fehler mitbezahlen.“

Das hab ich mir natürlich nur gedacht, aber man muss schon miteinander reden können, um irgendwelche Vereinbarungen zu treffen…

Irgendwann klappt es noch…

Ostbahnhof, ich warte seit geschlagenen anderthalb Stunden.

„Sagen sie, machen sie auch Ferntouren?“

„Wie fern soll es denn sein?“

„Wir müssten nach Düsseldorf.“

„Machen würde ich das natürlich. Aber das wird dann doch ganz schön teuer.“

„Wieviel denn in etwa?“

„Muss ich mal schauen, wie weit das ist. Sie kriegen das nicht von der Bahn bezahlt, oder?“

„Naja, die haben gesagt, sie zahlen die Hälfte…“

„Hm… also am Anfang spinnt das Navi immer, aber ich würde sagen 550 km… unter 750 geht da definitiv gar nix!“

Und das war reichlich tiefgestapelt. Mein Chef wäre mit dem Deal sicher nicht sonderlich zufrieden gewesen. Aber natürlich sind sie nicht wiedergekommen. Wie immer, wenn es mal weiter als 50 km gehen soll. Im Grunde nicht unverständlich, wer will schon knapp 1000 € für eine Fahrt quer durch Deutschland zahlen? Aber anders ist das nicht zu machen. Glaubt einem ja nur niemand.

Danach hab ich eine echt amüsante und nette Fahrt nach Johannisthal gehabt. Irgendwie kamen mir die 20 € dieses Mal aber ziemlich wenig vor… 🙁

Die erste Fahrt

Die erste Fahrt gestern war auch so eine Geschichte. Ich hab den Fahrgast im Wedding abgeholt und nicht nur, dass ich spät angekommen bin… nein, ich hab auch noch getrödelt und eine geraucht, womit ich ihn dann auch noch zum Nikotinmisbrauch angestiftet hab.

Dass ich den korrekten Weg nach Weissensee auch nicht wirklich kannte, wäre eigentlich Grund genug gewesen, dass er sich beschwert, aber… Jo ist halt doch ein Netter 😉

Und vielleicht bald ein Kollege.

Und das mit dem Handeln hat er auch nicht ernst gemeint und sogar ein nettes Trinkgeld von 1,20 € gegeben. Könnte tatsächlich das erste Mal gewesen sein, dass mir das Bloggen bares Geld gebracht hat… wenn ich allerdings gewusst hätte, dass es ein Viertel vom Umsatz diese Nacht war, dann hätte ich anschließend wieder Feierabend gemacht…

PS:

Jo, ein zweibuchstabiger Spitzname ist zum Verlinken echt blöd und geht leicht unter. Du solltest dir was webzwonulligeres aussuchen 😉

Mit 100!

Die letzten Artikel lesen sich irgendwie so, als sei das gerade alles Taxifahrers Traum, was hier in Berlin abgeht. Ich wollte nur – um die Kollegen mal zu beruhigen – sagen, dass es alles andere ist. In der Regel höre ich gerade nach 6 Stunden recht genervt mit 60 € in der Tasche auf.

Es sind so Schichten, wie sie eigentlich nur der Januar wirklich schreiben kann. Man startet mit 30 € in der ersten Stunde und wartet dann zwei Stunden auf den nächsten Fünfer. Danach anderthalb auf einen Zehner…

Zu diesen Geschichten hat sich letztes Jahr um die selbe Zeit etwa folgender Dialog am Ostbahnhof ergeben:

Kollege 1: „Boah scheiße, das wird auch wieder nur eine 140€-Schicht!“

Kollege 2: „140? Wo fährst du denn bitte?“

Kollege 1: „Frag lieber, wo ich anfang zu zählen. Ich starte einfach jeden Abend mit 100!“

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Eigentlich unverschämt viel Glück…

Wenn man Montags eine 18€-Tour bekommt, ist man irgendwie schon ganz zufrieden. Ich jedenfalls. Wenn man bald darauf eine 25€-Tour dank Winkern bekommt, ist das eine wirklich sehr feine Geschichte. Ein bisschen unverschämt den Kollegen gegenüber wird es dann aber fast, wenn man am Kotti noch zwei Winker einlädt, und die dann fragen:

„Sach ma, wat würde es denn kosten, wenn de uns nach Buch fährst?“

Nein, das ist eigentlich noch ok. Aber wenn der Dialog so weitergeht:

„Hm, ist ein ganz schönes Stück… 30 € schätze ich!“

„Cool, das machen wir!“

Bei Preisen über 20 € herrscht nämlich wirklich das Gefeilsche vor. Ich hab definitiv erwartet, dass bei der Ansage „30 €“ als Antwort „Könn‘ wa nich 25 machen?“ kommt.

Außerdem ich möchte anmerken, dass ich mit 29,80 € mal sowas von richtig lag 🙂