So, Seminar hab ich hinter mich gebracht, und es hinterlässt einen verstörenderen Eindruck als ich ihn davor schon hatte. Es war ein Verkehrspsychloge, der ein wenig referiert hat über Unfallgefahr, und woher sie kommt, bzw. was man dagegen tun kann (z.B. im Falle von Stress).
Zur Schulung selbst:
War ok. Als Mensch mit diversen pädagogischen Grundlagenschulungen und einem zumindest durchschnittlich scheinenden IQ habe ich verstanden, was mir der werte Herr erklärt hat, bzw. in ein oder zwei „Detailfragen“ auch noch neues gelernt. Nicht viel, aber was will man von zwei Stunden erwarten?
Zum Rest:
Meiner Einschätzung nach war ich der Einzige, der das Prinzip ansatzweise verstanden hat. Das irritiert mich. Gewöhnung an die Arbeit ist ja schön und manchmal vielleicht sogar gut. Aber es ist irgendwie erschreckend, wie viele meiner Kollegen aus der Schulung das Fazit mitgenommen haben, dass eine Analyse des eigenen Verhaltens nicht möglich ist, wenn man im Taxi sitzt O.0
Ich meine, es ging nicht darum, irgendwelchen komplexen psychologischen Anweisungen zu folgen, wenn man bewaffnete Räuber im Auto hat. Es ging darum, selbst zu erkennen, wann man unkonzentriert ist. Irgendwie muss ich dem Herrn Psychologen Recht geben: Wenigstens diese Einschätzungsfähigkeit erwarte ich von professionellen Fahrern.
An die Kollegen da draussen:
Ist das wirklich so schwer? Ich meine, falsche Entscheidungen zu treffen oder sich bewusst darüber hinwegzusetzen (z.B. „bin eigentlich zu müde“) erleben wir sicher alle mal – aber wie viele machen sich da ernstlich nicht einmal Gedanken drüber? Ich zweifle gerade schon ein wenig…
Zu deinem Appell: Vielleicht sind die meisten Kollegen einfach im Alltagstrott gefangen. Im übrigen bin ich davon überzeugt, das viel zuviele Fahrer nur zweitrangig die eigene Gesundheit intressiert. Da sich der Kostenfaktor nicht ausblenden lässt……möchte garnicht wissen, wieviele Personen sich querbeet Tag täglich totkrank zur Arbeit schleppen.
Das ist leider wahr. Gerade der letzte Punkt. Für meine Chefs ist das zwar nicht jedes Mal eine Freude – aber als Fahrer bleibe ich zu Hause, wenn es mir nicht gut geht. Wenn’s dann mal weniger schlimm ist, ist es „Pech“. Aber von einem Unfall deswegen hätten alle Beteiligten noch deutlich weniger.