Boah, ist das eine Bild-mäßige Überschrift! *stolzbin*
Nachdem ich gerade die fünfte Taxi-Dialog-Folge online gestellt habe, dachte ich mir, es könne wahrscheinlich niemand verstehen, weswegen mich sowas nicht aufregt. Naja, es war das Ende der Fahrt – und wie die gelaufen ist, das könnt ihr hier nachlesen:
Es war eine kleine Dreiergruppe an Fahrgästen am Ostbahnhof, wahrscheinlich Polen. Der Sprache nach irgendwas östliches, so gut kenne ich mich da nicht aus. Naja, sie waren also zu einem Techno-Event da. Westbam ist unter anderem am Start gewesen – der sagt ja sogar mir was. Nur wo? Ganz in der Nähe: Kopenickenstraße – also Köpenicker Str. Und dort in einem Club. Na klasse! Ich hab die Jungs und Mädels aufgeklärt, dass ich neu bin, nicht alles kenne, mir nur zwei Clubs einfallen, ich aber leider nicht wisse, ob einer davon der richtige ist: Tresor und Spindler&Klatt. Gut gelaunt sind sie eingestiegen, und wollten, dass ich sie zum Tresor fahre. Dort angekommen, mit 5,20 € oder so auf der Uhr, stellten sie natürlich fest, dass es der falsche Club ist.
Nummer 112 sollte es sein! Äh, ok! Mein Navi kapiert die Hausnummern an der Köpenicker nicht, es springt immer auf 143. Aber es soll hinter uns liegen. Na klasse, schließlich ist die Köpenicker seit geraumer Zeit just vor dem Tresor in diese Richtung gesperrt. Dann kam nochmal ein klärendes Gespräch mit einem Freund, der offenbar im Club war, und die Hausnummer auf 126 erhöhte. Naja. Meine (mit Tiefenentspannung gesegneten) Fahrgäste wollten erstmal das Spindler&Klatt sehen, ehe sie ernstlich auf den Rat des Freundes hörten. Warum auch immer! Also bin ich mords den Umweg zurück gefahren, quasi am Ostbahnhof vorbei, am Maria, um dann vor einem unbeleuchteten Spindler&Klatt zu stehen. Prima. Waren nun schon um die 10 € auf der Uhr, ich hab das Taxameter bei der nun folgenden Warte- und Überlegungszeit einfach mal zwischenzeitlich gestoppt.
Irgendwann war dann klar: Es geht weiter, wir suchen die 112 – oder 126, wie auch immer! Nächste Straße beim Maria sollte es sein… Köpenicker halt, soweit waren wir vor 20 Minuten schon. Immerhin durfte ich inzwischen auch den vermeintlichen Namen des Clubs wissen: Reifen! Oder Rai-Fen. Oder Rahi-Fehn. Wie auch immer.
Auf dem Weg zum Ziel beschlossen sie, noch einmal Rücksprache zu halten mit irgendwelchen Freunden, und so kam es, dass zwei von ihnen an einer Telefonzelle vor der Köpenicker Str. 127 – 129 ausstiegen, um zu telefonieren. Ca. 1 € später haben war dann endgültig klar, dass es Nummer 126 ist, und somit waren wir eigentlich ja genau da.
Der Club heisst übrigens „relais“, ist saumäßig unauffällig bei Nacht, und höchstens 1 km vom Ostbahnhof entfernt. Die Uhr zeigte 14,40 €. „15! Ist ok!“ haben sie gesagt, bevor das mit der Zeitung kam. Kein Stress, nicht einmal eine verzogene Miene. Immer nur Lachen und freundliches Kopfschütteln ob der obskuren Situation. So sollte es immer sein…
Aber mal im Ernst: Ich bin zwar der Überzeugung, dass man wenigstens wissen sollte, wo man hin will, wenn man ein Taxi nimmt – aber in dem Fall hätte ich wegen Eigenbeteiligung durchaus mit mir reden lassen, was den Preis angeht. Keine Frage! Aber irgendwie waren sie so zufrieden, als sie ausgestiegen sind, da wollte ich ihnen nun wirklich nicht noch dumm kommen 😉
PS: Weswegen das hier auch unter „Nicht so schönes“ eingeordnet ist: Mich stressen solche Fahrten! Wahnsinnig! Nicht, dass ich den Kunden was übelnehmen würde, es ist so ein unbestimmter Stress, nicht die Erwartungen erfüllen zu können, nicht helfen zu können. Vielleicht etwas übertrieben, aber bei mir sehr ausgeprägt…
Och zur Abwechslung mal was anderes. Erinnert mich irgendwie an das Kinder Spiel „Schnitzeljagd“ 😉
Stimmt irgendwie 🙂
[…] ungünstigeres Weg-Preis-Verhältnis. Ich hab es damals nicht ohne Grund boulevardesk mit “Tarifwahnsinn in Berlin” […]