Das letzte Wochenende

Die Prüfung kommt unabänderlich näher. Grob ein Wochenende trennt mich noch vom Horror-Erlebnis dieses Jahres, vielleicht ist es aber auch das letzte Wochenende für etliche Jahre ohne P-Schein. Nie habe ich auf irgendetwas mehr gelernt, und nie war ich zugleich unsicherer, eine Prüfung zu bestehen, weil die Angaben zu schwammig sind.

Noch einmal zur Übersicht: Die mündliche Ortskundeprüfung in Berlin:

Seit Bestehen der schriftlichen Prüfung kenne ich ja die rund 400 Objekte und den Rest des Ortskundekataloges auswendig *hüstel*

Das überprüfen sie nun auf die harte Tour. Es soll wohl so ablaufen, dass sie mich beispielsweise fragen: „Sie kennen doch sicher Charlottenburg?“ Daraufhin antworte ich clevererweise mit „Ja!“ „Dann nennen sie doch dort mal eine Kreuzung!“ Ich werde sagen: „Hmm, da nehmen wir doch am Besten den Ernst-Reuter-Platz…“ Dann werden sie kurz überlegen, was am gemeinsten ist, und dann beispielsweise sagen: „Ja, dann fahren sie doch von dort aus mal bitte zum Comfort-Hotel-Lichtenberg!“ Meine korrekte Antwort würde lauten:

„Also, wir starten am Ernst-Reuter-Platz, geradeaus Str. des 17. Juni, großer Stern, Abfahrt Spreeweg, rechts John-Foster-Dulles-Allee, geradeaus Scheidemannstr., geradeaus Dorotheenstr., rechts Wilhelmstr., links Unter den Linden, geradeaus Schloßplatz, geradeaus Karl-Liebknecht-Str. mit Alexanderplatz, rechts Alexanderstr., links Otto-Braun-Str., rechts Mollstr., geradeaus Platz der Vereinten Nationen, geradeaus Landsberger Allee, rechts Rhinstr, und dann fahren wir rechts in die Hotelvorfahrt und halten dort.“

So würde das dann aller Wahrscheinlichkeit nach dreimal laufen, wobei ich eine Fahrt vergurken darf. Eine vergessene Str., ein vergessener Platz oder dergleichen bedeutet vergurkt. Außerdem muss die Strecke der kürzeste Weg sein. Was genau der kürzeste Weg ist, das ist allerdings die Frage, denn hier erzählt einem mitunter jeder Routenplaner ein bisschen was anderes, und im Endeffekt kommt es wahrscheinlich darauf an, ob man die Lieblingsstrecke der Prüfer erwischt. Sollte das Ergebnis danach noch „unklar“ sein, so können sie mich zum Beispiel bitten, die Querstraßen der Friedrichstr. in der richtigen Reihenfolge runterzubeten. Also muss ich ehrlich sagen: Ich brauch zu meinem Wissen auch einfach eine kleine Portion Glück, dass sie die richtigen Sachen fragen, denn wirklich alles weiss ich natürlich nicht, und ich werde auch am Dienstag nicht alles wissen. Aber sie werden auch bei weitem nicht alles abfragen 🙂

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