Ich machte den typischen doofen Taxifahrer-Move: Da vor mir ein Kollege mit angeschalteter Fackel langtuckerte und ich auf absehbare Zeit keine Winker würde bekommen können, bin ich abgebogen. Nur um mich noch an der Ampel zu fragen, wo zur Hölle ich in diese Richtung eigentlich hinfahren solle. Aber das Glück ist mit den Dummen, nach 100 Metern hatte ich Kundschaft.
„Würdste uns in die Vorname-Nachname-Straße bringen?“
„Na sicher, ich überlege gerade, die sagt mir was …“
„Sind 5 Kilometer, is‘ nur da vorne und dann rechts. Machste hier die Fünf-Kilometer-Dings, ne?“
„Ich mache Kurzstrecke. Das sind fünf Euro, nicht fünf Kilometer, aber ich erinnere mich, das wird schon reichen.“
„Ich sag aber gleich, ich hab nur zehn dabei. Dann musst mir rausschmeissen.“
„Das sehen wir ja dann. Erst einmal reicht die Kurzstrecke.“
…
„Aber ehrlich: Mehr als zehne ist nicht!“
„Wir sind doch immer noch bei fünf Euro und die Kurzstrecke ist erst zur Hälfte …“
„Ich sag’s nur, nicht dass wir dann – is‘ auch da vorne noch einmal ums Eck.“
„Dann reicht das locker.“
„Aber nicht über zehn. Halt vor der Wendestelle, das sind 20 Cent!“
„Es sind immer noch fünf Euro. Und das Taxameter piept ja nun erst einmal, wenn die vorbei sind.“
„Ach, echt?“
So viel Angst ums Geld hatte ich bei einer Kurzstrecke schon lange nicht mehr. 0.0
Positiv hervorzuheben sei abschließend, dass die Kundin und ihr unterhaltsamer Partner die einzigen waren, die in den letzten drei Tagen bei einer Kurzstrecke noch Trinkgeld gegeben haben, ich werde sie also in sehr guter Erinnerung behalten.

