Läuft, läuft nicht, läuft …

Ganz komisch. Ich komme ans Auto und entdecke erstmal einen Zettel vom Tagfahrer.

2013-05-treffer

Nicht nur, dass er eine kleinere Reparatur bislang nicht vornehmen konnte, nein, er schrieb zudem, dass unsere Stoßstange schon wieder hinüber sei – nur so, damit ich nicht denke, das sei auf dem Parkplatz passiert. Ich also gleich wieder raus und geguckt. Das Ergebnis kann man rechts sehen …

Offenbar war mein Kollege schon zum zweiten Mal in diesem Jahr unschuldig in die Deformation unseres Arbeitsgerätes verwickelt – dieses Mal verkündete der Zettel pragmatisch:

„Eine Radfahrerin hat versucht, durch’s Auto zu fahren.“

Ich hoffe ja mal, dass außer dem offensichtlich zerschmetterten Plastik nichts passiert ist. Meinetwegen kann man bei dem Schaden nun wirklich darüber streiten, ob das noch gerichtet werden muss, schließlich sollte die Außerdienststellung der 1925 noch in diesem Jahr vonstatten gehen. Und im Vergleich zum letzten Malheur versteckt sich dieses ja recht gut auf der linken Seite und ist vom Stand aus z.B. kaum wahrnehmbar für Kunden. Wesentlich weniger zumindest als die beiden Rostflecken, die wir inzwischen prominent vorne mittig auf der Motorhaube zur Schau stellen.

Man merkt dem Auto langsam das Alter an, da kann man machen, was man will. Dass jetzt die Bremsen mal wieder an der Reihe sind, ist eigentlich nicht verwunderlich, das passiert nunmal alle paar zehntausend Kilometer. Dass es sich allerdings schon soo schlimm anhört, hatte ich nicht erwartet. Hat mir heute Nacht echt die Laune verhagelt, denn ich mag es einfach nicht, wenn man das Auto schon auf 300 Meter Entfernung hört. Rein sicherheitsmäßig halten die zwar sicher noch übers Wochenende, aber ich bin mir gerade unschlüssig, ob ich das ausprobieren möchte.

Dummerweise ist das einer der wenigen Punkte, bei denen ich mit meinem Tagfahrer nur bedingt übereinkomme. Er ist bei Macken am Auto einfach wesentlich toleranter als ich und hat natürlich zudem die unangenehme Aufgabe, solche Sachen während seiner Arbeitszeit zu beheben. Ich würd’s ihm aus Fairnessgründen gerne mal abnehmen, aber nachts ist sogar Berlin ein bisschen zu dünn mit offenen Werkstätten bestückt …

Ein kleines Bisschen muss die 1925 noch aushalten. Der Herbst ist als Austauschzeitraum angedacht, zudem fehlen noch rund 2.000 km auf die von mir angepeilte mittlere Erde-Mond-Entfernung von 384.400 km. Wahrscheinlich schaffen wir – sofern größere Schäden nicht dazwischenkommen – sogar noch die 400.000. Dann aber, das kann man mit gutem Gewissen sagen, ist auch mal Schluss für so einen kleinen Opel. Ganz egal, wie gern man ihn hat.

Wie die Parties heute losgehen …

„Passen hier fünf Leute rein?“

„Ja, Moment.“

Ein Großraumtaxi ist halt doch eine feine Sache. Auch wenn der Raum in der letzten Sitzreihe alles andere als groß ausfällt. Dieses Mal waren es nicht interessierte Kunden am Stand, sondern wagemutige Winker, die mich in Mitte aus einem Strom hellelfenbeinfarbener Wagen herausgezogen haben. Die Geräumigkeit der Zafiras scheint inzwischen bekannt zu sein. Obwohl der Wagen manchmal als sehr klein wahrgenommen wird

Naja, ich hab jedenfalls einen der beiden Zusatzsitze ausgeklappt und in der Truppe befand sich sogar eine recht kleine Person, die freiwillig hinter ihren Kumpels in den tiefsten Tiefen der 1925 verschwand. Die Zieladresse war zunächst eine kleine Straße in Friedrichshain, die mir natürlich auf Anhieb nichts sagte – obwohl ich an ihr sicher an die dreitausendmal vorbeigefahren bin in den letzten Jahren. Selektive Wahrnehmung kann ich.

Dort angekommen wollte ich wissen, wer nun aussteigt – da sich die allgemeine Aufbruchstimmung in Grenzen hielt.

„Niemand. Es kommt noch einer.“

„OK, also alle …“

„Nein, es …“

„Ich hab schon verstanden. Aber es müssen alle von der Rückbank, damit ich den zweiten Sitz hinten noch ausklappen kann.“

Erleichterung.

„Und dann? Wo soll es dann hingehen?“

„Zum Berghain.“

Viel Spaß mit einer Gruppe aus sechs Leuten an einem Tag, an dem die Schlange bis 50 Meter vors Gelände reicht …

Aber zunächst mussten wir auf Juan warten. Den hatte niemand fünf Minuten vor Ankunft angerufen, wie das so die Idee der meisten Leute ist. Stattdessen durfte ich bezahlt vor der Türe warten, wärend im Taxi von der überwiegend weiblichen Belegschaft bereits diskutiert wurde, ob sie ihn überhaupt reinlassen – also zumindest, wenn er „nicht heiß ist oder das Taxi zahlt“. Ich mag Menschen mit dieser Prioritätensetzung nicht unbedingt, aber erfrischenderweise war das verstrahlte Etwas, das nach zwei weiteren Minuten mit komplett derangierter Frisur aus dem Haus stolperte, in den Augen der Damen heiß. Geld hatte er jedenfalls nach eigenem Bekunden keines dabei.

Davor sollte es noch an eine Bank gehen. Die Sparkasse am Bersarinplatz sollte es nicht sein – also schlug ich den klitzekleinen Umweg zur Volksbank in der Warschauer vor. Wurde angenommen. Etwas irritiert muss ich kurz darauf auf die Frage reagiert haben, ob es eine Bordtoilette gäbe. Selbstverständlich aus der allerhintersten Reihe – was dann dafür sorgte, dass auch beim Bankstopp – obwohl nur eine noch Geld holen wollte, wiederum alle aussteigen mussten. Wohin sich die gute Frau dann an der Warschauer Straße genau zum Pinkeln zurückgezogen hat, will ich besser gar nicht wissen.

Für die 3,00 € Zuschläge hab ich dieses Mal ziemlich oft die Sitze umgeklappt. Immerhin hab ich ein wenig Mitleid bekommen, mit Trinkgeld sah es dagegen ziemlich mau aus.

Am Ende will ich aber nicht meckern. Von der Torstraße zum Berghain für knapp 22 € ist immerhin auch was, was man ohne eine solche Truppe legal niemals zusammenbekommen würde. 😉

Rekorde, Rekorde …

So, ich blogge mal wieder Sonntag morgens zum Feierabend. Natürlich nicht grundlos. Hinter mir liegt ein durchaus denkwürdiger Arbeitstag. Dass ich insgesamt elfeinhalb Stunden auf der Straße war, ist dabei nur das kleine i-Tüpfelchen.

Angefangen hat alles vor viel mehr Stunden. Bereits zur frühen Nachmittagszeit bin ich gestern zum Ostbahnhof getuckert, weil dort – nach langer Vorplanung – endlich mal der Maskierte zu mir stieß. Zum Zwecke einer Familienfeier angereist befand sich seine Maske wie versprochen nicht auf Position – was uns wahrscheinlich unangenehme Aufmerksamkeit ersparte. Die Fahrt führte weit in den Süden, ungelogen nach JWD, genaue Ortsangaben verbieten sich der Identität wegen. Selbst meinen Tracker hab ich rechtzeitig deaktiviert …

Ich hoffe, der IT-Master himself hat sich nicht durch die aufschaukelnde Stimmung in den Kommentaren hier genötigt gefühlt – tatsächlich hat er aber die Marke fürs höchste Trinkgeld noch einmal nach oben verschoben. So langsam kommen wir in Bereiche, in denen es selbst mir unangenehm wird, Summen zu nennen, deswegen sei nur gesagt, dass er mir nur einen Schein gab und sich der Betrag auf „unvernünfzig“ reimt. 😉

Die Fahrt war über alle Maßen angenehm, ich hab – obwohl bei dichtem Regen auf der Autobahn am Steuer – kaum mitbekommen, wie die Kilometer verflogen sind und selbst die 1925 hat sich an geeigneten Stellen widerstandslos auf Geschwindigkeiten beschleunigen lassen, die ich sonst eher von sehr weit unten sehe als Stadtfahrer. Wir eilten von Thema zu Thema, von Ausfahrt zu Ausfahrt – und am Ende waren wir plötzlich da. BÄM! Irgendwie immer ein bisschen schade.

Nach der Tour, die mich mit An-, Hin- und Rückfahrt fast vier Stunden Zeit gekostet hat, bin ich erstmal für drei Stunden ins Bett gefallen. Arg viel mehr hatte ich davor nämlich auch nicht geschlafen und in Kombination mit frühem Aufstehen (war genau genommen noch morgens!) verträgt sich das mit einer Samstagsschicht so gut wie illegale Drogen: Kein Bisschen.

Was dann kam, war ernüchternd. Und zwar nicht nur, weil ich in Gedanken noch bei der äußerst angenehmen Tour während des Tages war. Für einen Samstag lief es grottig und lange Zeit sah es so aus, als würde nicht einmal des maskierten Retters Trinkgeld ausreichen, meinen diesbezüglichen Schichtrekord einzuholen. Was außerordentlich absurd war.

Aber fast alle Fahrgäste im Laufe der (dank Mittagsschlaf) recht kurzen Schicht haben sich überaus knauserig gezeigt, selten hatte ich mehr Tips zwischen 10 (!) und 70 Cent. Deswegen sei hier noch schnell die letzte Tour erwähnt, denn deren Protagonisten haben dafür gesorgt, dass ich am Ende wenigstens centgenau auf dem bisherigen Rekord gelandet bin. Komplettiert wird der Witz nur noch durch eines: Es waren Schwaben. 🙂
Als wir uns voreinander geoutet haben, schallte mir von hinten noch folgendes entgegen:

„Sammoal, gibt des’n Rabadd?“

Am Ende beglich eine deutlich schweigsamere Mitfahrerin die Rechnung, indem sie um mehr als drei Euro aufrundete und meinte:

„M’r senn ja ned elle gleich!“

Abgesehen von den vorzeigbaren Finanzen (insgesamt lag ich am Ende immer noch unter dem Umsatz, den ich mir erhofft hatte) war es aber einfach auch eine tolle Schicht. Eine Menge erwähnenswerte und doch durch die Bank nette Leute im Auto, viel Spaß, eine Menge chilliges Rumcruisen und trotz langer Arbeitszeit das Gefühl, irgendwie entspannt zu sein.

Thumbs up!

Dazu natürlich allerbeste Grüße an den Maskierten, sowie die Bitte an Euch, seinem Blog mal einen Besuch abzustatten. Ein sehr sehr netter Mensch – und das sage ich nicht nur als Taxifahrer!

PS: Inzwischen ist auch des Maskierten eigener Text zur Fahrt mit mir raus und es freut mich ungemein, dass ich offenbar auch nicht zu nervig war. 🙂
Und ja, es lag am Grinsen!

Kleine Unfälle …

…halten die Werkstätten bei Laune. Oder so ähnlich. Die Leser, die mir auf Twitter folgen, haben es gestern Abend bereits mitgekriegt: mein Samstag begann mehr oder minder mit einem Schock. Nicht nur, dass ich spät aufgestanden bin, nein, ich bin auch noch aufgestanden, weil mein Tagfahrer angerufen hat. Er hatte einen Unfall.

„Shit, isses schlimm?“

„Naja, ick bin nich‘ schuld.“

Aha.

„Ein paar Risse inner Schürze vorne“ waren das Ergebnis einer unachtsamen Rückwärtsfahrt des Unfallgegners. Wusste ich nun aber erst einmal auch nicht, wie genau ich mir das – vor allem mengenmäßig – vorzustellen hatte. Man kann sagen, dass es offenbar ein guter Treffer war:

„Was guckt dein Taxi so?“ – „Schwieriges Leben. Gespaltene Persönlichkeit.“ Quelle: Sash

Klar, alles nur Plastik. Im Grunde wär der Spaß am Ende genauso teuer, wenn es nur ein Riss wäre. Aber das jetzt – relativ kurz vor ihrer Außerdienststellung – noch mal groß optisch was an der 1925 gemacht werden muss, ist natürlich irgendwie blöd. Aber, nie vergessen: Schlimmer geht immer!

Wasen-Wetter

Die Samstagsschicht lief in vielerlei Hinsicht gut, besser als erwartet, bla keks. Sie hatte natürlich Höhen und Tiefen, hat Spaß gemacht und Nerven gekostet. Auf’s ein oder andere gehe ich in eigenen Blogeinträgen auf jeden Fall noch ein, das Wetter möchte ich allerdings gleich zu Beginn und ganz gesondert loben – insbesondere, da natürlich nicht jeder Kollege meine Meinung dazu teilt.

Klar, der abermalige Wintereinbruch in Berlin kam nach den ersten Sonnenstrahlen trotz Vorhersage unerwartet und ein bisschen fies daher. Ich hab auch gefroren und ich freue mich jetzt auch langsam auf den Frühling – aber das war doch wenigstens richtiger Winter, wie er Spaß macht. Nicht einfach -10°C und dicke Jacken, sondern fettestes Schneegestöber, zudem mit Flocken, die sich umgehend bis weit auf die Hauptverkehrsstraßen liegenderweise ausgebreitet haben.

„Wasen-Wetter“ hab ich das in Stuttgart schon immer genannt, denn schon damals war es mir ein Bedürfnis, die Schneeglätte im Auto wenigstens so zu nutzen, dass sie Spaß macht. Da die Stuttgarter Polizei im Gegensatz zu der in Berlin aber auch die Kapazitäten hat, kleinere Verstöße zu ahnden, hat man sich halt auf dem Wasen getroffen und dort das Auto ein bisschen durch die Gegend schleudern lassen. Das war zwar auch verboten, aber die Cops sind meist nur pro Forma eine Runde um den Platz gefahren und waren nach Minuten ohne großen Unmut zu streuen wieder weg.

Hier in Berlin bin ich so oft zu unmöglichen Uhrzeiten an ziemlich unmöglichen Orten unterwegs, da lässt sich mein Hang zum Driften auch mal in Arbeit verpacken. Kunden bringe ich zwar meist ohne Handbremse ans Ziel, kleinere Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Und nicht jeder Kollege kann folgendes im Kundenlob-Portfolio vorweisen:

„Ha, geiler Slide, Alter!“

Ganz von der Hand weisen kann ich die Aussage, dass der Winter im Alltag nervt, aber auch nicht. Immerhin wird jetzt gerade vor meinem Fenster der Schnee geräumt. Das vierte Mal in 24 Stunden. Einen Schlafrhytmus hält hier bei geöffnetem Fenster und einer gewissen Empfindlichkeit keiner durch. Und vor der Haustür wird nie geräumt. Da ist kein offizieller Gehweg, das ist wahrscheinlich so eine Zuständigkeitsgeschichte. Mit anderen Worten: auch ich muss aufpassen, dass ich nicht müde auf die Schnauze fliege, wenn es schneit.

Im Gegenzug hatte ich jetzt halt mein bisschen Spaß und hab schätzungsweise einen meiner 250 Kilometer in der Nacht auf Sonntag quer zur Fahrtrichtung zurückgelegt.

Nächste Woche lese ich dann bei euch, was am Frühling so toll ist. Deal?

Rätsel

Finde das Auto, das nicht die ganze Nacht faul auf dem Parkplatz stand, sondern zum Zwecke der Arbeit mitgeführt wurde … 🙂

Unter den Blinden … Quelle: Sash

Und ja: Ich hab das Bild durch eine Scheibe aufgenommen. Außerhalb des Haltestellenhäuschens wäre die Kamera unweigerlich sofort explodiert und so.

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Quittungen

Ich schreibe ja über vieles im Taxi, erstaunlicherweise aber sehr wenig über Quittungen. Das hat einen eigentlich recht banalen Grund: Quittungen sind öde! Eine Quittung ausstellen ist so langweilig und belanglos, dass ich nicht einmal darüber nachdenke und in 90% aller Fälle nicht einmal eine ordnungsgemäße anfertige. Nicht unabsichtlich: Eigentlich müsste ich nämlich die Fahrtstrecke auch aufschreiben, erfahrungsgemäß braucht das keine Sau. Und ich frage mich ohnehin, wie das gemeint ist. Im Alltag hat sich die Angabe von Start- und Zielpunkt eingebürgert, streng genommen ist das allerdings nicht unbedingt eine Streckenbeschreibung. Aber egal!

Ich schneide das Thema Quittungen im Taxi deswegen an, weil sie gestern Abend alle waren. Das – hier mal ein Lob an meinen Tagfahrer – war in nun bald viereinhalb Jahren meines Wissens nach das erste Mal der Fall. Ich selbst könnte zwar bei der Abrechnung auch welche mitnehmen, ansonsten bin ich aber schlicht nicht zu Bürozeiten unterwegs. Wenn es eng wird Nachschub holen ist da nicht drin.

Aber seit ich mich an dieses Taxi erinnern kann – und das kann ich so ungefähr bis zu einem Kilometerstand von 120.000 zurück – waren immer Quittungsblöcke im Auto. Der eine in aktueller Benutzung sowieso, darüber hinaus aber eben auch Ersatz im Handschuhfach. Es war bisher nur wenigen von euch vergönnt, mal einen Blick ins Handschuhfach der 1925 zu werfen, aber erst diese Woche kam es dabei zu folgendem Ausspruch:

„Sieht aus wie meines!“

Und bei meinem bescheidenen Kenntbnisstand bezüglich bundesdeutscher Handschuhfächer kann tatsächlich davon ausgegangen werden, dass jenes der 1925 keine Ausnahme ist: es ist hemmungslos zugemüllt. Glücklicherweise nur mit Papier, nicht mit irgendwas Schimmligem (wie Mais, um mal eine Referenz ans Tagesgeschehen jenseits Berlins anzubringen). Im aktuellen Fall allerdings nicht mit Quittungsblöcken. Und so stand ich dann da. Mit drei verbliebenen Quittungen. Puh!

Lithrael hat gestern auf Twitter gefragt:

„Wie oft wird denn überhaupt eine Quittung fürs Taxi verlangt?“

Da könnte ich meine gestrige Erfahrung nehmen und sagen: immer eine mehr, als man dabei hat wenn es mal knapp ist. 🙂

Im Ernst: Es ist sehr sehr unterschiedlich. Vor allem wahrscheinlich zwischen Tag- und Nachtschicht. Aber auch ich hatte schon Schichten mit 20 Fahrten ohne eine einzige Quittung und Schichten mit 10 Touren, von denen 8 quittiert werden sollten. Bei mir sind es meist weit unter 50% Quittungen, vor allem, da ich viele Touris von Clubs ins Hotel fahre.
Andererseits sollte man nicht vorschnell sein. Gerade aus den Clubs strömen immer auch mal ein paar kreative Köpfe aus der hiesigen Szene und lassen sich für die Fahrt sicherheitshalber einen Beleg ausstellen, weil man ja nie weiß, ob das sechsstündige Tanzen im Berghain nicht vielleicht doch eher so eine Art Geschäftsanbahnung war … 😉
Man kann es also einfach nicht wissen. Vor allem aber muss ich Quittungen mitführen. Das höchstwahrscheinlich recht geringe Ordnungsgeld ist zwar im Gegenzug zu einer Schicht riskierbar, aber den potenziellen Ärger mit Fahrgästen sind solche Papierfetzen einfach nicht wert.

Wie hab ich das Problem gelöst?

Nein, nicht selbst geschrieben! Da hätte ich sicher die Hälfte vergessen. Vom Aufwand mal ganz abgesehen …

Nee, ich hab mich einfach glücklich geschätzt, in einer größeren Firma zu arbeiten. Man trifft ja immer mal wieder nette Kollegen:

Quittungscheating, Quelle: Sash

Fürs Wochenende sollten wir jetzt erst einmal wieder genügend Quittungen haben. Da hätte mein Tagfahrer ja eigentlich auch drauf kommen können …