So naja …

Touren, bei denen man sich fragt: „Was war das denn eben?“

Kenne ich natürlich, aber ein bisschen speziell war der Typ schon. Netter Kerl, sehr gesprächig. Was von Vorteil war, denn hätte er bei „Nicht falsch verstehen, ich bin auch so ein bisschen rechts!“ aufgehört, hätte ich ihn wohl nur für einen Idioten gehalten. Da er das aber erzählte, während er mir erklärte, wie er von einem Nazi Prügel kassiert hat, weil er einen „ick nehm‘ mal an: rumänischen“ Bettler verteidigt hat, hat er durchaus einiges an Boden gutgemacht bei mir. Offensichtlich (ich verzichte jetzt mal auf weitere Details) ein eigentlich recht netter Kerl mit natürlich durchaus auch Schattenseiten. Ein Mensch halt. Und eben ein Schwätzer vor dem Herrn.

Mal abgesehen von seiner sehr interessanten Lebensgeschichte bemüßigte er sich nämlich auch noch, mit einem netten Augenzwinkern meine Route zu kommentieren:

„Na, jetzt sind wir aber … deine Strecke ist aber auch nur so naja …“

Und in gewisser Weise trifft das sicher auf 50% aller Strecken zu, meistens findet sich ja doch noch eine einspurige Pflastersteinstraße mit drei Ampeln mehr, mit der man bei Vollmond noch 20 Cent sparen könnte. Aber hier war ich überfragt. Und nicht nur ich. Auch der Fahrgast konnte mit Müh und Not mutmaßen, dass „von der anderen Seite“ vielleicht ein wenig kürzer wäre.

Mir ist keine Möglichkeit eingefallen. Aber ich überlasse das mal Euch findigen Lesern:

Meine Route, nur so naja …. Quelle: openrouteservice.org

Im Ernst: Es gibt keine kürzere Strecke! Aber bei Zweiflern, die zudem nett sind und Trinkgeld geben, will ich auch nicht nachtragend sein. 😉

20 Kommentare bis “So naja …”

  1. Wahlberliner sagt:

    Also ich kann mit rechts und links heutzutage wirklich nichts mehr anfangen. Die haben irgendwie ihre ursprüngliche Bedeutung komplett verloren. Antikapitalistische Systemkritik wird in die rechte Ecke gerückt, und absolut hasserfüllte Intoleranz (z.B. in Form des „Social-Justice-Warrior-Tums“) gilt als links, und wer nicht brav beim virtue-signaling mitmacht, wird auch gleich vom Hass der „Linken“ ergriffen. Sorry, aber nein, das ist einfach nicht mehr das, was es mal war.
    Deshalb ist weder rechts noch links mehr eine passende Einordnung. Offensichtlich gibt es an beiden „Richtungen“ sehr viel auszusetzen, und gleichzeitig haben viele Dinge, die Leute aus diesen „Ecken“ (oder denen solche Ecken manchmal auch einfach auf-attributiert werden, auch wenn es vielleicht gar nicht stimmen mag) so manch Sinnvolles zu sagen. Menschenverachtenden Scheiß liest man aber auch wieder aus beiden Richtungen. So gern ich mich früher als links bezeichnet habe, aber was heute im Namen der „Linken“ alles gemacht wird, beschmutzt diese Bezeichnung so sehr, dass ich mich dafür schämen müsste, sie heute noch anzunehmen.
    Das passt einfach alles nicht mehr in ein rechts-links-Schema, welches irgendwie viel zu eng für die moderne Welt ist…

  2. Joe sagt:

    Hast du nes schon mal mit rückwärtsfahren versucht?

  3. lenni sagt:

    Evtl. halblinks ab und parallel zur Ringbahn? So 50m kürzer vielleicht? Wäre ja am Ende auch „von der anderen Seite“…

  4. Einfach eine „nackte Singularität“ erschaffen, durchfahren und am Zielpunkt rauskommen. Effektiver Reiseweg: 2x Autolänge. Kannst Du dann auch als „Kurzstrecke“ abrechnen… und anschließend den Nobelpreis in Physik abräumen. 😉

    https://de.wikipedia.org/wiki/Nackte_Singularit%C3%A4t

  5. Roichi sagt:

    Und dann gibt es Klagen wegen Pornographie mit Taxis und die Seite wird nur noch ab 18 aufrufbar.
    😉

  6. thorstenv sagt:

    Roichi 13. März 2017 um 12:31
    Raumkrümmung ist außerdem ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, da sich dabei die weißen Linien verbiegen.

  7. @thorstenv:
    Sehe ich kein Problem mit – auf meinem täglichen Weg nach Hause sind die weißen Linien alle Nase lang mal nach links und mal nach rechts gebogen… 😛

  8. rhadamanthys sagt:

    Über die Gleise?

  9. Efstratios Putuludis sagt:

    Über den Markgrafendamm kann es verkehrbedingt oft schon schneller

  10. Sam sagt:

    Das Taxameter misst aber den Weg und nicht die Zeit. Darum ja ‚kürzeste‘ und nicht ’schnellste‘ Strecke. Außerdem dürfte es bei Sashs Arbeitszeiten keinen so großen Zeitunterschied auf Grund der Verkehrslage geben.
    Vielleicht fährt der Gast ja sonst prinzipiell irgendwelche Schleichwege, die zwar nicht kürzer, aber mindestens gefühlt schneller sind.

  11. Eloman sagt:

    Also die Website vom Deutschen Stadtplandienst erkennt zwischen deiner Route und der kürzesten einen Unterschied von genau 54 Metern. das entspricht nach Berliner Taxitarif Mehrkosten von 0,11€. Ich denke mal damit kannst du sicher leben. Bei uns wäre ein Taxler wie du schon absolute Spitzenklasse, und unser Dorf ist nur etwa ein Viertel so groß wie Berlin. Hierzulande hatte ein Flughafenfahrer beim letzten ADAC-Taxitest den Vogel abgeschossen, indem er aus ner Tour von 2,5 km eine von 15 km gemacht hat. Er hatte nur nicht bedacht dass die Tester alles mit ner versteckten Kamera gefilmt hatten.

  12. Erol sagt:

    Hi danke für die Infos

  13. highwayfloh sagt:

    Hallo Sash,

    nach lagem lese ich mal wieder hier im Blog (hat seine Gründe). Kürzeste Strecke: Upgrade Deines Vehicles zum Senkrechtstarter …. dann kannste es per Luftlinie vollbringen, allerdings wirds mit den „Winkern“ dann ein wenig schwierig werden 😉

  14. thorstenv sagt:

    @highwayfloh 20. März 2017 um 21:33

    Luftlinie ist zu lang, da müsste er ja der Erdkrümmung folgen. Mit dem passenden Gefährt kann man den Dreck einfach aus dem Weg schieben http://s7d2.scene7.com/is/image/Caterpillar/C833845?$cc-s$

  15. Sash sagt:

    @Eloman:
    Ich will jetzt gar nicht genervt die Werte anzweifeln, aber auf 54 Meter genau hab ich eventuell nicht einmal Start- und Zielpunkt angegeben. 😀
    Wobei das natürlich heißen könnte, dass der Unterschied am Ende sogar über 100 Meter und damit reale 20 Cent ausmacht.
    0.0

    @highwayfloh:
    Wenn Du das schon anmerkst: „Gründe“? Wenn’s an mir liegt, freue ich mich über eine Info. Hier oder privat.

  16. highwayfloh sagt:

    Hallo Sash, nein, die Gründe sind rein privater Natur. Mein eigentlicher Blog ist ja auch schon länger inaktiv deswegen… aber er wird reaktiviert werden mit neuem Konzept und dazu noch ein weiterer (Lokal-Politisch), wird aber noch ein Weilchen dauern. Im Moment hab ich noch keine Zeit und keinen Nerv dafür. Nein, soll keine Schleichwerbung sein.

  17. Sash sagt:

    @highwayfloh:
    OK, dann bin ich beruhigt. 🙂
    Und bei Stammlesern und -kommentatoren wie Dir ist auch Schleichwerbung explizit erlaubt, also keine Sorge.
    Und eben weil Du hier so treu bist, hätte ich mich gewundert und hätte es mich gestört, wenn Du „aus Gründen“ nicht mehr mitliest.

  18. highwayfloh sagt:

    @Sash: Danke für das Kompliment!

    Mag Dir zwar schwerfallen es zu verstehen, aber das Video ist eine echte Liebeserklärung an meine Heimatstadt. Ist per Handy aufgenommen, habs leider noch nicht hinbekommen es so umzustellen dass Ton und Bild (steht auf dem dem Kopf) zusammenpassen. Ich arbeite drann. Habs Dir privat per Email geschickt. Nein… ich bin keiner Der Truppe. Wenn Du Bedarf hast, ich schick Dir den Text nach, mit den Erklärungen, da ein paar Dinge auf lokal politisches anspielen, was Aussenstehende nicht kennen.

  19. highwayfloh sagt:

    @Sash die Datei ist leider offenbar zu groß, trotz Komprimierung, sorry. Im Moment fällt mir nur Live-Übertragung als Alternative ein, via IRC-Chat.

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