Da bin ich gestern pünktlich um 19 Uhr gestartet, hab das Auto brav gewaschen und getankt … ähm ok, schon beim Tanken lief es eigentlich schief, denn die Säule hatte nicht genug Druck. Aber egal! Da war ich also nach einer unerwartet guten Donnerstagsschicht und einer wegen Schlafmangel leider extrem kurzen Freitagsschicht für den Samstag gut gerüstet mit frisch geputztem Auto auf der Pist … WTF?
Und ja, da leuchtete es dann, das Batteriesymbol, das mir schon einmal an Silvester den Ausfall der Lichtmaschine eingeläutet hatte und laut Handbuch unter anderem zu einem Ausbleiben der Motorkühlung führen kann.
Ich bin echt nicht mehr so sensibel wie vor 6 Jahren. Ich ignoriere dieses und jenes Geräusch, weiß, dass die Abgasleuchte ab 200.000 km immer brennt und ich lebe seit drei Monaten mit einem Kleber über der Öllampe, auf dem steht, dass sie defekt ist und man den Meßstab verwenden solle. Aber eine Warnleuchte, die das letzte Mal eine gesamte Silvesterschicht verkackt hat? Nee, ich will am Ende echt nicht in Fredersdorf im Grünen stehen und mir überlegen, wie ich nun am frühen Ostersonntag heimkomme. Am Besten noch mit Kunden.
In der Firma war – Ostern, olé olé! – auch niemand zu erreichen. Tolle Wurst. Also hab ich jetzt ein halbes Wochenende ungeplant frei. Ist für mich leider nicht so schön wie für die Angestellten mit Festgehalt, aber ich hab ja noch GTA IV.
(Ja, das war ein Amazon-Link, ich bin halt verzweifelt. 😉 )
Nein, das war leider nicht einmal ein funktionierender Amazon-Link.
Manchmal hat man so Tage.
Schöne Ostern!
Der PayPal-Link funktioniert aber. 😉
Gibt es bei Dir nicht die Möglichkeit ein Ersatzauto zu nehmen? Bist ja echt arm dran…..
@dingens:
😀 Manchmal isses echt zum Heulen … (ist repariert)
@Sascha Weber:
Danke. 🙂
@Edgar Ladwig:
Vermutlich schon. Nur hätte ich dazu halt wen erreichen müssen. Ich kann ja kein x-beliebiges Auto nehmen und es damit evtl. einem Kollegen klauen. 😉
An Deiner Stelle hätte ich mir schon längst mal ne andere Firma gesucht. Eine mit ausreichend (funktionsfähigen) Wagen wo du immer die Möglichkeit hast ein Ersatzfahrzeug zu nehmen. Viele machen das auch über Schlüsselkästen oder ähnliches. Würde mich total nerven wenn man nie weiss ob das Autochen heute will oder nicht. Bei manchen bekommt man auch Verdienstausfall gezahlt wenn sie kein Auto stellen können. Ich weiss du hängst an der Bude,aber mal ehrlich,ist nur eine von vielen. Und hättest du bei einer anderen angefangen würdest du die gar nicht kennen. Ist wie mit den Frauen frei nach Lindenberg: „Sonst wär das garantiert mit ner anderen so gekommen“.
Der Bors wird immer für die Bude fahren, weil er nix anderes kennt. Ein klassischer Knecht.
@ Sabine Schlitz
von welchem Planeten stammst du ab?
Bei solchen Sachen wie „Öllampe“ abkleben, würde ich mir auch arg Gedanken machen ob der Laden was taugt. Ich meine, was soll denn da bitte „hinüber“ sein? Ein Öldrucksensor für fünf fuffzich? Das zeugt allgemein von mangelndem Interesse die Karren in ordentlichem Zustand zu halten – obwohl da ja wohl Tüv alle 12 Monate fällig sind (vermutlich GTÜ beim „Bekannten“). Nene, der Taxitarif wirft soviel ab das sich da welche alle 2-3 Jahre neue E-Klassen (zum Taxitarif irgendwas bei 30-33k) leisten inklusive einer vernünftigen Wartung. Ich steige persönlich in „Ranzkisten“ garnicht ein, da nehm ich den 5. in der Schlange, oder wie neulich ein neues T-Modell was hinten an die Schlange fuhr. Man will ja auch was bekommen fürs Geld, und Fahrgastsicherheit sieht da auch anders aus als in Taxen wo teilweise Warnleuchtenkirmes ist 🙂
@all:
Könnt Ihr mal bitte einen Gang zurückschalten!?
Warum eigentlich ist jedes Mal, wenn irgendwas am Auto ist, gleich wieder das Gemecker da, ich solle mir doch eine andere Firma suchen? Natürlich ist es immer nervig, wenn was nicht nach Plan läuft (und ja, der Telefondienst am WE ist so ein Fall) wird Zeter und Mordio geschrieen, was es nicht alles anderswo nicht gäbe. Und weder bezweifle ich das, noch missgönne ich anderen ihre Firmen, mir ist schon klar, dass auch die ihre Daseinsberechtigung haben. Wisst Ihr, was ich witzigerweise noch nirgends jemals gesehen hab: Irgendeinen Blog, der die Firma öffentlich nennt und trotzdem mal sagt: „Mööp, das ist heute scheiße gelaufen …“
Ja, Überraschung: Meine Chefs sind keine Götter, bei denen alles perfekt ist. Und von ein paar zugespitzten Sachen hier gleich mal grundsätzlich alles in Frage zu stellen, was sich ein paar Leute über 3 Jahrzehnte aufgebaut haben, ist schon ziemlich lächerlich.
Aber noch mal: Ersatzwagen ist kein Thema, ich komm jederzeit an die Schlüssel von zig Autos. Das Problem ist, dass der Telefondienst manchmal schlampt – und ich nicht einfach irgendein Auto klaue, das eventuell einem anderen Kollegen kurzfristig zugesprochen wurde.
Bei der Warnlampe bin ich unschlüssig. Es war etwas zu viel Öl im Motor und das sollten wir erstmal runterfahren. Keine Ahnung, ob etwas ablassen und das Reparieren der Fühler da jetzt direkt sinnvoller gewesen wäre. Kann schon sein. Aber ich muss nebenbei anmerken: Selbst ich merke nach über 7 Jahren, dass man mit der Zeit wirklich pragmatischer wird mit den Autos: Da geht halt mal was kaputt und manche Dinge lohnen sich, andere nicht.
Und das mit den neuen E-Klassen ist super, voll geil. Geht mal zu Euren Chefs, fragt, ob ihr so eine superneue E-Klasse für vier Tage die Woche als Alleinfahrer haben könnt. Und erklärt dann bei der Abrechnung, dass ihr kurzfristig zwei Tage davon nicht so wirklich viel gearbeitet habt und nachträglich einen Tag Urlaub eingetragen bekommen wollt. Und ja, selbst meine Chefs freuen sich da natürlich nicht drüber, aber sie machen es einfach. Sie freuen sich im Gegenzug, dass ich dafür gerne einen Zafira mit mehr als 200.000 km nehme.
Nix gegen konstruktive Kritik, aber was soll bitte unter den Umständen das Gefasel von Knechtschaft? Ich WILL keine 4.500 € Mindestumsatz machen müssen, um Alleinfahrer auf einer E-Klasse zu sein und ich will andersrum auch niemandem seine Firma madig machen, wenn er da mehr verdient oder ein besseres Auto hat. Das ist doch voll ok. Ich hab schon x-mal erklärt, dass ich trotz allem nur ein einzelner Fahrer bin und hier nicht für alle sprechen kann. Aber „Du hast XY gepostet, deswegen ist deine Firma scheiße, meine ist vieeeel besser. (Anonym)“ ist echt sowas von 2005.
„Man will ja auch was bekommen fürs Geld, und Fahrgastsicherheit sieht da auch anders aus als in Taxen wo teilweise Warnleuchtenkirmes ist.“
Absolut richtig. Deswegen steig ich in ICEs und Flugzeugen immer in die erste Klasse ab, da man da so schön die Leuchten beobachten kann.
@Mic ha:
Es ist ja nicht völlig aus der Luft gegriffen, was Peter sagt. Und ich hab auch schon mit Fahrern gesprochen, die weder Klimaanlage, noch Fensterheber repariert bekommen – und Winterreifen gibt es erst 2 Wochen, nachdem sicher ist, dass der Schnee auch liegenbleibt. Es gibt miese Klitschen, ohne Frage.
Aber auch wenn ich selbst vielleicht nicht immer mit den Entscheidungen meiner Chefs einverstanden bin: Von einer lustigen Anekdote über eine Warnlampe auf die Verkehrssicherheit zu schließen, war natürlich absurd. Und ich erinnere mich jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge an den Kollegen mit supertollem und neuestem Mercedes, dessen Chefs fein kontrollieren, ob sie auch ja ihre 12-Stunden-Schichten runterreißen. Dafür sitzt man ja in einem Daimler: Damit man auch im Falle von Sekundenschlaf hochsicher gegen die Wand fährt. Man gibt das Geld für ein paar Airbags zusätzlich ja nicht ohne Grund aus! 😉 🙁
Ich muss gestehen, im Moment fällt es mir schwer mit dem Kopfschütteln aufzuhören…
„Nene, der Taxitarif wirft soviel ab das sich da welche alle 2-3 Jahre neue E-Klassen (zum Taxitarif irgendwas bei 30-33k) leisten inklusive einer vernünftigen Wartung. Ich steige persönlich in „Ranzkisten“ garnicht ein, da nehm ich den 5. in der Schlange, oder wie neulich ein neues T-Modell was hinten an die Schlange fuhr. Man will ja auch was bekommen fürs Geld, und Fahrgastsicherheit sieht da auch anders aus als in Taxen wo teilweise Warnleuchtenkirmes ist“
Was für ein Glück, dass Kunden keine Ahnung von Wirtschaftlichkeit haben müssen. Dass wir im Gewerbe immer noch so viele schicke Neuwagen haben, liegt vor allem an „günstigen Finanzierungsangebote(n) der Fahrzeughersteller (…). Ohne deren eigenes Vertriebsinteresse wäre (…) der gegenwärtige technische Qualitätsstandard des (…) Taxigewerbes kaum zu halten.“ (Quelle: Gutachten gemäß § 13 Abs. 4 PBefG über die Funktionsfähigkeit des Taxigewerbes in der Landeshauptstadt Stuttgart sowie in den StädtenFilderstadt und Leinfelden – Echterdingen, Linne+Krause, Hamburg 2013, S.46).
Und natürlich auch an Kunden, die der Meinung sind, es sei halt so, dass ein Taxi ein Benz zu sein habe. Weil man ja auch mal in sowas fahren will, weil man sich sowas selber ja oft nicht leisten kann…
Auch die Autos anderer Firmen sind verkehrssicher, wie der TÜV dann bestätigt. Ich suche auf JEDEM TÜV-Bericht übrigens vergeblich nach der Kontrolle des Öldrucksensors, der ist nämlich nicht wichtig für die Verkehrssicherheit.
Und bei der Auswahl meines Arbeitsgebers spielen für mich andere Kriterien eine wichtigere Rolle als die Frage, ob er mir eine neue E-Klasse hinstellt (die ich persönlich nebenbei für eindeutig überbewertet halte). Wichtiger ist: Hat mein Chef die Gelassenheit, einzusehen, dass ich nach vier extrem stressigen Nachtschichten meinen freien Tag gerne mal einen Tag vorziehen möchte? Hat er ein offenes Ohr für meine Vorschläge? Kapiert er, dass mir die Sicherheit der Kunden und meine eigene Sicherheit über seinen Tagesumsatz gehen? Isser einfach auch Mensch und lässt mich das auch sein?
Für einen Leuteschinder, der der Meinung ist, 12 Stunden Schichten sind das Normale und die Standzeit an der Halte ist keine Arbeitszeit und muss deshalb nicht bezahlt werden, würde ich jedenfalls nicht arbeiten. Egal, was für einen Nobelhobel er mir da hinstellen würde.
Da du Festangestellter bist, muss dein Chef dir auch zu dein verfügbaren Arbeitszeiten alles notwendige Arbeitsmittel zur Verfügung stellen.
Das heißt: Natürlich steht dir nun dein Lohn für die Schichte zu, die du geplant hast zu fahren, an denen du arbeitswillig und bereit warst, aber du wegen des defekten Autos nicht arbeiten konntest.
Für die Zeit steht dir dein voller Stundenlohn, also mindestens 7,50 € / Stunde zur Verfügung.
Du solltest dir so nicht auf der Nase herumtanzen lassen!
Muahahahaa
Alls die Leute hier, die besser wissen, wie der Sash seinen Job machen sollte, ohne auch nur einen Plan zu haben, was Sash eigentlich macht, oder wie die Firma von innen aussieht.
Der Letzte, der das bei mir versucht hat, hatte hinterher sehr wenig Spaß mit dem Ergebnis.
Also denkt dran, nur weil ihr meint, ihr wüsstet, was in der Firma und bei Sash abgeht, heißt das noch lange nicht, dass ihr das auch wisst. Entsprechend könnt ihr keine Einschätzungen abgeben, auf der Grundlage dieser Geschichte von einer Öllampe und einer ausgefallenen Schicht. Also lasst es.
Oder mögt ihr es, wenn man umgekehrt euch erzählt, wie ihr euren Job zu machen und mit euren Chefs umzugehen habt?
@ Sash:
danke für die klaren Worte
@Matty:
Ich muss laut Arbeitsvertrag auch 40 Stunden die Woche arbeiten und zu den Zeiten fahren, die meine Chefs mir vorgeben. Dazu meinen Urlaub einen Monat im Vorfeld anmelden und jeden Tag nach der Schicht Abrechnung machen.
Mit anderen Worten: Wenn ich mir jetzt einen Hunderter extra rausschlage – was ich vermutlich könnte, da hast Du recht – dann wäre ich aber sowas von am Arsch, wenn meine Chefs mal genau nachgucken, was ich nicht alles machen muss.
Ich weiß, der Gedanke reizt, einfach mal einen tollen Paragrafen zu posten – aber wie ich’s schon weiter oben ausgeführt habe: Schließe nicht von einer von mir geschilderten Situation auf das große Ganze!
Duckmäusertum ^ 10
Ich hätte nach dem ersten dummen Kommentar aufhören sollen zu lesen. Warum les ich weiter, wenn ich genau weiß, dass nur noch Grütze kommt und es mir erstmal wieder den Spaß am Blog verdirbt. Nicht wegen der Beiträge, nur wegen der Kommentare und dem darauf folgenden – zumindest unbewussten – vorsichtigem Formulieren von Sash. Hätte ich nicht weiter gelesen, würde mir so was dann auch nicht auffallen
Ich bin dann mal wieder weg ne Weile, bis bald Sash :*
@MsTaxi
Sehr schön :). Das war zwar nur ein Beispiel, aber es bedeutet irgendwo auch, dass es nicht sein muß einen Wagen bis zum Letzten abzureiten. Für’s Finanzamt ist ein Wagen beispielsweise nach 120tkm abgeschrieben. Natürlich laufen die bei Pflege länger und werden auch länger verwendet.
Einen W212 habe ich selbst, da brauche ich kein Taxi fahren 😉 Ich schätze es nur nicht sehr wenn Leute für den _gleichen_ Tarif (Taxipreisbindung) mit nem >6 Jahre alten Gebrauchten aufkreuzen. Die machen einfach Ihre Rendite über die alten Wagen. Nur entweder gibt man diese Preisbindung auf, dann können die Leute ja gerne auch mal für weniger Geld Ihre Dienstleistung anbieten, oder ich verlange für das Geld einen Gegenwert der >1 Euro pro km entspricht. Dafür fahren z.b. teils auch 40 Tonner Ladung durch die Gegend 😉
Wirtschaftlichkeit im „Taxigewerbe“, naja: Ich kenne Leute die fahren für die Post Briefe als Sub für <40 Cent den km, oder beim Paketsammeln für irgendwas bei 25 brutto die Stunde (all inkl.). Ist das vernünftig? Nein. Das läuft nur auf "Substanz" und mit bereits abgeschriebenen Gammelkarren ohne Rücklagen. Ich sage nicht das dies auf den Laden von Sash zutrifft, es war nur einge grobe Betrachtung der Tendenz von sowas. Billiger geht irgendwann halt immer.
@Peter:
Es geht noch viel billiger. Es gibt sogar Spedituere, die fahren für Negativsummen! http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/markt/nachricht-detail-markt/noweda-arzneimittel-spediteur-faehrt-am-existenzlimit/ Es geht halt immer noch billiger. Ist das gut? Nein. Ist das so gewollt? Ja, von Politik und Großkapital. Es dient der Umverteilung von fleißig nach reich.
Oder um es mit Warren Buffet, dem (angeblich) fünftreichsten Menschend er Erde, zu sagen: „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.“
@Peter:
Aber da fängt’s doch schon an mit dem Mißverständnis: Du hast einen fixen Tarif, dafür bekommst Du ein öffentliches Verkehrsmittel. Hier in Berlin fahren auch Straßenbahnen aus drei Generationen, das hab ich trotz zahlreicher Beschwerden noch nie als Argument gegen die BVG-Preise gehört. Für den Rest gibt’s Mietwagen in mal mehr, mal weniger unterschiedlichen Ausstattungsvarianten. Gut möglich, dass sich vor Ort wegen der harten Bedingungen nicht das gewünschte Preis-Leistungs-Verhältnis durchgesetzt hat, aber das kann man einfach machen als Unternehmer.
Im Taxigewerbe ist die Wahl des Autos (insbesondere in Städten mit nicht firmeneigenen Zentralen) eine der verbleibenden unternehmerischen Freiheiten. Die Einzelentscheidung kann man natürlich doof finden – von jeder Seite. Die Sache ist in einer so ramponierten Branche wie dem Taxigewerbe aber halt leider nicht so einfach, dass die mit dem Mercedes halt die erfolgreicheren Unternehmer sind, weil sieht man ja. Ich hab oben das (wirklich reale) Beispiel geschildert mit dem Betrieb, der 12-Stunden-Schichten für seine Fahrer verpflichtend macht. Von Schwarzarbeit etc. pp. mal noch gar nicht angefangen.
Ich find’s ok, beim Taxifahren auf die Qualität zu achten, das sage ich nach wie vor, auch wenn’s mit kaputter Öllampe selbstlos klingt, den Kunden das zu raten. Aber – ohne dass man daraus einen Umkehrschluss ziehen sollte! – Glaubst Du wirklich, die halbseidenen Gesellen da draußen, denen Regeln zuungunsten des eigenen Profits eher optional erscheinen, geben sich mit den kleinen Opeln ab?
@Sash
Also den Einwand mit der BVG ist etwas fehl am Platze, da zum einen die Abschreibungszeiträume ganz andere sind für so eine Bahn und zum anderen eben ja keine Konkurrenz existiert. Würden da 3 Züge verschiedener Unternehmen auf derselben Strecke fahren und sich in der Ausstattung wesentlich unterscheiden von „Holzklasse“ bis zu vernünftig gepolsterten Sitzen mit USB Ladeport und freiem WLAN im besseren, wäre bei gleichem Fahrpreis die Wahl wohl recht eindeutig. Geht aber ja bei einem schienengebundenen und nicht parallelisierbaren Verkehrsmittel schlecht. Staatliches Missmanagement und „Gewinnabführung“ an die Deutsche Bahn über Trassengebühren etc. mal außen vor gelassen.
Ich wollte da auch keinesfalls unzulässig verallgemeinern, und gerade der umgekehrte Rückschluß wäre ebenso falsch, vom „besseren“ Fahrzeug auf die vernünftigere Wartung / Zahlung der Angestellten / Seriosität zu schließen.
An der Stelle wundere ich mich jedoch: weshalb sollte ein teureres Fahrzeug 12 Stunden „Zwangsschichten“ erfordern, vom Alleinfahrer mal abgesehen, könnten sich doch auch 3 Fahrer über 24Std. das Fahrzeug teilen? Oder wenn es denn auch mal steht, dann frisst es ja auch keine Kilometer. Ob der Wagen nun in 3 oder erst in 4 Jahren die 400tkm sieht ist doch eigentlich nicht groß von Bedeutung? Will sagen, nach der Nutzung ist der ja sowieso auf Restwert abgeschrieben, egal ob der dann ein paar Monate jünger ist?
Ich habe auch nicht ausdrücken wollen, dass ich in keinen Opel einsteigen würde, nur gepflegt sollte der Wagen rüberkommen. Wenn man keine Wahl hat muß man ohnehin halt nehmen was man kriegt, für ne kurze Tour in der Stadt auch sicher nicht wild, aber wenns dann auch mal über Abschnitte mit >100kmh geht, hmmm 😉
@Peter:
Ich wollte auch nicht unangemessen rüde sein.
Die BVG hab ich deshalb angeführt, weil die Sache mit dem öffentlichen Nahverkehr so oft vergessen wird – und neben den von dir geschilderten Punkten bei den vorgegebenen Tarifen z.B. eine wirklich starke Einschränkung der unternehmerischen Freiheit bedeutet – und weil man gelegentlich darauf hinweisen kann, dass die Läden immerhin mit Abermillionen subventioniert werden.
Was die Zwangsschichten etc. pp. angeht: Das war nur ein Beispiel, wie schief das gehen kann. Aber ja, zwei Fahrer machen weniger Aufwand als drei und zudem lässt sich auch kein Fahrer auf „nur“ 8 Stunden ein, weil man in der Zeit selbst zu wenig zum Leben rauskriegt. Wenn Du mal ein paar Monate Betrag X verdienst, willste den Standard ja auch halten …
Zudem: Unterschätze nicht, wie kurzfristig vielerorts geplant wird. Und wenn Pi mal Daumen der Kilometerschnitt übers Jahr der gleiche bleibt und der Gewinn auch, dann sind 400.000 in drei Jahren natürlich besser als in vieren. Auch wenn sich das durch einen früheren Auto-Neukauf wieder relativiert. Am Ende wird trotzdem immer rauskommen, dass ein fahrendes Auto Geld generiert und ein stehendes nicht. Und da ist dann der Punkt, wo ich meinen Chefs einfach dankbar bin, dass sie zwar die Autos so oft wie möglich einkaufen, wenn sie gerade günstig sind, mir als Fahrer aber am Ende die Entscheidung lassen, wann ich arbeite.
Und wie gesagt: Darauf Wert legen, dass das Auto gepflegt wird: Das tue ich auch. Es ist bloß nervig, dass die Tatsache, dass ich Opel fahre, oft gleich als erster Punkt auf der Liste zu „ungepflegt“ aufgeführt wird, während ein Mercedes da gerne mal einen Vorsprung kriegt, obwohl die z.B. aufgrund der längeren Nutzungsdauer viel eher mal durchgesessene Sitze, Rost oder dergleichen als Problem haben, was mir bisher kaum untergekommen ist.
Und neben so Sachen wie der o.g. Öllampe darf man auch nicht vergessen, dass ich schon wegen eines ominösen Quietschens drei Werkstattbesuche „genehmigt“ bekommen hab oder dass meine Chefs mir bei einem Auto mit 350.000 km eine sackteure Reparatur des eingebauten Navis bezahlt haben, weil ich das einfach gerne genutzt habe – obwohl sie mir für die Hälfte vermutlich ein mobiles Oberklassemodell hätten finanzieren können.
Mir ist klar, dass Einträge wie der obige erstmal negativ wirken, aber ich finde, dass das als Kuriosität des Alltags halt auch dazugehört – dass mal was schief geht. Ist ja nicht so, dass ich mich gefreut hätte darüber.
@Sash
Mir ging’s allein um den Anspruch, den man mit weit mehr ausgegebenen Geld offenbar vergisst. Wer weiß schon, ob eine Warnleuchte blinkt, wenn er oder sie oder es in eine First Class des Flugzeuges steigt, die der erfahrene Pilot ignoriert, da er sie einzuschätzen glaubt? Ist der ICE jedesmal einwandfrei gewartet?
Keiner weiß es, keiner erwartet, das überprüfen zu können.
Sind aber die Dienstleister auf vermeindlicher Augenhöhe wird der Anspruch erhöht, nach oben hin gilt oft weiterhin: „Die werden schon recht haben und das machen, was richtig ist.“ Sollte sich das Pilotengehaltsparen bei der Lufthansa nicht auch auf die Sicherheit auswirken? Sollte die Bahn, die in Berlin den „Winter“ nicht in den Griff bekommt, weil sie Wartungshallen schließt, ihre ICE’s in Hinsicht der Dividenten immer in astreinen Schuss halten?
Das meinte ich mit meinem kurzen Kommentar. Das Duckmäusertum der Kartoffeldeutschen: Die Autoritätsverliebtheit und das Treten stets nach unten hin. Kurzsichtig.
@Mic ha:
Ja, das ist natürlich auch ein Teil des Problems. Ich würde halt nicht unbedingt gleich drauf schließen, dass Kommentatoren wie Peter das so meinen. Ich bin da vielleicht etwas optimistisch. 😉
@Sash „… die Tatsache, dass ich Opel fahre …“
Ich weiß, ich bin zwei Tage zu spät dran, aber das macht die Ölwarnlampe verständlich. Es wurde vergessen die auf das neue Opel-Schwerlauföl umzustellen http://www.gerstelblog.de/2016/04/01/neu-das-opel-schwerlaufoel/
Immer noch besser frei und GTA als Arbeit bei http://dilbert.com/strip/2016-02-25