Während ich mich mit einer Kollegin unterhielt, geisterten sie schon am Taxistand rum. Da standen 6 Taxis, ich hatte den einzigen Großraumwagen. Am Ende haben sie mich als letztes gefragt, ob ich sie zu fünft mitnehmen könne.
Dabei hab ich mich bewusst zurückgehalten. Ich hatte die Stunden davor gut zu tun und war froh um eine Pause. Außerdem vermerkte die Kollegin, nachdem sie angesprochen wurde:
„Sei froh!“
Und noch bevor ich die Kunden dann im Auto hatte, war mir klar, weswegen. Seit mindestens zwei Jahren hat sich keine Gruppe mehr so dämlich darum gestritten, wer in der letzten Reihe sitzen muss. Und noch bevor alle saßen, wurde mir schon gesagt, dass ich „’nen guten Preis machen“ muss.
„Ich muss hier vor allem eines: Das Taxameter anmachen!“,
hab ich dem vorlauten Kerl erklärt und ab da war auch erst einmal Ruhe. Also bezüglich des Preises. Die Fahrt versprach insgesamt auch durchaus lukrativ zu werden, denn es sollte erst in die Oranienburger Straße gehen – und dann nach Spandau. Wow. Die grob angepeilten 30 € fanden sie dann schon auch ok, insofern wollte ich das einfach wegrocken. Die Gruppe war bunt gemischt und mehrheitlich nicht aus Berlin. Es wurden kleine Wissensfetzen ausgetauscht, wie beispielsweise, dass die Oranienburger Straße der Straßenstrich sei. Was ja immerhin mal stimmt. Das allerdings war einer der wenigen Teile, der stimmte. Die Dame ganz hinten hatte Kniebeschwerden, der Typ hinter mir zweifelte dann doch wieder das Taxameter an, der vorne war genervt und einer Frau auf der Rückbank war schlecht.
„Aber ich kotz‘ nicht, keine Sorge!“
Na, immerhin!
Und während wir an der Oranienburger die ersten Prostituierten passierten, meinte einer der Helden:
„Sind wir jetzt bald in der Oranienstraße?“
Ich hab geschluckt.
„Das ist jetzt nicht Euer Ernst, oder? Ihr wollt in die Oranienstraße?“
„Äh ja, haben wir doch gesagt!“
„Ähm … nein!“
(Fortsetzung heute mittag)