Manchmal attestiere ich mir immer noch eine unbedarfte und frische Sicht auf diese Stadt, die man vermutlich nie ganz erschlossen haben wird. Noch besser klappt das allerdings von ganz außerhalb, wenn man auf Besuch ist. Das ist jetzt nicht unbedingt mein Thema, ich hab mich dann ja doch schon ein wenig eingelebt in den letzten 7 Jahren.
(Fuck, so lange schon? Irgendwann gehen den vor noch längerer Zeit Zugezogenen eventuell sogar die Argumente gegen mich aus … 🙂 )
Besuch, Berlin, was hat das mit GNIT zu tun? Was haben die Touris im Taxi jetzt schon wieder angestellt?
Nix. Und das ist das Problem. Die waren alle brav und nicht bloggenswert. Deswegen aber möchte ich ein weiteres Mal auf Reinhold aus München verweisen, der Anfang des Jahres eine Reise nach Berlin gemacht hat. Und darüber gebloggt. Ich hab ihn dabei nicht getroffen, wir kennen uns (bislang?) nicht persönlich. Dennoch ist es ein schöner Reisebericht, wie er nur von Menschen geschrieben werden kann, die Freude daran haben, Neues zu erkunden. Ich kenne die Orte und Kneipen teilweise nicht, die Reinhold besucht hat, hab also auch noch neues gelernt – aber trotzdem (oder genau deswegen) einfach gerne seine bisherigen Texte gelesen. Na gut, eigentlich lese ich ja ohnehin gerne bei ihm. 😉
Der Einstieg ist leicht bedrückend, da er noch vor Berlin ein Besuch am Grab von Klaus und Moni schildert – aber ja, auch das ist gerade in Taxibloggerkreisen in/um Berlin ein Thema gewesen und ich finde es schön, dass Reinhold den Besuch gemacht und das niedergeschrieben hat.
Bis heute erschienen sind bei ihm folgende Reiseetappen:
und
Wie gesagt: Ich mag Reinholds Schreibstil, seine Herangehensweise an Neues, seinen Blog allgemein. Auch wenn die genannten Texte mit dem Taxifahren nicht viel zu tun haben, erzählen sie dann doch auch was über Berlin – und damit wiederum etwas, das mich als Berliner Taxifahrer anspricht. Bayern und Berlin sind womöglich die unterschiedlichsten Welten in Deutschland. Ob für Taxifahrer oder andere Menschen. Wenn ich Reinholds Blog empfehle, dann deswegen, weil er es schafft, zum einen genau das zu betonen – und zum anderen aufzuzeigen, dass diese Unterschiede in erster Linie interessant, erfahrenswert und bereichernd sind. Ich jedenfalls hab beim Lesen viel gelernt und gelacht. Und was, wenn nicht das, ist ein Grund zum Lesen, sharen und liken?
In diesem Sinne auch nochmal persönlich:
Lieber Reinhold,
danke für deine wunderbaren Texte!
Nichts bloggenswertes über Berlin-Besucher? Wird die grüne Woche daran was ändern? 😉
Auch ich lese gerne Reinholds Blog. Für mich ist das aber in erster Linie kein reiner Taxiblog, aber diese „frische interessante Mischung“ aus vielen Elementen macht ihn besonders.
Scheinen beide unglaublich sympathische Zeitgenossen zu sein. Und als er sich am Ende des Abends noch einen Jägermeister im Istanbul Grill zieht, hab ich lachen müssen. Das kennt man zu gut.
Sash, ich habe zu danken. Deine Artikel entführen mich immer in meine 10jährige Nachtfahrerzeit. München ist nicht Berlin und Anfang 90er ist nicht Anfang 2010er. Die Städte sind verschieden und die Zeiten haben sich geändert. Es war für uns alle leichter, das Geld lag für uns ja förmlich auf der Straße. Für mich persönlich war es auch richtig easy. So wie du, bin ich einfach am Nachmittag ins Taxi gestiegen und am nächsten Standplatz mein Glück auf mich zukommen lassen. Es gab kaum Termine, keine Stammgäste die meinem Lauf unterbrochen hätten.
Die Fahrgäste die uns nachts zusteigen sind auch anders drauf als die, die tagsüber ein Taxi brauchen. Ich denke in diesem Punkt sind sich nicht nur Berlin und München, sondern alle Städte dieser Welt, in der es Taxis gibt, ähnlich.
Natürlich freue ich mich über deine Links. Immer wenn mein Zugriffszähler nach oben schnellt, liegt es meist an einem Link von GNIT.
Vor fünf Jahren waren wir sogar zweimal mit unserem Taxi am Ostbahnhof, in der Hoffnung dich dort „zufällig“ zu treffen. Das nächste Mal, und das gibt es bestimmt, werden wir dem Schicksal nachhelfen und uns, dein Einverständnis vorausgesetzt, verabreden.
Du hast auch richtig erkannt, die Freude Neues zu erkunden ist mir geblieben. Meine Neugierde scheint unbezwingbar. Irgendwie habe ich Angst etwas zu verpassen. Könnte sein, daß auf der Baustelle ein Brett umfällt, und ich bin nicht dabei. Leider ist meine Zeit für solche Entdeckungen sehr begrenzt worden. Inzwischen freue ich mich wie ein kleines Kind auf einen Ausflug für ein paar Tage in Berlin. Ist er dann leider vorbei, will ich nicht loslassen und im Blog taucht das Thema tagelang auf. Und wenn dann, noch in dieser Woche, mein letzter Berlin-Post erschienen ist, bin ich noch durch deinen Blog mit der Hauptstadt verbunden.
Deinen Blog – weil auch bei mir heißt es; Der Blog!
@Reinhold:
Es ändert sich sicher hier wie dort alles. Stuttgart scheint auch nicht mehr die Stadt zu sein, die ich vor 7 Jahren verlassen habe. Ich teile sogar deine Meinung zu Ausflügen, ich freu mich da selbst immer tierisch, aber ich gönn’s mir (zu?) selten. Aber das ist eben auch das Immerselbe: Entweder man hat Termine und Stammkunden … oder man hat kein Geld. Irgendwas ist immer und ich denke, jeder von uns wuselt sich so durch – auf dem Weg, der ihm am besten erscheint.
Wenn Du das nächste Mal hier aufschlägst, würde ich mich sehr freuen, wenn wir uns verabreden würden – und dann auch sehr gerne ohne Taxi, sondern eher auf ein paar Bier irgendwo, mit viel Zeit zum Reden.
Sollte es mich zuvor nach München verschlagen, melde ich mich natürlich auch – aber das ist eher unwahrscheinlich, so ehrlich muss ich sein.