Pop ’n‘ Black #Uber

Ozie verdanke ich eine interessante neue Sichtweise, die ich gerne mit allen Kollegen teilen möchte:

Die Grenze verläuft nicht zwischen Uber und den Taxis. Die Grenze verläuft zwischen UberPop und UberBlack!

Immer noch schreiben „die Medien“, dass die Taxifahrer sich gegen „die Konkurrenz aus dem Internet“ wehren. Was nach wie vor Bullshit ist und Uber zugute kommt. Uber geriert sich selbst als „innovativ“ und kämpft gegen böse „Taxi-Kartelle“ an. Und das ist traurigerweise erfolgsversprechend. Selbst die von mir geschätzte Piratenpartei lässt sich mitunter ködern dadurch, dass „Uber aus dem Internet“ ja einfach nur toll sein kann, weil neu und geil und so.

Das ist natürlich Quatsch. Apps hatten wir Taxifahrer schon vorher und teurer als UberPop sind wir nur, weil wir Geld in unsere Ausbildung, unsere Autos und in die Sozialkassen stecken müssen. Und das nicht zuletzt zum Wohle und zur Sicherheit der Kunden.

Es geht ja nicht darum, dass Uber uns Konkurrenz macht. Verdammte Scheiße: im Gegensatz zu Uber wissen wir seit Jahrzehnten, was Konkurrenz durch Mietwagen, Limousinen, Carsharing und co. bedeutet!

Das eigentliche Problem ist, das Uber eine beschissene Firma ist, die mit sicher nicht wenig Frust seit einem Jahr (in Berlin) versucht hat, uns mit UberBlack Konkurrenz zu machen – und es einfach nicht geschafft hat. Uber hat sich daran versucht, einen Limousinendienst zu etablieren und ist damit auf die Schnauze gefallen. So einfach ist das! Und anstatt in Würde den Rückzug anzutreten haben sie beschlossen, es jetzt halt noch mal illegal zu versuchen. Legal konnten sie – o Wunder! – die Taxipreise nicht unterbieten. Also versuchen sie es jetzt, indem sie auf alle Vorschriften scheißen und dazu ein paar Millionen Dollar  rauszuhauen. Für Werbung, um die Fahrer zu alimentieren und um uns Taxifahrer als altmodische Deppen hinzustellen.

Ein Kindergartenkrieg, mit dem sie ihre eigene Firmenphilosophie angreifen. Denn ihre erfolglosen und hochgepriesenen UberBlack-Fahrer sind genauso Opfer der UberPop-Kampagne wie wir Taxifahrer. Die Regeln, die sie mit UberPop einzureissen drohen, sind diejenigen, die den UberBlack-Chauffeuren ihr bescheidenes Auskommen gesichert haben. Aber ist ja egal: Uber bietet ja nur die App an und wer da im Fahrdienst arbeitet, kann ihnen ja egal sein. Umsatz ist Umsatz – und wenn den jetzt UberPop bringt, dann passt das schon.

Ja, ich als Taxifahrer habe es leicht, gegen Uber zu sein. Befangenheit etc.

Aber stellt Euch mal vor, Ihr seid UberBlack-Fahrer. Ausgebildeter Fahrer mit P-Schein und entsprechend ausgestattetem Auto. Alle Kriterien erfüllt, um in Deutschland legal Personenbeförderung anzubieten. Und dann fällt Euch euer eigenes Unternehmen in den Rücken …

Ich meine es ernst: auch wenn Uber der beschissenste Arbeitgeber seit Hitler ist wäre:  die Grenze verläuft nicht zwischen Taxis und Uber. Nicht zwischen App und Kartell. Nicht mal zwischen innovativ und altbacken. Sie verläuft zwischen UberBlack und UberPop!

57 Kommentare bis “Pop ’n‘ Black #Uber”

  1. Das ist wirklich eine interessante und neue Sichtweise auf die Thematik. Ozie hat wirklich recht…

  2. Tim sagt:

    Wer kennt denn in Deutschland noch UberBlack… Wenn Leute von Uber reden meinen sie zumeist UberPop.

  3. MsTaxi sagt:

    @Tim

    Die meisten Menschen wissen nicht einmal, dass es zwei „Uber-Abteilungen“ gibt, was zum einen natürlich die Erfolglosigkeit von UBlack erklärt und andererseits deutlich macht, dass Limousinendienste in Deutschland kein massenkompatibles Transportangebot sind. Vulgo: Wer es nicht zahlen kann, kennt es halt nicht.

    @all

    Ozie hat natürlich recht und es zeigt schon iwie auch unseren begrenzten Horizont, dass wir Fachleutz hier nicht selber auf den Trichter gekommen sind. Es zeigt aber auch, dass mal so eben schnell Kohle machen auch auf dem Transportsektor nicht funktioniert. Egal ob Taxi, Black, Pop oder sonstwie. Denn dass die Blackfahrer nun nicht kundenorientiert wären, nicht saubere, hochklassige Fahrzeuge fahren würden etc. – also alle die Vorwürfe wohl nicht verdienen, die manchen Taxlern verdient gemacht werden können – behauptet wohl niemand. Und trotzdem rollen sie den Markt nicht von hinten auf.

    Und was lehrt uns das? Der Depp, der jeden Morgen aufsteht und uns freiwllig chartert, um uns die Kohle säckeweise in Haus zu liefern, existiert nicht. Es bleibt nur eins: Malochen, schaffen, ranklotzen, Kompetenz beweisen – und Mensch bleiben bei allem.

  4. katapult sagt:

    UberBlack sollte nie billiger als Taxis sein. Das Konzept war, ein Premium-Produkt anzubieten.

    Abgesehen davon hat Richard Leipold auch gegen UberBlack eine einstweilige Verfügung erwirkt, weil die Autos zwischen Aufträgen nicht zum Betriebssitz zurückgekehrt sind, sondern auf Parkplätzen in der Stadt gewartet haben. Also weil sie unnötige Fahrten nicht gemacht haben und bei der Gelegenheit noch die Wartezeit der Kunden verkürzt haben.

  5. Endlich schnallt — und sagt — es mal jemand. Danke, Ozie!

  6. Micha DD sagt:

    Die Damen und Herren von Uber wissen sehr genau, was sie da tun. Sie betreiben schließlich irgendwo auf der Welt auch Taxis. „Uber Taxi“.

  7. Patrick sagt:

    Ich weiß von einem MyDriver Fahrer, dass es sich dort zu großen Teilen lediglich um eine Art Marktplatz für die Fahrten handelt.
    Also ich buche eine Fahrt bei MyDriver und ein Mietwagenunternehmen oder ein Fahrer, der sich diesem Marktplatz angeschlossen hat, nimmt die Fahrt an.
    Daneben fahren die aber auch noch andere Kunden, z.B. Stammkunden und evtl. auch Fahrten von anderen Services.
    Der besagte Fahrer hatte eine Riesenmappe voller Schilder, für Firmenfahrten, Mydriver, etc.

    Ich glaube UberBlack ist da ähnlich aufgestellt, insofern würde der Uberblack Fahrer sich dann einfach eine andere Fahrt oder sogar vielleicht einen anderen Dienst aussuchen.

    Das ist natürlich jetzt nur eine Momentaufnahme.
    Ich habe MyDriver 2x mal genutzt, da die mit Gutscheinen um sich geworfen haben und somit die Fahrt zum Flughafen und zurück 1/4 der Hinfahrt gekostet hat.
    Regulär liegt der Preis ein Ticken über dem Taxi, es nimmt sich aber nicht viel, zumindestens hier in Düsseldorf auf meiner Strecke zum Flughafen.
    Mir hat allerdings nicht gefallen, das mich dann morgens um 5 Uhr eine Limousine aus Köln eingeladen hat. Klar fährt das Taxi was ich sonst nehme auch mal leere Strecken aber nicht so lange.
    Wie schon ein paar mal erwähnt ist Rheintaxi aber eh so wie man sich Taxi wünscht, da ist der Unterschied zur schwarzen Limousine gering.

  8. Sash sagt:

    @Tim:
    Eben. Unter anderem, weil Uber da (im Gegensatz zu vor einem Jahr) nicht mehr groß die Werbetrommel rührt. Die treiben jetzt halt die nächste Sau durchs Dorf.

    @katapult:
    Ja, hat er. Weil Uber sich damit nicht an geltendes Recht gehalten hat. Und bevor Du meckerst: genau so werden solche Gesetze geändert. Durch Klagen und ggf. anschließende Urteile. Zumindest, wenn man einfach mal per se dagegen verstößt. Und natürlich interessieren dich die Gründe für dieses Gesetz nicht, weil sie dem armene kleinen Uber nicht passen, nicht wahr? -.-

    @Micha DD:
    Natürlich wissen sie, was sie tun. Es ist halt vielfach eklig. 😉

    @Patrick:
    Natürlich ist das so eine Art Marktplatz. Das ist bei Limousinendiensten nicht unüblich. Auch Taxifahrer fahren manchmal für Limousinenanbieter und da ist von der Sache her nix falsches dran. Im Gegensatz zu UberPop haben die Fahrer ja auch alle einen P-Schein und ihre Arbeit ist in irgendeiner Art angemeldet.

  9. katapult sagt:

    @Sash: Ich sehe keinen Grund für die Rückkehrpflicht außer einer bewussten Benachteiligung von Mietwagen ggü. Taxis. Die noch dazu umweltschädlich ist.

  10. Oni sagt:

    @sash:
    In Deutschland werden Gesetze hoffentlich nicht von Gerichten geändert, sondern vom Gesetzgeber (Landtag, Bundestag usw.). Im Gegensatz zu den USA oder UK haben wir hier kein „Case Law“, wo ein Präzedenzfall als Quasi-Gesetz hergenommen werden kann.

  11. Oni sagt:

    @katapult:
    Dann lobbyiere dafür, das Gesetz zu ändern. Wäre meiner Meinung nach tatsächlich eine Verbesserung. Bewußt dagegen verstoßen wird trotzdem geahndet, wie auch bei anderen sinnlosen Gesetzen.

  12. Sash sagt:

    @katapult:
    Ja. Taxen werden dadurch auch geschützt. Einer der Vorteile, die wir im Gegenzug zu unseren Pflichten bekommen. Und inwiefern das umweltschädlich ist, ist auch nicht so einfach und sicher. Dir ist schon klar, dass Bereithalten nicht nur rumstehen heißt, sondern auch fahren. Und wenn Mietwagenunternehmen eine relevante Größe erreichen: wohin mit all den Autos in den zugeparkten Innenstädten? Ich sage nicht, dass die Rückkehrpflicht irgendein heiliger Gral wäre, aber wie alles da draußen gibt’s auch da Für und Wider.

    @Oni:
    Schon richtig. Aber einen Anstoss für die Gesetzgebung bietet es ja durchaus, wenn Gesetze z.B. gekippt werden.

  13. rüdiger netz sagt:

    hallo, warum machen nicht mal 10 oder 20 taxifahrer einen kleinen ausflug mit uber pop, so quer durch die stadt und bei fahrtende mal ausdiskutieren wie das denn mit dem fahrpreis und seine rechtliche grundlage so ist. beim taxi kommt ein vertrag nur zwischen dem fahrer und dem fahrgast zustande. vieleicht begreifen dann die hobbyfahrer dann, was für einen mist sie machen???

  14. Nach allem, was ich weiß, wird bei Uber nicht bei Fahrtende bar bezahlt, sondern nach Fahrtende per Kreditkarte. Abgesehen von der himmelschreienden Dämlichkeit Deines Vorschlags @rüdiger netz.

  15. Carom sagt:

    Moin Sash, Du wirst von Thomas Knüwer zitiert – klickst Du hier:
    http://www.indiskretionehrensache.de/2014/08/uber-taxis/#more-12332
    Er will auch auf den Unterschied zwischen den beiden Varianten raus, nennt den Teil der Dienstleistung, die er lobt, aber dann nur „Uber“. Irgendwie wirkt das nicht konsistent.

  16. taxe 9999 sagt:

    @katapult

    „Abgesehen davon hat Richard Leipold auch gegen UberBlack eine einstweilige Verfügung erwirkt, weil die Autos zwischen Aufträgen nicht zum Betriebssitz zurückgekehrt sind, sondern auf Parkplätzen in der Stadt gewartet haben. Also weil sie unnötige Fahrten nicht gemacht haben und bei der Gelegenheit noch die Wartezeit der Kunden verkürzt haben“

    ist aber unklar ob es um uberBlack oder uberPop geht. geht wohl um die uberApp generell….

    http://www.berlin.de/imperia/md/content/senatsverwaltungen/justiz/kammergericht/presse/15_o_43_14_urteil_vom_11.4.2014_landgericht_berlin_anonymisiert.pdf?start&ts=1398179414&file=15_o_43_14_urteil_vom_11.4.2014_landgericht_berlin_anonymisiert.pdf

    nicht nur die rückkehrpflicht steht durch uber zur debatte, sondern auch die pflicht nen wegstreckenzähler eingebaut haben zu müssen und die ebenso geforderte zulassung bei der ordnungsbehörde als mietwagenfahrer ( http://de.wikipedia.org/wiki/Ortskenntnispr%C3%BCfung ) ignoriert uber auch.

    tja, mal schauen wie sich das alles entwickelt. rückkehrpflicht ist unnötig seit es handys gibt (es sei denn, man will den mietwagenverkehr extra benachteiligen um taxis zu schützen), wegstreckenzähler ist obsolet (das erledigt die app), und die ortskunde brauchts seit erfindung des navis eigentlich auch nicht mehr.

    und das alles regeln übrigens, wie schon von jemandem hier erwähnt, nicht die gerichte, sondern der gesetzgeber. also der bundestag (und die durchführungsverordnungen die jeweiligen örtlichen verwaltungen).

    @sash
    „und teurer als UberPop sind wir nur, weil wir Geld in unsere Ausbildung, unsere Autos und in die Sozialkassen stecken müssen“
    ..hmm. autos bei uber dürfen nicht älter als 9 jahre sein. ist doch vernünftig. ein 9, oder noch älterer, benz ist wunderbar geeignet als taxe.
    geld in die ausbildung? ich hab damals fürs lernen nix bezahlt. nur die prüfungen hatten was gekostet. und ob du was in die sozialkassen einzahlst, bleibt dir als selber fahrender unternehmer auch freigestellt. wenn du im alter ein harz4rer werden willst, kannste das machen.

    und zum thema billiger als taxen:

    http://www.ihk-berlin.de/linkableblob/bihk24/existenzgruendung_und_unternehmensfoerderung/downloads/_download/819224/.25./data/GruendungTaxiunternehmen-data.pdf

  17. Mapaed sagt:

    Servus,
    für mich ist „UberPop“ eine Wette darauf dass sich Einsparungspotentiale finden lassen um den Preis der „normalen Taxis“ auch langfristig unterbieten zu können.

    Und da stellt sich die Frage „wo können eigentlich im autogestützten öffentlichen Nahverkehr (=Taxi) eigentlich noch Kosten eingespart werden?“.
    Das wird letztendlich die Gretchenfrage werden.

    Denn bei den Betriebskosten für die Autos dürften die Taxianbieter so ziemlich alle Möglichkeiten „durchgespielt“ haben. Also kein Feld in dem UberPop einen Vorteil haben könnte …

    Auch die „laufenden Personalkosten“ sind im Taxigewerbe ja auf einem Level angekommen das nur sehr schwer zu unterbieten ist – und für UberPop-Neueinsteiger definitiv nicht attraktiv sein dürfte.

    Was gibt es sonst noch als „Hauptfaktor“ für den Betrieb?
    Die Auslastung, also die Vermittlung zwischen Bedarf an Transportleistungen und dem verfügbaren Angebot.

    Das, bis auf Ausnahmen wie Sylvester, Volksfesten und ähnlichen Ausnahmesituationen, ein Überangebot an verfügbaren Transportmöglichkeiten ist.
    Zu wenig Nachfrager und zu viele Anbieter.

    Die Möglichkeiten über die IT-Technologie zur Optimierung der Auslastung sind da eine durchaus verlockende Theorie, ein durchaus nachvollziehbarer Ansatz.
    Die UberPop-Investoren glauben daran.

    Auch wenn die Anwerbungsversuche von UberPop für Fahrer aktuell eher so gestrickt sind dass diejenigen angesprochen werden für die eine „Vollkostenrechnung“ ein Fremdwort ist.

    Wer kennt nicht die Lieferdienste die „Leute mit Auto“ suchen – „als Nebenverdienst“ … und darauf spekulieren dass es genügend „neue Fahrer“ gibt die nur den Verdienst sehen und nicht auch auf Verschleiß, Wartung und laufende Kosten achten … also letztendlich zwar nicht unbedingt gleich „draufzahlen“ aber über diese Faktoren weniger einnehmen als sie erwartet haben.

    Die berühmten „Eh-da“-Kosten.

    Nachdem UberPop prozentual an den Einnahmen beteiligt ist kann denen dieser Faktor letztendlich vorerst einmal egal sein.
    Die brauchen Anbieter, Anbieter und nochmals Anbieter.
    Ob das sich für die Anbieter/Fahrer letztendlich rechnet – ist für das Geschäftsmodell von UberPop kurzfristig gesehen – egal. Aber so was von.

    Die Wette lautet „wir als UberPop vermitteln übers (mobile) Web Fahrten effektiver als das bisherige Taxisystem es kann“.
    Eine erhöhte Auslastung (= höhere Einnahmen) bei gleichen Kosten pro km bedeutet einen Wettbewerbsvorteil.
    Die Auslastung von Taxis ist ja definitiv ein relevantes Thema und auch von Sash schon oft genug durchgerechnet worden („Kilometerschnitt“). Auch bereits VOR UberPop (lese den Blog schon ne Weile).

    UberPop weckt Hoffnungen da etwas verändern/verbessern zu können – die Finanzierungsrunden basieren ja auf Hoffnungen und der einen oder anderen (hoffentlich) fundierten Analyse …
    UberPop will ein „paralleles System“ aufbauen – und ignoriert die gewachsenen Regularien des Taxigewerbes.

    Dass Web/Netz/Apps die Vermittlung von Kunden an die Fahrtanbieter optimieren können ist ja mittlerweile „Allgemeingut“ – so Services/Apps wie taxi.de und mytaxi (und wer auch sonst) versuchen sich ja an der Optimierung INNERHALB des Taxisgewerbes.

    UberPop versucht ein „zweites System“ aufzubauen.

    Um den Rest wie gesetzliche Vorschriften kümmern sich die Anwälte – die sich das Unternehmen durch die letzten Finanzierungsrunden (dreistelliger Millionenbereich) definitiv leisten kann.

    Wie erfolgreich die juristische Abteilung von UberPop die bisherigen Rahmenbedingungen angreifen und verändern kann – das wird spannend.
    Dass es in der Vermittlung zwischen Angebot und Nachfrage beim Personentransport Optimierungsmöglichkeiten gibt – das dürfte mittlerweile unstrittig sein.

    Die spannende Frage ist jetzt halt „wer nutzt sie“ … UberPop ist ein Anbieter der Veränderungen anstrebt.
    Wie legal und nachhaltig – das wird sich zeigen.

    Eines ist aber mittlerweile klar:
    Das Status quo des bisherigen Taxigewerbes wird sich verändern.
    Das Potential der IT-gestützten Fahrtvermittlung steckt beim aktuellen Taxigewerbe noch in den Kinderschuhen.

    Spannend wird ob das Taxigewerbe selbst die Veränderung hinbekommt oder ob sich parallel ein „zweites System“ etablieren kann – gleicher „Nutzen“ für die Kunden (A nach B), nur halt mit einem über die Technologie gewährleisteten Wettbewerbsvorteil einer erhöhten Auslastung.

    Den ja nicht nur UberPop erkannt hat …

  18. metro sagt:

    @Mapaed:

    Deine Ausführungen sind richtig. Wie wird die Zukunft des Dienstleistungssektor „Personenbeförderung“ aussehen? Die Politik hat da ja schon reagiert und hat beispielsweise das Bahn-Monopol gebrochen. Jetzt kann man für schlappe 15 EUR von B nach HH fahren. Die Bahn will für die gleiche Strecke 3 Mal so viel. Der Kunde hat hier also schon die Möglichkeit zu wählen. Komfortabel und schneller = Bahn, wem das nicht so wichtig ist = Bus.

    Jetzt kommt die entscheidende Frage. Bricht man das Monopol des Taxis? Kann es in Zukunft so laufen. Komfortabel, zeitnah (Wagen ist immer in 3 -5 min da), guter Service mit ausgebildeten Fahrern = Berlin City- SXF 40 EUR
    daneben Firma XY mit dem Angebot einer längeren Wartezeit, u. U. kein Wagen zur Verfügung bei Spitzenlasten, weniger Komfort, Fahrer ohne Ortskundeprüfung = Berlin City – SXF 30 EUR. Firma XY ist dann billiger, weil die Wagen besser ausgelastet sind. Die Fahrer müssten natürlich steuerliche Abgaben leisten, das setze ich mal voraus!
    Das wird die Politik entscheiden müssen. ähnlich dem Bahn Szenario, dass ich oben beschrieben habe.
    Wenn das so kommt, wird es ein großes Taxisterben geben, was dann aber politisch so gewollt ist.

    Wie läuft das in den USA, wo UBER ja schon kräftig mitmischt (z B. San Franzisco)? Hat sich das Taxi-Monopol gewehrt??
    Weiß jemand was???

  19. katapult sagt:

    @taxe 9999: Da geht es auf jeden Fall um UberBlack. Die Verfügung ist vom 11.4., UberPOP wurde für Berlin erst am 14.4. angekündigt.

    @metro: Genau so sehe ich das auch. Ich bin dafür, dass der Kunde die freie Wahl hat. Entweder Taxi oder Uber. Steuern sollten natürlich alle zahlen, aber ich hätte kein Problem damit, mit einem Fahrer ohne Ortskundeprüfung zu fahren, oder auch mir das Auto zu teilen.

    Hier siehst du, was die San Francisco Cab Drivers‘ Association vorschlägt: http://www.sfcda.org/fightback

  20. metro sagt:

    @katapult:

    danke für den Link,

    hier sieht man sehr, wie die Cab Drivers um die Kunden werben. So eine Art Qualitätsgarantie geben.
    Wenn ich da Cab Driver wäre würde ich einfach auch gleichzeitig UBER Fahrer sein. Ich fahre einfach beide Aufträge. Wenn der Laden gut läuft als Comforttaxi, Zahlung Kreditkarte, pünktlich usw…= höherer Preis
    Bei Flaute fahre ich Uber Kunden, dann längere Wartezeit, Umwege, keine Kreditkarte usw…= niedrigerer Preis
    Kann so etwas funktionieren???

  21. metro sagt:

    Ergänzung:
    mit Umwege meine ich Sammelfahrten, wo noch Kunden zusteigen…

  22. Ex-Taxlerin sagt:

    Soll keiner sagen, bei Uber gebe es keinen TÜV! Das Gegenteil ist wahr! Auf der Seite der San Francisco Cab Drivers’ Association, die katapult verlinkt hat, bin ich einem anderen Link gefolgt:

    http://blogs.kqed.org/newsfix/2014/01/30/lyft-uberx-driver-safety

    Den dortigen Angaben zufolge sieht der Uber-TÜV eine rigorose Inspektion derjenigen Autos vor, die für UberX fahren wollen. Der Fahrer dieses teilnehmenwollenden Autos muß nämlich ein Foto des Autos zu Uber hochladen. Fertig.

    Das Training der Fahrer selbst ist noch komplizierter. Sie müssen lernen, wie man sich in die App einloggt, wie man einen Fahrauftrag annimmt oder ablehnt, und wie man herausfindet, wo sich der Transportiertwerdenwollende gerade aufhält. Hat der Chauffeur dann irgendwann geschnallt, wie das alles läuft, kann er endlich losfahren.

  23. Sash sagt:

    @rüdiger.netz:
    Im Ernst? -.-
    Mal abgesehen davon, dass buntklicker.de Recht hat. Zahlen müssteste die Fahrt sicher durchaus. Da spaßt Uber sicher nicht. Und danach biste gesperrt. Vom unausgesprochenen Rest der Idee mal ganz abgesehen …

    @Carom:
    Darfst nicht vergessen, dass sie anfangs auch nur unter Uber firmiert haben und das eventuell auch in den USA noch tun. Danke für den Hinweis!

    @Mapaed:
    Dass Uber nicht im wesentlichen an der Personenbeförderung interessiert ist, sondern weitere Dienste anbieten will, ist klar. Selbstfahrende Autos werden noch ein wenig dauern, dazwischen geht’s natürlich auch um Pakete und sonstige Lieferungen. Und eventuell anderes, neues meinetwegen. Dass das ein relevanter Markt werden wird, zweifele ich nicht an und das wird sicher Veränderungen bringen. Das jetztige aggressive Fluten der bisherigen Strukturen lässt vermuten, dass sie sich zutrauen, alleine all die Regulierungen zu Fall zu bringen.
    Stellt sich die Frage, warum dazu so massive Verletzungen der Gesetze notwendig sein sollen. Es sollte rechtlich überhaupt kein Problem sein, mit einem Mietwagen in Deutschland allerlei Dienste zu übernehmen. Die könnten sich nach Gutdünken Tarife für Personen- und Sachbeförderung ausdenken und neben den Touristen Pakete spazieren fahren. Wozu also dieser Stress und das Abarbeiten an der Taxibranche?
    Gut, dass der Gründer offenbar seine schlechte Erfahrung mit Taxen ein bisschen zu persönlich nimmt für jemanden, der so viel Geld hat, ist fast schon zu offensichtlich.
    Meine eigentliche Theorie (ist noch nicht wirklich an allen Ecken rund) ist, dass sie explizit alle Konkurrenz zerschlagen wollen. Weil sie in der Zukunft das große Geld (jenseits des Personenverkehrs) wittern und das alleine auskosten wollen. Dazu müssen sie so aggressiv sein, weil das derzeitige Gewerbe eben noch Schutzräume hat, die aufzubrechen hilft. Mit ordentlich angestellten Fahrern können sie zum einen nicht genug Gewinn aus dem operativen Geschäft holen, um Investoren zu befriedigen/anzulocken – außerdem müssen sie ja flexibel sein. Ein Zitat, nachdem der Gründer sich schon auf selbstfahrende Autos freut, weil dann die nervigen Fahrer, die immer meckern, weg sind, hab ich heute irgendwo schon gefunden.
    Was für mich darauf rausläuft, dass Uber nix anderes macht, als einen weltweiten Markt vorsätzlich und im Voraus plattzubügeln, um eventuell in der Zukunft den Geldregen zu haben. Das bestätigt mich ein wenig darin, dass die eine oder andere Gewerberegelung schon sinnvoll ist, denn so lange noch Menschen dort arbeiten, tut man gemeinhin gut daran, sie nicht bloß als bald auszusortierende Melkkühe zu betrachten. Da kann ich dann guten Gewissens sagen, dass Uber es schon moralisch nicht verdient hätte, diesen Stellenwert zu bekommen, den sie anstreben.
    Ob das Taxigewerbe – oder ein anderes – die grundsätzliche Entwicklung verschläft, kann ich noch nicht sagen. Übertriebene Hoffnung auf eine Vorreiterrolle würde ich allerdings auch nicht vorab annehmen wollen. 😉

  24. Sash sagt:

    @metro und katapult:
    Nur mal kurz zum „Monopol“: In Deutschland waren 2012 laut BZP 53.554 Taxen zugelassen, dazu 35.955 Mietwagen. Plus ein paar mit Mischkonzession. 53:35 fürs Taxigewerbe. Ist das ein Monopol? Auf 5 Taxen 3 Konkurrenten?
    Außerdem, hab ich heute erst belustigt gesehen:

    Personenbeförderungsgesetz §2 (7):

    „(7) Zur praktischen Erprobung neuer Verkehrsarten oder Verkehrsmittel kann die Genehmigungsbehörde auf Antrag im Einzelfall Abweichungen von Vorschriften dieses Gesetzes oder von auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Vorschriften für die Dauer von höchstens vier Jahren genehmigen, soweit öffentliche Verkehrsinteressen nicht entgegenstehen.“

    Das betrifft also das PbefG und die BOkraft, wenn ich das richtig sehe. Alle nicht arbeitsrechtlichen Bedingungen sind in denen geregelt. Dieses fucking veraltete Gesetz sieht Ausnahmegenehmigungen für neue Entwicklungen vor. Ist das nicht irgendwie überraschend?
    Jetzt ratet mal, wovon ich noch nicht gehört habe? Dass jemals so ein Antrag gestellt wurde von Uber. Die Antwort auf die Frage, warum das so ist, steht allerdings auch schon drin. Und ich hab’s auch schon hundertmal gesagt:
    Uber bietet keine neue Verkehrsform an. Sondern eine, die bereits existiert und für die Regeln existieren. Die wiederum nix mit Apps und Innovation zu tun haben. 🙂

  25. Sash sagt:

    @metro:
    Sorry, hatte ich gerade vergessen: theoretisch ist das sicher möglich. Praktisch nur, wenn Du entweder beide Konzessionen hast (inwiefern die unterschiedlich sind dort weiß ich jetzt nicht). Als Angestellter kannste das wohl vergessen. Cheffe wird wohl wenig begeistert sein, wenn Du mit seinem Auto Geld für andere einfährst. 😉
    Vermute, dass da je nach Ausprägung andere Probleme aufkommen könnten. Als Taxi hast Du schließlich eine Bereithaltungspflicht. Und wie umfangreich die andernorts ist, das weiß ich nicht.

    @Ex-Taxlerin:
    Ja, doch. Ist überzeugend. 😀

  26. metro sagt:

    @Sash:

    bzgl. Taximonopol: Ich würde da jetzt nicht Mietwagen mit einbeziehen. Im Mietwagen (Drive now, Flinkster usw.) setzt sich doch der Kunde selbst ans Steuer, im Gegensatz zum Taxi, wo er chauffiert wird.
    Dann würde ich doch eher solche Sachen, wie Fahrdienste bei der Berlinale (schwarze VW Pheaton) einrechnen- oder Roc Vin , die sind aber wohl pleite…oder?
    Mit was fährt den der Bundestag jetzt? Früher habe ich als Taxifahrer gerne solche Bundestagsfahrten gemacht.

  27. Sash sagt:

    @metro:
    Nein. Das was Du meinst, sind Selbstfahrer-Mietwagen im Sinne des Gesetzes. Diese Mietwagen sind der Rest. Limousinen, Minicars etc. pp. Also ganz genau unsere direkte Konkurrenz. Die, die es laut Uber „seit Jahrzehnten nicht gibt“ und wo sie selbst seit einem Jahr mit Uber Black sind …
    Beim Bundestag weiß ich gerade nicht Bescheid, sorry.

  28. metro sagt:

    @all:

    Abgesehen davon, dass uber jetzt in B nicht mehr operieren darf, würde mich mal trotzdem interessieren, wie das für einen uber- Fahrer in der Praxis so aussieht.
    Ich mache mal folgende Annahme:
    Horst, 35 Jahre, hat einen ganz normalen Job in irgendeinem Büro und jeden Tag schon 15 Uhr Feierabend. Horst cruist mit seinem 3-er BMW gerne durch die Stadt. Jeden Monat wird die Rate von 300 EUR für das Teil fällig. Da kommt ihm die Idee sich bei uber anzumelden.
    15 Uhr loggt er sich nun jeden Tag bei uber ein. Fährt nach Hause, wartet. Dann 16 Uhr ein Auftrag. Kunde will nach Schönefeld. Horst ist 16:15 beim Kunden und dann 17:00 in Schönefeld. 30 EUR Umsatz, davon für uber 20% bleibt für Horst 24 EUR Umsatz. Und dann???
    Steht Horst jetzt in Schönefeld auf einem (Bezahl)-Parkplatz und wartet?
    Horst wartet jetzt schon 1 Stunde, nichts. Nur Aufträge im Zentrum. Er fährt wieder zurück, stellt sich irgendwo im Zentrum auf einen Bezahl-Parkplatz und hofft, dass keine Politesse kommt. Inzwischen sind 2 Stunden vergangen. Dann irgendwann der nächste Auftrag, mit weiter Anfahrt. Geht nur 1 mal um die Ecke. Nach Abzug für uber bleiben ihm 10 EUR.
    Das wars dann für heute, achso Horst muss noch tanken fahren. Er tankt für 15 EUR, soviel hat er nämlich an Sprit verfahren…

  29. Sash sagt:

    @metro:
    Klar, das wird hier und da so laufen. Uber nennt das dann „sinnvolles Teilen brachliegender Potenziale“ oder so ähnlich. Das schwierige an der Rechnung ist: es ist sicher nicht immer so. Genauso wie es auch im Taxi gute und schlechte Tage gibt. Aber Du hast es vielleicht in den Kommentaren unter anderen Artikeln gelesen: bei Uber läuft das selbstverständlich anders. Die schaffen auch mal 90% Besetztkilometer. Per Dekret oder so.
    Deine Annahme enthält mit ein bisschen Zynismus eine Prise dessen, was einer der Kernpunkte des Systems ist: Personenbeförderung ist manchmal einfach nervige Arbeit, bei der wohl kalkuliert sein will. Ich wette ganz ehrlich, dass es bei UberPop in den ersten Tagen super war. Motivierte Fahrer, interessierte Fahrgäste und der tolle gemeinsame Nenner „endlich mal was anderes als Taxi“. Das Kribbeln hält für Hobbyfahrer halt nicht lange an. Der motivierte und dynamische Fahrer, der’s wirklich nur gut meint, muss sich dann plötzlich fragen, ob er wirklich den Auftrag beim Matrix annimmt. 7 € vor Abzug aller Kosten für 4 Betrunkene vermutlich …
    Ist das am Ende nicht doch wieder was für den Hardcore–Heizer, der alles tun würde für einen Fünfer – ohne Rücksicht auf Verluste? Im Taxigewerbe, bei den Mietwagen – aber auch bei den Mitfahrzentralen und eigentlich durch Bewertungssystem recht sichere Dienste wie MyTaxi haben immer mal wieder mit Qualitätsproblemen zu kämpfen. Weil’s nunmal ein raues Business ist, in dem es auch Frust gibt. Dienstleistungsjobs sind oft undankbar und das lässt sich nicht wegzaubern. Kaum ist Uber in den USA ein paar Jahre auf dem Markt, finden sich dort auch Berichte von Verbrechen, protestierenden Fahrern etc. pp.
    Und dagegen hat Uber kein Konzept, keine Innovation zu bieten. Sie bieten eine Vermittlungs-App an, mehr nicht. Wie lange wird es wohl dauern, bis die ersten dort berichten, dass die Fahrer das Smartphone in der Familie rumreichen? Und wie wird’s verhindert? Mit weniger Einstiegshürden?
    Nee, am Ende scheitert das mehr an der Realität als an irgendwelchen Taxi-Kartellen, und ich sehe auch immer mehr Anzeichen dafür.

  30. metro sagt:

    @Shash:
    Dein letzter Satz bringt es auf den Punkt!!!

  31. Sash sagt:

    @metro:
    Noch wissen wir es nicht sicher. Aber ich habe Stunde um Stunde mit Recherche und Interpretation dieses Wochenende verbracht – und die überwiegend vagen und quellenlosen Infos sprechen trotzdem eine interessante Sprache …

  32. rene sagt:

    Zum thema billiger…
    https://twitter.com/ReneHerberg/status/500190114958835712

    Und das lässt sich mit allen Touren so machen. Das Argument billiger ist falsch. Die Frage die bleibt ist wie das laut kommuniziert werden kann….
    Innivativ? Fehlanzeige…Preisführerschaft? Denkste! Lautes Geschrei um nichts und keiner merkts…

  33. Fabian sagt:

    Hi Sash, in meinen Augen bietet UberPop in Kombination mit dem neuen Mindestlohn eine einmalige Gelegenheit den überregulierten Taximarkt in Deutschland aufzubrechen. Ein paar Grundspielregeln wie Versicherung, Steuern und P-Schein werden Bestand haben, aber so ein Blödsinn wie Einheitspreise (egal ob abgeranzter Dacia oder gepflegte S-Klasse), Einheitsfarbe usw müssen nicht nicht sein. Vertauen und Transparenz wird künftig über Apps und Kundenfeedback hergestellt. Wenn erst mal die Regulierung weg ist, ist der Weg frei für alle möglichen StartUps und die guten, innovativen oder auch die billigen Fahrer bekommen Chancen sich am Markt zu beweisen. UberPop hat sowohl Geld als auch Durchhaltevermögen um den Markt in Deutschland komplett zu verändern. Ob sie dann auch die großen Gewinner sein werden, wird sich zeigen.

  34. Sash sagt:

    @rene:
    Erstens: ist das UberBlack oder UberPop?
    Zweitens: Du hast Recht, natürlich ist es nicht immer billiger bei Uber. Aber manchmal. Das Argumentieren mit Einzelfahrten führt über den Preis nicht weiter.
    Drittens: deswegen stimmt der Rest deiner Aussage natürlich trotzdem. 🙂

    @Fabian:
    Das empfinden ja viele so. Mich würde dann mal interessieren, welche Überregulierung Du meinst. Das ist eine schöne Vokabel, die Uber nutzt – aber was sie genau stört, geben sie gar nicht bekannt. Das verwenden die einfach für den Taxiverkehr weltweit. Weil: muss ja wohl so sein.
    Dann: UberPop ist einfach nur das Umgehen von Mindestlohn, Steuern und Versicherungen. Sonst könnten sie das mit wenig Aufwand legal machen. Wäre halt schwieriger.
    Und die Einheitspreise … ich weiß, der Wert erschließt sich nicht jedem immer. Aber zum einen sollte auffallen, dass selbst die allergünstigsten UberPop-Fahrten, mit denen Uber gerne wirbt, fast schon auf Taxi-Niveau sind. Dass sie bei Bedarf auch versiebenfacht werden können, zeigt, dass da nach oben weit mehr Spielraum als nach unten ist. Dass mit den hohen Preisen die niedrigen querfinanziert werden, ist sicher keine rechnerische Meisterleistung von mir.
    Was bleibt: App mit Bewertung der Fahrer und Fahrzeuge: gibt’s bei Mytaxi.
    Mietwagen, die vermutlich etwas günstiger als Taxen sind, kann man fast überall finden, meist Minicar o.ä. genannt.
    Höherpreisigen Limousinenservice bietet Uber ja sogar selber an.
    Alles trotz „Überregulierung“, mit Steuern, ganz legal. Und ohne einen Chef, der statt des Wortes Konkurrenz gerne auch mal das Wort „Vernichtung“ in den Mund nimmt, wenn’s um Taxen geht.
    Und die Sache mit der Farbbindung u.ä. betrifft Uber gar nicht. Nie. Die betrifft nur Taxis. Und Uber will keine Taxen anbieten, sondern eine Form des Mietwagenverkehrs, mit dem sie den Taxis Konkurrenz machen wollen. Die Hürden für Mietwagen sind um Längen niedriger als die für uns. Die will Uber eigentlich einreissen. Dass wir dabei mehr Regulierungen unterliegen, ist denen eigentlich ganz recht. Aber das sagt so halt niemand. Mietwagen als Begriff kennt in Deutschland ja kaum jemand. Gegen die kann man nicht so schön hetzen wie gegen Taxis.

  35. rene sagt:

    @sash das ist uberpop und ich hab noch einige Touren gegengecheckt.. das Ergebnis ist immer ähnlich..

  36. Sash sagt:

    @rene:
    Wundert mich auch nicht besonders.
    Wobei deren Tarif auch vor allem nachts niedriger sein müsste, weil es da schneller geht.
    Aber wie gesagt: Dadurch, dass sie sich preislich an der Grenzlinie zum Taxitarif befinden, ist das halt schwierig als Argumentation. Weil irgendein Uber-User, der neulich mal 20% weniger gezahlt hat, findet sich natürlich auch immer.

  37. rene sagt:

    @sash
    Die uber – app wirft immer, unabhängig von der Tageszeit, die gleiche Preisspanne aus. Ich denke, die Fahrten scheinen deswegen so günstigen weil uber nur so um sich schmeißt mit 10 Euro Fahrtgutscheinen… Wer weiß um was es uber und deren Investoren wirklich geht. Um mit Fahrgästen Geld zu verdienen wohl eher nicht…

  38. Sash sagt:

    @rene:
    Naja, die Preisangaben der App sind ja noch nicht verbindlich. Uber verlangt 1,00 € pro Kilometer und 0,35 Cent pro Minute. Das ist vielfach ein bisschen günstiger als z.B. die 1,79 €, die ich auf den ersten Kilometern habe.
    Und ja, ich denke auch nicht, dass es Uber darum geht. Sie planen ja schon selbstfahrende Wagen, haben Lieferservices in Aussicht etc. pp.
    In erster Linie wollen sie Taxen vom Markt haben. Und wenn man ihrem Gründer zuhört, dann unter anderem einfach so, weil dieses Würstchen schlechte Laune hat. Und damit wir später mal, wenn sie mit Dienstleistung XY anfangen, nicht mehr im Weg sind. Jetzt gerade nehmen sie halt mit, was geht. Wirklich gewinnbringend muss es natürlich nicht sein, so lange die Investoren, Fahrer und Kunden nur glauben, sie nehmen da an was „innovativem“ und „tollen“ teil. Im Grunde eine klassische Heuschrecke mit guter PR.

  39. Fabian sagt:

    Hi Sash, “Überregulierung“ bezieht sich in erster Linie auf die fehlende Vertragsfreiheit zwischen Fahrer/Firma und Kunde. Ich persönlich würde für garantierte Qualität mehr zahlen. Andere Leute wollen einfach nur günstig von A nach B. Mancher Tourist möchte vielleicht eine Rundfahrt zum Pauschalpreis usw. Ich finde diese stare Regulierung nicht zeitgemäß.

    Das UberPop mit illegalen Mitteln antritt, geht natürlich nicht. Aber dennoch ist es jetzt an der Zeit den Markt zu öffnen.

  40. rene sagt:

    @fabian
    Taxis sind Teil des ÖPNVs. Als Teil dessen mit Pflichten belegt. Beförderungspflicht, Tarifpflicht und sogar einer Betriebspflicht. Befördert werden soll -bis auf die ausnahme, das Leib und Leben bedroht, oder eine verkehrssichere Beförderung nicht möglich ist- JEDER. egal ob kurz oder lang, anstrengend oder nicht. Der private sucht sich sicher die lohnenden Touren raus… Tariflohn heisst, dass jeder zu einem immer kalkulierbaren Preis fahren kann und nicht je nach Laune oder Verkehrssituation Aufpreise zu zahlen sind. Betriebspflicht soll sicherelstellen, dass immer ausreichend Taxen zur verfügungbstehen.
    Zusätzlich, jährlich tüv, eichamt, konzrssionsverlängerungen… und das alles zu einem bezahlbaren Preis. Achja… ich als Fahrer will auch was verdienen. In berlin kannst du vip- Taxen bestellen, mit garantierter qzalität. Bei mir fährst für 1.79 in moderner e klasse bj. 2013… das macht der freie Markt besser? Kostengünstiger? Sparen kann man nur am Personal und an der sicherheit…denk mal drüber nach

  41. Sash sagt:

    @Fabian:
    Was rene noch nicht erwähnt hat:
    Mietwagen dürfen in Deutschland all das, was Du willst. Festpreise, für 2 € fahren oder für 200. Ja, die zweihundert Euro für ärztliche Gutachten und Führungszeugnis musst Du hinlegen, wenn Du Geld damit verdienen willst, Personen zu befördern, aber das ist kein pervers verkrustetes System, wie Uber es darstellt. Für so ziemlich jeden Beruf muss man irgendwo mal eine Prüfung machen oder seine Eignung nachweisen.
    Weißt Du, über einzelne Gesetze kann man ergebnisoffen diskutieren. Warum will das keiner. Warum hat Uber beispielsweise keinen Antrag auf eine 4-jährige Ausnahmegenehmigung nach §2 (7) PbefG gestellt, Fahrten auch ohne Ortskundeprüfung oder Rückkehrpflicht durchführen zu dürfen?
    Alle kritisieren gerade Gesetze, die sie nie gelesen haben. Deswegen nochmal ganz klar: was genau wird Uber verboten, was sich abzuschaffen lohnt?
    Kleiner Tipp: der Haken liegt am anderen Ende. Sie wollen einen fast unmöglichen Betrag an den Fahrten verdienen, indem sie Fahrer rekrutieren, die nicht geeignet sind, das zu tun. Und ich will noch nicht mal an der Qualität privater Autofahrer zweifeln – es fängt schon mit der Kenntnis über Betriebswirtschaft und Rechtsnormen an. Das beweisen eigentlich alle, indem sie die Verträge bei Uber unterschreiben.

  42. Fabian sagt:

    @Sash, @Rene Ihr habt mit den Argumenten ja Recht aber dennoch ist das Taxierlebnis in Berlin für mich häufig frustrierend. Als Kunde möchte ich vorhersehbare Qualität, auch als Winker oder an der Halte. Viel zu oft lande ich bei einem Raser oder schlicht in einem schmutzigen Auto. Andere Fahrten sind hingegen sehr nett. Aber der Preis ist immer gleich und vorhersehbar ist die Qualität der Fahrt i.d.R. auch nicht (es sei denn man schätzt den Fahrer nach Äusserlichkeiten ein). Es fehlt bei den Taxis an unterscheidbaren Marken und Angeboten. Für mich als Kunde sind die Taxen erstmal alle gleich und ich kann mir nicht ein güstiges oder besonders gutes Taxi rauswinken. Wo ist da die Motivation für Fahrer sich zu bemühen (abgesehen vom Trinkgeld)? Wie können Firmen aus der Masse herausstechen?

    VIP Taxen in Berlin sind eine gute Sache, aber ein Taxi Verband kann nie so kreativ und innovationsfreudig sein wie ein freier Markt. Da geht noch viel mehr…

  43. rene sagt:

    Ich erkenne nicht, wo da Innovation sein soll die nur der Markt bringt. Der Markt sind auch die kunden. Hinten rechts steht on jedem taxi mit schwarzer Schrift auf gelbem Grund eine konzessionsnummer. Beim Labo sind sie derzeit sehr interessiert daran schwarze Schafe zu filtern und sind über jeden Hinweis auf Unregelmäßigkeiten dankbar. Jeder Kunde kann sich also mit der konzessionsnummer beim Labo beschweren. Es machen leider nur die wenigsten. Genauso kann an der halte der wagen gewählt werden oder ein bestellter wagen wegschickt werden. Wenn schwarze Schafe mehrere nachfragen vom Labo bekommen oder die Kunden einfach ein anderes taxi nehmen reguliert das auch….

  44. Fabian sagt:

    Der Markt ist einfach derzeit sehr innovationsfeindlich. Es gäbe viele Möglichkeiten für gute Angebote, die aber durch Regularien im Keim erstickt werden. Z.b. klar erkennbare Low-Budget oder Premiumtaxen, Sammelfahrten mit Kleinbussen, elastische Preise je nach Nachfrage, touristische Rundfahrten, usw.

  45. rene sagt:

    @fabian
    Ich habe den Eindruck wir drehen uns im kreis…

  46. Taxi 123 sagt:

    @Fabian: Lies doch mal den Unsinn, den die Monopolkommission verzapft hat. Die möchte auch einen „freien“ Taximarkt, in dem jeder Fahrgast mit dem Fahrer „seinen“ Preis aushandelt. Ich stelle mir einfach mal die Frau Müller vor, die möchte Punkt 09:00 von zu Hause zum Frisör fahren. Taxitarif z.B. 3,30€. Soll Sie jetzt alle Fahrer der Stadt anrufen und einen Preis aushandeln? Soll Sie zum Halteplatz laufen und dort einen Preis aushandeln? Für eine Handvoll Internet- Und Appnutzer kann das eventuell interessant sein, aber der Rest der Bevölkerung nutzt Telefon bzw. läßt am Telefon einen Verwandten das Taxi bestellen. Und für die ist das so wie es ist einfach am besten. Selbstverständlich kann man an der Qualität der Beförderung manchmal noch etwas verbessern, aber deshalb das ganze System wegzuwerfen?

    Außerdem würde ich dann im Rest des ÖPNV auch freie Preise verlangen. Das würde ich ganz besonders an Haltestellen gern einmal sehen: Es steigen 16 Fahrgäste in den Bus, die U-Bahn oder die Straßenbahn und jeder handelt mit dem Fahrer seinen Preis aus. Eventuell muß der Fahrer ja auch noch bei der Geschäftsführung rückfragen, welcher Preis vertretbar ist….

    Das wäre nämlich im Taxi eigentlich auch so. Es sei denn, der jeweilige Chef hat seinem Fahrer Verhandlungsvollmacht übertragen…

  47. metro sagt:

    @Fabian
    Du brauchst in ein Taxi, was dir optisch nicht zusagt, nicht einzusteigen. Bestellte dir über Funk einen Wagen (neue E Klasse). Das ist durchaus üblich, wird sehr oft von Kunden genutzt. Es gibt die verrücktesten Bestellwünsche, Russisch sprechende E Klasse mit Jazzradio…

  48. Jan sagt:

    Was oben schonmal erwähnt wurde, die Diskussion über die Zahlpflicht bei Uber.
    Es gibt einen §134BGB, demnach Rechtsgeschäfte, die gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen automatisch nichtig sind.
    Demnach dürften etliche der Verträge nichtig sein, sowohl Verträge zwischen den Fahren und Uber (vergleiche auch das BGH Urteil kein Lohn bei Schwarzarbeit – wegen Sittenwiedrigkeit (Az.: VII ZR 241/13 v. 10.04.2014).) als auch Verträge zwischen den Fahrern und den Passagieren. Zudem könnte jeder Taxifahrer Unterlassung von jeder Uber Fahrer verlangen (Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht..)

  49. Mapaed sagt:

    Es stellt sich immer noch die Frage welche Einsparpotentiale UberPop überhaupt noch hat.

    Bei den Kosten für die Fahrzeuge und die Fahrer würde es mich sehr wundern wenn da ein Newcomer etwas gefunden hätte was allen anderen Marktteilnehmern (den konkurrierenden Taxibetreibern) über all die Jahrzehnte entgangen wäre.

    Die einzige Chance für UberPop etwas „besser / günstiger“ zu machen ist eine deutlich verbesserte Art und Weise der Vermittlung.
    Die zu einer relativ höheren Auslastung des von UberPop angestrebten Parralelsystems zum Taxigewerbe führt. Also weniger Wartezeiten für die Fahrer, mehr bezahlte Kilometer / weniger Leerkilometer.

    UberPop sieht da eine Chance den Faktor „Auslastung“ über Technologie, also die Nutzung von Apps, Web, IT so zu erhöhen dass sich das für alle Beteiligten des UberPops-Systems auch tatsächlich rechnet.

    Ob das der Fall sein wird – sie sind entschlossen das auszuprobieren und lassen sich von „Gegenargumenten“ und bestehenden Strukturen nicht davon abbringen.

    Ob sie es schaffen den Umsatz pro gefahrenen Kilometer zu erhöhen – was die Hoffnung der Investoren ist – das kann nur die Realität zeigen.

    Aktuell gibt es Investoren die der Story von UberPop glauben und entsprechend Geld investieren.
    Ebenso Fahrer die sich vom UberPop-System höhere Einnahmen als aus dem Taxisystem versprechen.

    Wenn sich diese Versprechung (mehr Geld für Dich als als Taxifahrer für die gleiche Dienstleistung) für die Fahrer innerhalb der nächsten/ersten sechs Monate (für die Geduldigen 12 Monate) nicht erfüllt – dann brechen UberPop die Dienstleister weg an denen das Unternehmen verdienen will.

    UberPop ist dann „tot“ – egal wie viel Investorengeld das Unternehmen UberPop dann immer noch zur Verfügung hat.

    Der Ansatz ist ganz eindeutig „wir optimieren die Vermittlung über IT / Web / Mobile“, ein Bereich mit dem sich das bestehende Taxigewerbe bislang durchaus nicht wirklich durch ein erhöhtes Innovationstempo hervorgetan hat.
    Eher das Gegenteil …

    Ortskundeprüfung, P-Schein und was es sonst noch an „Eintrittshürden“ für das Taxigewerbe gibt – alles Dinge die für die Qualität der Dienstleistung relevant sind.
    Zumindest sind sie so gedacht.

    Für die Dauer der „Karriere“ als Taxifahrer gesehen sind die Kosten für die Qualifizierung und Gesundheitsüberprüfung nicht entscheidend.
    Entscheidend ist die Marge zwischen Einnahmen und Betriebs-/Personalkosten.
    Für die Dienstleistung „Personentransport“.

    Das Taxigewerbe versucht da aktuell eine (natürlich unerwünschte) Konkurrenz für ihre Dienstleistung am Besten vor dem Start derselben zu stoppen.

    Ohne sich die Frage zu stellen (so zumindest mein Eindruck):
    „Da meint jemand Möglichkeiten gefunden zu haben die gleiche Dienstleistung kostengünstiger als wir erbringen zu können – was will der anders machen, was macht der anders als wir?“.

    Die Antwort „andere Nutzung von IT, Web, Mobile für die Fahrgastvermittlung / Erhöhung der Auslastung“ ist ja längst bekannt – nur noch nicht im strategischen Handeln des Taxigewerbes angekommen.

  50. Sash sagt:

    @fabian:
    Ein letztes Mal: Was Du da forderst, gibt es. Nur heißt es nicht Taxi. Taxis sind diese Dinger, die Personennahverkehr mit festgelegten Preisen anbieten. Alles andere fällt unter Mietwagen. Und da gibt es über 8.000 Firmen in Deutschland, die genau das machen. Mal Premium, mal High-Class. Und einige sicher auch mit App. Da haben wir Taxifahrer gar nix mit zu tun, wir sind bloß für diese Mietwagen auch Konkurrenz in manchen Bereichen. Deswegen will Uber uns weghaben, nicht weil sie ins Taxigeschäft wollen.

    @Mapaed:
    Bezüglich der Behäbigkeit des Taxigewerbes gebe ich Dir ja stellenweise Recht. Aber bezüglich der Optimierung des Gewerbes durch Uber: Du erzählst so schön von besserem Kilometerschnitt etc. pp. – ist Dir noch nicht aufgefallen, dass Uber das komplett egal sein kann? Die brauchen keine bessere Auslastung als wir. Die können eine halb so gute Auslastung haben, weil ihnen egal sein kann, ob tausend Fahrer je einen Euro oder ein Fahrer tausend Euro einfährt. Sie verdienen prozentual am Umsatz und haben keine Personal- oder Materialkosten.
    Und das ist neben des Surge-Pricings vermutlich das ganze Geheimnis, dass das bisher funktioniert. Und komplett wegbrechen wird die Unterstützung der Fahrer von alleine trotzdem nicht unbedingt, so lange es eine bequeme Art ist, schwarz Geld zu verdienen. Ja, einige werden sich das ausrechnen, aber so mancher hat ja nicht viel Auswahl bei den Möglichkeiten, an Geld zu kommen.
    Ich vermute auch, dass – unter anderem deswegen – das kein allzu großes Ding mit Uber hier werden wird. Aber ok ist es ja deswegen trotzdem nicht.

  51. Fabian sagt:

    @rene Wir drehen und nicht im Kreis sondern haben verschiedene Suchtweisen. Ich als Kunde ärgere mich über schwankende Qualität und wünsche mir mehr differenzierte Angebote. Daher finde ich, dass der Markt offener sein könnte für neue Ideen. Man sieht ja sich an den ganzen neuen Angeboten drumherum, dass es eine große Nachfrage gibt (DriveNow und auch Uber). Nur der Taxiverband gibt den Fels in der Brandung.

    @Taxi123 Freie Preisverhandlung hat sich bisher in Deutschland nicht etabliert. Das wäre auch ohne Regulation beim Taxi nicht anders als beim Bäcker.

    Den Vergleich mit Bus und Bahn finde ich nicht passend. Mag sein, dass es unter die selbe Unterschrift fällt, aber im Gegensatz zu Bussen ist der Taxifahrer/Firma für seinen Umsatz selber verantwortlich und sollte daher auch selbstständig handeln dürfen.

    @metro Bei Bestellung ist es kein Problem, aber wenn man winkt bekommt man irgendwen. Ob der Fahrer vorher in seinem Auto geraucht hat, kann man vorher nicht absehen. Würden 30% aller Taxis sichtbar als VIP Taxi rumfahren und auch aus der Entfernung gut erkennbar sein, würde ich ausschließlich diese winken und auch mehr bezahlen.

    @Sash Mietwagen halten sich nicht mit Fahrer in der Stadt bereit. Das ist doch ein ganz anderer Use Case.

  52. Sash sagt:

    @Fabian:
    Aber wenn das das Problem ist: warum nicht
    (1) ein „Firmensitz“ in der Stadt,
    (2) eine Ausnahmegenehmigung erfragen oder
    (3) eine konkrete Beschwerde gegen das Rückfahrgebot von Mietwagen?
    Mir ist schon klar: Uber will, dass sie sich um nix von dem scheren müssten. Aber auch da gibt es Auswege. Sie verlangen einfach nicht den ach so hohen und schlimmen Preis, den Taxen kosten und das ganze zu einem Geschäft machen.
    Keine Sau hat was gegen eine neue Mitfahrzentrale. Aber Mobilität ist ein wichtiges Gut, das allen zustehen sollte und denen, die sie verpflichtend anbieten, zumindest den Hauch einer Chance geben, davon zu leben.
    Und dein Einwand Taxi 123 gegenüber ist unfair. Das böse böse PbefG legt uns Taxen etliche Regeln auf, damit wir unseren Dienst als Anbieter leisten können. Ja, wir sind privat organisiert. Kriegen im Gegenzug aber nur ein paar Prozent Steuern erspart und nicht ein paar Millionen Euro Subventionen wie Bus und Bahn. Wir müssen nicht noch weiter „selbständig handeln“. Denn dieses freie Wirtschaftsdings ist Sache der Mietwagenfahrer. Wir Taxifahrer nehmen ein paar Einschränkungen eben hin, um diese Funktion zu erfüllen, die außer uns niemand bieten kann oder muss.

  53. metro sagt:

    @Fabian:
    Du kannst dir auch an der Straße stehend eine E Klasse bestellen. Anrufen, zB Würfelfunk 210101, Standort durch geben, Kollege kommt garantiert…

    @all

    Ich glaube Anfang der 90er waren die Taxipreise mal in Berlin frei. Jeder Fahrer konnte seinen eigenen Preis bestimmen. Wurde aber wieder abgeschafft.
    Vielleicht kann sich ja ein Kollege noch erinnern???

  54. taxe 9999 sagt:

    @metro

    ne, freie taxipreise gab es seit 1975, seitdem ich in diesem drecksgewerbe unterwegs bin, noch nie. auch nicht zeitweise. es gab mal eine konzessionsbeschränkung. aber 1978 hat einer der sich gerade bildenden grossbetriebe (drews&michalke) , die vorwiegend mit studenten arbeiteten (da bei denen keine sozialabgaben anfielen) dagegen geklagt. von wegen demokratie und freier berufswahl usw, und die klage gewonnen. seitdem kann jeder der die paar lächerlichen zulassungskriterien erfüllt, taxiunternehmer sein.

  55. metro sagt:

    @taxe 9999

    Aha, alles klar. Dan kann es nur Ostberlin, in der Zeit so Ende 89 bis Okt. 90 gewesen sein. Weist Du im allg. wie es da so ablief im Taxigewerbe? Anarchische Zustände bestimmt.
    Wurde an der Grenze ausgeladen? Bestimmt nicht, oder?
    Damals war ja auch dann das Ost- Blechgeld wie Westgeld…
    Münzen bis 1 Ost -Mark wurden 1:1 in Westmark umgetauscht….
    Osttaxe mit I Nummer, Westtaxe mir B Nummer…

    Is schon zu lange her, kann mich nicht mehr erinnern, war damals 17 Jahre..

  56. taxe 9999 sagt:

    @metro
    ne, ich war in westberlin zu mauerzeiten.

    „…ablief im Taxigewerbe? Anarchische Zustände bestimmt.
    Wurde an der Grenze ausgeladen? Bestimmt nicht, oder…“

    wenn ich mich richtig erinnere, dufte man ab januar 1990 überall fahren.

    tja, ich weiss nicht, anarchische zustände würd ich nicht sagen. ich vermute mal, dass man als ostberliner taxler ohne probleme ne zulassung zum ‚westlichen taxisystem‘ bekommen hat. und es wird auch mancheiner ohne ortskenntnisse auf locker ne genehmigung im ostteil bekommen haben die sich dann auf gesamtberlin ausdehnen liess.
    die jahre ’89, ’90 und ’91 waren jedenfalls neben den endsiebzigern die besten jahre.
    die ossis haben in der anfangeuphorie richtig kohle ausgegeben fürs taxefahren. gab da manche tour für um die 70DM.

  57. metro sagt:

    @taxe 9999

    danke für die Info.

    Vielleicht gibt‘ s ja hier im Blog einen Ostberliner Taxler, der was zur Wendezeit weiß???

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: