Autonome Autos

Thorsten, langjähriger Leser hier, hat mir vor ein paar Tagen einen Link zu einer Meldung bei heise.de gegeben, die sich mit autonomen, also eigenständig fahrenden, Autos beschäftigt. Damit verbunden war eine eher allgemeine Frage nach meiner Meinung und Einschätzung dazu.

Nun. Ich bin natürlich weder Experte für die dort eingesetzte Technik, noch Hellseher. Aber dass das Thema in der Zukunft eine große Rolle spielen wird, scheint klar zu sein. Die Versuche in die Richtung laufen ja schon seit spätestens den 90er-Jahren und ich erinnere mich daran, dass ich schon beim Lernen auf den P-Schein darüber nachgedacht habe, wie lange es Taxifahrer wohl überhaupt noch geben wird.

Ich sehe bei der Sache drei wesentliche Probleme:

1. Die Technik

2. Das Autofahren als persönliche Freiheit

3. Die gesetzlichen Fragen

1. Die Technik

Wie weit die Technik ist, das kann ich nicht sagen. Man hört so viel widersprüchliches, mehr als dass ein komplett alleine fahrendes Auto noch nicht endgültig marktreif ist, lässt sich wohl kaum sagen. Aber technisch ist es nur eine Frage der Zeit. Denn immerhin ist klar: alle Grundlagen dafür existieren. Im Grunde muss alles was da ist lediglich schneller, sicherer, genauer und preiswerter werden. Zumal die meisten Techniken sowieso auch für andere Bereiche entwickelt werden und man da gar nicht nur auf das Engagement bei der Entwicklung der Autos angewiesen ist. Ob die Technik noch 5 oder 35 Jahre braucht, um wirklich besser als menschliche Fahrer zu sein, weiß ich nicht. Aber der Punkt wird kommen. Vor 50 Jahren war auch schwer vorstellbar, dass es einmal Landkarten geben wird, die uns binnen weniger Sekunden die schnellste Strecke zwischen zwei hunderte Kilometer auseinanderliegenden Punkten nennen und uns Anweisungen geben, wohin wir fahren sollen.

2. Das Autofahren als persönliche Freiheit

Hier können wir gleich mit der Vorstellungskraft weiter machen. Für viele ist es heute sicherlich noch undenkbar, das Steuer aus der Hand zu geben. Das Auto ist Fortbewegungsmittel und Statussymbol zugleich und ein nicht unbedeutender Anteil der Fahrer bildet sich ganz schön was auf die eigenen Fähigkeiten am Steuer ein. Aber auch hier: das ist noch nicht lange so und es besteht überhaupt kein Grund, davon auszugehen, dass das ewig so bleiben wird. Wozu es indes führen wird: sollten sich autonome Autos irgendwo durchsetzen, dann tatsächlich eher im Carsharing-/Mietwagen-/Taxi-Bereich. Autos, die man rein zweckmäßig nutzt oder wenn man eigentlich gar keine Zeit zum Fahren hat. Ganz davon abgesehen, dass Fahrer natürlich Geld kosten und – eine entsprechend bessere Technik vorausgesetzt – ein Risiko sind. So sehr ich mich als Taxifahrer über die netten Gespräche mit der Kundschaft freue – am Ende fahren die Fahrgäste, um ans Ziel zu kommen, nicht wegen meiner Person.

3. Die rechtliche Seite

Das ist ein schwieriger Punkt. Wie sich das entwickeln wird, ist schwer abzusehen. Auch hier wird – wie bei den meisten technischen Revolutionen – die Gesetzgebung der gesellschaftlichen Entwicklung hinterherhinken und sie entsprechend ausbremsen können. Selbstfahrende Autos sind noch nirgends vorgesehen und es gibt natürlich eine Menge Fallstricke auf dem Weg. Wer haftet für selbst entscheidende Maschinen? Was, wenn sie gehackt werden?
Ich erwarte ehrlich gesagt nicht, dass Deutschland da Vorreiter sein wird. Die Sicherheit wird hier großgeschrieben, da wird es andere Länder geben, die weniger zu verlieren haben. Aber auch dann wird es – vermute ich – eine Frage der Zeit sein. Denn sobald das Konzept irgendwo funktioniert, wird man es erfahren. Vielleicht sind es am Ende ja die Lobbyisten aus der Versicherungsbranche, die den Umschwung bringen. Wäre immerhin mal was neues … 🙂

Mein persönliches Fazit

Ich bin sicher, dass autonome Fahrzeuge irgendwann den Straßenverkehr wie wir ihn kennen, ersetzen oder zumindest dominieren werden. Und ich vermute weiterhin, dass es zu allererst Branchen wie das Taxigewerbe treffen wird. Wann das allerdings passiert – und ob es dann so plötzlich gehen wird, wie Brad Templeton im Heise-Artikel sagt – weiß ich nicht. Ich bange nicht wirklich um meinen Job deswegen, aber ich würde wetten, dass sich die Frage nach einer Beschäftigung als Fahrer in der Generation der jetzt geborenen Kinder nicht mehr stellen wird.

Wird das gut oder schlecht sein?

Ich habe keine Ahnung! War die Erfindung des Autos gut oder schlecht? Mir fehlt allen Ernstes die Vorstellungskraft, um mir diese Welt auszumalen. Aber wir – oder unsere Kinder – werden da reinwachsen. Wir haben es auch geschafft, binnen weniger Jahre damit umzugehen, plötzlich Geräte mit dem kompletten Weltwissen in der Hosentasche mit uns herumzutragen. Und was machen wir? Wir schicken Videos von süßen Kätzchen damit umher. Wer hätte das erahnen können? Und vielleicht fahren die autonomen Kisten dereinst wenigstens weniger Kätzchen über den Haufen.

30 Kommentare bis “Autonome Autos”

  1. Micha sagt:

    Naja, gerade im Taxigewerbe kann es durchaus problematisch sein. Ich stelle mir gerade vor, wie ein betrunkener Fahrgast versucht, per Touchscreen oder gar Spracheingabe dem autonomen Auto mitzuteilen, wo er denn nun genau hin will. Da ist doch dann wieder die menschliche Intuition und Erfahrung eines guten Taxifahrers gefragt.
    Ich halte von dieser Entwicklung gar nichts. Gerade auch der Punkt Betriebssicherheit ist nicht zu unterschätzen. Ein Computer kann abstürzen oder auch gehackt werden – wie du ja auch schon erkannt hast.
    Und dann hast du auch sehr richtig erkannt, das man das Auto ja nicht nur bewegt, um von A nach B zu kommen. Es ist ein Stück Freiheit, Lebensfreude und auch Hobby. Sprich, es macht mir Spaß, ein Auto zu fahren. Diesen Spaß würde ich nur sehr widerwillig einem Computer überlassen.

  2. ELP sagt:

    Nun, die Lobbyisten der Versicherungswirtschaft haben uns immerhin auch die Anschnallpflicht gebracht, und die hat sich ja als halbwegs nützlich erwiesen.
    Zur Technik: Ich habe in den 90ern im Studium und beruflich mit Telematik zu tun gehabt, und da geht hinter den Werkstoren schon eine ganze Menge. Von daher teile ich deine Einschätzung, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist. Lustigerweise träumten und träumen die ScienceFiction-Autoren eher von fliegenden Autos, die aber immernoch gelenkt werden müssen.
    Naja, ich freue mich drauf, später mal ganz gemütlich im Auto zu sitzen und statt auf die Stoßstange des Vordermanns auf lustige Katzenvideos starren zu können.

  3. @Sash

    Ich denke, gerade der gesamte Transportbereich wird hier sehr schnell Kopf stehen. Egal ob LKW oder Taxi, im Grunde brauch man dann nur noch als Unternehmer einen Fuhrpark plus Werkstatt und der Rest geschieht von alleine. Vielleicht braucht es im Logistikbereich noch eine gewisse Zeit einen mitfahrenden Be- und Entlader, aber der wird dann als nächstes der Technik zum Opfer fallen.

    Die größten Probleme sehe ich zuerst im rechtlichen Bereich und dann folgend in der Akzeptanz beim Menschen. Aber die Menschen werden sehr schnell über den Geldbeutel (Versicherung) merken, warum autonomes Fahren gar nicht mal so schlecht ist.

    @Micha

    Zum Punkt Betriebssicherheit: Wie oft explodiert dir ein Airbag im Gesicht, weil er fehlausgelöst wurde? Hier gibt es, ebenso wie es sie zwangsläufig im autonomen Fahrzeug geben wird, Sicherungsmechanismen, die bei einem „Consumer“-Gerät nicht notwendig sind.

    Und auch eine vollgekotzte Karre lässt sich automatisch detektieren und zur Wartungshalle schicken. Ja, die Taxiausstattung hat dann einen Kotz-Sensor. 😀

  4. Hannes sagt:

    Gruselige Vorstellung, eines Tages keine Taxi-Blogs mehr lesen zu können…

  5. whiskey sagt:

    @hannes: da blogt dann der roboter/das fahrzeug *g*

  6. elder taxidriver sagt:

    Das mit den Pferdeäpfeln zum Beispiel begann so gegen 1910 in Berlin und anderswo problematisch zu werden. Es wurden nämlich zu viele, die auf der Straße lagen, da kam die beste Stadtreinigung nicht mit. Und die Pferde-Windel war noch nicht erfunden, wenn ich es recht sehe. Insofern war die Erfindung des Autos schon mal ein Vorteil.

  7. elder taxidriver sagt:

    Die Pferde waren und sind ja in so Sachen total autonom.

  8. AnUntertürkheimVorbeifahrer sagt:

    Hi Sash,

    schau Dir mal diese beiden Videos an.
    https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=5SYnCYJjBnI&t=121
    https://www.youtube.com/watch?v=SUOC8tE4bdM
    Das ist *seriennahe* Technik von Daimler. Heißt: Es ist momentan noch zu teuer für ein Serienfahrzeug. Aber die Technik existiert und lässt sich in ein Auto verbauen (ohne dass z.B. der ganze Kofferraum vollgebaut ist). „Schneller, sicherer und genauer“ als jeder Mensch ist die Technik schon*. Es hängt rein am Preis. Und der sinkt mit der Stückzahl, wie immer.

    *Man hat den Fahrzeugen eine sehr defensive Fahrweise antrainiert. Quasi einen Eigenschutz. Der Mensch fährt im Zweifelsfall so, dass er sich sagt „ich habe ja stabiles Blech um mich herum“. Die Maschine sagt sich „Ich bin teuer und will auch nicht kaputtgehen, auch wenn meine Insassen es überleben“.
    Google lässt z.B. seine selbstfahrenden Autos an einer grün werdenden Ampel immer erst mit einer halben Sekunde Verzögerung anfahren. Nicht, weil es nicht schneller ginge – sondern weil die Statistik sagt, dass die meisten Rotllichtverstöße mit Verkehrsunfall innerhalb der ersten halben Sekunde der Grünphase passieren.
    Und in einem der Daimler-Videos zum S500 Intelligent Drive sieht man auch sehr schön, dass Daimler ähnlich programmiert hat – als ein Fahrzeug vor dem Daimler mitten auf der Straße in 3 Zügen wenden will.
    Der Mensch würde sich mit dem Auto am Heck des anderen Autos vorbeidrücken, sobald es nach dem 1. Zug in der Einfahrt/Lücke auf der anderen Straßenseite steht, und sich sagen „der wird mich ja schon sehen, bevor er den Rückwärtsgang einlegt. Dem Daimler ist das zu heikel, der will seine nicht-verunfallte linke Flanke behalten und wartet daher das komplette Wendemanöver ab.

  9. hartmut sagt:

    Ich wäre ja dafür das vor jedem autonomen Fahrzeug ein Junge mit einer Roten Fahne vorherlaufen muss … 😉

    Aber mal ernsthaft: das größste Problem das ich sehe ist das sich ein autonomes Fahrzeug an die Verkehrsregeln halten *muss* … insbesondere was das Thema „wo darf ich halten“ angeht. Bei mir vor der Tür zB. würde das bedeuten das ein Taxi eigentlich immer erst einen großen Umweg fahren müsste um micht tatsächlich 100% legal einzusammeln. In der Regel kommen die aus Richtung Innenstadt, und dann gibt es vier verschiedene „halbseidene“ Varianten mich einzusammeln:

    * auf der Fahrbahn gegenüber halten und den Verkehr blockieren weil direkt danach eine Verkehrsinsel Vorbeifahrten verhindert
    * ein Stück vorher halten und die Ausfahrt einer Straße blockieren (nur Ausfahrt da Einbahnstraße und normalerweise kein Problem weil kaum Verkehr da rauskommt, aber trotzdem halt eigentlich ein ‚hier hält man nicht'“
    * direkt hinter der Verkehrsinsel wenden und dann auf dem verbreiterten Bürgersteig vor unserer Haustür halten … Problem ist hier das eigentlich nicht zulässige Wendemanöver, der Bürgersteig ist breit genug für ein Halten ohne Behinderung, weiter hinten ist der auch als Parkfläche markiert, nur nicht direkt bei uns vor’m Haus weil die Stelle noch Teil einer Feuerwehrzufahrt ist … wobei, hier wäre auch Halten am Fahrbahnrand möglich weil in dieser Richtung die Verkehrsinsel nicht mehr stört …

    Die einzig wirklich legale Variante für einen von stadteinwärts kommenden Wagen wäre erst einmal ca. 250m am Haus vorbeizufahren, auf einer Privateinfahrt zu wenden, und dann auf dem Rückweg auf den verbreiterten Bürgerstieg … oder ohne Einbeziehung von Privateinfahrten: ca. 600m weiter bis zur nächsten Ampel mit Wendemöglichkeit …

    Von daher wird das wohl eher wie bei den Verkehrsflugzeugen ablaufen: die fliegen ja den größten Teil der Zeit komplett automatisch, und selbst Start und Landung können bei entsprechend ausgerüsteten Flughäfen eigentlich schon oft automatisch abgewickelt werden, aber trotzdem sind immer mindestens zwei Piloten an Bord … weil gerade in kritischen Situationen dann doch mehr flexibilität von Nöten ist als vorab in die Autopiloten einprogrammiert werden kann … und verglichen mit dem was im Stadtverkehr abgeht ist Flugverkehr ja noch durchaus übersichtlich 😉

    Automatisiert werden wird daher wohl zunächst einmal nur „die lange Strecke“, also zB. Autobahnfahrten von Auffahrt bis Abfahrt zB. … der Rest dann gleich nach der Einführung des papierlosen Büros (und das kommt ja, wie wir alle wissen, gleich nach der Einführung der papierlosen Toilette … hat mal jemand drei Muscheln für mich?) 😉

  10. Spatz sagt:

    Google lässt schon seit Jahren autonome Autos durch Kalifornien fahren, und das klappt anscheinend ohne Probleme…

    Schwierig wird wahrscheinlich vor allem die Übergangsphase, wenn beide Arten von Fahrzeugen auf der Straße verkehren. Wenn erstmal alle Autos computergesteuert sind, können diese miteinander kommunizieren und sich so über Fahrweise und Routen absprechen, was weniger Unfälle, weniger Zeit und weniger Sprit bedeutet. Ich denke die Menschen werden das akzeptieren können…

  11. AnUntertürkheimVorbeifahrer sagt:

    @Spatz (zufälligerweise Ulmer? Wenn ja, sei besonders gegrüßt!)
    Es mag vielleicht mal eine Zeit kommen, wo auf Autobahnen nur noch autonomes Fahren zugelassen sein wird. Aber auf allen anderen Straßen muss die Technik immer mit nicht-vernetzten Verkehrsteilnehmern rechnen. Und mit Hindernissen, die eigentlich gar keine Verkehrsteilnehmer sind, sowieso. Stichwort Wildwechsel, Hund, der sich losgerissen hat, spielendes Kind, das den Ball auf die Straße geschossen hat und ihn nun wieder aufsammeln will, … bis hin zu Unfällen durch technisches Versagen (das vor Dir mit 200km/h autonom fahrende Auto kann auch mal ein platzendes Vorderrad haben und quer über die Fahrbahn wegschießen …).
    Also wenn die Technik das nicht bereits beherrschen würde, dürfte man sie heute auch noch nicht auf die Menschheit loslassen. Sie beherrscht es aber.

    Wirklich interessant sind kommunizierende Fahrzeuge beim LKW-Verkehr auf der autobahn. Stichwort „elektronische Deichsel“.
    Man bildet eine Kette aus LKWs, die nicht mechanisch gekuppelt sind und dicht auffahren, so dass einer den Windschatten des anderen ausnutzt. Wenn der führende LKW bremst, bremsen in der selben Sekunde alle LKWs in der Schlange mit. Keine Schrecksekunde, keine Reaktionszeit, sondern computergesteuert instantan, als hätten sie eine durchlaufende Bremsleitung. Deswegen muss man dabei nicht den üblichen Sicherheitsabstand einhalten. Außerdem folgen die hinteren LKWs dem Vordermann automatisch im Gänsemarsch, die hinteren Fahrer könnten also die Zeit als Ruhezeit statt als Lenkzeit buchen.
    Geringerer Spritverbrauch durch Windschattenfahren, bessere Auslastung durch verringerte Abstände, und ausgeruhtere Fahrer. Das hätte schon seinen Charme.

  12. Schwarzmaler20 sagt:

    Das wird wohl die erste Technik sein, mit der ich mich nicht mehr anfreunde. Mein Verstand sagt mir, daß es kommen wird, auch das ich es noch erleben werde, aber es fühlt sich sehr fremd an. Ich möchte nicht gefahren werden, ich genieße das Autofahren und ich möchte nicht in einem Straßenverkehr fahren, in dem andere Autos und LKWs automatisch gesteuert werden.

    Mit ein bißchen Glück kommt diese Technik erst dann auf die Straße, wenn ich so alt sein werde, eigentlich meinen Führerschein abgeben zu müssen :).

  13. Jens Bonn sagt:

    Die Frage ist eher ob es Flächendeckend kommt – ich denke es wir eher Strecken geben auf denen das dann statt findet (wie genannt – Autobahnen) – hier dann eher so ähnlich wie die Sonderspuren in Amerika (für die E-Autos und Fahrgemeinschaften). Das ganze System müsste dann ja weltweit harmonisiert werden. Und da sehe ich das Problem am ehesten.

    Viel interessanter sind dann die Ansätze wie die schon erwähnte elektronische Deichsel – oder eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation die den Zustand voraus angibt („Achtung um die Kurve stehen die Autos“) – und in diesem Zusammenhang dann weitere Fahrerassistenzsysteme um diese Daten auch nutzbringend einzusetzen (Notbremse wenn der Fahrer trotz der Warnung keine Anstalten macht …)

    Taxi-Fahrer werden hierbei sicherlich noch eine ganze Weile benötgit werden, wenn vielleicht auch nicht mehr so aktiv wie jetzt und vielleicht in kleinerer Zahl – irgendwie müssen ja Koffer, Taschen, Rollstühle etc pp verladen werden – natürlich kann man das alles automatisieren, aber dann ist das Taxi irgendwann in der Größe eines Gelenkbusses angekommen. Gerade auch im Bereich behinderter / kranken Menschen wird sehr häufig eine Assistenz erforderlich sein. Dies alles auf RTWs oder KTWs umlagern würde ein riesiges Kosten- und Personalproblem geben, da diese Fahrer ja alle besonders geschult sind, weit über das eines Taxisfahrers hinaus (Fahren mit Sonderrechten, Sanitäterausbildung etc).

    Und gerade Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen / Krankheiten wollen ja auch weiterhin selbstständig leben – und fangen ja gerade erst an ihre Rechte einzufordern und zu erhalten. Die werden mit Sicherheit keinen Rückschritt zulassen nur damit die Autos autonom fahren können.

  14. Der Banker sagt:

    Als überwiegender Nutzer des ÖPNV kann ich das nachvollziehen und fände autonome Autos durchaus angenehm und eine Erweiterung der Busse und Bahnen, die wir jetzt haben, nur halt mit Einzelabteilen. Die Karre besorgt das Fahren und ich kann trotzdem stressfrei mit der Zeitung in der Hand drinsitzen (wenn man mal davon absieht, dass ich im Auto im Gegensatz zur Bahn keine Zeitung lesen kann, weil mir davon schlecht wird).
    Der Fortschritt meiner jetzigen Situation gegenüber wäre für mich aber marginal. Liegt wohl an der guten Anbindung an meinen Arbeitsplatz 😀

    Ich erinnere mich an eine Aufführung in der Schule in den 80ern. Damals sollte ich als Mensch der Zukunft auftreten und machte mit entsprechende Gedanken darum, wie ich aussehen sollte. Dass die Menschen alle einen tragbaren Computer haben würden, darauf kam ich schon. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie so ein Gerät so unpraktisch „lose“ mit sich herumschleppen würden und baute es deswegen in eine Manschette ein, gewissermaßen wie eine Armbanduhr. So kann man sich irren – heute haben alle ein Handy einstecken.

  15. Sash sagt:

    @all:
    Puh, viele lange Kommentare! 🙂
    Ich hab alle gelesen und eigentlich nix zu meckern. Fand alles irgendwie interessant und nachvollziehbar. Und wie gesagt: Ob es so kommt, wie ich geschrieben hab, weiß ich ja auch nicht. Warten wir es mal ab. 🙂

    @Jens Bonn:
    Da muss ich nochmal kurz einhaken: Dass einige der von Dir genannten Fahrten weiterhin Assistenz brauchen, stimmt. Aber nicht zum fahren. Ich hab ja 5 Jahre im Behindertenfahrdienst gearbeitet und kann nur sagen, dass die wenigsten Fahrten eine extra Assistenz verlangt haben. Die gab es, aber dann war halt ein zweiter Mann an Bord. Die meisten Fahrten könnten vermutlich durchaus automatisch durchgeführt werden. Fürs An- und Abschnallen braucht man ja bloß Leute am Start- und Zielpunkt – und das könnten durchaus auch ungelernte Kräfte, bzw. teilweise z.B. die Verwandten oder wer auch immer übernehmen.
    Ich will nicht behaupten, dass es so kommen wird oder muss – aber wenn sich autonomes Fahren durchsetzt, wird es sicher wieder eine völlig neue Dienstleistungsbranche geben. Man denke an die Leute, die die selbstfahrenden Taxen reinigen müssen etc. pp.
    Und – darauf wollte ich eigentlich hinaus: da werden sich auch Lösungen finden, an die wir bisher nicht denken, weil sie bisher nicht erforderlich waren.

  16. Mapaed sagt:

    Es gibt Fahrten und Fahrsituationen in denen ich sehr gerne selbst fahre.

    Und es gibt auch Situationen in denen mich das reine Autofahren nervt und ich – bei einer funktionierenden Technik – überhaupt kein Problem hätte mich von nem Computer fahren zu lassen. Gerade in „Standardsituationen“ wie Berufsverkehr oder Langstecke auf der (vollen) Autobahn funktionieren die Assistenzsysteme schon heute als „automatische Fahrer“.

    Kritisch wird es halt potentiell in Situationen die eine Komplexität aufweisen wie sie kein Programmierer vorhersehen kann.
    Da ist ein menschlicher Fahrer wohl noch eine ganze Weile jeder Technik überlegen.

    Gerade auch in Situationen wo „Gebot 11 – Du sollst Dich nicht erwischen lassen“ zum Einsatz kommt 😀

    Denn letztendlich ist ja die Frage „wer trägt letztendlich die Verantwortung für das Fahrzeug“ das Entscheidende.
    Und kein Hersteller wird sich darauf einlassen diese Verantwortung vom Fahrer wegzunehmen.

    Eher laufen die Rechtsabteilungen der Automobilhersteller, Zulieferer, Softwaregiganten, Regierungen etc. mit schweren Waffen Amok als dass sie zulassen dass sie die letzte Verantwortung übernehmen müssen.

    Das wird – gerade bei der technischen Weiterentwicklung und der immer stärkeren Vernetzung der Autos untereinander – eher darauf hinauslaufen dass der Fahrer mit einem gewissen Vorlauf z.B. beim Zeitung lesen gewarnt wird „Cheffe, Deine Entscheidung ist gefragt – in 10 Sekunden wird die folgende Situation X eintreten. Um diese zu vermeiden wähle „A“, „B“ oder übernimm das Steuer selbst“.
    Diese „schwarze Peter-Funktion“ wird sehr sicher in der einen oder anderen Art und Weise kommen.
    Wenn man das mal negativ formuliert. 🙂

  17. Sash sagt:

    @ Mapaed:
    Ich kann Dir zwar grundsätzlich zustimmen. Ich würde das heute auch noch so sehen. Aber unterschätze mal nicht die Technik der Zukunft!
    Natürlich sind wir Fahrer derzeit der Status Quo, der unübertrefflich scheint. Aber ein Auto, dass sich permanent 360° selbst überwacht, könnte in Zukunft Manöver ausführen, an die wir nie auch nur denken würden. Auch wenn das vielleicht jetzt noch utopisch sein mag: es ist eigentlich nicht arg weit hin zu dem Punkt, dass Programme aus der Verkehrssituation und der Überwachung des Fahrzeuginnenraums binnen Millisekunden entscheiden, dass z-B. ein Ausweichen mit anschließendem Überschlag des Fahrzeugs insgesamt weniger personengefährdend ist als ein Frontalaufprall.
    Wie gesagt: Das mögen derzeitige Systeme noch nicht können – aber was spricht dagegen, dass sie es zukünftig meistern?
    Da geht es letztlich nur um eine umfassende Berechnung der Umgebungsvariablen. Die menschliche Intelligenz und das Filtervermögen unseres Gehirns mögen da bisher State of the Art sein, aber prinzipiell ist das eine Aufgabe, die Rechner auch erledigen könnten – wenn auch vielleicht noch nicht heute.

  18. Micha sagt:

    Gerade passend zum Thema:
    http://www.wired.com/2014/05/the-robot-car-of-tomorrow-might-just-be-programmed-to-hit-you/

    Wie moralisch bzw. ethisch korrekt sind denn dann autonome Autos programmiert? Oder dann doch lieber mit Zufallsgenerator….

  19. AnUntertürkheimVorbeifahrer sagt:

    @Mapaed: Selbstfahrende Autos kennen kein 11. Gebot, sie fahren defensiv. Die Fahrzeuge unterscheiden auch nicht zwischen bekannten und unbekannten Situationen. Sie versuchen immer, aus der aktuellen Situation heraus die beste Verhaltensoption zu wählen. (Und das machen sie heute schon besser als jeder Mensch, weil sie viel schneller als jeder Mensch die komplette Situation erfassen und bewerten können. Du hast keine 360°-Augen, das Auto schon.)
    Es gibt also kein „oh, ich weiß nicht, was ich tun soll, hilfe hilfe HIIILFE *crash*“, wenn der Mensch nicht reagiert. Im Zweifelsfall wird rechts ran gefahren, gehalten und der Warnblinker eingeschaltet.

    @Micha: http://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem#Juristische_Bewertung_in_Deutschland
    In Deutschland hast Du durch Unterlassung weniger Probleme als durch aktives Handeln, auch wenn mehr Tote zu beklagen sind.

  20. Automat sagt:

    @Micha
    ethisch korrekte Verhaltensweisen, ja da macht man sich schon Gedanken drum:
    http://www.cbcity.de/bitte-was-ihr-auto-verhaelt-sich-ethisch-nicht-korrekt
    In dem Blog gibt es einige interessante Einblicke in die Fahrzeugtechnik von morgen.

    Autonome Autofahrt dauert aber noch.
    Daimler:
    http://www.cbcity.de/auf-den-spuren-von-bertha-benz-autonom-merceds-intelligent-drive
    Google:
    http://www.cbcity.de/google-self-driving-car-in-der-stadt

    Viel eher wird der Schienenverkehr autonom werden.
    Warum brauchen wir Lokführer?
    Weichen: werden im Stellwerk gestellt.
    Signale: ebenso.
    Haltepunkte: bekannt.
    Bremswirkung: messbar
    Personen die im Bahnhof zwischen die Züge fallen: messbar
    Kollision mit Person auf Gleis: Unvermeidbar

  21. hrururur sagt:

    @Sash: wo du gerade deine fünf Jahre Fahrdienst ansprichst: warum hast du eigentlich zum Taxi gewechselt? Wir brauchen seit neuestem für Opa bei jeder aushäusigen Tätigkeit(Optiker, tausend Ärzte, wichtige Familienfeiern, …) einen KTW und da meistens ich das Glück habe ihn zu begleiten, habe ich viiiel Zeit mich mit den Fahrern zu unterhalten. Da waren jetzt schon mehrere Ex-Taxifahrer bei, die das geregelte Einkommen sehr schätzen. Schrecken dich die damit verbundenen festen Zeiten? Oder hat sich das einfach so ergeben damals? Ich bin ja nicht neugierig…*hust

  22. Sash sagt:

    @hrhrurur:
    Das hat sich tatsächlich einfach so ergeben. Ich hatte schlicht nicht bedacht, dass ich in Berlin die Ortskundeprüfung würde ablegen müssen, auch wenn ich wie bisher Behindertenfahrdienst machen wollte. Und als ich dann vor dem Berg stand, hab ich beschlossen, es gleich richtig zu machen. Auf der Suche nach einer Ausbildung bin ich dann bei meinen Chefs gelandet, wo mir das Betriebsklima so zugesagt hat, dass ich es gern mit Taxifahren versuchen wollte.
    Zumal ich im Behindertenfahrdienst zwar gerne gearbeitet habe, es aber auch nur eine zufällige Wahl war. Da ist es mir nicht schwer gefallen, einfach mal was anderes zu probieren. Mal abgesehen davon, dass für mich dadurch die Ausbildung umsonst war und ich ja jederzeit die Option hatte (und ja immer noch hab), wieder in so einen Fahrdienst zu wechseln.
    Heute würde ich natürlich sagen, dass ich die Flexibilität im Taxi mehr schätze, aber das ist natürlich auch eine Einschätzung aus dem Moment heraus. Dass viele Taxifahrer den Weg umgekehrt gehen, kann ich aber natürlich verstehen.

  23. AnUntertürkheimVorbeifahrer sagt:

    @Automat: Warum wir Lokführer brauchen? Weil es im Nahverkehr z.B. schon gar kein Zugpersonal mehr gibt. Weil es ohne Lokführer keinen gibt, der bei Störungen eingreifen kann, die in einem Oberflächenbetrieb eben deutlich häufiger vorkommen wie bei einer U-Bahn (dort gibt es automatisch fahrende Züge. z.B. in Nürnberg).

    – Fahrzeugstörungen (ok, dort helfen die schnellgebleichten Lokführer, die keinen „mechanischen“ Ausbildungsberuf haben, nichts mehr)
    – defekter Bahnübergang (Schranke geht nicht runter)
    – Es muss wegen einer Betriebsstörung auf dem „falschen“ Gleis gefahren werden, wo keine technischen Sicherungseinrichtungen für die Fahrt in Gegenrichtung vorhanden sind
    – Strecken- oder fahrzeugseitige Sicherheitseinrichtungen sind defekt

    Willst Du in jedem dieser Fälle den Zug mitten auf offener Strecke stehen lassen und dann erst per bemanntem Hilfszug abholen lassen? Schon mal erlebt, wie es in einem Zug abgeht, der 2 Stunden im Hochsommer mit ausgefallener Klimaanlage auf der Strecke feststeckt, wo kein Fenster aufgeht und man die Leute aber aus Sicherheitsgründen auch nicht aussteigen lassen darf?* Judihui …

    *Klassiker: Vollhonk begeht vor Deinem Zug Suizid und reisst dabei die Oberleitung kaputt. Strom weg, somit keine Klimaanlage, und Aussteigen ist trotz Streckensperrung nicht, denn der Tatort darf nicht verändert werden, bis die Polizei das ganze aufgenommen hat. Es könnte ja ein als Suizid getarnter Mord sein. Wenn das zwischen Hintertupfingen und Kleinkleckersheim passiert und Du nur Wachtmeister Dimpfelmoser vor Ort hast, dann dauert das gut und gern anderthalb Stunden, bis die Spurensicherungstruppe aus der nächsten Großstadt eingetroffen ist und ihre Arbeit erledigt hat, und danach geht es dann los, den Zug und die Oberleitung wieder flottzukriegen.

  24. hrururur sagt:

    @Sash: das klingt logisch

  25. Oni sagt:

    @Vorbeifahrer:
    Warum braucht es für die Situationen jemand auf der Lok? Ich sehe im Gegenteil eine Zugbegleiterin bei den Passagierinnen da als sinnvoller.

  26. AnUntertürkheimVorbeifahrer sagt:

    @Oni: Ich hätte auch ganz gern wieder Zugpersonal in den Nahverkehrszügen, aber warum es in den Situationen, die ich erwähnte, jemand auf der Lok braucht, sollte doch klar sein:
    Aus dem selben Grund, warum man Flugzeuge immer noch mit Piloten ausstattet, obwohl es Autopiloten gibt, die auch Start und Landung beherrschen. Sie sind die Rückfallebene für Situationen, in denen die Technik versagt bzw. wo einfach keine Technik vorhanden ist.

    Lokfahren und Flugzeugfliegen ist eben nicht wie Autofahren, ein mal die Prüfung ablegen und man darf alle Autos fahren.
    Bei Zug und Luftfahrt muss man für jedes Modell noch mal einzeln geschult sein, bevor man es fahren/fliegen darf.
    Da X Züge an Y Stellen mit Z verschiedenen Lokmodellen liegenbleiben könnten, müssten dann alle Deine Zugpersonale für alle Lokmodelle geschult sein, um im Notfall übernehmen zu können, oder Du müsstest an vielen Standorten quer über Deutschland verteilt immer 2 Mann vorhalten – einen Chauffeur und einen Notfall-Lokführer, der wieder für alle Loktypen geschult ist. Damit ist dann auch nichts gewonnen.
    Schau mal auf http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Lokomotiv-_und_Triebwagenbaureihen_der_Deutschen_Bahn vorbei und zähle die Zeilen unter Elektrolokomotiven, Diesellokomotiven, Elektrotriebwagen und Dieseltriebwagen.
    Für (fast) alle dort genannten Loks und Triebwagen müsste man einen „Universal-Lokführer“ schulen, der irgendwo bereit steht, um im Notfall vor Ort gefahren zu werden und manuell zu übernehmen.
    Die Kosten dafür sind betriebswirtschaftlich einfach unsinnig.

  27. highwayfloh sagt:

    Hab den Artikel mal quergelesen und ich bin aus beruflicher Sicht _GEGEN_!!!! diese ganzen Assitenz-Syteme und ich bin verdammt dankbar (!), dass ich _keinen_ „Saftey-Truck“ mehr fahren muss!

    Begründung:

    So schön, wie sich die ganzen neuen Systeme auf den ersten Blick auch ausmachen und auch wenn die postiven Seiten nicht wegzureden sind, aber:

    Seht Euch mal das als PDF-Datei frei-verfügbare Handbuch zum Mercedes-Benz Actros-LKW an und die „Warnhinweise“ bezüglich der diversen Syssteme wie:

    – Notbremsassistent
    – Spurhalte-Assistent
    – automatische Abstandsregelung

    Die Warnhinweise umfassen oft mehrere Seiten, im Gegensatz zu dem „Nutzen“, der mit einem Satz beschrieben wird.

    Ich möchte ein Beispiel nennen: Abstands- / Notbrems-Assistent

    Da wird man (im Winter!) von einem PKW geschnitten und schon legt der LKW auf möglicherweise glatter Fahrbahn eine Vollbremsung hin! Dies kann soweit gehen, dass die Antriebs-Achse blockiert, der Motor ausgeht und dann ist der LKW nicht mehr zu kontrollieren, da die Servolenkung und die Druckluft-Unterstützung für die Bremse nicht mehr funktioniert, dies von einer Sekunde zur anderen!

    Solange diese Systeme nicht wirklich ausgereift sind und derzeit im aktiven Straßenverkehr – gerade im Nutzfahrzeug-Bereich – „getestet“ werden, brauch ich solche Dinge nicht, da sie mir nach aktuellem Stande ein erhötes Unfallrisiko bescheren, obwohl sie das Gegenteil berwirken sollten.

  28. Automat sagt:

    @AnUntertürkheimVorbeifahrer
    Wie auch schon Oni gesagt hat, seh ich in den Situationen die Notwendigkeit eher an Zugbegleitern, also an Service Personal.
    Ich weiß nicht wie ich das Zitatmäßig auseinenander halten kann.

    – Fahrzeugstörungen (ok, dort helfen die schnellgebleichten Lokführer, die keinen “mechanischen” Ausbildungsberuf haben, nichts mehr)
    Wie weit ist die Technik heute? Was kann der Lokführer noch selber machen? Warum kann das ein Zugbegleiter nicht machen?
    – defekter Bahnübergang (Schranke geht nicht runter)
    Was macht der Lokführer? Aussteigen, Schranke runtermachen, vorbeifahren, Schranke hoch?
    – Es muss wegen einer Betriebsstörung auf dem “falschen” Gleis gefahren werden, wo keine technischen Sicherungseinrichtungen für die Fahrt in Gegenrichtung vorhanden sind
    Infrastrukturausbau
    – Strecken- oder fahrzeugseitige Sicherheitseinrichtungen sind defekt
    Klar wenn der Automat kaputt ist funktioniert es nicht mehr. Aber auch der Lokführer kann krank sein und werden. Langfristig ist die Technik zuverlässiger als der Lokführer.

    Willst Du in jedem dieser Fälle den Zug mitten auf offener Strecke stehen lassen und dann erst per bemanntem Hilfszug abholen lassen? Schon mal erlebt, wie es in einem Zug abgeht, der 2 Stunden im Hochsommer mit ausgefallener Klimaanlage auf der Strecke feststeckt, wo kein Fenster aufgeht und man die Leute aber aus Sicherheitsgründen auch nicht aussteigen lassen darf?* Judihui …
    Ich pendele nach Bielefeld, da ist vor ein paar Jahren ein ICE ausgefallen.

    *Klassiker: Vollhonk begeht vor Deinem Zug Suizid und reisst dabei die Oberleitung kaputt. Strom weg, somit keine Klimaanlage, und Aussteigen ist trotz Streckensperrung nicht, denn der Tatort darf nicht verändert werden, bis die Polizei das ganze aufgenommen hat. Es könnte ja ein als Suizid getarnter Mord sein. Wenn das zwischen Hintertupfingen und Kleinkleckersheim passiert und Du nur Wachtmeister Dimpfelmoser vor Ort hast, dann dauert das gut und gern anderthalb Stunden, bis die Spurensicherungstruppe aus der nächsten Großstadt eingetroffen ist und ihre Arbeit erledigt hat, und danach geht es dann los, den Zug und die Oberleitung wieder flottzukriegen.

    Auch mit Lokführer kann man die Leute nicht aussteigen lassen. Also wäre eine Betreuung der Passagiere sinnvoll. Wie kommt der Lokführer aus seiner Lok zum Passagierwagen, ohne den Tatort zu betreten?
    Ist er überhaupt in der Lage Passagiere nach so einem Ereignis zu betreuen, er war ja unfreiwillig Zeuge in der 1. Reihe.
    Zug und Oberleitung flott kriegen ist aber keine Aufgabe des Lokführers.

  29. ThorstenV sagt:

    Anscheinend hat sich Google entschlossen die Abschaffung der Taxis ein klein wenig vorzuziehen http://wdrblog.de/digitalistan/archives/2014/05/uber_sorgt_fur_aufstand_der_ta.html So kommt Nietzsche doch noch zum Zug: nicht mit dem Taxi, sondern mit dem Ubermenschen.

  30. highwayfloh sagt:

    @Vorbeifahrer:

    Ich hoffe, dass ich es nicht mehr erlebe, dass die LKWs mittels elektronischer Deichsel gekoppelt werden und mit 5 Meter Abstand dann automatisch fahren. Das wäre der Zeitpunkt, wo ich mit der Fahrerei aufhöre, denn ich setze mein Leben nicht einer Elektronik aus, die möglicherweise auf der Straße erstmal „am lebenden Objekt“ erprobt wird und gehackt werden kann. Nicht auszudenken, wenn dann ein Irrer in diese Steuerung eingreift und mit Absicht einen Massen-LKW-Crash initiiert!

    Erst heute war in der Print-Presse zu lesen, dass ein Hacker in den USA bewiesen hat, dass er die automatischen Ampelsteuerungen übernehmen hat können, welche auch von der Hardware und der Software her in Deutschland verwendet werden.

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