Sie waren wirklich nett, da kann man nix sagen. Aber beim Bezahlen …
„OK, dann wären das 8,80 €.“
Zähl, zähl, raschel, klimper.
„Also wir hätten hier einen Hunni. Oder halt nur 7,50 €.“
Und nun folgte aus der Reihe „Dinge, die ich selten sage“:
„Schon ok, der Hunni passt prima …“
Bei der vorletzten Tour geht das ja alles locker von der Hand. Aber bitte, Leute: Das kann auch schiefgehen! Und es ist laut Taxiordnung der Kunde, zu dessen Lasten man irgendwo hinfährt, um Wechselgeld zu bekommen …
Echt? Wenn der Taxifahrer nicht rausgeben kann, muss ich die Fahrt zum Geld organisieren bezahlen? Weißt Du, ob das nur in Berlin gilt? Gilt es generell (also auch bei 10 EUR Schein für eine 9 EUR Fahrt und der Fahrer hat halt kein Kleingeld mehr)?
@Philipp:
Ich kenne nicht alle Taxiordnungen in Deutschland, das wird sicher hier und da auch ein bisschen unterschiedlich geregelt sein. Und natürlich müssen wir Wechselgeld dabei haben:
„(7) Der Fahrzeugführer muss einen für den üblichen Taxenverkehr angemessenen Wechselgeldbetrag bei sich führen.“ steht in der Taxiordnung. Da ich aber im Schnitt nur zweimal im Jahr einen Hunderter sehe – und dann auch nicht unbedingt bei 8€-Touren, würde ich das als unüblich einstufen.
Also mal ganz im Ernst. Ich hab einen groben Überblick was ich so im Portemonnaie habe. Wenn ich Taxi fahren will(was hier in Sydney fast jeden Tag vorkommt und echt abenteuerlich ist und den Taxigebrauch meines bisherigen Lebens nach einer Woche schon erreicht hat) und nicht zweihundertprozentig sicher bin, dass das Geld auch dann reicht, wenn der Fahrer einen kleinen Umweg fährt(ob wegen Unfall oder Baustelle oder wie hier um die Kunden zu beschubsen(ohne Scheiss, meine Schwester sitzt mittlerweile mit eingeschalteter Naviapp so auf dem Beifahrersitz,dass der Fahrer das sehen MUSS und wir reden nur noch englisch miteinander, dann beschbeschubsen einen nur noch die ganz dreisten. Als Winker hat man ja schlecht Einfluss darauf was für eine Schüssel da kommt. Je sauberer das Auto von innen, desto ehrlicher der Fahrer. Leider sind die selbst innerhalb der einzelnen Firmen unglaublich unterschiedlich. Sehr unangenehm!)), dann sag ich dem Fahrer VORHER, dass ich nur 7,50 hab und entscheide mich dann je nach Situation entweder dafür, dass er an nem ATM halten soll oder mich bei 7,50 rauslassen soll(bzw würde ich sieben sagen und spontan entscheiden, ob der Rest Trinkgeld wird. Ist hier allerdings unüblich und die Fahrer reden hier auch nicht. Deswegen ist mMn auch der Ehrlichkeitslevel nicht sooo hoch). Bzw wenn ich nur einen großen Schein hab(wozu ich auch fünfziger zähle), dann frag ich vorher ob es okay ist.
bezüglich der schlagfertigkeit hätte hinter dem “Schon ok, der Hunni passt prima …” noch ein „… als Trinkgeld.“ gehört. 🙂
Lange Texte auf dem Handy sind ne dumme Idee, sorry! Ich kann zwei Zeilen mit vier bis fünf Worten sehen. Allgemeingibt es mit diesem Handy hier kein Design, liegt aber definitiv am Handy, mein altes konnte das problemlos.
Selbst wenn in der Taxiordnung nichts geregelt ist (wie z.B. hier in Augsburg):
Dass der Taxifahrer angemessen wechseln muss, lässt sich im Prinzip schon über § 241 Abs. 2 BGB herleiten.
Laut z. B. der Münchner Taxiordnung müssen wir 50€ wechseln können. Wenn der Kunde mit einem größeren Schein kommt und man nicht wechseln kann, geht das zu Lasten des Fahrgastes.
Es ist in PBefG geregelt, das der Fahrer immer auf den nächst größeren Schein herausgeben können muss, ist das nicht der Fall, Problem des Fahrers, hat der Kunde bei einer 7 Euro Fahrt nur nen Hunni, und der Fahrer kann nicht herausgeben, ist das, dass Problem des Fahrgastes…
@hrhrurur:
Deswegen schreibe ich ja auch etwas übertrieben von Erpressung. Auch weil sie ja selbst zu wissen schienen, dass das mit dem Hunderter vielleicht eine doofe Idee war.
@huppifluppi:
Das Problem an Schlagfertigkeit ist, dass sie meistens zu spät kommt. 😉
@Anonymous:
Ja, nur leider halt NOCH viel gröber und ungenauer als in unserer Taxiordnung …
@Tom’s Taxi:
Das finde ich im Grunde eine vernünftige Regelung. Wobei ich halt durchaus auch da Ausnahmen ok fände. Wenn jetzt jemand eine 120€-Tour mit einem 200er bezahlt, ist das ja eigentlich nicht unangemessen. Für uns sicher doof, aber da würde ich auch eine Ausnahme machen, rein des Betrags wegen schon.
@Sphen:
Also ich war mir schon vor deinem Posting recht sicher, aber ich hab mir gerade die Mühe gemacht, nochmal alles grob durchzusehen. Und ich würde sagen: Nein! Das steht nirgends im PBefG!
Ich kenn diese Rechnung mit dem nächst höheren Schein und vielleicht hat es da mal ein entsprechendes Urteil gegeben, das diese Ansicht stützt. Aber diese Regelung existiert allenfalls in einzelnen Taxiordnungen und nicht im PBefG.
Da ich aber natürlich auch nicht unfehlbar bin: Poste doch mal bitte den Link zu dem genauen Paragraphen.
Du hast recht, es steht tatsächlich nicht, oder nicht mehr im Gesetzt (ich hab das mal so gelernt), aber zumindest gibt es ein Urteil dazu, ich werde es raussuchen wenn ich wieder zu hause und wach bin.
@Sphen:
OK, ich bin gespannt.
Ich bin letztes mitgefahren, hab extra drauf geachtet, daß der Fahrer Karte nimmt, weil ich nicht mehr so viel Bares dabei hatte. Hat dann aber doch gereicht, wären aber nur 10ct Trinkgeld gewesen. Also sag ich, ich bezahl mit Karte & geb ihm ein ordentliches Trinkgeld. Aber der Fahrer hat es vorgezogen das Bargeld zu nehmen. Warum?
@Da Na:
Es war ziemlich sicher eine Frage des Aufwandes. Kartenleser rausholen, rumtippseln … vielleicht hat der Kollege auch ein besonders fehleranfälliges Modell. Vielleicht war er zudem selbständig und muss die Abrechnung selbst machen, etc. pp. Einen Zuschlag hätte er auch noch eingeben müssen und dann darauf hoffen, dass Du wirklich gut Trinkgeld gibst – was in der Tat eine Besonderheit ist bei Leuten, die es ankündigen.
Und wenn dann noch die Schicht gut lief oder man gerade eben sowieso ein total hohes Trinkgeld bekommen hat, dann sagt man halt auch mal „Ach komm, das passt schon …“
So weit meine Interpretation. 🙂