Meteorologische Empfindlichkeiten

Eine Winkerin, Mitte 30 vielleicht. Sie bemerkte, dass es recht warm wäre. In umgehender Einvernehmlichkeit haben wir die Fenster runtergelassen und uns anschließend gegen den brausenden Fahrtwind unterhalten.
Sie kam aus Island und war sehr verwundert darüber, wie wir Deutschen hier mit diesen extremen Jahreszeiten klarkommen würden. Sicher, Sommer und Sonne sei ja nett – aber ständig dieses Auf und Ab?

Ich hab ihr gesagt, dass ich das toll finde. Immerhin bedeutet das Abwechslung. Und wir haben ja Glück, dass wir sowohl Wintersportlern als auch Sonnenhungrigen eine ganz gute Heimat für zumindest jeweils ein paar Wochen bieten können. Einen wichtigen Tipp aber musste ich ihr noch mitgeben:

„On the other hand you’re right. At the very moment it’s always the wrong season. And you have to complain about that. We do this always.“

Völkerverständigung? Kann ich. 🙂

9 Kommentare bis “Meteorologische Empfindlichkeiten”

  1. Aada sagt:

    Hehe, meine Mama kommt auch aus Island und beklagt sich noch heute über die deutschen Wetterverhältnisse. 😀

  2. Sash sagt:

    @Aada:
    Tun wir ja auch. 😉

  3. Paul sagt:

    Wenn wir Deutschen unser schlimmes Wetter nicht hätten, gäbe es ja gar kein Smalltalkthema mehr. Und nichts über das man sich grundlos aufregen könnte. Wenn es ein Wetter gäbe, das jedem gefallen würde, entstünde ein kollektives Gehirnvakuum. Vermutlich würden wir aussterben…

  4. Paul sagt:

    P.S.: Kenne ich von mir. Ich rege mich immer auf wenn es nicht windstill und leicht bewölkt bei 13,5 °C ist. 😉

  5. obscurum sagt:

    Das Wetter hier auf Island ist mir grundsätzlich tatsächlich mehr gelegen als das in Deutschland, weil ich kühle Temperaturen grundsätzlich gerne mag — allerdings ändert sich das Wetter hier manchmal alle 15 Minuten, und sehr häufig ist hier ein sehr, sehr schrecklicher Sturm (in dem mir sogar schon einmal meine Brille weggeflogen ist). Es ist mir daher ein wenig verwunderlich, dass sich ausgerechnet Isländer über die Veränderlichkeit des Wetters klagen, obwohl die übers Jahr gesehen tatsächlich in Deutschland größer ist als hier.

  6. obscurum sagt:

    Die Frage ist auch, ob ich hier jemals einen Kommentar verfassen werde, der keinen Fehler beinhaltet.

  7. Aada sagt:

    Ja, das stimmt schon. Aber die Isländer tun es halt üblicherweise nicht so. Dafür aber die Finnen wieder. 😉

  8. Sash sagt:

    @Paul:
    Plausible Theorie. 🙂

    @obscurum:
    Ist halt die Frage, was man unter Veränderung versteht …

    @Aada:
    Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich das mal. 🙂

  9. Jakob sagt:

    Naja, Finnen beschweren sich im Frühjahr über die Dunkelheit und den viel zu langen Winter, aber wenn der Sommer erst mal da ist, hört die Meckerei schlagartig auf — so kurz, wie der ist, muss man ihn eben genießen (wenn ich das als Halbfinne in Deutschland beurteilen darf).
    Was Island angeht, wechselt das Wetter wahrscheinlich einfach so schnell, dass man gar nicht zum Meckern kommt, bevor es schon wieder ganz anders ist

    Und am Ende sind das sowieso alles nur Klischees…

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