Ein Taxi geht um die Welt

Also im herkömmlichen Sinne fahren Taxis natürlich selten um die Welt – die Tour bezahlt einem ja dann doch keiner. Von der Laufleistung her schaffen die meisten Autos jedoch locker 10 bis 20 Weltumrundungen. Die 1925 hat die 400.000 Kilometer ja noch nicht voll, kommt allerdings doch ganz schön herum. Und dabei nicht immer nur dort, wo ich es gerne hätte.

Gerade hab ich ein schönes Beispiel gefunden. Man sehe sich doch mal das Cover des Taxi Simulators bei Amazon an. Nun liegt es nicht unbedingt in meinem Sinne, für ein offensichtlich grottiges Spiel Werbung zu machen, aber irgendwie cool ist es dann doch, zu wissen, dass das Dach des Taxis das der 1925 ist. Und sie haben das Bild bei Fotolia gekauft, ist also rechtlich alles in Ordnung.

Was war jetzt der Sinn dieses Eintrages? Ach ja: Solltet ihr jemanden kennen, der das Spiel hat, könnt ihr mit ziemlich abgefahrenem Spezialwissen angeben. 😀

Mir egal …

„Ich halte dann mal hier an der Einfahrt, dann steh ich nicht so blöd im Weg rum.“

„Wenn’s Dir wichtig ist. Mir egal.“

War eine Durchfahrtstraße mit einer gesperrten Spur. Ich kann es nicht beweisen, aber ich vermute, die Leute, denen das auf dem Rücksitz am egalsten ist, hupen im Auto hinter mir immer als erste … 😉

Antisemitismus im Taxi …

Die letzten Berichte hier aus Berlin sind nicht gerade schön. Nach dem einen öffentlichen Aufschrei verursachenden Angriff auf einen Rabbiner und nun einer Bedrohung eines Mitglieds des Zentralrates der Juden wurde die Tage offenbar auch eine jüdische Familie aus dem Taxi geschmissen, nachdem sie erklärt hatten, zur Synagoge zu wollen.

Ich bin kein Freund von Religionen und ich schließe da das Judentum mit ein. Aber das alleine ist definitiv kein Grund, jemanden aus dem Taxi zu werfen und in Anbetracht der deutschen Geschichte bleibt natürlich ohnehin ein bitterer Nachgeschmack. Ich teile dieses Mal nicht die Meinung meines sonst sehr geschätzten Kollegen Aro, dass es an der Zeit sein könnte, über eine Bewaffnung nachzudenken, sondern ich denke, dass man sich mehr darum kümmern sollte, endlich mal vernünftig miteinander umzugehen.

Leider schließen sich Vernunft und Religion aus.

„Die Krone der Schöpfung“, schon klar …

Autochen wieder heile

Diejenigen, die mir bei Twitter folgen, haben mitbekommen, dass ich gestern Abend gelinde gesagt ein wenig verstimmt war. Das Auto kreischte immer noch ziemlich nervig, der die letzten drei Tage fahrende Kollege hat nichts davon mitbekommen. Also bestand meine Arbeit gestern darin, die Kiste zur Werkstatt zu fahren.

Ein bisschen Hin und Her in der Firma sorgte dann dafür, dass ich heute ein bisschen wenig Schlaf bekommen habe. Naja, im Grunde haben die abgeschossenen Träume im Halbschlaf alles wieder wettgemacht 😉

Und gelohnt hat sich die Werkstatt auch – alle vier Bremsen wurden erneuert. Damit ist hoffentlich auch das Quietschen der letzten Beläge Vergangenheit.

Nun muss ich halt abermals bis nach Schöneberg runtergurken, um das Auto zu holen. Kein Vergleich zum Abstellplatz vor der Türe, den ich die letzten Tage immer hatte. Aber dann kann es wieder losgehen. Gerettet hat den Tag dagegen die Aussicht, nun doch auch die Rücktour von Leipzig machen zu können, und zwar bereits am kommenden Dienstag. Dieses Mal vielleicht sogar wirklich mit der 1925.

Naja, euch jedenfalls allen ein schönes Wochenende!

Heinrich! Mir graut’s vor Dir.

…und da saß sie nun in meinem Auto und wollte in die Heinrichstraße. Ich hatte zwar zunächst eine Idee, verwarf sie aber wieder, als mir mein Navi bedeutete, es gäbe eine zweite Straße dieses Namens. Kein allzu seltenes Problem.

„In welchen Stadtteil müssen Sie denn jetzt? Ich hätte Rummelsburg und Lichterfelde anzubieten.“

„Ähm, ich, ich glaube Lichterfelde.“

„Nur kurz zur Info: Rummelsburg liegt in Lichtenberg. Nicht, dass Sie mir das verwechseln!“

„Lichter …, Lichten …, Friedrichshain?“

„Nee, nicht wirklich, sorry. Lichtenberg liegt zwar direkt neben Friedrichshain-Kreuzberg, aber ob es deswegen das ist, was sie suchen?“

Abermals musste jemand telefonieren, um das Ziel zu ermitteln. Nur ging – Kunststück um 3 Uhr nachts – niemand ran. Wir hättem das Problem noch eine Weile weiter besprechen können, dann entschied sich meine Fahrgästin jedoch resolut für Lichtenberg. So denn. Zudem hatte sie angesagt, dass sie ggf. eben doch auch nach Lichterfelde mit mir fahren würde. Des Geldes wegen hätte ich um einen Irrtum beten sollen.

War dennoch richtig. Und irgendwie bin ich auch trotzdem froh drum.

Bleibt nur, abermals zu sagen: Wenn ihr in Berlin seid, dann merkt euch bitte auch den Stadtteil!

Nach Osten!

„Guten Abend, wohin soll’s denn gehen?“

„Bahnhof Friedrichstraße.“

„Kein Problem.“

Also los! Ist ja schön. Klare Ansage, das Ziel ist mir bekannt, perfekt!

„Gibt es andere Bahnhof wo ist in Nähe?“

„Ähm, hmm … der Ostbahnhof?“

Ich hatte den Winker unweit des Ostkreuzes mitten im Boxhagener Kiez aufgesammelt. Nun also der Ostbahnhof, gut. Liegt zwar wesentlich näher und ist damit keine so gute Tour, aber was soll’s?

„Muss nur kommen in Osten!“

„Osten? Aber der Ostbahnhof ist auch westlich von hier. Wohin in den Osten müssen Sie denn genau?“

„Oh, weit in Osten. Bis Polen!“

OK, dass er dahin kein Taxi nimmt, konnte ich verstehen. 🙂

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Happig

Wenn ich hier gelegentlich rumnörgel über große Scheine, soll das wirklich nicht klingen, als würde ich die aus Prinzip ablehnen oder es nicht verstehen, dass man es manchmal nicht kleiner hat. Passiert mir auch mal und man hat auch besseres vor als immer nur permanent nach dem passenden Schein in der Tasche zu suchen. Ich weise bloß – gerade weil ich mit GNIT ja inzwischen auch eine Menge Leute erreiche – darauf hin, dass uns das manchmal Sorgen machen kann.

An Tagen, an denen erwartungsgemäß viel Großgeld zu erwarten ist (am ersten und fünfzehnten, ggf. am ersten Wochenende danach) nehme ich auch etwas mehr Wechselgeld mit, um dem zu begegnen. Aber neulich hatte ich dann einen Schichtanfang, bei dem ich das zwar mit den Kunden geregelt bekommen hab, es aber doch nervig wurde.

Erste Tour kurz nach Kreuzberg rein: 7,60 €, machen ’se 8, kleiner hab ich’s nicht. Erster Fuffi.

Dritte Tour – noch keine 20 € Umsatz insgesamt – kommt der nächste: 8,80 €, machste 9!

Ich war sowieso fast zu Hause, also hab ich dort mal eben die zwei Fuffis kleingewechselt.  Alles wieder im Lot. Fahre ein bisschen rum, eine Kurzstrecke, danach wieder am Ostbahnhof. 5 betrunkene Jugendliche wollen einmal in die Manteuffelstraße. Dank Großraumzuschlag entlasse ich sie bei 7,50 € auf der Uhr, als sie mir beichten, dass sie alle nur noch Hunderter dabei hätten. Trinkgeld gab es keines. Der Typ, der dann einsteigen wollte, hatte auch nur einen Fuffi und hat auf meine Frage hin ziemlich verärgert ein anderes Taxi genommen.

Ich bin schnell zu meiner Tanke und habe ausnahmsweise bar bezahlt. Woraufhin der an der Tanke auch etwas sparsam geschaut hat und der Kollege (der mich kannte) schnell nach hinten ist und mir aus dem bereits abgezählten Geld im quasi schon verstauten Kassenbeutel den Hunni kleingewechselt hat.

Ich versuch’s wirklich – aber an dem Abend hab ich im Anschluss ein oder zweimal nachgefragt, ob das mit dem Fuffi jetzt wirklich sein müsste. Und siehe da:  nein.

Man kann darüber streiten, ob es sinnvoll ist, dass der einzelne so wenig Geld dabei hat. Aber es ist wichtig, dass die Mehrheit es so hält, da es immer noch zu viele Überfälle gibt und es im Falle des Falles nicht nur unseren Schaden begrenzt, sondern viel mehr auch die Anreize senkt. Ich fände es schön, meinem Chef nur große Scheine in die Hand zu drücken. Würde die Arbeit auch erleichtern – aber manchmal kommt man an Grenzen.

Richtig süß fand ich dann schon wieder die etwas unsicher wirkende Oma, deren Enkel mich herangewunken hat. Er meinte, die Fahrt wäre noch eine Kurzstrecke und hatte damit Recht. Oma war begeistert davon, dass das Taxi wirklich nur 4 € kostete und rundete wie die meisten auf einen Fünfer auf:

„Wo ich’s doch eh nur so groß hab …“

Ein Zwanziger. Niedlich.