Sollte irgendwer von euch sich mal Abends durch die Straßen Berlins bewegen und unerwartet vor einer seltsamen Truppe stehen, die zu einem überproportionalen Anteil aus Rentnern in Lederjacken und zu einem unterpoportionalen Anteil aus Frauen besteht, dann könnte es sein, dass ihr mitten in eine Betriebsversammlung eines Taxiunternehmers geraten seid.
Die meisten meiner Leser wissen ja, dass ich sehr zufrieden bin mit meinen Chefs. Ich habe zwar keine Erfahrungen mit anderen Taxiunternehmen gemacht, aber der gute Eindruck verfestigt sich mit jedem Aufeinandertreffen und allem, was ich so aus anderen Betrieben höre. Nun also eine Betriebsversammlung! Haben wir auch nicht alle Tage, deswegen wollte ich das mal erwähnen.
Bei uns in der Firma verändern sich seit einem Jahr und bis in die Zukunft hinein etliche Dinge. Das fängt bei kleinen organisatorischen Sachen im Alltag an, geht weiter mit enormen Verbesserungen in einzelnen Bereichen und endet wahrscheinlich noch nicht einmal mit dem an sich schon nicht unbedeutenden Umzug des Firmensitzes.
Im Laufe des gestrigen Abends wurden teils wichtige Fragen abgestimmt und auch wenn ich sicher nicht mit allen Ergebnissen zufrieden bin, achte ich es sehr, dass selbst bei Fragen, bei denen es um einiges an Geld ging, die Fahrer in die Entscheidung einbezogen worden sind. Amüsiert werde ich beispielsweise in den nächsten Monaten mal mitverfolgen, wie meine Chefs es bewerkstelligen wollen, für mich eine Jacke mit Firmenaufdruck zu finden. Ich sag nur 3XLT 😉
Das heißt allerdings nicht, dass wir jetzt Uniformen tragen, ich würde mich über eine neue Jacke freuen und meine Chefs werden das irgendwann als spannenden Quest ihrer Berufslaufbahn betrachten, da bin ich sicher…
Die ganze Versammlung hat trotz recht gemütlicher Atmosphäre zu Gunsten der quengeligen Fußballfreunde unter meinen Kollegen pünktlich geendet und *
Um was es im Einzelnen ging, will ich gar nicht breittreten, es ist für Außenstehende schlicht uninterressant. Eines aber verdient eine Erwähnung: Dass meine Chefs weiterhin gute Leute suchen. Wie jeder hier in der Stadt. Falls irgendwer da draussen also in Erwägung zieht, in Berlin als Taxifahrer zu arbeiten – oder als solcher einen Arbeitsplatzwechsel in Erwägung zieht – dann kann er sich gerne via Mail bei mir melden. Bei uns gibt es zwar keine Daimler und keine Schwarzarbeit, aber es gibt genügend andere und bessere Gründe, weswegen z.B. ich aus dem Laden nicht weg will. Und ich würde das nicht schreiben, wenn ich da nicht voll dahinterstehen würde.
*irgendein Witz mit 150 kg Schnittchen
„Bei uns gibt es zwar keine Daimler und keine Schwarzarbeit, aber es gibt genügend andere und bessere Gründe, weswegen z.B. ich aus dem Laden nicht weg will. Und ich würde das nicht schreiben, wenn ich da nicht voll dahinterstehen würde.“
Der Satz hats mir ja angetan *lach*
Daumen hoch von mir, ich finds ja immer schön, wen Leute a) ihre Berufung gefunden haben und b) auch noch hinter ihrem Unternehmen stehen. Davon gibts leider viel zu wenige…
*der Witz mit 150 kg Schnittchen:
Und sogar die 150kg-Schnitte, die den Kaffee servierte, wurde noch anschließend vernascht.
Das arme Schnittchen …
Und wenn deine Chefs eine JAcke gefunden haben, hoffe ich doch sehr auf ein Foto von dir in der Jacke 😉
Und schön, dass es dir dort weiterhin gefällt. Das sorgt für Nachschub dei den Geschichten …
Diese Tastatur – ich sollte sie umtauschen. Natürlich ohne „dei“ oben … dafür dann ein „bei“.
@Luci:
Ich sage nur die Wahrheit 😀
Und: Leider gibt es auch nur wenige Unternehmen, die den Mitarbeitern vermitteln, Teil des Unternehmens zu sein…
@Der Maskierte:
OK, du toppst alles, was ich an Ideen hatte. Respekt 😀
@ednong:
Du musst sie doch nicht umtauschen. Dreh doch die „d“-Taste um. So: b. Siehste! 😉
Yep klar, mein Unternehmen macht es mir auch nicht gerade einfach, dahinter zu stehen, obwohl ich es wirklich gern täte, weil ich finde, dass man sich dort, wo man doch einen erheblichen Teil seiner Zeit verbringt, wenigstens halbwegs wohl fühlen sollte 😉
Hey Sash,
verfolge deinen Blog jetz schon ne Weile und freu mich tachtägluch uff die neuen Jeschichten.
Und da les ick doch tatsächlich von ner Betriebsversammlung von vor nen paar Tagen und wundere mich, weil wir doch bei uns im Haus inner Kneipe ne Betriebsversammlung von Taxifahrern hatten. Und jetz frag ick mich, ob der Herr Autor ndieses Stückes Text bei diesem kleenen Taxiunternehmen anjestellt is, wat sich uff der anderen Seite der Straße befindet (in Treptow-Köpenick? Oder jibt et da so ne zentralen Termin für Taxibetriebsversammliungen in Berlin, oder einfach nur kosmische Taxizufälle?
ick bin jespannt
MO
@Luci:
Ja, genau das meine ich…
@MO:
Das war wohl eher kein Zufall. Ich arbeite tatsächlich für jenes Unternehmen 🙂
Danke übrigens, dass du es vorerst nicht namentlich erwähnt hast.
Bestimmt haben Deine Chefs irgendwelche Ideen über corporate design. Sie möchten sich abheben als Unternehmen und auf diese Art stadtweit bekannt werden. Schließlich wollen Neulinge bei dieser phantastischen Firma anfangen und zack: Schon sind sie das größte Taxiunternehmen der Stadt/Welt…..
@ Sash
dit is ja ma lustig. Bin nämlich zufällig da Mitbetreiber von der kleinen Bar und hab in den paar Stunden vorher die janzen Brote jeschmiert:)
Hoffe hat euch allen jut jefallen. Ick würd ja sagen komm ma aufn Bier rum, aber dit is bei den exquisiten Arbeitszeiten wohl n ausichtsloses Unterfangen.
Den Firmennamen hab ick hier nirgends jefunden, da dacht ick mir ick behalt die Info einfach ma exklusiv
Grüße
MO
@MO:
Dann sage ich doch mal danke für die Brötchen 😀
Die Arbeitszeiten sprechen allerdings eher gegen ein gemütliches Bierchen. Die allernächste Ecke ist es zugegebenermaßen von mir aus auch nicht wirklich, nicht ohne Grund bin ich nur selten im Büro…