Andere bauen heute Unfälle…

…und Sash kann nicht 🙁

Samstag Abend, 23.30 Uhr. Die witterungsmäßig geilste Nacht des Jahres. 10 Zentimeter Neuschnee, überall Glatteis, anhaltender Schneefall. Optimale Bedingungen um mal wieder ein bisschen Spaß im Auto zu haben…

Aber das wird nix für mich.

Ich bin vorher halbwegs pünktlich aufgebrochen. Ausgeschlafen und gut gelaunt bin ich durch den Schnee gestapft und hab meine Kiste einsatzbereit gemacht. Obwohl der Wagen noch nicht lange stand, waren schon wieder Schneeflocken festgesfroren an der Scheibe und die Kiste war kalt. Brrr!

Nach dem Losfahren hab ich dann bemerkt, dass der Scheibenwischer irgendwie unsauber wischt und hab beschlossen, am Ostbahnhof – nach wie vor erste Halte des Abends – die letzten Eisfitzel vom Wischerblatt zu entfernen. Ich klappte also den Scheibenwischer zu mir und auf einmal schoß mir mit vernehmbarem Krachen die Feder des Scheibenwischers entgegen. Glücklicherweise hat sie nicht die Scheibe getroffen, aber Endstation war da dann dennoch. Wie man es dreht und wendet: Die Feder ist da nicht mehr anzubringen. Ich muss davon ausgehen, dass eine Halterung abgebrochen ist, aber so wirklich erkennen kann man nichts. Die Feder selbst befindet sich in bestem Zustand.

Und ohne wehleidig sein zu wollen: Bei dem Wetter kann ich ohne Scheibenwischer nicht fahren!

Unser Firmentechniker war nicht aufzutreiben, ein paar Kollegen machen Urlaub oder sind krank, die Werkstätten haben zu, an der Tanke kann man mir nicht helfen… und schon ist der erste Urlaubstag dieses Jahr flöten…

Was sind schon 200 € Umsatz?

Immerhin hab ich was zu bloggen… 😉

Zur richtigen Zeit

Was für eine erbärmliche Nacht gestern. Ich stand in den frühen Morgenstunden am Matrix. Ich hab mich auf Position 1 hingestellt, mich mit einem Kollegen eine Stunde lang bei klirrender Kälte unterhalten und immer noch keine Kundschaft bekommen. In Gedanken war die Nacht schon gelaufen. Ich hatte gerade mal ein Drittel des angestrebten Umsatzes zusammen und eigentlich wollte ich nur noch heim. Aber als Erster fährt man ja doch nicht so leicht weg.

Naja, es waren dann runde eineinviertel Stunden, als tatsächlich zwei Mädels zu meiner Taxe gelatscht kamen und fragten mich, ob ich sie ins Golden Tulip Inn bringen würde. Immerhin bis in den Westen rüber. Die Mädels waren – wie so oft – Touris aus Australien auf Europareise und ausgelassen gut gelaunt. Nicht völlig besoffen, aber angeheitert und ausgerechnet über den Schnee sehr erfreut, weil sie sich selbst nicht daran erinnern konnten, überhaupt jemals Schnee gesehen zu haben.

Die Fahrt wurde sehr entspannt, wir haben uns die ganze Zeit über Berlin, Australien, Reisen und Taxifahren unterhalten. Ich hab ihnen dann auch mitgeteilt, dass wir in der jetztigen Nacht noch mehr Schnee erwarten und sie damit wohl genau zur richtigen Zeit hier seien, wenn sie mal Schnee genießen wollten. Die beiden haben sich wie die… ja, Schneekönige 😉 gefreut, und das Trinkgeld der beiden (4,20 €) hat mir wenigstens etwas den Tag gerettet.

Also war auch ich irgendwie zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Immerhin.

Nicht bei Siemens

Taxigewerbe. Auch wenn die meisten uns bemitleiden wegen der Arbeitszeiten, dem Gehalt oder dem permanenten Kontakt zu pöbelnden Fahrgästen: Es gibt ja noch die andere Seite.

Abgesehen von den Arbeitszeiten, dem für ungelernte Tätigkeiten eigentlich passablen Gehalt und dem permanenten Kontakt zu netten Fahrgästen mag ich am Gewerbe die lockere Umgehensweise. Das Verhältnis zwischen Chef (wenn es überhaupt einen gibt) und Fahrer ist in den meisten Fällen doch ein ganz anderes als zwischen vielen anderen Arbeitnehmern und -gebern. Dazu hier ein kleines Beispiel:

Am vergangenen Mittwoch bin ich seit einem Monat das erste Mal im Büro aufgeschlagen um Abrechnung zu machen. Für mich eine grundsätzlich miese Geschichte dieses Mal, da ich nicht nur einen miesen Umsatz in der Tasche hatte dank vieler freier Tage um den Tod meiner Mutter, sondern auch nach dem mir zustehenden Tag Sonderurlaub fragen wollte und nicht zuletzt eine Krankmeldung abzugeben hatte, die vier Tage Mitte Dezember betrifft, von der ich meinen Chef noch nicht einmal in Kenntnis gesetzt habe. Und ja: Auch in meinem Arbeitsvertrag steht was von sofortiger Meldung und Vorlage bis zum dritten Tag.

Kurzer Dialog:

Sash: „Ach ja, und dann hab ich hier noch eine Krankmeldung vom 14. bis zum 17. Dezember. Ich hab’s völlig verplant, da Bescheid zu sagen…“

Chef: „Das is kein Problem! Wir sind hier ja nicht bei Siemens!“

Bisschen peinlich, dass ich dann auch noch vergessen hab, die Tankbelege und Schicht-Abschreiber abzugeben. Naja, das ist dann Thema der nächsten Abrechnung, würde ich sagen 😉

Nachtrag:

Muss die Abschreiber wohl doch vorher vorbeibringen. Naja, passiert…

Déjà-vu

Manchmal lässt man sich von Kleinigkeiten im Alltag ein wenig aus dem Takt bringen. So ist es mir neulich gegangen. Ich stehe bei frostigen Temperaturen gelangweilt am Ostbahnhof rum. Zu Beginn bin ich schnell mal 20 Plätze vorgerückt und dann versauere ich auf der ersten Position.

Vor mir hält ein alter Jeep an der Bushaltestelle. So ein echter Offroader mit ausladenden Kotflügeln und dünnem Stoffverdeck. Ich mache mir ein paar Sekunden Gedanken über das Auto, weil ich mir ausmale, wie viel Energie wohl bei einem Cabrio beim Heizen verloren geht. Dazu ergeben die schmalen streifenförmigen Schneereste auf den geschwungenen Kotflügeln eine interessante Bemalung, die er alten Kiste richtig Stil verleiht. Im Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden Autos sehe ich schemenhaft wie sich die Insassen des Fahrzeugs kurz küssen und schließe mit mir selbst Wetten ab, ob nun Frau oder Mann auf der Beifahrerseite aussteigen wird. Ich hab ja sonst nichts zu tun…

Jetzt kommt der peinliche Teil: Frau. Ja, ich konnte mir das nur merken, weil… weil… sie echt auffällig, ähm… also die hat echt eine total interessante Lederjacke angehabt – aber das wären jetzt wirklich zu viele Details 😉

Ich hab dann ein paar Minuten später eine Tour bekommen. Dirschauer! Klischeemäßige Bahnhofstour von vielleicht 8 €. Dann gurke ich ein paar Minuten durch Friedrichshain, aber da nach dem Jahreswechsel und dem anschließenden Wochenende alles tot war, bin ich recht schnell wieder am Ostbahnhof gelandet. Als ich den kompletten Haltestellenbereich abgefahren bin, hab ich rechts einen Jeep halten sehen und hab mir gedacht: Wow, ein Déjà-vu! Sekundenbruchteile beherrschten schwarze Katzen und zugemauerte Wände meine Gedanken und ich beschloss, mir Matrix mal wieder anzusehen.

Und dann steigt da tatsächlich dieselbe Frau wie vorhin aus dem Auto.

Die Agents haben mich trotzdem nicht erwischt 🙂

SOO viel…

Einen typischen Fall von Kunden-Fail wusste ein Kollege von mir zu berichten. Sorry, liebe Nicht-Berliner, das wird wieder etwas öde…

Silvesternacht. Kurz nach 0 Uhr. Ein Winker steigt in der Warschauer Str. ein und möchte nur kurz in die Skalitzer. Über die Oberbaumbrücke…
Das ist völlig ok, denn das wäre der korrekte Weg – immer geradeaus. Dummerweise ist die Oberbaumbrücke während des Feuerwerks hoffnungslos mit Menschen überfüllt. Mein Kollege wies den Kunden darauf hin und meinte:

„Über die Oberbaum kommen wir nicht. Nicht jetzt!“

„Aber die ist doch nicht gesperrt!“

„Da kommen wir trotzdem nicht rüber!“

Nun bestand der Fahrgast aber auf den Weg – was zu fast jeder anderen Zeit im Jahr auch völlig ok gewesen wäre. Es kam, wie es kommen musste: Sie blieben vor der Menschenmenge stehen.

„Was machen die denn da alle?“

fragte der Kunde erbost und mein Kollege versuchte sich an Aufklärung.

„Ja und warum macht die Polizei da nichts dagegen?“

„Wissen sie was, rufen sie doch mal an und fragen sie nach! Was sollen wir jetzt machen? Sollen wir warten? Bis morgens?“

Der Kunde wusste nicht, was sie tun sollen, und so schlug mein Kollege vor, eine andere Brücke notgedrungen als Umweg zu nehmen.

„Die Schillingbrücke, die Michaelkirchbrücke oder wenn sie wollen auch die Jannowitzbrücke…“

„Die kürzeste!“

Also einigten sie sich auf die Schillingbrücke. Mein Kollege manövrierte die Taxe nicht gänzlich guter Laune aus der Menschenmenge hinaus und fuhr über die Brücke. Danach schlug er sich (über Pückler) Richtung Lausitzer Platz und damit Skalitzer durch, als der Kunde zu meckern begann:

„Da kommen sie nie zur Skalitzer!“

„Äh, wie meinen?“

„Na hier geht es doch gar nicht durch!“

„Natürlich!“

Der Kollege verwies auf die Karte des Navis, die standardmäßig an ist und erläuterte ihm seinen Plan. Nein, er kenne sich hier aus und das wäre doch Unfug und er solle jetzt gefälligst rechts fahren. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist mein Kollege unter Protest und in freudiger Erwartung der Naunynstr. bis ans Ende gefolgt, wo der Fahrgast zugeben musste, dass man so wohl doch auch nicht zur Skalitzer kommt und sie bitte wieder wenden sollten. Nach langem Hin und Her ist mein Kollege am Ende doch über den Lausitzer Platz zur Skalitzer gefahren. Und nun kam natürlich, was kommen musste: Der Dialog zum Fahrpreis! Der ist so kurz und schön, dass ich ihn in ganzer Länge wiedergeben will:

„Das macht dann 10,80 €.“

„10,80 € SOO viel hab ich ja noch NIE bezahlt!“

„Ja, SOO bin ich auch noch NIE gefahren…“

Wie unberechenbar der Job ist

3 Stunden mit gerade mal 3 Touren à 10 € lagen hinter mir. Unterirdisch für eine Samstagsschicht. Ich hatte schon die Befürchtung, das Wochenende wird nicht so verlaufen, wie ich es mir erhofft habe. Noch etwas verwöhnt von Silvester war ich ziemlich enttäuscht.

Ich stellte mich dann ganz hinten am Ostbahnhof an um eine Zigarette zu rauchen. Ich las ein wenig, telefonierte mit Ozie und irgendwann stand ich immerhin mal unter den ersten 15 Taxen. Allerdings auf keinem vorderen oder hinteren Platz einer Halte, keinem Abstauberplatz, auf dem man gerne mal wegkommt, weil Fahrgäste einen fälschlich für den ersten halten.

Dann sah ich aber, dass mich ein Typ an… ja, -glotzte und stieg mit meinem freundlichen wtf-Blick aus. Er ging auf mich zu und fragte etwas verschämt:

„Sach ma! Würdest du uns nach Falkensee fahren?“

Auszug aus den Gedanken eines vergesslichen Sash:

„Falkensee? Klingt gut. Wo war das doch gleich? Bei Hohenschönhausen? 25 €? Nee, das war Falkenberg. Verdammt! Dann war das Spandau. Spandau, wow! OK, warte mal Falkenseer Chaussee ist da hinten. Ja, das passt. Puh, da brauch ich mein Navi auf jeden Fall, war ja erst 5 Mal überhaupt in Spandau. Aber das ist nicht mal ein Ortsteil… fuck, das liegt ja sogar hinter Spandau. Hmm, hoffentlich findet das Navi das als Ort, nicht dass das nem Kreis angeschlossen ist. Das sind ja minimum 35 €. Wow! Ich hoffe mal, das liegt wirklich Richtung Spandau…“

Komplette Wiedergabe von dem, was Sash aus seinen Gedanken extrahiert und gesagt hat:

„Ja klar.“

War letzten Endes eine 45 €-Tour, weil ich sogar 3 verschiedene Adressen in Falkensee anfahren musste. Die Fahrt verlief schneller als die Kunden es selbst mitbekamen:

„Wo muss ich denn jetzt genau abbiegen? Hier schon?“

„Du bis schon auf der Falkenseer?“

„Wir sind sogar schon in Falkensee selbst!“

„Wir sind? Wo? Ah! Hier rechts, hier gleich!“

Ich mag sowas ja… 🙂

Der Rückweg in meine Heimatgefilde lief als Verkettung von Winkerfahrten, so dass ich nach zweieinhalb bis 3 Stunden wieder am Ostbahnhof stand, dieses Mal allerdings mit 130 € in der Tasche…

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Silvesterrückblick

Puh, schon wieder ein Rückblick…

Aber keine Sorge, diesmal wird es nicht so lange 😉

Silvester ist vorbei, Neujahr auch so fast, und es war ein wenig ungewohnt für mich. Ich denke, 2010 ist seit etwa 1996 oder 1997 das erste Jahr, dass ich nicht mit Vollrausch und Kater beginne. Und was soll ich sagen? Irgendwie ist es (zumindest jetzt am Abend des 1. Januar) gar nicht die dümmste Idee. Ein Ich hab den Jahreswechsel zwar nicht verschlafen, aber mehr als Feuerwerk vom Fenster aus hab ich nicht an spannenden Silvesterstories bis 1 Uhr zu bieten. OK, beim gemütlichen Essen hat unsere Friteuse beinahe selbst ein Feuerwerk verursacht, aber das ist unspektakulär ausgegangen und hatte nur zur Folge, dass ich nicht noch mehr fettiges Essen gefuttert hab. Kann also auch nicht schaden. Irgendwann war dann völlig überraschend tatsächlich Jahreswechsel (Wird aber auch jedes Jahr früher!) und wir haben ein bisschen den Marzahnern beim Knallen zugesehen. Und ich meine nun keine Privatpornos…

Ein paar Feuerwerksbilder schmeiße ich hier in den Eintrag noch rein – sind aber alle ein wenig unscharf, weil die Feuerwerkseinstellung mit zu langer Belichtungszeit arbeitet, als es meine Hand an einem Ort aushält. Wunschliste für nächstes Weihnachten: Stativ für Silvester! 🙂

Feuerwerk, Quelle: Sash

Feuerwerk, Quelle: Sash

Ich wusste ja ursprünglich gar nicht so recht, wann ich aus dem Haus gehen sollte zum Arbeiten. „Ob ich jetzt um 1 Uhr oder um 3 Uhr gehe, ist ja eigentlich auch egal…“, war so etwa die Aussage, die ich desöfteren von mir gegeben habe. Schließlich hab ich die Arbeit an Silvester kurzfristig eingeplant und als Notfalllösung gesehen. Eine ganze Schicht hatte ich ja gar nicht vor… Irgendwie hat es mich dann aber um kurz vor 1 Uhr nicht mehr halten können und ich bin aus dem Haus gegangen. Ich war ehrlich gesagt ein wenig aufgeregt. Tollste Nacht des Jahres, überall Party, Mörder-Umsätze, kaputte Reifen, aggressive Kunden… was man halt so hört. Gleich vorneweg: Es war weder besonders, noch spektakulär, noch schlimm.

Feuerwerk, Quelle: Sash

Feuerwerk, Quelle: Sash

Zunächst kam das, was ich zu vermeiden gehofft hatte: Kratzen!

Dass das Auto unter einer 10 cm dicken Schneeschicht vergraben war, wusste ich. Das beunruhigte mich auch nicht so arg. Aber die unterste Schicht war tatsächlich schon gefroren, als ich mich an ihr zu schaffen machte. Das heisst, meine Arbeit begann mit 10 Minuten Fingerabfrieren. Naja, wenigstens konnte das Auto währenddessen ein bisschen vorheizen. Die Schneemassen waren aber so viel, dass ich wirklich nur das nötigste freigeschaufelt habe.

Das Nötigste: Scheiben, Scheinwerfer, Taxileuchte, Türgriffe

Hat trotzdem eine Weile gedauert 🙂

Feuerwerk, Quelle: Sash

Feuerwerk, Quelle: Sash

Der erste Fahrgast erwartete mich dann fast schon erwartet an der Bushaltestelle 30 Meter nach dem Ausparken. Wahrscheinlich ist es allen Kollegen so gegangen. Was ich nicht gedacht hätte: Er wollte noch tiefer nach Marzahn rein. Die folgenden 2 Stunden bin ich weder zum Stehen gekommen, noch irgendwie in ein Eck, das man als Innenstadt bezeichnen konnte. Alleine 3 Touren führten mich in Hönow hin und her. Mir hat das ganz gut gefallen, und als ich nach 2 Stunden zufällig direkt gegenüber meiner Wohnung jemanden abgesetzt habe, hab ich noch kurz eine Zigarettenpause bei Ozie eingelegt und die ersten 70 € in Sicherheit gebracht. Es hat sich da schon abgezeichnet, dass es zwar eine gute, ja verdammt gute Nacht werden würde – aber auch nicht so das Über-Ereignis.

Feuerwerk, Quelle: Sash

Feuerwerk, Quelle: Sash

Um es kurz zu machen: Ich habe in letztlich 8 Stunden knapp über 260 € eingefahren. Das ist eine verdammt gute Schicht, so ziemlich das, was ich als absolute Obergrenze einer so kurzen Wochenendschicht ansetzen würde. Aber mehr eben nicht. Ich hab allerdings schon festgestellt, woran es gelegen haben könnte. 2 Punkte:

Erstens waren die Straßenverhältnisse extrem besch… eiden. Ich persönlich liebe es ja, ein bisschen über Schnee und Eis zu schlittern, aber es lässt natürlich nur niedrige Geschwindigkeiten zu, so dass ich natürlich nicht so viele Kilometer – und damit Euro – pro Stunde einfahren kann. Ich war geschätzte 85 bis 90% der Zeit besetzt unterwegs, am leeren Auto lag es nicht.

Zweitens habe ich relativ lange Touren gehabt. Das ist wahrscheinlich für Silvester gar nicht so seltsam, da die wenigsten Kunden eine halbe Stunde für eine Kurzstrecke warten würden, aber selbst sowas soll es ja geben. Letztlich bin ich zu lediglich 19 Touren gekommen. Bis 9 Uhr morgens. Dafür, dass ich ab 4 Uhr eigentlich immer Richtung Heimat gezielt habe, ist es ja gar nicht schlecht 😉

Feuerwerk, Quelle: Sash

Feuerwerk, Quelle: Sash

Ja, zu allem was so erzählt wird über Silvester ein paar kurze Sätze:

Kunden: Waren bunt gemischt wie sonst auch. Von depressiven betrunkenen Frauen bis zu höflichen Touristen hatte ich alles. Keine Kotzer, keine groben Unsympathen. Streit gab es nur einmal beinahe, als meine zukünftigen Kunden kurz überlegten, wo sie jetzt genau hinfahren wollen, und ein Möchtegern-Kunde sie (wohl in der irrigen Hoffnung, ich nehme stattdessen ihn mit) anging, sie seien wohl „zu blöd zum Taxifahren“. Abgesehen davon, dass sich die Szene noch außerhalb meines Autos abspielte und mir somit vom Prinzip her egal sein konnte, verstand mein Kunde das auch noch völlig falsch und meckerte wiederum den anderen an, er solle gefälligst seinen Taxifahrer nicht beleidigen, wenn der sich schon die Mühe macht, in der Nacht zu arbeiten. Ich hab das Lob, ebenso wie den Kunden selbst, still angenommen und mir meinen Teil gedacht. Und das war schon das Schlimmste in der Nacht.

Straßenverhältnisse: Ja, was soll ich sagen? Geil war es! 🙂
Selbst die großen Straßen waren bis etwa 4 Uhr völlig ungeräumt, man konnte keine Spurmarkierungen lesen, man ist gerutscht und zudem sah es alles wunderschön weiß aus. Ich weiss wirklich nicht, was andere Autofahrer für kleinliche Probleme haben…
Irgendwie war dort, wo ich gefahren bin (alles östlich der Friedrichstr., irgendwo zwischen Pankow, Mitte, Kreuzberg, Neukölln, Grünau, Hönow, Hohenschönhausen) kaum Zeug auf der Straße, und der einzigen Glasflasche musste ich ausweichen… vor meiner eigenen Haustüre 🙁

Auto: Nach der Schicht leer, aber dank den Kunden völlig in Ordnung! Ich hab nicht einmal einen Papierschnipsel im Auto gefunden. Nur eine einzige (allerdings von einem Schuh hereingetragene) Zigarettenkippe lag auf der Gummimatte. Danke liebe Kunden!

Umsatz und Trinkgeld: Umsatz war sehr gut (halt nicht weltuntergangsgeil): Ziemlich genau 33 € / Std. Mit 30 € Trinkgeld beschwere ich mich auch nicht, aber von 0,00 € bis 5,20 € hatte ich unterschiedlichstes. Die Tendenz zur Freigiebigkeit war da, aber riesige Extra-Zuckerchen à la doppelter Fahrpreis hatte ich auch nicht.

Stress: Geht so. Die vier Zigaretten waren mir eigentlich zu wenig, aber ich bin auch nicht einfach konsequent in Neukölln stehengeblieben, sondern mit angeschalteter Fackel weitergefahren. Selber schuld kann ich da nur sagen!

Und zu guter Letzt: Silvester mal nüchtern hat auch was 😀

Fazit:

Nächstes Mal gerne wieder! Aber warum dauert das noch so lange?