Zwei auf einen Streich…

Wenn Kollegen mal selbst ein Taxi brauchen. Ich gehöre ja selbst zu den eher lauteren Kritikern der eigenen Kollegen, wobei ich natürlich Verständnis habe. Sehr viel sogar, und nett bin ich immer. Ich kenn ja auch die Widrigkeiten des Gewerbes. Jetzt hat ein Kollege meinerseits allerdings einen offenbar ereignisreichen Tag hinter sich gebracht:

Er hat mit einem Freund zusammen einen großen Fernseher gekauft. Diesen wollten sie im Privat-PKW heimfahren. Daraus ist nicht viel geworden, was offenbar mit Polizisten zusammenhängt, die dem Auto eine Verkehrstauglichkeit absprachen. Ob zu Recht oder Unrecht kann ich nicht bewerten.

Also standen sie mit einem aus dem Verkehr gezogenen Auto am Straßenrand und haben sich ein Taxi bestellen müssen. Nach wenigen Minuten kam ein Taxifahrer, fuhr suchend an ihnen vorbei und ignorierte das Handzeichen. Er wendete und fuhr auf der gegenüberliegenden Straßenseite vorbei. Irgendwann haben sie sich dann aber doch gefunden und sie haben sich ans Verladen des Fernsehers gemacht. In die Haste-Nicht-Gesehen-Straße xy wollten sie. Der Kollege saß stumm da und nickte. Bahnhof Schöneweide? Keine Reaktion. Adlergestell? Jaja, so ungefähr wüsste er, wo er hin müsse. Er sei noch neu und bei der Prüfung müsse man ja nicht alles wissen. Da hat er Recht und mein Verständnis. Das Adlergestell als eine der längsten Straßen Berlins und die wichtigste Ausfallroute Richtung Südost nicht zu kennen, ist allerdings schon fraglich. Aber kein Problem: Man zeige es ihm. Irgendwann waren sie thematisch beim Fernseher und der Fahrer meinte, dass dieser 3 € Aufschlag kosten würde. Mein Kollege berichtigte ihn, dass es sich um einen Euro handeln würde.

„Nein! 3 €! Ist Verhandlungssache!“

Der Kollege gab sich als solcher zu erkennen und stellte klar, dass er einen Euro gemäß Tarifordnung zahlt und damit gut ist. Daraufhin forderte der Fahrer ihn zum Verlassen des Taxis auf. Mein Kollege verweigerte dies und nahm es sogar hin, dass ihn der etwas hitzköpfige Neuling zurück zum Ausgangspunkt brachte. Dort notierte er sich die Konzessionsnummer und teilte dem Fahrer auch mit, dass das Ärger gibt.

Der nächste Versuch scheiterte schon ziemlich zu Beginn, da der Kollege dieses Mal gleich nach dem Fernseher fragte und noch vor dem Einsteigen die Konzessionsnummer des Fahrers aufschrieb, weil der sich gleich 5 € extra sichern wollte und sich auch auf die „Verhandlungssache“ berief.

Dann hat er sich über die „eigene“ Zentrale ein Taxi bestellt und ist zu tarifgemäßen Konditionen – sogar ohne Aufpreis für den Fernseher – heimgebracht worden. Mal sehen, ob ich irgendwann noch erfahre, was aus den Betrugsanzeigen geworden ist…

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