So, das ist mal wieder ein Rätsel für die werten Berliner Kollegen:
Wie heisst die Govadowastraße richtig?
Tipps: Sie liegt im Wedding. Nahe dem U-Bahnhof. Das „dowa“ soll „-dorfer“ heissen. Und jetzt viel Spaß!
Die Unterhaltung im Taxi gipfelte dann in den Sätzen:
„Ist da vielleicht irgendwas in der Nähe, was ich kennen könnte?“
„Ja. Ja! Ich geh da in eine Bar!“
„Eine Bar? Prima! [Das Roberta schreit nach Nachschlagen] Wie heisst die denn?“
„Ja, keine Ahnung!“
Ich hätte die Kundin wirklich am liebsten im Wald ausgesetzt, als ich gesehen hab, wie die Straße wirklich heisst. Aber wenn sich zwei Menschen mit nur rudimentären Deutschkenntnissen am Telefon unterhalten und Buchstabieren für einen lächerlichen Zeitvertreib halten, dann kann sowas schon passieren.
Die Auflösung folgt morgen früh irgendwann…
Ja sowas kommt bei uns auch immer wieder vor. Mein absoluter Favorit ist „Kakassebaaa“ für Sparkassenplatz. Da hab ich auch gut fünf Minuten gebraucht rauszufinden was sie meint. Und das Ganze kam noch dazu von einer Chinesin die schon jahrelang in Österreich wohnt. Ich kann ja verstehen dass für Menschen aus bestimmten Regionen unsere Buchstaben und Laute recht schwer auszusprechen sind, aber wenn man schon etliche Jahre in einem Land wohnt sollte man doch ein bisschen Bereitschaft zeigen die landesübliche Sprache so zu lernen dass man auch verstanden wird.
Reinickendorfer Straße?
Wenn es gleichnamiger U-Bahnhof sein soll, kann es nur Reinickendorfer Straße sein.
Wieso schreibst Du „russische Freundin“?
Wenn es ein Russe war, würde ich darauf tippen, dass die Straße mit „H“ anfängt.
Gegenfrage: Atliso?
@Aro:
Nein, leider daneben. Das wäre ja selbst für mich einfach gewesen 😉
@Klaus:
Naja, ich hab ja gesagt, dass der Name „etwas“ abweichend ist…
Das mit der russischen Freundin war irgendwie so ein blöder Einfall, weil ich dachte „Govadowa“ klinge irgendwie wie eine russische weibliche Form von Goofy. War nicht sonderlich einfallsreich, aber mein Talent für tolle Überschriften ist begrenzt…
Es war kein Russe – ich kann die Sprache gar nicht zuordnen. In der Kombination mit der Hautfarbe des Fahrgastes könnte es was afrikanisches sein. Aber mit „H“ fängt die Straße nicht an…
Ich war mit dem Fahrgast tatsächlich so weit, im Navi bereits „GO“ einzugeben und hab es dann mit GOF, GHO, GOZ, etc. versucht.
Zur Gegenfrage:
Mein erster Tipp wäre Alt-Biesdorf!
Da mir gerade langweilig ist, habe ich mich auf die Suche nach Straßennamen im Wedding, die mit …dorfer enden und nicht mit H anfangen begeben. Ergebniss nur eins:
Schulzendorfer Straße (die liegt am U-Bahnhof Reinickendorfer Straße)
Aber wie kommt er auf „Govadowa“, das klingt ja nichtmal ähnlich?
Zur Gegenfrage:
Der erste Teil ist richtig. Die gemeinte Straße ist aber richtig weit entfernt.
P.S.
Schön, dass Du jetzt auch Rätsel machst. 🙂
@Klaus:
Ich habe nicht gesagt, dass die Straße mit -dorfer endet. Sie SOLL mit -dorfer enden. Die Schulzendorfer hatte ich auch im Verdacht, aber nein, sie war es nicht!
Und: Ein Rätsel ist das ja echt nur, wenn man ein wenig Masochismus zu viel übrig hat. Der Straßenname hat wirklich nicht viel mit Govadowa zu tun…
Zu deiner Frage:
Alt-Lübars war auch in meiner engeren Wahl.
Jetzt steh‘ ich auf dem Schlauch. „SOLL“?
Alt-L ist richtig. Asiatische Aussprache.
Bei Alt+L gehen beim Firefox die Lesezeichen auf. Ich habe gerade wirklich zuviel Zeit. 😀
@Klaus:
So langsam hab ich damit ja Erfahrung 😉
Aber wieviele Asiaten wollen nach Lübars?
Hab ich hier schonmal was vom Suhlischdagaaden erzählt?
Und hey, das mit Firefox ist interessant. Wusste ich bisher auch nicht…
Luxemburger Straße?
Ich versuche das nach dem Klang zu enträtseln.
Alt-Lübars ist falsch. Alt-L ist der richtige Anfang.
Bei Deinem Rätsel gebe ich auf.
@Aro:
Nein, leider nicht. Aber ganz ehrlich: Es ist auch zu unmöglich, es des Klanges wegen zu erraten. Wenn ihr wollt, löse ich auf!
@Klaus:
Gibt’s Alt-Lübbenau oder so?
Ich muss echt auch passen. Aber im Stadtgebiet liegt es noch?
Ne, ich werde mir heute Nacht nach Feierabend am Leo ein Taxi rufen und sagewn: „Govadowastraße bitte, zur Bar“.
Mal sehen, wo ich dann lande 🙂
Burgsdorfer würde mir noch einfallen, aber gibts da eine Bar?
@Sash
Ist mitten im Westteil der Stadt.
@Aro
Sehr gute Idee. Musst Du beim WBT anrufen und sagen, dass es da einen Fahrer gibt, der das kennt.
@Aro:
Herzlichen Glückwunsch – mal abgesehen davon, dass sie Burgsdorfstraße heisst…
ja, da sollte es hingehen! Da gibt es eine oder sogar mehrere Bars. Aber den Namen weiss ich jetzt auch nicht mehr…
@Klaus:
Ich musste beim Klang auch gleich an „Lietzenburger“ denken…
Gibt es eine Straße Alt-Lietzenburg?
Also jetzt bist Du ganz nahe dran, nicht räumlich, aber bei dem Namen hast Du die ersten 9 Zeichen richtig. Jetzt noch 2 dazu und Du hast es.
@Klaus:
Alt-Lietzow… na klar! Ist ja sogar fast korrekt gewesen von der Aussprache 😉
@Sash
Genau. Bei mir dauert es immer sehr lange, bis ich aus den Klanglauten eine Straße gebaut habe. Fehlt mir manchmal die Fantasie.
@Klaus:
Ich hab die Verständigungsschwierigkeiten des Dialektes wegen noch im Hinterkopf 🙂
Nein, ich hatte jahrelanges Training mit Schwerbehinderten, die teilweise nur noch Vokale von sich geben konnten, oder bei denen zumindest „brimnahse“ „Bring mich nach Hause“ hiess.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an vieles, obwohl ich mich da sonst auch nicht für einen Crack halte. Im Fall mit der Govadovastr. war es reiner Zufall, dass wir am U-Bahnhof daran vorbeigefahren sind, und sie sie erkannt hat. Ich war echt am Schwitzen und hab mir schon überlegt, was ich noch alles machen könnte.
Ich hab ehrlich gesagt mehr Angst vor Verwechslungen, die man erst mal nicht merkt.
Neulich hatte ich die Ansage „Husemannstr.“ und bin gen Prenzlberg gegurkt. Unterwegs hab ich dann auch gedacht: Es hätte auch Hosemannstr. heissen können. War richtig, hätte aber richtig ärgerlich danebengehen können…
@Sash
Ich hatte das Beispiel mit „Atliso“ gebracht, weil ich keine Ahnung hatte, wohin die asiatische Dame eigentlich wollte. Sie hat mich dahin gelotst und sich hinterher beschwert, dass ich ihre Straße nicht kannte.
Geht mir schon ein bisschen ab.
Früher als ich noch in Schwaben gelebt hatte, konnte ich auch Dialekte (Bayerisch, Schweizerisch u.s.w.) besser verstehen. Dafür haben die Berliner mich nicht verstanden. 😉
@Klaus:
Ja, wenn man gleichzeitig zwei Sprachen spricht, dann kann man einfach mehr herleiten.
Dass aber die Dame sich beschwert hat, find ich schon bitter. Ich versuche zwar, mich mit dem Meckern über Kunden zurückzuhalten, aber eigentlich ist es eine Frechheit, keinen klar artikulierten Wunsch ausdrücken zu können und sich dann über „Fehler“ bei der Umsetzung zu beschweren.
Und: Klar sind Sprachprobleme ein schwieriges Feld, aber dann sollte man halt auf einen Zettel oder Buchstabieren ausweichen können.
@Klaus
Alt-Lietzenburg gibts nicht, weil: Das Dorf Lietzow war zuerst da (heute Alt-Lietzow, da ist ja der alte Dorfkern noch gut sichtbar), dann wurde der erste Teil vom Schloss gebaut und großkotzig Lietzenburg genannt. Als die Dame von Friedrich 3 vor ungefähr 300 Jahren da hin zog, wurde es nach ihr benannt: Charlottenburg. Denn sie hieß Sophie Charlotte und hätte sich bestimmt gefreut, dass heute gleich zwei Taxihalten nach ihr benannt sind.
Warum aber ihre Straße …CharlotteN… heißt, weiß man nicht. Der Platz ist korrekt geschrieben, so wie auch die Sophie-Charlotte-Straße in Zehlendorf.
@Aro:
Unser täglich Wissen gib uns heut…
manchmal ist es fast unheimlich mit dir. Aber ich find’s als Zugereister dann doch viel zu spannend um Angst zu haben. 😉
@Sash
Also, die Dame hatte sich nicht offiziell beschwert, nur bei mir im Auto. Sie war der Überzeugung, alles richtig gemacht zu haben. Aber Du hast schon recht, ich hatte es vor kurzem bei mir bemerkt, dass ich mich in mehreren Posts negativ über Fahrgäste ausgelassen hatte. Das muss nicht sein. Die Geschichte sollte ja auch eher im Zusammenhang lustig sein.
Und ein Schreibblock liegt bei mir immer bereit.
Und hier noch was lustiges zu anderen Sprachbehinderten.
@Aro
Über das „n“ habe ich mich auch schon gewundert. Vielleicht die falsche Anwendung des Nominativs?
Wir haben einen Stadtplan von 1946 zu Hause. Da heißt sie Mierendorffstr. Das wird in der Luise auch nicht erwähnt.
@Aro
Nachtrag
In diesem stadtplan haben wir jetzt aber auch gefunden: „Mierendorffstraße = neuer vorgeschlagener Name Sophie-Charlotte-Str.“ Ohne „n“
Aber ich glaube, das wird jetzt alles zuviel für Sashs Blog.
@Klaus:
Ich les den Artikel später mal, hab gerade keine Lust…
Das mit der Beschwerde habe ich schon so verstanden, dass sie sich bei dir direkt beschwert hat – und auf deine Aussagen zu Kunden wollte ich gar nicht eingehen. Ist mir nicht negativ aufgefallen, und natürlich sind unsere Kunden wie alle Menschen keine Heiligen. Da gibt es Arschlöcher, und zwar ganz ordentliche. Ich nehme diesbezüglich ja auch kein Blatt vor den Mund und will es auch nicht. Ich hab nur gemeint, ich will es hier nicht überhand nehmen lassen, weil es sonst noch irgendwann undankbar klingt. Aber im Einzelfall stehe ich zu jeder vernichtenden Meinung über Fahrgäste!
Also: Weitermachen! 😉
@Klaus
„Nominativs“
Hä? Hey, ich gehöre zu den wenigen Taxifahrern, die kein Abi haben!
Bin froh, dass ich die Hauptschule gerade mal mit der 8. Klasse geschafft habe. Latein hatten wir aber nicht 🙂
@Aro:
Mach dir nichts draus. Ich hab zwar Abi, aber dank eines Deutschlehrers, der uns lieber übers Tauchen berichtet hat, anstatt den Lehrplan einzuhalten, hab ich von Grammatik in etwa so viel Ahnung wie eine Seekuh von Quantenphysik.
Ich hoffe, mein Blog zeigt, dass es auch ohne geht… 🙂
Hm. Ich finde Deine pauschale Vorverurteilung von Seekühen nicht p.c.
Da wir Menschen das Gegrunze der Damen nicht verstehen, wissen wir gar nicht, worüber die wirklich diskutieren.
Vielleicht ja über
…
Quantenphysik?
@Aro:
Ups, das ist mir jetzt aber peinlich. Bitte bitte melde das nicht an den Zentralrat der Seekühe!!!!!!!!!!!!
Das war natürlich nur so eine spontane Meinung, die mir so rausgerutscht ist.
Dennoch: Grammatik sein für die Arsch! Genauso whie Rächdschraipunk!
@Aro
Okay, es ist einfach nur falsch, das „n“. Genauso wie bei „Charlottenstraße“. Und ich bin von Latein-gelernt-und-Abi-haben weiter entfernt als Du. Ich bin ohne Abschluss von der Schule. Habe aber so ein bisschen was nachgeholt.
@Sash
Ich glaube, bei Dir mal gelesen zu haben, dass Du sogar Deutsch-Leistungskurs belegt hast. Da bleibt was hängen, ob man will oder nicht – selbst bei tauchenden Lehrern. Seekühe hin oder her.
Und überhaupt, wir sind halt alle Naturgenies. 🙂
Ich glaube, dass wir drei gerade dabei sind, die gängigen Vorurteile über die Bildung von Taxifahrern zu bestätigen. Abgebrochene Uni oder Abi oder ganz ohne Abschluss und nüscht vernünftiges gelernt.
Naja, zu meiner Ehrenrettung kann ich zumindest auf einen Berufsabschluss (Verkäufer) und einen Quasiberufsabschluss (Repromechaniker) verweisen 😀
@Klaus:
Hast ja Recht mit dem Deutsch-LK…
Aber die Naturgenie-Variante gefällt mir besser!
@Aro:
Aber wir haben noch keinen Vertreter für das „Kann-nicht-richtig-Deutsch-Klischee“. Das ist echt ein Manko. Sonst könnten wir ja eine Interessenvertretung aufmachen 🙂
@Aro
Ich hätte auch noch ’ne dicke, fette „Ehrenrettung“. Ich habe es sogar zu einem Meister-Titel geschafft. Aber lassen wir das. Warum ist es immer so wichtig, einen Titel oder ähnliches zu haben? Wir schaffen es ja auch so, das Internet voll zu schreiben. Und immerhin haben wir es geschafft, Taxifahrer zu werden. 😉
Genau. Wir haben Taxifahrer studiert 🙂
Und das meiste Geld verdiene ich eh nicht auf der Straße, sondern am Rechner. Ohne Ausbildung.
@Klaus:
Und da mich die Fahrgäste aufgrund meines noch nicht biblischen Alters gerne mal nach der Ortskundeprüfung fragen, weiss ich, dass nicht jeder das Zeug hätte, es uns gleichzutun.
Was nun immer so mit Titeln rumgemacht wird… ich weiss es nicht. Ich meine, ich verstehe ja, dass man stolz drauf ist, was erreicht zu haben. Bin ich auch hier und da. Aber dass das nur eintritt, wenn man irgendeine Prüfung und ein Zertifikat darüber hat.
Hey, in ein paar Jahren werd ich sagen können, dass ich Berlin wahrscheinlich besser als 90% der Berliner kenne. Da gibt’s keinen Titel für. Werd mich trotzdem freuen! 😉
@Aro:
Das möchte ich auch mal erreichen. Aber da mein Interesse, arg viel mehr im Netz zu machen als zu bloggen, gerade nicht sonderlich ausgeprägt ist, wird das wohl so schnell nichts.
Obwohl ich heute immerhin schon eine Werbeanfrage hatte… *stolzbin* 😉
@Sash
Ja, aber es ist eben was anderes, ob man das als Job oder als Fun macht. Aber ohne den Fun hätte ich’s nicht geschafft soweit zu kommen, dass ich mehr oder weniger davon leben kann. Ich habe mir auch alles selbst beigebracht, und *vernünftige* Chefs suchen sich ihre Angestellten auch nicht (nur) danach aus, was sie gelernt haben, sondern auch danach, was sie tatsächlich können.
Ich arbeite z.B. auch für Psychologen – aber zu einigen von denen würde ich niemals als Patient doer Kunde hingehen, so unselbstständig und unfähig sind sie. Trotz Diplom.
Und die üblichen Ausbildungs- und Arbeitswege gibts eh immer weniger. Darin liegt auch eine Chance für Leute, die schon aus dem Ausbildungs- oder Studienalter raus sind und trotzdem was Neues machen wollen und fleißig dafür lernen.
@Aro:
Das stimmt natürlich. Heute ist Um-, bzw. Quereinsteigen in vielen Bereichen ja gang und gäbe. Und eigentlich finde ich das gut. Wobei es natürlich immer auch ein Sicherheitsverlust für diejenigen ist, die es gerne einfach und strukturiert haben.
Was Fun und Job angeht: Klar ist das ein riesiger Unterschied. Ich gehöre ja nun wirklich zu den Priviligierten, die eigentlich immer nur gemacht haben, wonach ihnen der Sinn gerade steht. Insofern sind Fun und Job bei mir immer eng verbunden gewesen.
Aber beim Journalismus zum Beispiel weiss ich, dass ich mir mein liebstes Hobby gnadenlos versaut hätte, wenn ich das beruflich gemacht hätte. Beim Fahren dagegen klappt das gut.
Für ein Fazit bin ich gerade zu müde…
@Sash
Genau aus diesem Grund mache ich das auch nicht mehr. Einige Zeit habe ich vom Schreiben gelebt, aber das machte dann irgendwann keinen Spaß mehr. Und das hat man dann auch den Texten angemerkt. Heute mache ich nur noch Auftragsarbeiten, wenn mich das Thema wirklich interessiert und ich auch für den Kunden arbeiten möchte.
@Aro:
Das find ich gut! Bei mir stellt sich dieses Gefühl nach 3 Texten ein – bin damit eigentlich völlig untauglich für den Job. Auch wenn ich anscheinend hier und da mal ganz nette Sachen schreibe. 🙂
Sorry, dass ich widerspreche, aber Dein Kommentar hat gerade nichts mehr mit dem Thema des Artikels zu tun 😉
Hihi
@Aro:
Ja, über den Punkt sind wir hier seit 20 Kommentaren raus…