„Is schon komisch, oder?“
„Was denn?“
„Was Fahrgäste sich im Taxi so alles erzählen.“
Mädels, ganz im Ernst: Der Bau eines Hochbettes wird erst dann interessant, wenn ihr es gemeinsam zu nutzen gedenkt und das kundtut. Dass ihr euch je ein eigenes bastelt fällt noch lang nicht in die Kategorie interessant 😉
Ups, ich glaube es war nicht ganz wahrheitsgetreu als ich gesagt habe, man vergisst sowas sowieso gleich wieder… 🙂
Ich muss mal sagen, Sash….als früher recht häufige Taxi-Nutzerin fand ich mich in der verzweifelten Lage, es nicht mehr auszuhalten, dass die Taxifahrer ständig mit MIR quatschen wollten. Nur ich wollt nie – und viele Fahrer haben das einfach nicht gerafft. Am Schlimmsten war es immer, morgens 5 Uhr in Richtung TXL mit den neuesten Stammtischparolen konfrontiert zu werden. Um die Zeit ist man eh noch halb bewusstlos, und sich dann den üblichen Sermon zu „Politikertgesocks“ und „Ausländern“ anzuhören, war fast nicht erträglich.
Ich geniesse es bis heute, dem Fahrer mein Ziel anzusagen und mich dann meinen Tagträumen zu überlassen.
Richtig schön fand ichs einmal (nachts), als der Fahrer mich fragte, ob ich Lust auf Klassik hätte. Und so saßen wir dann beide einträchtig die 25-Euro-Strecke schweigend im Taxi und genossen Haydn.
Aber Du bist anders als die Schwafler – bitte, sag mir dass das stimmt 🙂
@Nihilistin:
Ich finde es zwar durchaus angenehmer, wenn man sich während der Fahrt miteinander unterhält – aber ich gehöre sicher nicht zu denen, die es nicht merken, wenn jemand das nicht will.
Ehrlich gesagt hat das aber auch praktische Gründe: Im Rahmen eines Gesprächs – und wenn es nur über das Wetter ist – merkt man am Besten, wie es dem anderen geht, und letztlich ist das ja eine angenehme Information für mich. Dass das nicht heissen kann, dass ich dem Fahrgast eine politische Diskussion aufzwinge (von den von dir genannten „Themen“ mal ganz abgesehen), das ist klar.
Ja, ich versuche meist, ein Gespräch anzufangen, aber ich bin keineswegs beleidigt, wenn der Fahrgast das nicht erwidert, bzw. mir so oder so zu verstehen gibt, dass er es nicht wünscht. Dann hake ich auch nicht fünfmal die Minute nach oder so, sondern halte die Klappe.
Mein Mitteilungsbedürfnis kann ich auch hier im Blog ausleben 🙂
öhm auch zitieren will gelernt sein……kannst ja meinen Post darüber löschen.
Bist du dir da sicher….. Aus meiner Sicht geht es doch ehr um die Akute langeweile, die überwunden werden möchte….
@Marcus:
Das spielt nur bedingt eine Rolle. Ich schreibe vielleicht manchmal belangloses Zeug, aber genau darin liegt mit mein Hauptanliegen mit diesem Blog:
Gerade die kleinen Dinge sind es oft, die das Leben so interessant machen. Ein Gespräch, ein Witz, eine flüchtige Begegnung im Taxi – all das prägt ein Leben oftmals mehr als die eine tolle Party, die große wichtige Entscheidung oder der Ausnahme-Urlaub.
Sash, seit ich Deinen Blog kenne, überlege ich sowieso schon die ganze Zeit, wie ichs mal anstellen könnte bei Dir mitzufahren; leider sind Deine Arbeitszeiten nicht mit meinen Fahrzeiten in Übereinstimmung zu bringen 🙁 Mit Dir fahren wäre ja was ganz anderes, als mit den mir verhassten Rumlaberern. Weil Du in Deinem Blog nämlich nicht laberst, sondern liebevolle (oder manchmal halt auch genervte) Blitzlichter aufs ganz normale wahnsinnige Leben wirfst.
PS: Hast Du zufällig „24h Berlin“ gesehen – wohl eher nicht in der 24-Stunden-Variante vom letzten Samstag, sondern im Internet? Da war dann in den Nachtstunden nämlich auch ein Kollege von Dir abgefilmt mit 10min / Sendestunde; einer, der ausdrücklich nur nachts fährt, ein total geschmackloses Hawaiihemd anhatte, jeden Kunden anquatschte und jeden Abkassiervorgang mit den Worten „…..und das jetzt alles für nen schmalen Taler von xxx Euro“ begann. Der würde mich vermutlich auch zum Wahnsinn treiben in meinen Schweigestunden, aber er war auch echt witzig und das, was man als „Berliner Original“ bezeichnen würde.
Leider sind jetzt die 7 Tage um, in denen man das bei rbb oder arte „nachsehen“ konnte…..
@Nihilistin
Echt, den fandest Du witzig? Ne, der hat mich total genervt mit seiner prolligen Art. Wenn ich bei ihm Fahrgast wäre, würde ich mich in der Rückbank verkriechen, um bloß nicht mit ihm reden zu müssen :-/
@Aro
Na ja, beim Zuschauen schon, beim Mitfahren eher wohl nicht.
Ich glaub, er hat mich dann in der 5-Uhr-Folge gerührt, als er dem Pärchen auf dem Weg in Berghain erzählt hat, dass zu Hause nur sein Kanarienvogel auf ihn wartet.
@Nihilistin:
Vielleicht klappt es ja irgendwann dennoch. Man darf die Hoffnung nie aufgeben. Und: Jemandem, der meinen Blog schon gelesen hat, kann ich ja kaum was neues erzählen 😉
Ja, die 24h hab ich wirklich volle Kanne verpasst – und damit auch den Kollegen. Naja, man entwickelt aber wenn man einen Job macht, sowieso eine seltsame Einstellung zu Kollegen, wenn man sie mal bei der Arbeit beobachtet. Ich kann sowas bei mir behalten, aber ich dachte schon öfter an Bord eines Taxis Dinge wie „Och komm, da hinten rum wär’s aber 100 Meter kürzer…“ oder „Hier 70 fahren? Originell!“
Abgesehen davon: Ich bin deswegen kein schlechter Kunde oder Beifahrer, aber je mehr man sich mit etwas auskennt, desto mehr „Mängel“ findet man auch. Und das trifft natürlich auch auf die Kommunikation mit Kunden zu…