Taxifahren ist Glücksspiel. Glücklicherweise ein erlaubtes. Es ist wirklich völlig unmöglich, zu wissen, wie es laufen wird. Selbst die Gleichung „Wochenende = gute Schicht“ kann einem manchmal verhagelt werden. Die gestrige Schicht war wieder so eine, die gelaufen ist, wie es einfach nicht zu erwarten war. Bis um 0.30 Uhr hatte ich „mäßige“ 43 € zusammen. Hab noch groß verkündet, ich wäre froh, wenn es noch auf 100 langt. Letztlich waren es dann 143. Aber gut, das ist gar nicht das, was mich so fasziniert hat. Gestern war es das Wechselgeld, das mich ernstlich aus dem Konzept gebracht hat.
Wir Taxifahrer haben schon aus Sicherheitsgründen wenig Wechselgeld dabei. Sollte man uns nicht verübeln. Auf 50 € müssen wir rausgeben können, bei 100 € schätze ich, dass die Hälfte bei der ersten Fahrt passen muss – also wenn es um eine durchschnittliche Tour von 5 – 20 € geht.
Im Laufe der letzten Tage hat insbesondere mein Kleingeld abgenommen. Rapide. So sehr, dass ich gestern vor dem Losfahren extra noch einen Fünfer mit meinem Privatportemonnaie kleingewechselt habe. Dann kam der erste Fahrgast, fuhr für 11.90 und bezahlte mit einem Fuffi. Durfte ich erst einmal wieder wechseln gehen…
Dann war ich wieder auf alles vorbereitet. Hätte ich mir sparen können! Fast alle Leute haben so ziemlich genau passend gezahlt. Mein Kleingeld hat sich spontan mehr als verdoppelt. Wer mir jetzt den Geldbeutel klauen möchte, braucht echt Kondition für die Flucht 😉 Es müssten um die 30 – 40 € Münzen sein, die ich letzte Nacht bekommen habe.
Jetzt darf ich noch wechseln gehen, bevor ich mit meinem Chef abrechne, oder wie? Da zahlen wir nämlich nur in Scheinen, auf 5 € auf- oder abgerundet. Aber was passieren würde, wenn ich das Kleingeld heute clevererweise nicht mitnehme, das kann ich mir lebhaft vorstellen…