Ich möchte einmal mehr schreiben über etwas, das wahrscheinlich viel zu wenig bekannt ist. Der Kunde ist nicht nur dem Namen nach König, sondern kann tatsächlich über einiges entscheiden. So ist die Wahl der Musik – also in aller Regel des Radiosenders – Kundensache. Natürlich kann ich aus „Sicherheitsgründen“ verlangen, dass die Musik leiser gemacht wird, bzw. sie selbst leiser stellen. Aber prinzipiell wehren kann ich mich gegen schlechte Musik im Wagen nicht. Ich finde das nicht einmal schlimm, denn es gibt so gut wie nichts, was ich nicht wenigstens ein paar Minuten oder eine halbe Stunde (länger sind wirklich nur Überlandfahrten) aushalten kann.
Allerdings machen die wenigsten Leute Gebrauch davon. Das finde ich natürlich nicht schlimm, erlaubt es mir doch immerhin in der Regel zu hören, was ich mag. Aber eigentlich schreibe ich das, um Fahrgästen die „Angst“ zu nehmen, sich das Recht zu nehmen, unangenehme Soundkulissen zu beenden. Ich hatte neulich einen Kunden im Auto, der gerne den Sender „Fritz“ hören wollte. Ich hab das umgesetzt, und mir für 10 magere Minuten ein bisschen Elektro gegeben. Ich hab es schön laut gestellt, und der Dank waren 3 € Trinkgeld mit dem Vermerk „Für die gute Musik!“
Was ich damit sagen will, ist: Der Kunde zahlt einen – vielleicht nur subjektiv – hohen Preis für die Beförderung. Es ist keine Schande, dafür auch mal den Radiosender zu wechseln. Das Klima wird in der Regel gleich viel angenehmer und das zahlt sich letzten Endes wahrscheinlich sogar aus.
Ich finde es ehrlich schade, dass manche Kollegen das nicht einmal ansatzweise begriffen haben. Ein nettes Gegenbeispiel ist mein Kollege O., der gerade eine CD mit Weihnachtsliedern mit sich führt – falls jemand das hören will. Finde ich eine gute Sache. Ehrlich!
Hörst du eigentlich in der wartenden Zeit, auch private CD’s? Meistens ist der Radiosender ja immer der gleiche den man hört, und wenn man diesen dann nahezu 8std. oder mehr anhört, nervt einem schon fast die immer gleichen Meldungen bzw. Nachrichten.
Das ist allerdings wahr. Ich nehme mir immer wieder vor, mal CD’s mitzunehmen. Da ich aber mit meinem Musikgeschmack bei den meisten Kunden anecken würde, ist das sowieso nichts für die ganze Zeit. Und jedes Gespräch zu beginnen mit: „Sorry, ich mach gleich mal angenehmere Musik rein…“ wäre auch nicht der Fall, weil sich einige dann fühlen, als würden sie mich bei irgendwas stören. Ich hab irgendwie ganz oft so rücksichtsvolle Leute im Auto 🙂
Also beim Stehen lese ich meist nur und beim Fahren hör ich relativ selten überhaupt was außer Funk.