In eigener Sache: Heute Abend Goldene-Blogger-Gala!

Ich hatte es vor zwei Tagen schon mal kurz erwähnt, aber heute hat es noch einen eigenen Blogeintrag verdient: GNIT ist bei den Goldenen Bloggern nominiert als bester Tagebuch-Blog. Wozu ich zuallererst mal danke sagen muss an die, die mich vorgeschlagen haben: DANKE! 😀

Und nachdem sich letztes Jahr zum selben Anlass bereits ein paar von Euch zur Verleihung eingefunden haben, bin ich dieses Mal auch mit von der Partie. Ich werde also heute Abend ab 18 Uhr im Telefónica Basecamp sein und hoffentlich einen Haufen nette Leute treffen, etwas Spaß haben und vielleicht sogar gewinnen. Die Chancen stehen bei drei Nominierten ja nicht SO schlecht.

Die anderen beiden sind übrigens Barbara Bierach und die Kaltmamsell mit ihrer Vorspeisenplatte, die wie sicher auch alle anderen Nominierten einen Blick wert sind.

Aber da kommen wir zum Punkt: Es könnte sein, dass in dieser Kategorie ab 19 Uhr online abgestimmt werden kann und ich denke, ich muss nicht explizit erklären, was ich damit sagen will … 😉

Und auch falls Ihr persönlich dort sein solltet, könnt Ihr mich gerne anquatschen. Vermutlich reicht es, wenn ihr nach dem höchsten Bart Ausschau haltet. Ich freue mich sehr auf den Abend und am lustigsten isses bekanntlich mit Menschen. Alle die nicht da sein können, können ja den Livestream verfolgen. Ich bin auch nach den jüngsten 10kg weniger auf der Waage immer noch halbwegs formatfüllend in 16:9. Und wenn das auch nix wird, dann drückt mir einfach die Daumen. 🙂

Begegnungen …

Ich stand am Bahnhof, obwohl die letzte Bahn raus war. Ich wollte nur kurz gucken, ob noch jemand übrig geblieben ist oder verspätet mit der Tram ankommt. Aber nix. Der einzige Typ im ganzen Umkreis war ein Flaschensammler, der die Mülleimer durchsah. Ich erinnerte mich darauf hin daran, dass ich noch eine kleine, aber immerhin 25 Cent bringende Eistee-Flasche im Handschuhfach hatte. Ich wollte sie ihm gleich in die Hand drücken, aber seine Runde führte ihn erst einmal weiter um den Bahnhof. Als er am Ende am Mülleimer vor dem Taxistand ankam, hab ich sie ihm angeboten und er fragte verwundert, ob ich die wirklich nicht haben wolle.

„Nee, hab genug Pfand zuhause …“

Was inzwischen sogar fast übertrieben ist. Aber ja, man bringt ja ständig was weg. Gerade, wenn man renoviert und in Erwartung des ersten Kindes die Wohnung ausmistet.

Während ich erst dachte, dass es das jetzt gewesen sei, drehte er sich um und sagte mir, dass die letzte Bahn raus sei und hier wohl kaum was zu holen sei. Er hätte schon bemerkt, dass trotz der ungleichen Berufe ein Zusammenhang bestehe zwischen guten Umsätzen im Taxigewerbe und bei ihm.

„Wissense, Sie bloggen ja nicht – aber ich lese viel, auch Taxiblogs.“

„Was lesen Sie denn da genau?“

„Also hier aus Berlin zwei. Einmal ‚Gestern Nacht im Taxi‘, Sascha Bors, der …“

„Und da haben Sie nicht bemerkt, dass ich das bin, ja?“

Kurzum: Wir haben uns noch fast eine halbe Stunde über alles mögliche unterhalten. Und neben vielem wesentlich wichtigerem hab ich mitgenommen, dass ich – inzwischen mit Vollbart und Brille – vielleicht mal das Profilfoto ändern sollte. 😉

PS: Lieber Aro, bei Dir, bei berlinstreet.de liest der nette Mensch auch mit!

In eigener Sache: Patreon! \o/

Nach über sieben Jahren GNIT mit über 3.300 Artikeln (insgesamt blogge ich ja schon gigantomanische 12 Jahre) hab ich immer noch keinen Bock aufzuhören! \o/
Im Gegenteil, ich will eigentlich sogar mal wieder ein bisschen mehr schreiben und hab zumindest mal schon eine Idee für ein neues Projekt hier in diesem Internet. Allerdings ist das mit der Finanzierung nach wie vor so eine Sache von unbeständiger Kleingärtnerei. Das ist kein Weltuntergang, aber ich setze jetzt mal drauf, dass Ihr als mindestens beste Leser der Welt verstehen könnt, dass ich mir da mittelfristig eine Verbesserung wünsche. 😉

Nun passen zwei Dinge bisher hier recht gut zusammen und das seid zum einen Ihr als beste Leser und zum anderen mein Interesse daran, dass meine Blogs nicht hinter einer Paywall oder – noch schlimmer – einer zentimeterdicken Werbebannerschicht verschwinden. Deswegen habe ich mich (nachdem Flattr über die Jahre eher versandet ist) bei Patreon angemeldet und würde all die, die sonst eher Geburtstagsgeschenke schicken oder Trinkgelder spenden, mal bitten, dort vorbeizuschauen und sich zu überlegen, ob sie vielleicht einen Euro/Dollar im Monat für meine Blogs und vielleicht sogar auch für andere springen lassen würden.

Unter deutschen Bloggern ist Patreon noch nicht arg weit verbreitet, aber das kann man ja ändern … also meldet Euch mal, falls ihr schon ein Projekt dort habt!

SASHS PATREON-SEITE

PS: Wer selber Blogger/Podcaster oder sonstwie auch als „Creator“ an Patreon interessiert ist: Lasst Euch von mir einladen, das bringt mir dann noch mehr als einen Euro. 😉

Moralische Dilemma in der Freizeit

„Oh Fuck, ist der besoffen!“

Das musste ich so sagen, als ich eines Abends während unserer letzten Urlaubsreise auf dem Heimweg war. Leider betraf das nicht einen Gast des Restaurants, in dem wir Pizza gegessen hatten, sondern den Fahrer des Autos vor uns auf der Landstraße. Er zog auf geraden Abschnitten langsam auf die Gegenfahrbahn, um dann hektisch gegenzulenken, verpasste in Kurven oft in beide Richtungen die Begrenzungen der Fahrbahn-Markierungen und fuhr zudem deutlich langsamer als erlaubt oder möglich.

Und ich gebe zu, dass ich untätig geblieben bin.

Also ja, ich hab natürlich extra Abstand gehalten, um mich selbst nicht zu gefährden, falls vor uns was passieren würde, aber ich habe auch nicht die Cops angerufen, bzw. sie durch Ozie anrufen lassen. Und ich hab keine fucking Ahnung, ob das richtig war.

Natürlich hab ich das Gefühl, dass es das nicht war, andererseits geht es ja doch meistens gut und auch ich als großer Erzähler hier hab in meinem Leben schonl Mist gebaut. Ja, ich bin vor zig Jahren schon drei Kilometer angetrunken heimgefahren, weil es bequemer erschien – und ich bin auch schon in Ausübung meines vorherigen Jobs so übermüdet unterwegs gewesen, dass ich mal eben einen Bordstein mitgenommen habe, was den verbleibenden Rollstuhlfahrer im Fond damals ziemlich durchgeschüttelt hat.

Daran gibt’s nicht das kleinste Bisschen schönzureden, das war einfach nur scheiße dumm von mir*, aber inzwischen freue ich mich darüber, das nix passiert ist und ich sehe es durchaus als Teil meines Lernprozesses hin zum heute hoffentlich weitgehend** vernünftigen Fahrer. Und ich hab keine Ahnung, wie der Typ vor mir drauf war. War er eher mein 20-jähriges Ich oder der klassische Schützenfest-Wiederholungstäter, der weiß, dass „auf dem Weg die Bullen nie stehen“?

Worauf ich hoffe, ist klar. Wie sehen eure Gedanken dazu aus?

(Und bei allem Verständnis für andere Meinungen: Wenn’s beleidigend wird, lösch ich’s trotzdem!)

*Im zweiten Fall kann ich wenig dafür, die Müdigkeit überkam mich während der Fahrt
**Der Lernprozess ist immerhin insoweit fortgeschritten, als dass ich nie behaupten würde, immer vernünftig zu handeln.

Aus dem Hinterland

Hier mal kurz ein Lebenszeichen: Ich hab meinen Urlaub hinter mich gebracht und eine Woche beinahe ohne Internet überlebt!

Sorry, dass es in der Zwischenzeit nix zu lesen gab. Ich hab nicht nur das Vorschreiben ewig hinausgezögert, sondern leider sogar das Notieren während der letzten Woche, so dass mir jetzt partout nicht mehr einfallen will, was ich eigentlich vorschreiben wollte. Das mit dem Kopf-frei-kriegen hat also offenbar auch funktioniert. 😉

Taxispezifisches gab es fast nicht, aber die eine Ausnahme ist doch eine kurze Erwähnung wert. Ich habe nämlich auf dem Land versucht, ein Taxi zu bestellen. Das heißt, eigentlich ist es bei der Vorbereitung geblieben. Wenn ich „auf dem Land“ schreibe, meine ich eine kleine Gemeinde in Baden-Württemberg mit weniger als 4.000 Einwohnern. Vor Ort gab es ein einziges Taxiunternehmen und da es wahrscheinlich schien, dass wir nach einer Feier nachts ein Taxi brauchen könnten, hab ich mittags mal angerufen, um wegen der Verfügbarkeit anzufragen. Ergebnis:

„Noi. Abends ned.“

Wohlbemerkt: Abends! 😀

Der nette Unternehmer hat zwar noch so eher mittel begeistert was von Vorbestellungen erzählt, aber da ja weder das ob, geschweige denn das wann irgendwie sicher waren, hab ich erst einmal abgebrochen und mich für die Info bedankt.

Faszinierend war, dass mich fünf Minuten später nochmal der offensichtlich für den Nachtdienst zuständige Fahrer zurückgerufen hat, um mir dann minutiös zu erklären, wann er welche Fahrten hätte und in welche Lücke er mich eventuell – aber eigentlich dann doch nicht so wirklich – würde packen können. War nett gemeint, aber leider wenig hilfreich.

Dennoch interessant, wenn ich mir überlege, dass ich hier in Berlin als Tipp meist „dann nehmen Sie eines der anderen Taxis“ geben kann. Andernorts ist vorheriges Abklären wichtig, zumal es ja genau dort auch nirgends eine Alternative zum Taxi gibt.

PS: Natürlich ist das alles trotzdem nicht wirklich ein Problem gewesen, bzw. eines, das wie so viele mit etwas Extra-Geld zu beheben war. In der nächsten Kleinstadt (>13.000 Einwohner) hat gleich der erste Unternehmer zugesagt, dass ich mit 20 Minuten Wartezeit und 15€ Anfahrtskosten selbstverständlich jederzeit anrufen könne. Das hätte die gerade einmal drei Kilometer lange Strecke zwar preislich mehr als verdoppelt, aber die Alternative wäre eben ein Fußmarsch entlang einer unbeleuchteten Landstraße ohne Gehweg gewesen.

Keine Ortskundeprüfung mehr für Mietwagen

Es geschehen unerwartete Dinge, wenn man mal ein Weilchen nicht aufpasst. Und nun das: Der Bundesrat hat in seiner Zwölften Verordnung zur Änderung der Fahrerlaubnis-Verordnung und anderer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften einfach mal fix die Abschaffung der Notwendigkeit einer Ortskundeprüfung für Mietwagen- und Krankentransport-Fahrer beschlossen. Die Begründung liest sich vollumfänglich wie folgt:

„Im Unterschied  zum Fahrer von Taxen ist dem Fahrer eines Mietwagens und eines Krankenkraftwagens das Fahrtziel regelmäßig vor Antritt der Fahrt bekannt. Eine geeignete Fahrtroute kann bereits vor Fahrtantritt ausgewählt werden. Ein Ortskundenachweis ist daher für die Befähigung der genannten Kraftfahrer zur Fahrgastbeförderung nicht erforderlich und zu streichen. Damit würde zudem dem bestehenden Nachwuchsmangel, insbesondere bei Fahrern von Krankentransporten, entgegengewirkt werden.“

Aha.

Also bei aller Skepsis ob der Notwendigkeit der Ortskundeprüfung heutzutage halte ich das für ziemlich an den Haaren herbeigezogen, insbesondere an einem entscheidenden Punkt: Dass die Grenze hier zwischen Taxi- und Mietwagenfahrern gezogen wird.

Dass die Krankentransport-Branche darauf hingearbeitet hat, glaube ich gerne. Deren Nachwuchssorgen nehme ich jetzt einfach mal so hin, ohne mich näher damit auszukennen. Zudem sind viele dieser Fahrten nicht alleine zu machen, so dass beispielsweise der Beifahrer sich um die Routenplanung kümmern kann.

Aber Mietwagenfahrer? Ehrlich?

Ja, im Gegensatz zu Taxifahrern haben diese die Pflicht, nach der Fahrt zum Betriebssitz zurückzufahren. Das bedeutet allerdings in der Praxis nicht wirklich, dass die Fahrer im Regelfall dann eine halbe Stunde Pause im Büro machen und währenddessen mal die nächste Route googeln können. Die leben genauso im Jahr 2017 wie wir alle auch und selbstverständlich erhalten die ihre Aufträge auch via Funk, bzw. „fernmündlich“, wie es im Gesetz heißt. Wo da bezüglich des Auskennens ein Unterschied zu meiner Arbeit besteht, erschließt sich mir nicht wirklich. Von in die Begründung reininterpretierbaren und eher fragwürdigen Ideen wie einem Nachwuchsmangel im Mietwagensektor mal ganz zu schweigen.

Mir scheint das Ganze eine Art Nachwirkung von einerseits der Debatte um Uber und andererseits der Schludrigkeit gegenüber dem Taxigewerbe zu sein: Da ist offenbar einiges nicht so wirklich gut und es klingt schnuffig, dass mehr Konkurrenz „den Markt belebt“. Und weil es viel komplizierter ist, irgendwo qualitätssichernde oder gar -steigernde Maßnahmen zu etablieren, werden halt lieber die Einstiegshürden auf der anderen Seite abgebaut, da freuen sich die Leute sogar noch.

Die Änderung bringt wirklich keine wie auch immer geartete Verbesserung. Oder existierte irgendwo ein Notstand, weil sich Fahrer zu gut ausgekannt haben? Und es ist auch nicht so, dass die Prüfung überall so eine riesige Sache ist wie in Berlin, vielerorts ist das eine Sache von drei Wochen lernen und 50€ Geldeinsatz, fertig. Wie tief wollen wir die Hürden denn noch senken?

Hier und da sind Mietwagen bereits eine große Taxikonkurrenz. Meine persönliche Betroffenheit hält sich im Übrigen in Grenzen, in Berlin ist das nicht so und hier werden die autonomen Autos kommen, bevor große Mietwagenflotten ein Ding werden, auch mit dieser Änderung. Ich möchte nur noch einmal mahnend im Hinblick auf die Kundschaft anmerken:

Bei allem Ärgern über Taxiregelungen oder einzelne Arschlöcher bitte nicht vergessen: Mietwagenfahrer haben keine Beförderungspflicht und Mietwagenunternehmen dürfen ihre Preise frei bestimmen. Und bevor der Markt als ach so mächtiges Werkzeug auch nur aufwacht, wird es Surge-Pricing à la Uber geben und schwere Koffer oder Rollstühle erspart man sich als Fahrer halt immer gerne, so rein zeitmäßig … und deswegen halte ich es wirklich für einen ausgesprochen dummen Move, ausgerechnet durch den Abbau von Hürden die Konkurrenz zum Taxi zu stärken.

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Der Taxitourgenerator

Der Umsatz war wieder einmal supermittelprächtig, ich hab bei so ziemlich jeder Halte die kürzeste Tour der Stunde abgekriegt. Aber darüber ärgere ich mich gerade gar nicht, ich hab viel zu viel Spaß gerade an meinen kurzen Taxiwochenenden mit dem schönen Auto bei gutem Wetter. Das Glück mit dem Umsatz kommt schon auch mal wieder.

Genau genommen war die letzte Tour ja schon eine sehr gute. Von der Frankfurter Allee zum Artemis, Winker für 30 €. Nix besonderes an sich, aber irgendwie dann halt doch so ein typisches Zufallsprodukt, dass vornehmlich beim Taxitourengenerator anfällt. Oder wer unter den Nicht-Taxifahrern in meiner Leserschaft hat sich schon mal mit chinesischen Architekten auf dem Weg zum Puff über die Schönheit des Schwarzwaldes und über Globalisierung unterhalten. Hände hoch! 😉

Und da ich jetzt das schöne Wort Taxitour(en)generator erfunden habe: Hab ich vielleicht Mitleser, die sowas programmieren (und vor allem designen, in HTML würd ich’s ganz simpel auch hinkriegen) könnten. Genauere Ideen könnte ich bei Interesse anfügen. Und auch wenn meine Ressourcen begrenzt sind: Es soll nicht umsonst sein.