Ein (nur so mittel) lesenswerter Text von rp-online hat mich eben dazu gebracht, ihn zu kommentieren. Was dann leider nicht ging, weil die Zugangshürden, um bei einer Regionalzeitung zu kommentieren dann leider doch meine persönliche Toleranzgrenze überschritten haben.
Der Autor hat die letzten (ganz ganz sicher ganz genau) sieben Mal erfolglos am Ende einer Taxifahrt versucht, mit Karte zu zahlen. Und das ging nicht, bzw. die Kollegen haben sich mit Ausreden versucht, davor zu drücken. Ich weiß, dass sowas passiert und ich finde es nicht schön. Das allerdings als irgendwie einziges Argument zu nehmen, einen Abgesang auf Taxifahrer anzustimmen, weil „Ein Navigationsgerät kann heute jeder programmieren“? Nun ja.
Nun also etwas ausgelagert hier mein Kommentar:
Natürlich wird es andere Dienstleister geben, wird das autonome Auto kommen, machen wir uns nix vor. Und natürlich sind unter den ca. 0,2 Millionen Taxi- und Mietwagenfahrern in Deutschland wie überall bei Gruppen mit mehr als fünf Mitgliedern Idioten, Arschlöcher, Abzocker und sonstwie ungeeignete Leute dabei.
Die will keiner. Weder die Kunden, noch die ehrlichen Arbeiter unter den Chauffeuren.
Ich als Taxifahrer erinnere mich anderseits ebenso wie der Autor an die letzten Handwerker, die letzten Bankmitarbeiter und ja, auch an den letzten Journalisten.
Oder war es doch der vorletzte oder der 2009?
Schön und gut. Auch mein Kartenleser war derletzt mal defekt, auch ich nutze mal ein Navi. In Berlin, einer 891-km²-Stadt mit einer fünfstelligen Straßenanzahl. Wobei es übrigens gerade die [im Text erwähnte] Bahnhofstraße zigfach gibt. Ja, rege ich mich jetzt dann auch über den Maler auf, der eine Wasserwaage nutzt? Müsste ich wohl.
Es schreit sich leicht, dass „die“, wer immer das dann ist, alle völlig scheiße sind. Mit etwas Recherche (das Navi des Journalisten?) wäre dann immerhin bekannt, dass alle (!) Gewerbevertretungen zumindest hier in Berlin die Politik seit Jahren anbetteln, uns besser zu kontrollieren. Das würde sich sogar rechnen (Schwarzarbeit etc.), aber: Nee, zu teuer!
Und dann muss ich als ehrlicher Fahrer mir anhören, dass menschenverachtende Drecksbuden wie Uber besser sind, nur weil irgendein Kollege aus einer anderen Stadt und einem anderen Betrieb mit einer anderen Geschichte als ich mal wieder irgendwelchen Bockmist gebaut hat. Das ist, als würde ich alle Journalisten an bild-online oder noch schlimmerem messen. Kann man machen, aber da ich inzwischen nicht mehr 12 bin, würde man mir das wohl zu Recht übel nehmen.
Wie eingangs erwähnt: Ja, die Autos werden bald selbst fahren können und Taxis werden nicht mehr nur die neunte, sondern vielleicht elfte Alternative zum Laufen sein. Kann ich mit leben, so ist das eben. Wofür ich derzeit bezahlt werde, ist im Übrigen, Kunden zu befördern, die ins Navi gerne mal „Brinssma Schaargse unnana an verfiggn Spädi!“ flöten würden.
Ebenso wie ich meinen Kollegen hier und da gerne mal empfehle, sich die Taxiordnung nochmal zu Gemüte zu führen, würde ich Journalisten nahelegen, nach dem ersten Unmut vielleicht zunächst zu googeln, bevor der Text online geht.
Ich schreibe das hier übrigens gerade ins Internet. Umsonst. Weil ich zum Thema Taxi mal voll das verschärfte Insiderwissen habe. Und eine Tastatur bedienen kann heutzutage doch jeder. Natürlich hab ich keine Ausbildung und eine nur umzureichendr Rechtschreikontrole. Aber, nun ja, das ist halt die Digitalisierung. Da nehme ich von Lesern auch gerne mal eine Bezahlung in bar an. 😉
PS: Werter mir als oberflächlichem Leser anonym bleibender Journalist mit dem geschleckten Profilbild: Das hier soll kein Billig-Rant auf Kosten deiner Mudder sein. Melde Dich, lass uns ohne laufendes Taxameter über das Thema reden! Ich erkläre Dir das Taxigeschäft in Berlin, Du mir was über Journalismus. Mit etwas Glück lernen wir beide was!
http://www.gutjahr.biz/about/
Ich hab ihm gleich noch die Artikel-URL geschickt.
Blogg mal, wenner sich tatsächlich meldet.
Was für eine grandiose Antwort auf meinen in der Tat eher so mittel lesenswerten Text. Ich hatte gehadert, ihn zu schreiben, denn aus der Wut heraus sollte man nie etwas schreiben und schon gar nicht abschicken. Das gilt für E-Mails genauso wie für Zeitungstexte. Sei’s drum: Das mit den sieben Taxifahrten hatte sich tatsächlich so zugetragen und nahm spätestens ab der 4. Fahrt groteske Züge an (ich verbringe viel Zeit im Ausland, zuletzt USA, Israel, Frankreich – da musste ich bislang noch nie eine solch unwürdige Diskussion ums Bezahlen führen!). Ihren Punkt, dass mal ein Gerät kaputt ist, habe ich berücksichtigt- allerdings sieben Geräte in vier Städten in einer Woche? Natürlich hatte ich für meinen Text auch gegoogelt, zum Beispiel nach der Vorschrift, dass man in Berlin mit EC-Karte zahlen können muss. Auch hatte ich mit Fahrern gesprochen, woran es liegt, dass es offenbar so viele Ausnahmen in Ihrem Gewerbe gibt. Schwarzarbeit, Faulheit und Unkenntnis, wie man das Gerät bedient, wurden mir da als weitere Gründe genannt. Nun, so etwas will ich niemandem einfach so unterstellen. Und was den Journalismus betrifft: Oh ja! Dort blüht uns bald das gleiche Schicksal. Jeder kann Journalist sein. Sie sind es mit Ihrem Blog. Und wissen Sie was: Ich finde so etwas toll! Denn neben viel Schrott finde ich im Netz unglaublich viele tolle Texte von Nicht-Journalisten. Wenn wir klassischen Journalisten unter dieser Konkurrenz leiden, wenn die Menschen anfangen, lieber die Alternativen zu lesen, dann machen wir irgend etwas nicht richtig. Ich jedenfalls freue mich über die Konkurrenz, den Rückkanal und die Gespräche. Und wenn es Kritik an meiner Arbeit gibt, so wie Sie das geäußert haben, nehme ich mir das tatsächlich zu Herzen, ünerlege mir, wie ich das in Zukunft besser hinkriege. Damit will ich aber nicht ausschließen, dass ein Rant nicht manchmal auch sein muss, aus hygienischen Gründen, und auch um eine Diskussion überhaupt erst mal anzustoßen.
Wenn Sie doch wissen, dass (aus welchem Grund auch immer), die Kartenzahlung oft problematisch ist, warum zahlen Sie dann nicht einfach in bar? Oder nehmen die Bahn?
Also wenn ich sechs mal mit dem Kopf gegen ne Laterne gelaufen bin, versuch ich beim siebten Mal dann doch zur Abwechslung mal drum herum zu laufen.
Ich sage es noch einmal und dafür immer wieder: Kartenzahlung ist in D einfach viel zu teuer für den Karten-Akzeptierenden, insbesondere bei Kleinbeträgen. Eine EC-Kartenzahlung kostet den Händler – von Tankstellen und Groß(ketten)märkten mal abgesehen – mindestens 0,27€ plus die monatliche Grundgebühr. Bei Kleinstbeträgen kommt noch eine zusätzliche Pauschale dazu!
Neulich habe ich (mal wieder) für ein dringend benötigtes Arzneimittel im Wert von 2,70€ eine EC-Karte akzeptiert. Fast mein gesamter Rohgewinn ist an die Bank(en) gegangen. Dafür stehe ich dann da, halte Ware vorrätig, berate minutenlang – damit der wahnsinnig große Erlös, noch bevor er mein Geschäftskonto erreicht, von der Bank einbehalten wird. Versteuern muss ich den (nicht erhaltenen) Gewinn aber trotzdem komplett. So zahlt man bei Kleinbeträgen im Zweifelsfall oben drauf.
Mein Vertrag mit em EC-Dienstleister verbietet mir übrigens eine zusätzliche Gebühr für die EC-Karten-Benutzung zu erheben – so dass ich eben einen „Mindesbetrag“ bei EC-Bezahlung verlange. Dies mag bei (manchen) Taxiebetreibenden anders sein, so dass meine Argumentationskette ins Leere läuft. Es kann aber auch durchaus sein, dass der Unmut der Kunden bei einer zusätzlichen EC-Gebühr am Ende der Strecke wiederholt so groß ist, dass man einfach sagt „EC kaputt“ statt wiedermals eine Diskussion im 1€ zu führen. Kann ich auch verstehen… mit sinnlosen Endlos-Diskussionen kenne ich mich aus.
Übrigens – dass verschiedenliche Taxler im wohl gesagt haben, dass Kreditkartenkosten (mit Gebühren zwischen 2,5 – 10% des Gesamtbetrags, je nach Anbieter und Vertrag in D, zusätzlich zur monatlichen Grundgebühr von locker 40€ pro Kartenanbieter und Gerätemiete von nochmal 40€ pro Monat) einfach zu teuer sind für Taxler (und auch andere Händler), hat Herr Gutjahr ja selber geschrieben. WARUM das so ist, WIEVIEL im Durschschnitt jemand an die Banken abdrückt, damit ein anderer einen Monat Valuta geschenkt bekommt; WIE so etwas woanderes – z.B. im angeblick so gelobten Lande Schweden – funktioniert; solche Fragen werden aber weder beantwortet noch überhaupt gestellt. Schade, denn genau DAS erwarte ich von Journalismus – dass OFFENSICHTLICHE Fragen gestellt und auch beantwortet werden, und natürlich auch die Fragen, die sich aus den Antworten der offensichtlichen Fragen ergeben.
Den Text „mittel lesenswert“ zu beurteilen finde ich übrigens sehr positiv. In meiner Abiturprüfung Deutsch hätte man mich für so ein Wortwerk wohl eine Klassenstufe degradiert…
Ich hab da bisher erst eine Strecke von zwei Fahrten in Folge zu vermelden, wo mich der Fahrer angeschaut hat wie ein Auto als ich mit Kreditkarte zahlen wollte. Nicht in Berlin, in Philadelphia. Scheinbar kann ich da zwar meine Brötchen beim Bäcker mit Karte zahlen, nicht aber ne Taxifahrt…
Liebe Maria. Ach, der Kunde ist schuld? Haben Sie immer genug Bargeld bei sich, wenn Sie eine stressige Woche haben? Und der Hinweis: „Fahren Sie doch Bahn!“ ist doch genau sie falsche Reaktion. Ich fahre ja gerne Taxi, gebe stets üppiges Trinkgeld. Mir geht es hier nicht um die Kosten – allein um den Service. Der könnte besser sein. Wer nicht bereit ist, ja dirchazs berechtigte Kritik anzunehmen, sollte vielleicht doch überlegen, ob er den richtigen Job hat.
Hallo Gedankenknick. Welcher Taxiunternehmer was, wieviel, bei welchem Kreditkartenunternehmen zahlt, ob er für eine Gesellschaft oder auf eigene Rechnung fährt. Was für laufende Kosten er sonst noch hat – das darf ja nun wirklich nicht das Problem eines Fahrgastes sein. Zumal: es geht mir mit keinem Wort um den Preis – sondern um den Service! Viele Taxler schlagen ja bei Kartenzahlung gerne nich 2 Euro drauf. Aber weil Sie es gerade ansprechen: die Banken mitsamt ihrer unverschämten Gebühren wird die Digitalisierung als nächstes treffen. Darüber schreibe ich dann gerne ein anderes Mal.
Nach sechs mal nicht funktionierender Kartenzahlung…? Ja, dann habe ich beim siebten mal tatsächlich Bargeld bei mir. Wenn man sonst gerne Taxi fährt und DAS das einzige Problem ist, dann ist das eine einfache Lösung, ganz ohne Aufreger. Bin im übrigen keine Taxifahrerin, sonder lediglich Kundin.
Mir ist schon klar, dass man als Kunde davon ausgeht, dass ein beworbener Service auch geboten wird. Man ärgert
sich natürlich wenn dem nicht so ist.
Aber auf der anderen Seite sehe ich sowas dann auch pragmatisch:
Wenn ich mir doch der Problematik bewusst bin und sie so einfach umgehen kann, dann mach ich das auch.
Und in erster Line möchte ich angenehm und sicher an mein Ziel gebracht werden.
Hatte auch schon kein Bargeld im Taxi dabei und bat um Kartenzahlung. Das Gerät funktionierte nicht und der Taxifahrer hat dann kurz am Geldautomaten gehalten. Das waren ca 200 m Umweg die er mir nicht berechnet hat. Problem für alle Parteien gelöst, ein nettes Zusammenarbeiten zwischen Dienstleister und Kunden.
Aber gut, will hier auch keinen fremden Blog zu-spammen. rp-online gehört normalerweise auch nicht zu meinen regelmäßigen Lektüren, so dass in dem Fall die Problemlösung auch wieder ganz einfacher Pragmatismus ist:
Mir passt nicht, was Sie schreiben, also lese ich einfach etwas anderes 😉
Ich wünsche Ihnen Alles Gute!
Bei uns in Stuttgart ist es so, dass wir bei der Bestellung immer Bescheid geben wenn der Gast mit Kreditkarte bezahlen möchte. Zum anderen Thema: Service muss ich leider immer wieder feststellen, dass viele der Taxifahrer extrem unfreundlich und ohne Servicegedanken sind. Darunter müssen natürlich die Taxifahrer leiden, die einen guten Service bieten. Leider ist es bei uns so, dass die Taxizentrale alle Leute mit Taxischein aufnehmen muss. Der Oberbürgermeister hatte vor vielen Jahren selbst damit Erfahrung gemacht, weil sein Taxifahrer nicht wusste wo das Rathaus ist. Die Idee mit der Taxiapp von Mytaxi war an sich auch gut, vor allem die Möglichkeit zu bewerten, das würde ich mir als extra Anwendung wünschen.
Hallo Maria, es gibt durchaus Gründe nur mit Karte zu zahlen. Ich nutze Taxen zu 99% geschäftlich und meine Spesenabrechnung wird um einiges einfacher wenn ich mit der Firmenkarte bezahle. Allerdings frage ich beim Einsteigen ob ich auch mit Karte zahlen kann (das unterscheidet mich von Hr. Gutjahr) bzw. gebe dies bei der Bestellung des Taxis (so wie Claudia) an.
Wenn sich am Ende der Fahrt plötzlich herausstellt, dass die Artenzahlung jetzt doch nicht funktioniert, dann hat der Taxifahrer Pech und muss eine Rechnung an meine Firma schicken.
@gedankenknick: Off-Topic, aber: Warum solltest du „den (nicht erhaltenen) Gewinn“ versteuern müssen? Natürlich ist der bezahlte Preis in voller Höhe Betriebseinnahme, aber genauso natürlich ist die an die Bank gezahlte Gebühr Betriebsausgabe, so dass (richtig: natürlich) nur der tatsächliche Gewinn, wenn denn einer übrig bleibt, zu versteuern ist.
@ Gutjahr Sie haben also gegoogelt das in Berlin jedes Taxi Kreditkarten akzeptieren muss. Dann haben Sie auch gegoogelt, dass ich dafür 1,50 extra verlangen darf und des weiteren 0,50 € die Flughafengesellschaft bekommt, wenn ich vom TXL besetzt losfahre. Ergibt laut AdamRiese 2 € ! So viel zu dem Thema: Viele Taxler schlagen bei Kreditkarten noch 2 € drauf! Da wir ja schon beim Thema googeln sind. Wie oft in Berlin gibt es denn jetzt die Bahnhofstraße?
So und jetzt versetzen Sie sich mal in die Situation eines Taxlers, wenn er nur Bahnhofstraße zu hören bekommt! Das man da nachfragen muss, sollte ein mehr als verständlich sein.
Aber nicht wenn man Journalist ist. Sie verdienen ja ihr Geld mit genau solchen Texten und Uber darf nicht fehlen! Ist ja ein Startup! Haben Sie eventuell ein Beratervertrag mit Uber?
Sie erwarten von Taxlern, das Sie jede Straße kennen, Kreditkarten akzeptieren und dazu noch freundlich, hilfsbereit usw. sind! Aber genau diese Ansprüche kommen Sie selber nicht nach. Als guter Journalist schreibt man solche Artikel erst , wenn man genügend Hintergrundwissen hat, sich mit der Materie befasst, wie die Situation in dem Gewerbe ist usw. Erst dann kann ich berechtigte Kritik in Form eines Artikels schreiben. Aber nur dann. Damit stellen Sie sich auf einer Stufe , wie die von Ihnen genannten Taxi Kollegen!
Mfg Ein Taxifahrer aus Berlin
Danke, Thomas,
ich hätte es nicht besser formulieren können. Mit Erfahrungen aus 12 jahren Taxi, fast 20 Jahren Einzelhandel und nun als Kundenbetreuer in der Bahn (Zugbegleiter; früher auch nur „Schaffner“ genannt -und: nein: nicht die DB, ein Privatunternehmen, in dem die Uhren anders gehen als im ehemaligen Staatsbetrieb!-) kann ich uneingeschränkt zustimmen. Belehre ich meinen Automechaniker, wie er was zu machen hat? NEIN! Ich weiss es nämlich NICHT besser! Jeder der in „meinem“ Zug sitzt, weiss angeblich genau, wie ich was zu machen habe, wie man Zeit- und Technikprobleme lösen und die Strecken besser warten und Zugverspätungen vermeiden kann.
Da gilt wie immer das jahrealte Zitat des Kabarettisten Dieter Nuhr: „Wenn man keine Ahnung hat: einfach mal Fresse halten! Das mit der Demokartie ist von vielen falsch verstanden worden. Man DARF eine eigene Meinung haben, man MUSS es nicht. Es wäre wichtig, dass sich das endlich mal rumspricht!“ Nie war der Ausspruch aktueller wie heute.
@ Herrn Gutjahr: Ich habe noch nie rp-online gelesen, hätte es auch wahrscheinlich nie, wäre ich nicht durch Sash’s Blog drauf gestossen. Falls sie auf Ihren Reisen mal wieder Langeweile haben, schreiben Sie doch mal einen ähnlich mit Halbwissen angefütterten, genörgelten Artikel zur Bahn. Achso, hatten Sie schon? Dann nix für ungut….
alex0711, ja der Gedanke mit dem bezahlen der Firmenkarte kam mir eben auch. Taxi per Rechnung habe ich bis jetzt nur einmal in Anspruch genommen und habe das als problemlos in Erinnerung. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur Glück gehabt und da einen besonders netten und unkomplizierten Fahrer erwischt.
Einen guten Service im Taxi macht für mich vor allem die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft (z.B. aussteigen und helfen mit etwaigen Gepäck), Menschlichkeit und Verständnis aus (mich betrunken ertragen und trotzdem nach Hause bringen 😀 ) und natürlich ein angemesser Fahrstil aus. Wenn all das klappt, nehme ich persönlich auch eine andere Zahlungsart in Kauf. Und all das sind nun mal Dinge die etwas mehr Charakter/Geduld/Whatever erfordern als das bedienen einen Navis.
Aber gut, da mag auch jeder andere Prioritäten setzen.
@allediemeinenmansolltevorherfragen
wenn an der Scheibe ein Aufkleber prangt, der Kartenzahlung anbietet……..was sollte ich da fragen?
Ob das Lesegerät(o.ä.) kaputt ist?
Ob der Fahrer grad Lust hat Kartenzahlung zu akzeptieren?
Ob die Fahrt lang genug ist, das sich der Aufwand für den Fahrer rentiert?
Und jetzt macht den Herrn Gutjahr nicht schlecht, ich habe selten eine so vernünftig geführte Auseinandersetzung ge- sehen, -lesen, -hört, wie sie zwischen Sash und Herrn Gutjahr abläuft.(Auch wenn erst Aufschlag und Return stattfanden)
@koma
Stimme Dir weitgehend zu, war schon extrem positiv überrascht, dass sich Herr Gutjahr hier so prompt und ausführlich zu Wort meldet.
Positiv finde ich, dass Herr Gutjahr hier seine Position offensiv vertritt und sich nicht in den journalistischen Elfenbeinturm zurückzieht, weil er sich auf den Schlips getreten fühlt. Schließlich war es ja ein Kolumne, in der er seinen Unmut äußerte. Diese Kategorie darf im Gegensatz zum redaktionellen Artikel auch durch nicht zu Ende geführte Recherche gekennzeichnet sein.
Das Problem ist nur: Die Frage, ob Herr Gutjahr nun mobil per Karte zahlen kann oder nicht, ist in meinen Augen ein Luxusproblem, für ihn und für die Zunft ganz generell. Da haben wir wichtigeres zu tun, finde ich.
Wenn es nach mir ginge, würden Aufsichtsbehörden bei Verlängerung der Konzession eine ordentliche betriebswirtschaftliche Analyse des Betriebes machen, bevor es den Stempel gibt. Tun die Aufsichtsbehörden in aller Regel nicht, weil sie teure Prozesse fürchten. Wenn es nach mir ginge, würden Zoll und BG alle Maßnahmen ausschöpfen, Schwarzarbeit einerseits und modernes Sklaventum andererseits aufzudecken. So was ist kostendeckend, Herrschaften, spätestens beim dritten Bußgeld seid ihr im Gewinnbereich. Wenn es nach mir ginge, würden die Lenkzeiten auf ein vernünftiges Maß begrenzt und ebenfalls kontrolliert. Ein Trucker hat zwar mehr Gewicht unterm Hintern, aber wenn wir wegen Übermüdung einen Unfall bauen, bleibt es meist nicht beim Sachschaden.
Wie gesagt, Kolumne, nicht Artikel. Aber ganz ehrlich, an solchen Luxusproblemen hängt sich die allgemeine Berichterstattung doch meistens auf. Ob nun ADAC-Taxi-Test oder mangelnder Kreditkartenservice, das macht Schlagzeile. Und nachdem die Uber-Debatte wieder verebbt ist, dringt zu den ernsthaften existenziellen Problemen des Gewerbes wieder niemand vor. Wäre ja auch schwieriger, als einfach mal drauf los zu hauen. Nur ganz ehrlich, manchmal k..zt es mich im breiten Strahl an, dass mit meinem Job Schlagzeilen gemacht werden und ich für Deppen, die es mehr verdienen, in den Hintern getreten bekomme.
@Richard Gutjahr:
Vielen Dank für die schnelle Antwort, die hatte ich so mit meinem (ja auch nur so mittel lesenswerten 😉 ) Text auch nicht erwartet. Nein, im Ernst: Mein Text war natürlich auch nicht die feine englische Art und ich schätze die Rückkehr auf die nicht-polemische Ebene sehr.
Den Ärger nach diesen Fahrten kann ich gut verstehen, insbesondere bei vielen Auslandserfahrungen. Tatsächlich ist das Thema Kartenzahlung hier in Deutschland wirklich noch ein Randthema. Hier mehr, dort weniger, und natürlich stellt sich die Frage, wer da nun Henne oder Ei ist: Der Kunde, der nie mit Karte zahlt oder der Dienstleister, der es nicht anbietet. Ich hab jedenfalls auch ein Jahr nach der Einführung des entsprechenden Gesetzes in Berlin bisweilen nur eine Kartenzahlung pro Woche, da bleibt einem ein Fehler des Geräts lange unbekannt.
Dass das nicht die Kollegen entschuldigt, die sich aus Faulheit nicht um die Kunden scheren, ist richtig. Da finde ich im Übrigen einen Rant nicht unangemessen und ich greife durchaus auch zu diesem Mittel. Der Zuschlag für unbare Zahlung ist in Berlin übrigens 1,50 € und Kollegen, die den nach Belieben ändern, handeln ebenfalls falsch, siehe auch den Kommentar von Thomas.
Bitter stößt mir in der Debatte auf, dass in so einem Fall immer gleich mit Uber gewunken wird, dem einzigen Unternehmen, das sich traut, die Mißstände im Gewerbe durch die Abschaffung der letzten zwei, drei qualitätssichernden Vorschriften beheben zu wollen. Sicher, von außen sieht das manchmal wie eine Ausflucht an, aber ich hab noch keinen Taxifahrer, -unternehner oder -funktionär was dagegen sagen hören, dass uns jemand Konkurrenz macht (kleineren lokalen Heckmeck mal ausgeklammert). Uber ist die große Ausnahme, weil sie das mit illegalen Methoden, brutalem Verdrängungswettkampf und und schierer finanzieller Macht versuchen, und das eben leider allzu oft flankiert von Journalisten, die wie Sie einfach nur mit einer Taxifahrt unzufrieden waren. Das ist bei uns im Gewerbe das Äquivalent zu den Lügenpresse-Rufern bei Ihnen, die mit RT-Beiträgen wedeln. So weit meine Rückkehr auf die Sachebene.
PS: Ich habe Ihren Namen auf der rp-Seite wirklich nicht gefunden heute morgen, das war kein Versuch, den Rant mit ad-hominem-„Argumenten“ zu führen.
@Richard Gutjahr:
Aber weil Sie es gerade ansprechen: die Banken mitsamt ihrer unverschämten Gebühren wird die Digitalisierung als nächstes treffen. Darüber schreibe ich dann gerne ein anderes Mal.
Sie treffen die Banken mit Ihren Schreiben? Sicher, und gerne – meine volle Zustimmung.
Aber: Die Banken wird es als nächstes (wirtschaftlich) treffen? Das sehe ich eher nicht so. Die Banken arbeiten massiv an der Abschaffung des unbeliebten (weil kostenintensiven) Bargelds. Hand in Hand übrigens mit dem Finanzministerium. Das ganze hat meiner Meinung nach 2 Gründe:
1) Wenn es kein Bargeld mehr gibt, wird JEDE Transaktion bei den Banken Gebühren erbringen. An JEDEM Kauf verdient die Bank mit, ob es die Ver-Kauf-Willigen wollen oder nicht. Sogar bei MwSt.-befreiten Postwertzeichen. Ansonsten bleibt noch Naturalientausch – eher unpraktisch, das.
2) Geldströme werden völlig nachvollziehbar. Niemand kann mehr irgendwo anonym bezahlen. So etwas wünscht sich das Finanzministerium schon lange; die Nachrichtendienste noch länger. Keine Schenkungen mehr – die Oma kann dem Enkel nicht mal mehr 1€ für ein Eis in die Hand drücken. Und parallel lassen sich PERFEKTE Bewegungsprofile erstellen, und im Zweifelsfall auch fast perfekte Einkaufsverhaltens-Profile. Orwell war ein Dilettant! 😉
Was für laufende Kosten er sonst noch hat – das darf ja nun wirklich nicht das Problem eines Fahrgastes sein.
[…viel Text gelöscht…] Aber wie @MsTaxi richtig sagte: „Kolumne, nicht Artikel“. Trotzdem verrate ich Ihnen als ein von Vertreter eines vom Kolumnenbashing so richtig gebeutelten Berufsstandes: Auch das tut weh, vor allem wenn die Kolumnenargumentation auf tönernen Füßen steht. Und ich kann alle Taxler verstehen, die sich gerade ärgern.
@Karten-Problem:
Achja, und der Vergleich mit anderen Ländern:
In den USA wird deshalb so häufig Kreditkarte akzeptiert und Bargeld abgelehnt, weil der US$ stark fälschungsanfällig ist, und Kreditkarten eine gewisse Absicherung haben – auch für den Händler. Der Verdienstausfall bei Bargeld-Fälschung ist also wesentlich höher zu prognostizieren als der Verdienstausfall durch die Karte (welchen ich dann auch vorher einpreise, wenn eh alle mit Karte bezahlen weil ich Bargeld ablehne). In Schweden wurde Bargeld aufgrund einer Einzelpersoneninitiative (wegen eines Raubüberfalls mit schwerer Körperverletzung) zurückgedrängt, die Transaktionsgebühren sind dort um ein vielfaches niedriger für die Händler als in D…
Nochmal @Richard Gutjahr:
Das mit den 7 Taxen nacheinander kann tatsächlich Zufall sein. Unwahrscheinlich? Vielleicht. Aber möglich! So wie man eine Münze auch 20x am Stück auf Kopf werfen kann…
@Marco:
Wenn ich einen Aufschlag auf ein Produkt nehme, muss ich eine höhere MwSt. abführen, als ich mir vom Vorhändler zurückholen kann. Wenn mein gesamter Rohgewinn von anderen Umkosten/Gebühren aufgefressen wird, muss ich die MwSt.-Differenz trotzdem abführen – und kann mir die nicht wiederholen. Daraus ergibt sich ein Netto-Verlust, den ich aber nicht als Netto-Verlust versteuern kann, da ein Anteil daran ja bereits Steuern sind. Desweiteren ist ein Verkauf unter Einkaufspreis + MwSt. verboten (Stichwort MwSt.-Schaukel).
Das geht noch weiter: Weicht meine Tageskasse nach oben ab, muss ich den positiven Abweichungsbetrag positiv als „Trinkgelder“ versteuern. Weicht meine Tageskasse nach unten ab, wird das nicht etwa mit den nach oben abweichenden Tagen verrechnet, sondern ich muss den negativen Abweichungsbetrag positiv als „nicht verbuchte Rabatte“ versteuern. Usw. Usw.
@gedankenknick
Also bei Smileys Pizza muss man 50cent Gebühr bezahlen, wenn man EC Karte nutzen will, wenn man kein Bargeld zuhause hat, sich aber eine Pizza bestellen will.
Anscheinend gilt die Gebührenpflicht nicht für alle 🙂
Zum Thema Uber: Ich bin neulich auf einer Fahrt durch die Stadt mindestens 2 Taxen begegnet, die Uber-Werbung drauf hatten. Warum machen die das? Normalerweise ist es doch der Eigentümer des Taxis, der entscheidet, wofür er wirbt. Bei größeren Taxibetrieben kann das also zentral entschieden werden, und bei Einzelunternehmern entscheidet es auch der Betroffene. Kapieren die etwa alle nicht, dass sie sich ins eigene Fleisch schneiden, indem sie für Uber werben? Oder ist die Nachfrage nach Taxiwerbung so gering, dass man da nehmen muss, was man kriegen kann, um überhaupt mit Werbung rumzufahren, und deshalb nimmt man eben notgedrungen auch Uber? Oder wird das über eine externe Werbeagentur (ähnlich wie Werbung auf Webseiten) abgewickelt, und man hat keine Chance, zu verhindern, direkt für ein Unternehmen zu werben, was den eigenen Arbeitsplatz wenn nicht wegnimmt, dann doch zumindest deutlich ungemütlicher macht? Wer lässt sich auf sowas ein? OK, bei Online-Werbenetzwerken kann ich es verstehen, aber sobald da z.B. Drive-By-Downloads über die Werbung ausgeliefert werden, ist man als Websitebetreiber doch bestrebt, das zu unterbinden, damit die Besucher der Website nicht infiziert werden…auf Taxiwerbung übertragen heißt das, es braucht ein Mitspracherecht, mit welcher Werbung auf dem Auto man herumfährt. Damit meine ich nicht, dass man Burger King ablehnt, weil man selbst lieber bei McDonalds isst, aber gegen so ganz fundamentale Sachen sollte man sich schon wehren können dürfen!?
Hrm – da war doch dieses Jahr ein ähnliches Beitrag, nur das hier die Apotheken die „Bösen“ waren, weil sie nicht das „Allerweltsmedikament“ vorrätig hatten und in der Sichtwahl nur Diätpülverchen hatten – und das bei mehreren Apotheken! Sakreblöh! Das hatte ein Mega-Bashing ausgelöst – auf die Journalistin, nicht auf die Apotheken. 😉
Aber immerhin, hier begibt sich der Journalist hier direkt ins Gespräch und versucht es nicht aus zu sitzen. Und das auch noch konstruktiv.
@Herr Gutjahr:
Ich kann den Frust verstehen, würde hier aber nicht pauschalisieren. In meinen Lieblingseinkaufsmark geht auch gerne mal die Kartenzahlung an sämtliche Terminals nicht – oder nur da, wo ich grad anstehe – das macht den Laden an sich jedoch nicht schlechter oder lässt böse Absicht vermuten. Auch viele Arztpraxen bieten inzwischen Kartenzahlungen an und benutzen die maximal einmal im Monat (!) – wenn da das Terminal defekt ist, fällt das lang gar nicht auf. Oder gerade eine neue Kollegin da ist (und niemand sonst), die sich mit dem Gerät gar nicht auskennt, klappt es eben so auch nicht.
Taxifahrer stehen quasi vor dem selben Problem: haben kaum Erfahrung mit den Teilen, wenn da dann mal was nicht funktioniert, wird es schwerer dieses zu korrigieren (oder kann nur schlecht erkennen, woran es liegt – kann ja auch ein Problem seitens der Bank vorliegen).
Von daher kann ich Taxler, die von grundauf „nein“ sagen durchaus verstehen; auch wenn ich das nicht gut finden muss. Und so alt ist die Regelung ja nun auch noch nicht.
PS:
Ich würde auch mit EC-Schild fragen, ob es möglich ist – einfach weil solche Terminals gerne spinnen oder die Fahrer darin wenig Erfahrung haben (zumindest gehe ich davon aus, ob es stimmt ist eine andere Sache). Bei einem „Nein“ kann man immer noch auf dem Weg an einer Bank halten, Rechnungsbezahlung vereinbaren oder – zumindest am Taxistand – zu einem anderen Taxi gehen.
PPS:
Wenn ich mir aussuchen müsste, was ich an Taxifahrten schlimm finde, dann wären das nicht Bargeldzahlung oder Navi-Nutzung (mir ist letzteres sogar lieber), sondern UBER, ungeeichte Taxameter, Umwegfahrerei bei Touristen und andere, echte Nichtserviceleistungen, die den Ruf aller Taxler massiv schädigen.
Ob denn die Kunden, die solchen Sonderservice erwarten, auch bereit wären, die Kosten, die eben jener Service verursacht, zu tragen, wenn sie extra ausgewiesen würden? Ich bezweifle es. Man sieht es doch bei der KK-Gebühr, die in Berlin fällig wird. Die 1,50 € extra soll es nicht kosten. Ersatzweise haben wir uns entschieden, einen Mindestumsatz zu verlangen, der dann bargeldlos beglichen werden kann. So werden nur die Kunden, die sie verursachen, mit den Kosten belastet, die andernfalls in den Tarif eingepreist werden müssten und sich dann auf alle Schultern verteilen würden. Geht aber nicht, sonst wird Taxi noch teurer als ohnehin schon.
Ich hab nix gegen Kartenzahlung im Taxi. Die in unserem Unternehmen verwendete technische Lösung hatte in anderthalb Jahren genau zweimal einen Aussetzer. Einmal durch mangelnde Netzabdeckung des Mobilfunkanbieters und einmal hatte das Lesegerät ein Firmwareupdate zwischengespeichert und verweigerte vor der Installation einfach die Zusammenarbeit. Jupp, in so einem Fall bist du machtlos als Chauffeur.
Generell bleibe ich aber auch bei meinem Standpunkt, dass Service, Service und nochmal Service verlangt wird, nur kosten darf er nix. Im Gegensatz zu anderen Geschäftsbereichen können wir im Taxi die Kosten aber nicht auf zehntausende pro Monate verkaufter Produkte wie z.B. eine Tankstelle oder ein Supermarkt umlegen, also bleibt es beim Verursacherprinzip. Unsere Verdienstspanne ist gering genug, als das auch noch finanziert werden könnte.
@Wahlberliner
in größeren Taxizentralen entscheidet die Zentrale, welche Werbung gefahren wird bzw. werden kann. Da ist die Wahlmöglichkeit manchmal klein. In kleinen Unternehmen entscheidet das der Unternehmer selbst. Will er Werbung fahren, muss er entsprechend ihm geeignet erscheinende Unternehmen anfragen. Ich warte seit drei Monaten auf die Antwort einer hier ortsansässigen Bank, ob sie dazu bereit wären, auf unserem Wagen Werbung zu betreiben. Schließlich kommt idR kein Unternehmen an den Stand und fragt den Taxiunternehmer, ob der denn bitte bereit wäre, sein Auto bekleben zu lassen.
Hallo Sash,hallo Herr Gutjahr und alle anderen Kommentatorinnen und Kommentatoren!
Ich verdiene seit über 13 Jahren meine Brötchen in diversen hellelfenbeinfarbenen Fahrzeugen auf Berlins Strassen. Seit jeher bin ich der Meinung, das die Akzeptanz von Kartenzahlungen zu einem kundenfreundlichen Service gehört. Nur zufriedene Kunden werden wieder gerne mir uns fahren.
Es ist ein Armutszeugnis des Taxigewerbes, wenn zum Beispiel am Flughafen(und zwar ausgerechnet und besonders dort!) nicht mit Karte bezahlt werden kann. Als Besucher aus Brasilien würde ich mich ernsthaft fragen, ob ich in einer Bananenrepublik gelandet bin.
Auch wenn ich mich, ähnlich wie Sash und viele andere korrekt arbeitende Kollegen, durch den Artikel von Herrn Gutjahr zu Unrecht auf den Schlips getreten fühle, ich kann seinen Frust und seine Reaktion durchaus verstehen. Nach dem siebten Radfahrer, der mir nachts ohne Licht entgegen kommt, bei roter Ampel über die Kreuzung düst und mich zu einer Notbremsung zwingt, schreie ich auch nur noch „Scheiß Radfahrer“! Liegt wohl in der Natur von uns Menschen.
Was die Kosten von Kartenzahlungen betrifft, sind die von Kollegen genannten Preise zwar möglich (teure Anbieter) aber auch ohne jegliche Anschaffungs- und monatlichen Grundgebühren möglich. Zur Zufriedenheit siehe meinen Tweet vor wenigen Tagen: https://twitter.com/TAXI4WAT/status/737227960017670144
Im Berliner Taxi kann man also durch die Gebühr von € 1,50 für unbare Zahlungsvorgänge sogar noch verdienen, egal wie oft Kartenzahlungen vorkommen.
Im übrigen: wer vorher schon weiß, daß sein Kartenlesegerät nicht funktioniert, darf (genauso wie wenn das Taxameter nicht funktioniert) gemäß aktueller “ Verordnung über Beförderungsentgelte im Taxenverkehr“ keine Personenbeförderung durchführen!!!!
Herrn Gutjahr wünsche ich eigentlich, daß er möglichst keine weiteren negativen Erlebnisse in unserem Gewerbe erfährt.
Allein der Glaube daran fehlt mir.
Deshalb wünsche ich mir von Herrn Gutjahr, das er nicht nur allgemein auf die Zunft eindrischt.
Melden Sie diese unkorrekt arbeitenden Kollegen den zuständigen Behörden! (in Berlin: LABO,Referat Personenbeförderung, Puttkamer Str. 16-18, 10958 Berlin).
Nur wenn geschädigte Fahrgäste dies regelmäßig tun, wird dieses Gewerbe sauberer!
Unterstützen Sie die Kollegen, die eine kundenfreundliche Dienstleistung erbringen.
Ihr journalistisches Engagement geht in diesem Fall ausgerechnet den Kollegen am Arsch vorbei, die es betrifft.
Warum wird hier auf den Banken und die hohen Gebühren herumgeritten?
Wenn ihr euch ein zu teuren EC oder Kreditkartenvertrag habt aufschwatzen lassen seit ihr doch schuld und nicht der Kunde!
Beispiel
Concadis Optipay funktioniert zusammen mit dem Smartphone und kostet bei EC 0,95% bei Kreditkarten 2.6% ohne irgendwelche Grundgebühr.
Wer da noch draufzahlen muss bei Kartenzahlung sollte mal seine Kalkulation überdenken.
Ähnliches bietet auch SumUp an.
Also nicht jammern, sondern ändern ☺
Nur kurz: Ich denke, die wesentlichen Argumente wurden ausgetauscht. Ich habe alle Beiträge gelesen und vor allem die sachlich vorgetragenen Kritikpunkte an meinem Text nachvollziehen können. Was mir wichtig ist: Bei einer KOLUMNE handelt es sich nicht um einen sachlich ausgewogenen ARTIKEL, sondern um eine persönliche Meinung, die einen subjektiven Standpunkt vertritt. Diese publizistische Stilform soll zur Diskussion anregen und im besten Fall bewirken, immer wieder auch seine eigene Haltung zu überprüfen. Ich wünsche mir, dass wir Journalisten, aber eben auch Taxifahrer sich öffnen für Kritik. Vor allem, wenn der Kern der Kritik berechtigt ist.
Solange Navis in 40.000 EW Städten wie Weißenfels 5! mal die gleiche Straße (die richtige war immerhin dabei) finden, wird es keine selbstfahrenden Autos geben. Und auch wenn es sie geben sollte, werden sie weder einen Rollstuhl, noch einen Rollator einladen können und auch nicht den Koffer in den 3. Stock tragen. Es wird also noch lange, wenn nicht für immer Taxen geben. Wenn es dann weniger werden, bleiben mit etwas Glück die serviceorientierteren übrig… Aber bei der üblichen Geiz-ist-geil Mentalität vielleicht auch nicht.
Ordentliche Diensleistungen müssen ordentlich bezahlt werden und bisher schrecken mich hier vor Ort die (durchaus überschaubaren 0,95 bzw. 2,75%) Gebühren für Kartenzahlungen, die ich nicht weiterreichen darf, noch ab. Schon beim Abrechnen von Krankentransportleistungen bin ich gezwungen Prozente abzugeben, d.h. alle wollen bei mir mitverdienen. Ich hätte aber auch gern am Monatsende noch ein wenig übrig, ohne jeden Tag 16 h im Auto zu sitzen.
zu den Diensleistungen liefere ich noch ein kostenloses t nach 🙂
Ich habe mich mal an der RP angemeldet und Haarausfall bekommen WTF ? Hier mein Text der jetzt auf einen 9 Nadel Drucker wohl ausgedruckt wird und mit Matrize kopiert
ahrg diese Seite hat alles verschluckt, Fakt ist der gute Schreiberling sollte mal vor seiner Haustüre schauen ->
http://taz.de/Indiens-umkaempfte-Moderne%3A-taz-Serie-%281%29/!5306981/
Das sich aber die Berliner Taxifahrer ändern sollten (ausser Dir) ist klar. Wenn ich nach xxx h in Berlin Spandau ankomme und nur Schweizer Nöteli bei mir händ und jeder Fahrer in der Schlange keine Karte annimmt, könnte ich meine erlernte Schweizer Trägheit verlieren. Uber und Lyft sind keine Lösung das ist Sklaverei und gehört verboten .
@ Richard Gutjahr
Wie kann es eine persönliche Meinung sein, wenn der Name der Person nicht genannt wird?
@Aro
Spielt keine Rolle. Die Textgattung „Kolumne“ ist eine Meinungsäußerung, egal ob ein Name darüber steht oder nicht. Man kann auch anonym seine Meinung äußern, auch als Journalist innerhalb des Internets oder des gedruckten Mediums.
oder als Kommentator in einem Blog;-)