Die Kunden waren ein nettes Ehepaar, sicher zwei Jahrzehnte länger auf diesem Planeten als ich. Wir hatten eine nette und unterhaltsame Fahrt, auch wenn ich von ihrem Hotel weit draußen in Mahlsdorf noch nichts gehört hatte und die Straße mal kurz nebenbei auf der Karte gesucht hab. Sie waren routinierte Berlinbesucher, planten bereits das Wochenende durch, alles ok. Und dann, auf meine Nachfrage, ob der Abend trotz Zugverspätung ok sei, das:
„Naja, wir waren ja schon länger am Bahnhof, wir haben noch was gegessen. Und dann der Schock, dass wir Sie als Taxifahrer haben.“
0.o
„Ich hoffe, das war kein sonderlich großer Schock …“
„Naja. Wir werden sehen.“
Nichts gegen ironische Gespräche. Aber das war creepy.
Zum Aufwachen gibt’s bei mir eine Runde GNiT. Heute Morgen…schade.. Sash hat noch nix geschrieben. Wollt grad feedly wieder schließen….Danke Dir, dass Du diesen Beitrag rechtzeitig abgesendet hast, mein Morgen ist gerettet 😉
@Sash:
Der Schock war positiv – sie konnten ihre Freude vor lauter Überwältugung einfach nur nicht in Worte fassen. Und positive Schockzustände dürfen gerne auch mal größer sein… 😉
War ne ehemalige Berlinerin..
Bei so einem Spruch hätte ich persönlich sofort durchgeladen.
Deine Fahrgäste haben nicht erkannt , das du so eine Art Leitwolf im Taxigewerbe darstellst. Deine Fähigkeiten wurden ad absurdum geführt.
@Friesi:
Gutes Timing. 🙂
@gedankenknick:
Ehrlich gesagt: Mit so einer lustigen Antwort hätte ich gerechnet.
@Moni:
Nee.
@Renate Untergestell:
Deswegen müssen wir Führungszeugnisse vorlegen.
@Johannes Müller:
Eine Leitwolffunktion? Bitte sag mir, dass das ironisch gemeint war!
Selbst wenn alle meine Leser Taxifahrer wären, würden nicht einmal 10% der deutschen Kutscher mitkriegen, was ich so schreibe.
Fürs nächste Mal, wenn dir ein Fahrgast blöd kommt: Du musst in Bud Spencer Manier mit der Faust von oben eins auf die Omme geben, dass hinterlässt keine Spuren und hat maximale Wirkung. und komm mir hier nicht mit Führungsgedöns oder Zeugnisgeschwafel, Schulzeit ist vorbei!
@Die Untergestell:
Mit der Schulzeit endete bei mir auch die Zeit, wo ich Leuten für blöde Sprüche einfach eine übergebraten hab. Als aktuelle Nutznieserin dieses Fortschritts solltest Du etwas mehr Verständnis dafür haben.
Du nimmst einfach dein Quietscheentchen (jeder true scotsman Taxikutscher hat eines dabei) und beginnst mit ihm einen Dialog der Art
„Quietscheentchen, hast Du gehört, dass die netten Leute einen Schock bekommen haben? Was hab ich da bloß falsch gemacht?“
Stilles Nicken, nachdenkliches Brummen …
„Ach, Du meinst weil sie DICH gesehen haben? Nein, das gibt doch gar keinen Sinn, Du bist doch MEIN Quietscheentchen!“
etc.
Das sollte schnell klären, wie hip der Hipster ist. 🙂
@ThorstenV:
Solcher Einlagen gäbe es sicher eine Menge gute. Aber ich bin ein miserabler Schauspieler. Leider. 🙁