Mitarbeitende Kunden sind die besten Kunden

Der Streckenvorschlag der Kundschaft war spitze, ich war so schnell noch nicht auf eine gute Route gekommen. Dann aber fiel mir ein:

„Da ist doch gesperrt, da komm‘ ich nicht durch.“

„Doch, das geht.“

„Gestern war da schon zu und da die für morgen absperren …“

„Nee nee, das geht schon. Wir sind da doch vorher durchgefahren!“

Na gut, ich wehre mich ja nicht gegen einen Kundenwunsch. Als wir der entsprechenden Stelle nähergekommen sind, hab ich meine Zweifel aber nochmal erneuert – insbesondere weil es wegen einer weiteren eventuellen Sperrung schnell mal einen Umweg von 2 Kilometern oder so hätte bedeuten können. Als ich dann sagte, dass das echt blöd wäre, wenn es so sein sollte, meinte mein Kunde nur:

„Wieso denn bitte? Das ist doch perfekt für Dich: Du hast es gewusst, der Fahrgast wollte es anders – und dann kannste schön den langen Weg nehmen!“

Da ist was dran. Das Dumme nur ist: Erst einmal mit den Mehrkosten konfrontiert, verfallen viele Fahrgäste lieber in den „Das hätten Sie als Taxifahrer ja besser wissen müssen, machen Sie mal bitte die Uhr aus, ich zahl nie mehr als 15 €“-Modus.

Dieser aber nicht. Und wie soll ich sagen: Die aktuellen Absperrungen haben mir auch die Möglichkeit gegeben, das gleich auszuprobieren. Und ja: Er hat gelassen die 2 km Umweg abgesegnet und am Ende noch über 3 € Trinkgeld gegeben.

Ich bin doch nicht bescheuert und denke mir eigene Umwege aus. Das outsource ich an die Kundschaft! 😉

3 Kommentare bis “Mitarbeitende Kunden sind die besten Kunden”

  1. Cliff McLane sagt:

    Dazu eine kurze Story aus der Kategorie „Opa erzählt vom Krieg“:

    Ich hatte mal einen Beifahrer, der sch aufgrund seiner Bundeswehrerfahrung rühmte, der beste Stadtplanleser aller Zeiten zu sein. (Das war in der Vor-Navi-und-Mobilfunk-Ära.)

    Gestrichelte Linien auf Stadtplänen bedeuten normalerweise „Straße im Bau“. Und da fanden wir uns auch wieder, auf einer Baustelle.

    Kennst du das Lied vom Wolfgang Ambros, „Hoit, da is a Spoit!“ — In der letzten Strophe heißt es da, „Um Gottes Wuin, a Baugruam, herst, um Himmelswuin bleib steh!“ — So kam ich mir damals vor.

  2. highwayfloh sagt:

    Sei froh…

    ich hatte es diese Woche … mit meinem 40-Tonner …

    Die Dispo wusste bescheid, wie sich im Nachhinein herausstellte, gab mir ne Anschlusstour, und dann musste ich ich unnötigerweise 80 km unnötigen Umweg fahren, weil „Sie“ es zwar wussten, aber es nicht für nötig hielten, mich auf eine Streckensperrrung hinzuweisen, die ich eigentlich umgehen hätte können… aber hinterher blöd daherlabern, warum das so lange gedauert hat … *manchmal kann man gar nicht so viel kotzen wie man fressen könnte* bzw. manchmal kann man so manche Typen verstehen, die jemanden ad hoc und im Affekt umgebracht haben…. .

  3. Sash sagt:

    @Cliff McLane:
    Einmal mit Profis arbeiten! 😉

    @highwayflo:
    Ja gut, das ist natürlich bei Trucks nochmal schlimmer. Und wenn die Infos eigentlich bei den Verantwortlichen bekannt sind. Kann deinen Ärger gut verstehen. Ich hatte beim Behindertenfahrdienst damals sowas:
    http://www.sashs-blog.de/wordpress/2009/11/28/ruckblick-sashs-tollste-kbv-tour/

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