„… oder Rock“

„Haben Sie auch Radio?“

„Natürlich.“

„Würden Sie das auch anmachen?“

Kleine Erinnerung: Über die Musik darf der Fahrgast entscheiden.

„Na klar. Irgendein Lieblingssender?“

„Nee, machen Sie mal Jazz oder Rock.“

Im Radio tauchte „Jazz“ als erster Name auf.  Hab ich drin gelassen. Und bisher nicht nachrecherchiert, weswegen der Sender so heißt. Denn immer wenn ich ihn reingemacht habe, kam irgendwas elektronisches. 0.o
Das ist den Kunden nach zwei Minuten auch aufgefallen:

„Mach mal lieber Rock.“

„Star FM?“

„Kein Plan, meinetwegen.“

Hab ich reingehauen, und mit den ersten Akkorden von „The unforgiven II“ gleich Erleichterung im Auto abernten können:

„Hach, Metallica, wie geil!“

Ich hab mich einfach gefreut und das Mitsingen dieses Mal leiser ausfallen lassen … 😉

Und nach dem Lied war die Tour auch schon zu Ende.

broken

Manchmal ist es schön, den Fahrgästen einfach nur zuzuhören …

„There are really many broken traffic lights.“

„I think they’re just turned off in the night.“

„Wow, that makes much more sense!“

Wohl wahr, wohl wahr.

„Haha, when I came here I just thought: How fucked up is that city with all those traffic lights out of order …“

Behind the scenes

Ich hab die letzten Tage ein paar Halloween-Fotos bei Facebook und Twitter gepostet, hier ist noch ein kleines Feature dazu. Schließlich haben wir nicht nur fünf Fotos gemacht.

Als erstes sei mal festgehalten, dass wir tatsächlich Kürbisse ausgehöhlt haben für den Spaß:

Fies gemessert: Kürbi. Quelle: Sash

Fies gemessert: Kürbi. Quelle: Sash

Zugegeben, künstlerisch begabtere Kürbisschnitzmeister finden sich sicher zuhauf – aber für den allerersten Versuch konnte sich Kürbi echt sehen lassen. Und ganz ehrlich: Er sollte am Ende ein Taxifahrgast werden – dazu muss man keine besonderen ästhetischen Ansprüche erfüllen.

Keine 500 Meter von unserer Haustüre weg haben wir dann einen halbwegs ruhigen Parkplatz genutzt, um die Fotos zu machen. Innen und außen – und aus hundert Perspektiven. Ein paar Bilder von Kürbi werde ich vielleicht nächstes Jahr noch rausholen können …

Die 72 – nur echt ohne Zierleiste vorne! Quelle: Sash

Die 72 – nur echt ohne Zierleiste vorne! Quelle: Sash

Im Übrigen war das alles absolute Teamarbeit. Ozie hat weit mehr als die Hälfte aller Aufnahmen gemacht. So auch das „Selbstportrait mit Kürbis“:

Wieder ein schwieriges Bild für Gesichtserkennungssoftware … Quelle: Ozie

Wieder mal ein schwieriges Bild für Gesichtserkennungssoftware … Quelle: Ozie

Wir wollen aber ehrlich bleiben: Am Ende gab es bei unserem Ausflug auch Dinge, die wir von Anfang an planten, mit Photoshop (in unserem Fall eher Gimp) zu lösen. Kürbisse, die ins Taxi kotzen, sind nämlich eigentlich genauso eklig wie Fahrgäste, die das tun. Deswegen sah das tatsächliche Setting so aus:

"Und ich kotze jetzt auf die Folie?" – "Ja, Kürbi!" Quelle: Ozie

„Und ich kotze jetzt auf die Folie?“ – „Ja, Kürbi!“ Quelle: Ozie

Beim zweiten Saisongemüse waren wir dann schon geübt. Das ging recht flott und das Teil sah sogar im „Rohzustand“ schon ziemlich überzeugend aus:

"Heinz?" – "Ja?" – "Dein Kürbis ist da!" Quelle: Ozie

„Heinz?“ – „Ja?“ – „Dein Kürbis ist da!“ Quelle: Ozie

Trotzdem blieb am Ende noch einiges Herumexperimentieren mit der Beleuchtung:

Von hinten viel weniger spooky: Taxi-Kürbi. Quelle: Sash

Von hinten viel weniger spooky: Taxi-Kürbi. Quelle: Sash

Die wirklich guten Fotos sind außer dem einen von gestern wie gesagt auf der Facebook-Seite von GNIT und dem @_GNIT_-Account bei Twitter gelandet. Und dorthin wollte ich Euch auch gerne nochmal einladen. 🙂

Halloween anyone?

Ich muss mal sagen: Das mit der Nacht heute lief wie erwartet gut. Die ersten zweieinhalb Stunden hätte ich mir zwar sparen können – dafür waren die sechs danach einfach nur gut. Wenn man die Nacht so einteilen würde, hätte ich im ersten Zeitraum etwa 8 € Umsatz pro Stunde gemacht, um zweiten dann 30 €. Warum ich letzteren irgendwie besser fand, liegt auf der Hand, oder? 😉

Wie erwartet war Berlin voller Parties zu Halloween – aber den eigentlichen Umsatz hab ich wohl dank des S-Bahn-Ersatzverkehrs zwischen Ostbahnhof und Lichtenberg gemacht. Geschminkte Fahrgäste sind mir erst ins Auto gefallen, als ich die Heimfahrt schon mehr als nur geplant hatte. Und das hat mich dann doch etwas gewundert. Reihenweise verkleidete Menschen überall in der Stadt und ich krieg keine davon ab, um ein bisschen was zu bloggen – das ist schon fies.

Und wie die letzte Tour bewies: Es lohnt sich. Immerhin hab ich mein Auto auf den letzten paar Kilometern mit einer angehenden Bierbrauerin verbracht – das sind doch die Geschichten, die man hören will, wenn man nachts in Berlin Taxi fährt!