‚N Schrank

*Wink*

*Brems*

„Kann’s ma ma helfen?“

„Jo, klar. Was ist das?“

„‚N Schrank.“

„Immerhin praktisch zusammengepackt. Gefällt mir, mal mit Profis zu arbeiten.“

„Hör ma uff mit Profi! Wer schleppt schon’n Schrank ohne eigene Karre?“

Hab das so stehen lassen. War eine heitere Fahrt, wenn auch nur Kurzstrecke.

Beziehungskisten

Es ist ja kein Wunder, dass mich Jochen Knoblach von der Berliner Zeitung beim Interview unter anderem nach betrügenden Ehemännern gefragt hat: Man kriegt ja auf dem Fahrersitz durchaus mal mehr Einblicke in die Beziehungen der Fahrgäste, als einem lieb ist. Und nicht immer sind es die Ehemänner, die was zu erzählen haben.

Ich meine, klar, die gibt es schon. Mein liebster (ganz aus der Anfangszeit des Blogs, schaue ich jetzt nicht nach) fragte mich damals nach der Uhrzeit und als ich ihm mitteilte, dass es ungefähr ein Uhr sei, meinte er:

„Uff, dann bin ich jetzt so gut wie geschieden!“

Klang ganz so, als ob das alte Rollenbild mit der nudelholzbewehrten Frau hinter der Tür irgendwo weiterlebt.

Ähnlich bekloppt und für mich nicht nachvollziehbar war die junge Frau, die mich unterwegs rangewunken hat und mir von Friedrichshain eine gute Tour bis in den Westen zukommen ließ. Schöner Abend, ein klein bisschen was getrunken, mit den Freundinnen gequatscht, alles prima soweit. Und dann meinte sie ernstlich:

„Das Dumme ist nur: Eigentlich hätte ich heute gar nicht weggehen dürfen, mein Freund verbietet mir das.“

WTF, Menschheit?

Wieso tun sich solche Leute nur zusammen?

„Du, ich geh‘ übrigens voll gerne feiern.“

„Cool, aber jetzt nicht mehr.“

„Ok Schatz, nur noch heimlich …“

Schon klar, sowas passiert schleichend und mit viel Verdrängung, Ab- und Anhängigkeiten. Ja ja. Leute, für sowas gibt’s Therapeuten. Geht da ruhig mal hin, bevor ihr nackt bis auf eine Sonnenbrille im Park Schach mit Coladosen spielt oder mit dem Nudelholz hinter der Tür wartet, ok?

Meine danach nötige Ablenkung ließ nicht lange auf sich warten. Ebenfalls eine Frau, dieses Mal etwas stärker angetrunken, quatschte sich mit sichtlichem Vergnügen in Rage über das Abendessen mit zwei Pärchen, die auf der Gruselskala bezüglich Getue, Heimlichkeiten und Misstrauen noch eine weitere Stufe erklommen hatten.

„Warum nur? Warum tun sich Leute sowas an?“

Erklären konnte ich es ihr natürlich auch nicht, aber so ein WTF spricht sich gemeinsam nochmal viel erleichterter aus. 🙂

Warum halten Sie?

„Warum halten Sie? Sie können ruhig bis zur Tür fahren.“

„Ach, das mach ich sicherheitshalber lieber nicht.“

Gut, da hat sie ein wenig sparsam geguckt. Also hab ich mal ein weiteres Wort in den Raum geworfen:

„Dachschild.“

Nicht ohne Grund:

Eine Zentimeterfrage. Quelle: Sash

Eine Zentimeterfrage. Quelle: Sash

Anschließend hat sie sich ziemlich begeistert gezeigt, dass ich daran gedacht hätte. Nicht ganz zu Unrecht, denn an das Dachschild denke ich wirklich in der Regel nur, wenn es ums Waschen des Autos geht. Aber bei dieser extrem flachen Vorfahrt haben alle Alarmglocken geklingelt.

Noch begeisterter als die Kundin werden aber wahrscheinlich meine Chefs sein. 🙂

Das Auto hat – wie man ja auch sieht – schon genug Macken. Da muss nicht auch noch eine von mir dazukommen …

Abrechnungsfragen

hrhrurur hat neulich in den Kommentaren gefragt, wie das mit dem Waschen und Tanken ist. Ob ich das bezahle oder meine Chefs. Wenn ich denn darüber schreiben dürfe. Nun ja, ich darf nicht nur, ich darf es sogar auf der Firmenseite. Deswegen ist das hier eigentlich nur ein Link zu meinem dortigen Blogeintrag „Die Abrechnung„.

Ich hoffe, damit alle Fragen beantwortet zu haben. 🙂

Liebe Jungs vom vergangenen Wochenende!

Hier ein paar kleine Hinweise, wie das Taxifahren noch angenehmer wird:

1. Kurzstrecke ist kein Problem …

aber dann stellt Euch auf die Straßenseite, von der aus es unter zwei Kilometer sind. Und nicht auf die Seite, wo man ewig nicht wenden könnend in die falsche Richtung fährt.

2. Musikwünsche sind ebenfalls kein Problem …

aber es ist nicht möglich, auf drei Minuten Fahrtweg Rock, Elektro, Schlager und Radio Paradiso unter einen Hut zu bekommen.

3. Rauchen ist nicht erlaubt …

und das ist es seit 2007 in allen Taxen. Eine Nachfrage nimmt niemand übel und ich weiß auch, dass manche Fahrer da ja sagen. Nach dem fünften Nein braucht man aber kein sechstes Mal fragen.

4. Den Taxifahrer uncool zu nennen …

verbietet Euch keiner. Aber in Kombination mit

5. „Mach nach Kurzstrecke einfach die Uhr aus.“

sorgt das halt recht zuverlässig dafür, dass man als Taxifahrer leider leider (aber sowas von leider!) keine Ausnahme machen und die letzten 210 Meter noch fahren kann. (Die unter Beachtung von 1. sowieso nie angefallen wären)

Einfach merken und nochmal eine Spur glücklicher werden, ok?

Liebe Grüße,

Sash

Nicht von hier

„Du komsch aber au ned von hier.“

„Ja, gut erkannt.“

„Eher aus’m Süda. Vielleicht Schtuergard?“

„Respekt, das merken aber auch nur Leute, die von dort kommen!“

Die drei Jungs waren tatsächlich aus’m Ländle, hatten aber auch darüber hinaus ordentlich einen an der Klatsche und einen im Tee. Auf liebenswerte Art und Weise. Offenbar in einem Strip-Club gewesen, fielen sie schon einmal dadurch auf, dass ihr betrunkenes Gelaber nicht dem üblichen sexistischen Klischee-Gedöns entsprochen hat. Keine abfälligen Bemerkungen, tatsächlich überhaupt nichts unschönes.

Stattdessen hatten sie einen Heidenspaß, als sie den Abend Revue passieren ließen. Denn zwei der drei sind offenbar nicht ganz untätig geblieben im Etablissement ihrer Wahl:

„Weißsch‘, mir hen‘ die Fraua au amol verdrähde an d’r Stang. Mir zwoi sen‘ nuffgledderd und hen‘ a weng ‚tanzd.“

„Joa, aber i hen‘ nur ‚en Fenfer griagt.“

„I au. Von Dir.“

„I woiß. Ond Du von mir.“

Und ich im Gegenzug weiß nicht, ob ich jetzt den Frauen ihre Pause gönnen, oder den anwesenden Herren im Publikum Erfolg dabei wünschen soll, ihr Geld zurückzufordern. 😉

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Vorfahrt achten. Oder hupen …

OK, zugegeben: Ich nutze meine Hupe nur sehr selten. So selten, dass mir ein Defekt durchaus mal entgehen kann. Da bin ich vielleicht der Falsche, um mich übers Hupen anderer Gedanken zu machen. Mache ich aber trotzdem, wenn es mir gilt.

Ich hab mich über den Typen schon zu Beginn gewundert, denn er schien, wie er da auf dem Bersarinplatz in meine Richtung zielte, nicht sonderlich gewillt zu bremsen. Im Normalfall bin ich ja immer derjenige, der übervorsichtig ist, aber in dem Moment hatte ich einfach einen guten Lauf, die Ampeln davor waren schon alle auf grün gestanden, ich wollte einfach nicht wegen jemand bremsen, der sich vorzudrängeln gedenkt.

Also bin ich mit gut gelaunten 35 km/h auf den Platz „geschossen“ (da ist gerade eine Baustelle) und stellte recht erstaunt fest, dass der andere, von links kommend, kein Stück bremste, sondern mich tatsächlich relativ knapp verfehlte, um anschließend zu einem mehrsekündigen und offenbar wenig befriedigenden Hupkonzert anzusetzen.

Im Nachhinein ist mir schon recht klar, weswegen er so gehandelt hat – schließlich befand er sich im Kreisverkehr und hat wohl erwartet, dass ich als in den Kreisel einfahrender stoppe. Unter diesem Gesichtspunkt war ich sicher eine sowas von dreiste Sau für ihn, der mutwillig den Verkehr gefährdet.

Die Tatsachen sehen indes ein wenig anders aus. Denn im Gegensatz zu normalen Kreisverkehren ist am Bersarinplatz die durchführende B 96a, hier Petersburger Straße, zumindest mal schon so lange Vorfahrtstraße, wie ich hier wohne. Kann man auch sehr schön bei Google Streetview sehen. Dort sieht man nicht nur zwei Taxis und ein von bekloppten Vollidioten verpixeltes Haus, sondern auch deutlich „mein“ Vorfahrtsschild und links am Rand, auch von hinten unschwer zu erkennen, das Vorfahrt-Achten-Zeichen meines Gegenübers in der vorletzten Nachtschicht.

Meinetwegen dürft Ihr alle den ganzen Tag hupen. Als Warnung sowieso, meinetwegen aber auch illegal, weil Ihr sauer seid. Aber bitte bitte nicht um zu unterstreichen, dass Ihr keine Verkehrszeichen lesen könnt!