Eine Frage der Höflichkeit

Ich hab echt nichts gegen den familiären Tonfall auf Berlins Straßen. Gestern allerdings ist mir aufgefallen, wie sehr ich mich daran gewöhnt habe. Da stand plötzlich am Bahnhof eine junge Frau an meinem Auto und fragte:

„Entschuldigen Sie, dürfte ich Sie um eine Auskunft bitten?“

Und das kam mir irgendwie sehr seltsam vor. Normalerweise kommt doch eher:

„Sag mal, weißte wo hier die nächste Brücke über die Spree ist?“

Antworten gibt’s nach wie vor auf beides. 🙂

4 Kommentare bis “Eine Frage der Höflichkeit”

  1. Apotheker-Typ sagt:

    @Sash
    Hat er etwa immer noch Probleme damit, höflich angesprochen zu werden, wo er sich an diesem doch schon in einem Eintrag ein paar Monate zuvor abarbeitete? Möge er sich hinfort begeben zu einem Herrn Adolph Freiherr Knigge, wo ihm die manierlichen Umgangsformen schon noch mit dem Rohrstock eingebläut werden werden..!
    😉

  2. hartmut sagt:

    Mein Schlüsselerlebnis dazu: irgendwann frühe 90er, Spermbirds-Konzert in einem Jugendzentrum, ich war eigentlich nur kurz da um irgendetwas abzugeben und wurde wegen unerwartetem Ansturm sofort als zusätzliche Thekenkraft shanghai’t. Da ich eigentlich nicht vorhatte zu bleiben war ich in diesem Zusammenhang eher unpassend gekleidet (beiges Hemd, rotes Sakko aus der Brockensammlung) …

    Irgendwann im Laufe des Abends kam ein junger Punk (ca. 16/17, einen Kopf größer als ich, damals ca. 25+, eher jünger aussehend) an die Theke und fragte:

    „Hätten Sie mal bitte einen Kugelschreiber für mich?“

    was bei mir zu spontaner Hirn-, Gesichts- und Körperlähmung führte nach mehreren Stunden „Mach mal Bier, Alter!“ u.ä.
    Er daraufhin verwirrt noch nachgeschoben:

    „Ich bring den auch wieder!“

    Er bekam von mir wortlos seinen Kuli (die passenden Antworten fielen mir erst Stunden später ein), und er hat ihn auch tatsächlich kurz darauf wiedergebracht.

    Erkenntnis des Abends: Punks sind auch nicht mehr das was sie mal waren …

  3. Aro sagt:

    Er geruht durchaus eine gewisse Contenance zu bewahren, sollte es ein Gewöhnlicher wagen, Ihn in unangemessenem Stile anzusprechen!

  4. Sash sagt:

    @Apotheker-Typ:
    Nee nee, das mit dem Rohrstock kenne ich ja … 😉

    @hartmut:
    Ach, ich war auch immer nett – trotz fieser Klamotten.

    @Aro:
    Dit kannse gloobn, Flitzpiepe!

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