Neujahr, Bestandsaufnahme und Kollegen

Nun gut, das waren sie eigentlich, die erwähnenswerten Fahrten der Silvesterschicht. Eine Menge anderer netter Kunden kam noch dazu, so zum Beispiel die Truppe mit dem Typen, der der Meinung war, jemand hätte ihm Drogen ins Trinken getan und der jeden zweiten Satz mit „Tut mir leid!“ beendet hat.

Aber sogar völlig nüchterne Kunden hat meine Schicht noch bereitgehalten, Leute die am Neujahrstag um 5 Uhr arbeiten mussten. Ich will nicht sarkastisch klingen, aber mit denen hätte ich nicht tauschen wollen.

Der Umsatz war wieder einmal für Silvester nicht gerade bombig, aber immerhin war es die beste Schicht in nun über zwei Jahren für mich. In 9 Stunden hab ich 329,20 € eingefahren, und 47,50 € sind an Trinkgeld zusammengekommen. Den ewigen Rekord von 23 Touren pro Schicht hab ich auch um eine aufstocken können, und dank Ausbleiben von Brandschäden, Glas auf der Straße oder übermäßig nerviger Kundschaft kann ich dem Tag nach wie vor nur gutes aus eigener Erfahrung unterstellen.

Zwei Kollegen möchte ich noch erwähnen.

Zum einen Kollege Rob, der am Neujahrsabend bei mir zuhause auftauchte, und einen meiner Keys dankend in Empfang nahm, weil sein eigener voll war. Wird sicher ein Kuddelmuddel bei der Abrechnung, aber besser, als wenn er gar nicht mehr hätte fahren können. Er hat an Silvester stolze 480 € gemacht, die Schicht allerdings früher begonnen als ich und beendet, indem er mit 3 Bayern um 12 Uhr einen Kaffee getrunken hat. Auch nicht schlecht!

Mein Mitleid gilt Kollege Mohammed, dem bei einem fantastischen Umsatz bereits um 23 Uhr seine Tasche geklaut wurde, in der sich neben einer unbedeutenden Summe an Bargeld all seine Papiere, vom P-Schein bis zu seinen Bankkarten befunden hat. Er durfte den Jahreswechsel dann auf der Polizeiwache verbringen, ehe er frustriert Feierabend gemacht hat. Er wird Silvester wahrscheinlich als beschissenste Schicht in Erinnerung behalten und noch wochen- oder monatelang auf irgendwelchen Ämtern seinem Zeug hinterherrennen. Hodenkrebs und Arschbrand den Schuldigen!

Ja, so war also Silvester 2010, Neujahr 2011. Ich hoffe, ihr habt nur positives erlebt!

7 Kommentare bis “Neujahr, Bestandsaufnahme und Kollegen”

  1. Bunny sagt:

    Wenigstens solltest Du als Schlagwort noch Pech hinzufügen. Mein Mitleid Deinem Kollegen Mohammed.

  2. Sash sagt:

    @Bunny:
    Hmm, hast eigentlich Recht. 🙁

  3. Mein tiefstes Mitgefühl mit Kollege Mohammed. Ich hatte vor kurzem nur zwei Gänge zu verschiedenen Ämtern, und auch wenn alles wirklich schnell und freundlich ablief, sie nervten beide gewaltig.

  4. Sash sagt:

    @Der Maskierte:
    Das ist ja auch einfach nervig. Mal abgesehen davon, dass das ja auch alles nochmal Geld kostet. Der Kollege hat schon zu mir gesagt, es wäre ihm lieber gewesen, sie hätten ihm einfach einen Hunni aus der Kasse geraubt, anstatt sein Zeug mitzunehmen.

  5. Taxi 123 sagt:

    Meine Verluste beschränken sich zum Glück bisher auf ein absolut wertloses Handy und ein Taschenwörterbuch Polnisch-Deutsch. Inzwischen muß man mindestens an mir vorbei 🙂 , bzw. Handschuhfach (verschlossen) oder Kofferraum öffnen um an meine persönlichen Besitztümer heranzukommen.

  6. Sash sagt:

    @Taxi 123:
    Ich hab mein Zeug (von so Lappalien wie Essen mal abgesehen) auch komplett bei mir. Aber ich hab den Versuch ja auch mit Handy und Cam bezahlt.
    Das Dumme ist, dass der Kofferraum bei unseren Autos halt zugänglich ist.

    Heute meint ein Kollege zu mir:
    „In der Tasche (hängt bei ihm im Kofferraum) ist nix drin. Nur eine Mausefalle. Dann weiss ich, dass sie dran waren.“ 🙂

  7. […] Glas und die Böller auf den Straßen und die laut Murphy erhöhte Chance auf eine Autopanne. Von ganz absurden Geschichten mal […]

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