Nun bin ich zwar Taxifahrer, noch dazu einer aus dem Internet, aber gelegentlich gibt es mich ja auch im realen Leben. Meine Freundin kann das mit am Besten bewerten.
Da wir einen gemeinsamen Haushalt führen, bzw. ihm mit gemeinschaftlicher Hingabe gelegentlich Grenzen des Zerfallsprozesses aufzeigen, kommt es schon mal vor, dass trotz erheblichen Mangels an Trauscheinen selbst während eines Bank-Gesprächs der Name des Anderen fällt. So sah sich meine geschäftstüchtigere Hälfte seitens ihres Beraters mit der Frage konfrontiert, welcher Arbeit ich, Sash, nachgehe.
Sie antwortete der Abwechslung halber just auf diese Frage wahrheitsgemäß mit:
„Der fährt Nachts Taxi.“
Die nächste Frage des Bankberaters meiner besseren Hälfte wird auch mir immer wieder in eben jenem Auto gestellt, und deswegen findet sich der Eintrag auch hier wieder und nicht im privaten Blog nebenan:
„Und was macht er tagsüber?“
Dass Nachtarbeit noch immer so wenig erforscht ist, hätte ich mir vor zwei Jahren nie träumen lassen. Das wirkliche Dilemma an der wahrheitsgemäßen Beantwortung der Frage („Schlafen.“) ist, dass einem bisweilen nicht geglaubt wird. So wich die Skepsis jenes Beraters auch erst, als meine Freundin ihn mit der Gegenfrage konfrontierte, was er denn Nachts tue.
Mir ist bewusst, dass Alltagsbewältigungsmodelle existieren, die Taxifahren zu später Stunde als Nebenerwerb möglich machen, über diesen Punkt ist man jedenfalls im Taxi stets weit raus, wenn die Frage nach der mittäglichen Lebenssituation kommt.
Also nochmal zum Mitschreiben: Wer die ganze Nacht arbeitet, schläft tagsüber! Mir ist kein Konzept bekannt, das auf Dauer ähnlich effizient funktioniert.
Teil des Phänomens könnte die zu genaue Angabe „nachts“ sein.
Denn wer sagt das er eine Tätigkeit während des einen Teils des Tages ausübt legt nahe das er während eines anderen Teils noch was anderes macht.
Son Bänker sagt ja auch nich das er „tagsüber“ in der Bank arbeitet ausser er will darauf hinaus das er zu ner anderen zeit noch was anderes macht.
nursongedankevordemzubettgehn *g*
Und ich dachte du würdest des Tags deine bürgerliche Identität ablegen und in dein Superhelden-Alter Ego schlüpfen. 🙁
So kann man sich irren.
@mike:
Das stimmt natürlich in gewisser Weise.
@Chillin Berlin:
Hey, keine voreiligen Schlüsse: Ich bin Sleeping Man und strafe Super-Verbrecher, die famose Waffen und Strategien entwickelt haben, um die Menschheit zu unterjochen mit Desinteresse. Damit haben sie keine Lust mehr und gehen einfach weg. Wie unsere Eltern es uns immer erzählt haben. Und abgesehen von der Baggage rund ums Kanzleramt ist die Hauptstadt ja wohl fast superschurkenfrei 🙂
Ja, die geistige Vorstellungskraft ist doch bei den meisten durch ihre eigene kleine Welt schwer eingeschränkt.
Also wenn du nachts so ein paar Stündchen arbeitest, kannst du doch nicht mehr als die Hälfte des Tages verschlafen. Das geht doch nicht. 😉
@Der Maskierte:
Das wollte ich eigentlich damit aufzeigen – nicht allzu böse übrigens 🙂
@ednong:
Das ist wohl wahr. Wobei: Die Dunkelwoche im Dezember, in der ich mehrere Tage kein Sonnenlicht sehen könnte, ist schon ein Ereignis 🙂
So habe ich das noch nie betrachtet…
Verbrechen bekämpfen mit dem Motto: Don’t feed the trolls!
@Chillin Berlin:
So eine Idee kann einem aber auch nur nach 5 Jahren Bloggen kommen 😀
Oh was, hier ist ein Troll? Wo?
@ednong: Unter der Brücke, wie sonst auch.
@Sash: beim nächsten Mal einfach „Schriftsteller“ antworten. 😉
Schließlich steht das Inhaltsverzeichnis vom Buch ja quasi schon, wenn ich richtig gelesen habe?
@Panama Jack:
Würde mir überheblich vorkommen, aber die Idee ist eigentlich nicht schlecht 🙂