Wer dann doch laufen muss…

Morgens nach etlichen Kilometern Leerfahrt sind Winker immer erfrischend. Auch Kurzstrecken! An der Ecke Revaler / Modersohn hab ich sie aufgegriffen und sie wollten eben mit einer Kurzstrecke zum Strausberger Platz. Das kam mir ein wenig weit vor. Aber ich bin erst einmal losgefahren, viele Kunden fahren die Strecken ja mehrmals, ich muss jedes Mal aufs Neue abschätzen. Man wird schließlich kaum jemals am gleichen Platz in die gleiche Richtung zu einer Kurzstrecke rausgewunken.

Am Frankfurter Tor hab ich dann aber mal nachgefragt:

„Seid ihr die Strecke schon öfter mit Kurzstrecke…“

„Ja!“

„Also reicht es?“

„Also bisher hat der Taxifahrer immer irgendwann ausgemacht.“

„Also reicht es nicht…“

Tja, da haben die Jungs – im Übrigen ohne zu protestieren – noch geschätzte 800 Meter zu Fuß zurücklegen müssen. Wunder der Kommunikation: Mit dem Satz „Nee, reicht nicht ganz, den Rest laufen wir.“ wären ihre Chancen rapide angestiegen, dass ich ein Auge zugedrückt hätte.

5 Kommentare bis “Wer dann doch laufen muss…”

  1. Anise sagt:

    Frech kommt weiter funktioniert eben nicht immer.

  2. Der Maskierte sagt:

    @Anise

    Aber Versuch macht kluch!

  3. Sash sagt:

    @Anise:
    Ja, manchmal muss man eben auch überraschend nein sagen 🙂

    @Der Maskierte:
    So lange es dann nicht in Gestresse ausartet hab ich gegen den Versuch auch nichts einzuwenden.

  4. Debe sagt:

    Wenn einmal „Kurzstrecke“ gedrückt ist (hat Dein Zähler dafür eine Taste?), kann man sich dann nicht mehr anders entscheiden und einfach in den normalen Tarif wechseln? Welchen Sinn hat diese „Kurzstrecke“ überhaupt?

  5. Sash sagt:

    @Debe:
    Es gibt in der Regel keinen Grund, von der Kurzstrecke in den Normaltarif zu drücken. Nach Ablauf der 2 km springt das Taxameter (mit Zwischenschritten) so oder so in den Normalmodus. Heisst: Wenn die Strecke länger ist, fährt man so oder so zu Normaltarif.
    Alle, die nur 4 € fürs Taxi zahlen wollen, müssen an der Stelle (wenn das Taxameter piept) eben aussteigen.
    Die Kurzstrecke hat den Sinn, Menschen für kurze Strecken ins Taxi zu locken. Ganz einfach. Wenn man weiss, es kostet nur 4 €, dann steigt man auch eher mal ein. Und 2 km können zum Laufen ja auch ganz schön weit sein – insbesondere in manchen Zuständen.
    Der Nachteil für uns Fahrer ist: Die maximal 2,60 €, die man mit Kurzstrecke gegenüber dem Normaltarif sparen kann (wenn man wirklich die kompletten 2 km ausnutzt), werden von vielen teils übertrieben wichtig genommen und so fordern viele auch Kurzstrecken unerlaubterweise vom Taxistand aus ein oder sind der Meinung, dass man ja auch mal 3 km für den Tarif fahren könne.

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