Eine super relaxte Tour. In einer bescheidenen Nacht 2 Winker in Neukölln aufgegabelt und auf dem Weg gewesen, mal kurz 15 € auf die miserablen Einnahmen raufschlagen zu können.
Ein junges Pärchen, anspruchslos und nett. Irgendwie habe ich aber die Konversation, die ich mit ihm geführt habe, am Ende nicht mehr verstanden.
Kurz nach dem Start habe ich nachgefragt, ob die von mir angepeilte Route ok wäre, und es war alles sehr gechillt.
„Du bist der Taxifahrer, du machst das schon…“
Danke! Das ist doch mal eine Aussage! Anderthalb Kilometer vor dem Ziel fielen dann aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen folgende Sätze:
„Ja, ich meine, du fährst echt Bullshit!“
„Ähm… wieso das?“
Die Verwunderung war nicht gespielt. Meine Route schien mir sehr gut zu sein – vielleicht nicht bis auf den letzten Hinterhof perfekt, aber prüfungssicher. Mein Fahrstil war wie immer gesittet aber auch nicht durch die Nacht schleichend. Flott aber legal. Das Auto war technisch in Ordnung, es war einfach alles völlig ok. Also was wollte er?
„Ja, das ist einfach scheiße!“
„Und was habe ich mir darunter vorzustellen?“
„Hey, du bist der Taxifahrer, nicht ich!“
„Ja, aber wenn irgendwas so nicht in Ordnung ist, wie ich es mache…“
…und der Rest der Fahrt verlief dann schweigend. Also ich bin vielleicht nicht der Beste im Aufnehmen von Kritik, ich ärgere mich viel zu oft – auch wenn ich es nicht zeige – aber nach dem Gespräch hab ich mir wirklich gedacht, dass er mich mal kreuzweise kann. Dass er die exakt 15 € ohne Trinkgeld bezahlt hat, ist ok. Ich war letztlich froh, die beiden aus dem Auto zu haben.
Nehmen wir mein liebstes Vergleichsgewerbe und stellen uns die Frage: Wenn wer zum Bäcker geht und sagt „Wie sie Brot verkaufen, ist scheiße!“, was will er damit eigentlich sagen? Und warum mache ich mir eigentlich Gedanken darüber. Naja, irgendeinen Grund muss es wohl geben, sich zu ärgern… 🙁