Warum kann es nur nicht jeden Tag so laufen wie am Wochenende? Alleine das Wissen, dass überall eine Fahrt lauern könnte, macht es schon psychologisch spannender, auch mal in unbelebtere Gegenden zu fahren.
Die Samstagsschicht hat super angefangen, aber nach 3 Stunden zeichnete sich ab, dass es doch nicht so ganz optimal lief. Die Standzeiten waren teilweise einfach unnötig lang. Der beste Lauf dieses Wochenendes begann wie so oft am Ostbahnhof und der erste Kunde wollte nach Oberschöneweide. Super, gleich mal 17 €! Schon auf dem Hinweg sah ich in Oberschöneweide eine Gruppe Jugendliche, die wie so viele Verzweifelte selbst besetzte Taxen heranzuwinken versuchten, indem sie sich in erpresserischer Weise mitten auf der Fahrbahn postierten. Das kann ich gar nicht ab – wozu haben wir beleuchtete Dachschilder?
Dann wurde ich auf dem Rückweg schon 200 Meter früher herangewunken, woraus sich allerdings keine Fahrt entwickelte, da mir 10 € zum Matrix von dort aus schlicht zu wenig sind. Vor allem meinem Taxameter ist das zu wenig. Also doch die Kiddies. Die standen immer noch da und suchten tatsächlich auch noch nach einer Großraumtaxe. Kaum dass ich da war, waren sie auch gar nicht mehr so unsympathisch. Zudem führte mich die Tour an mehrere Ziele und über Rummelsburg, den Bahnhof Lichtenberg und Friedrichsfelde Ost bist fast nach Biesdorf. Zack, 22 €!
Auf meinem Rückweg gen City hab ich auf der Frankfurter Allee ein paar Gestalten eingesammelt, die zum Matrix wollten. Ein Zehner mehr! Ich habe mir am Stand kurz eine Zigarette gegönnt, bin dann aber weiter. Nach 100 Metern an der Schwulen- und Lesben-Bar wurde mir eine angeheiterte und witzige Frau ins Auto gesetzt, die ich mal eben nach Tegel fahren sollte. Bingo, 22 €! Als ich dort wieder weg bin, waren gerade mal eine Stunde und 15 Minuten vergangen.
So stellen sich Kunden wahrscheinlich den Alltag beim Taxifahren vor. Wenn es nur auch unter der Woche so wäre 🙁