Bier? Unheimlich!

Was würdet ihr machen, wenn ihr in der Straßenbahn jemanden kennenlernt und ihr euch gut versteht? OK, da gibt es einige Optionen. Aber der nette Kerl macht euch ein unschlagbares Angebot: Aussteigen und bei der Dönerbude dort an der Haltestelle noch ein Bier trinken. Das nimmt man (sofern man Bier mag) in der Regel an. Und wenn man dann da sitzt, und der Gastgeber einen zum Tresen schickt, um Nachschub zu holen?

Ich mag altmodisch oder gutgläubig sein, aber ich würde es wahrscheinlich tun.

Die andere Option habe ich gestern kennengelernt: Man kann auch überstürzt aus der Bude fliehen, ca. 2 Kilometer weit laufen, und dann – aus Angst, dass die anderen einen einholen – ein Taxi anhalten, das einen noch weiter weg bringt. Spuren verwischen, sozusagen…

Der junge Mann stand ziemlich unter Stress, als ich auf sein Winken hin angehalten habe. Ich dachte zunächst, er wolle trampen, deswegen war ich etwas skeptisch. Ist nämlich – nur mal so als kurzer Einschub – eine ziemlich komische Situation, wenn man einer Gestalt wegen anhält, und die dann sagt:

„Das is’n bisschen blöd jetzt, ich wollte eigentlich trampen… sie können mich sicher nicht mitnehmen… umsonst meine ich…“

Naja, der junge Mann jedenfalls wollte irgendwie weg. Sein Fahrtziel lag etwas außerhalb seiner finanziellen Reichweite, aber wir haben eine gute Alternative gefunden, wo ich ihn stattdessen absetzen kann, sodass er mit der Bahn gut weiterkommt. Ich hab ihn zwar direkt an einer Bahnlinie aufgegabelt – aber wenn er verfolgt wird? Naja…

Insgesamt scheint es ein Fall gewesen zu sein, in dem offenbar einfach die falschen Drogen genommen worden sind. Denn ich konnte es mir nicht verkneifen, meinen Stammdöner im Laufe der Nacht noch zu besuchen, um den Fall mal anzusprechen. Wie zu erwarten war: Die anderen haben nichts gemacht, es hat ihn auch niemand verfolgt, alle haben brav ihr Bier getrunken…

Hoffe, ich konnte ihm dennoch irgendwie helfen… oder so.

Eigenlob

Es gibt so ein paar spezielle Momente, in denen ich mir mehr als sonst sicher bin, dass ich meinen Job gut mache. Das passiert insbesondere dann, wenn ich recht „spezielle“ Kunden habe, und die Fahrt zufriedenstellend verläuft. Gestern Abend hatte ich so einen Fall. Ich hatte gerade eine dienstliche Fahrt nach Tegel hinter mir. Massig „Über-Kilometer“! Nicht, dass meine Chefs da jemals Stress gemacht hätten. Aber ich mag meine Statistik nunmal, und da macht sich das schlecht 😉

Naja, da ich kein Flughafen-Freund bin, und am Wochenende doch lieber die City als irgendwelche Randbezirke unsicher mache, war ich quasi auf dem Rückweg. Da winkt mich im Wedding einer ran, und fragt mich, ob ich ihn mitnehme. Es gibt in solchen Momenten so ein paar spezielle Worte, die für gute, und ein paar, die für schlechte Laune sorgen.

„Nach Kaulsdorf?“

ist zum Beispiel der Satzteil gewesen, der mich erfreut hat. Etwas weniger begeistert, um nicht zu sagen: enttäuscht, hat mich dann

„Für 25 Euro?“

„Hmm, nein! Das wird sicher mehr.“

„17,2 km, 27,60 €! Da können wir doch 25 machen!“

„Sie fahren die Strecke also öfter? Ich hätte auf mehr getippt. Aber 25 kann ich trotzdem nicht machen.“

„Haben sie etwa Sitzkontakte?“

„Nein, habe ich nicht!“

„Dann…“

„Ganz im Ernst: Kommt es bei ihnen wirklich auf die 2 Euro an?“

Da ist er dann eingestiegen…

„Naja, ich hab ja jetzt die ganze Fahrt Zeit, sie davon zu überzeugen, dass sie mich für 20 € fahren…“

Die Fahrt ist dennoch sehr nett geworden, wenngleich man sagen kann, dass es auch angenehmeres gibt, als sich mit einem Kunden 20 Minuten lang Diskussionen (nicht nur über den Fahrpreis) zu liefern. Die Sätze, die mir vor lauter Selbstergriffenheit die Tränen in die Augen trieben, waren dann aber die, in denen er mir glaubhaft erzählte, dass er die Strecke nun durchaus öfter fährt, aber noch nie bei einem Taxifahrer eingestiegen ist, der nein zu einem Festpreis gesagt hat. 20 oder 25 € – das zahlt er immer. Er häbe (schwäbischer Konjunktiv) zuvor sogar einen Kollegen weitergeschickt, der ihn unbedingt mitnehmen wollte, aber leider Sitzkontakte im Wagen hatte…

„Naja, wenn wir dann bei 25 € sind, können wir ja überlegen, was wir machen…“

Für mich war der Punkt eigentlich klar: Hier liegt kein Notfall vor, also entweder aussteigen oder weiterzahlen! Er hat dann allerdings selbst gesagt:

„Naja, ich bin bei ihnen eingestiegen, ohne dass sie einem Festpreis zugestimmt haben. Also werde ich den Preis natürlich zahlen..“

Na also. Die Fahrt verlief mit einigen „Ja aber“s angenehm schnell, und als die Uhr die magische Marke durchbrach, war das keinem von uns irgendeine Reaktion wert. Ich hab zwar kurz in mich reingegrinst, aber das war es auch schon. Als die Uhr dann bei 28,80 € stehen blieb, konnte ich mir die Frage nicht verkneifen, ob er das letzte Mal eigentlich noch zum alten Tarif gefahren sei.

„Weiß ich auch nicht…“

Woher auch? Nachdem wir noch ein paar Worte gewechselt haben, bin ich mit 30 € in der Tasche wieder Richtung City gecruist. Am schönsten war es, das Leuchten in seinen Augen nach meinem

„Ich fand das übrigens sehr spannend jetzt!“

zu sehen. Wie mein Chef so schön formuliert hat: „Ihr müsst dem Kunden zeigen, dass es die richtige Entscheidung war, nicht die S-Bahn für 2,10 € zu nehmen“. Das Gefühl, dass ausgerechnet dieser Kunde das in dem Moment – und wenn es nur das eine Mal war – gemerkt hat, war die ganze Sache schon wert.

Als ob es mir auf die 5 € ankommt…

Fast eine Serie…

So, die kurze Woche ist mal wieder rum, und wie so oft habe ich heute gar nicht vorgehabt, mir den halben Tag mit Arbeit zu vertreiben. Ein Viertel reicht auch – oder so…

Naja, der Monat hat gut angefangen, mein tatsächliches Ziel für den Tag waren atemberaubende 57 € Umsatz. Also nichts, was man nicht auch Dienstags „mal kurz“ binnen 5 oder 6 Stunden hinkriegen kann.

Wie immer bin ich erst zum Ostbahnhof gegurkt und habe mich brav in die Schlange eingereiht. Eine gute Dreiviertelstunde später hatte ich den ersten Fahrgast:

„Ich muss eigentlich nur zum Frankfurter Tor…“

„Ist doch kein Problem“

Also eine kurze Tour. Warum auch nicht. Auf die 6,20 € gab es noch ein stattliches Trinkgeld von 2,80 € obenauf. Der Fahrgast ist selbst in der Gastronomie beschäftigt und wollte sein großzügiges Trinkgeld gerne mit einem anderen Dienstleister teilen. Kurios? Nicht wirklich! Fragt mal die Döner-Diener bei mir gegenüber…

Auf dem Rückweg habe ich sogar noch eine Kurzstrecke abgreifen können, womit das Gesamtbild eigentlich wieder ok war. Also wieder ein bisschen anstehen…

Die nächsten Fahrgäste hatte ich nach einer weiteren knappen Stunde, die ich mich wenigstens ausgiebig mit Kollegen unterhalten konnte, deren Umsatz auch nicht so dolle war.

„Annenstr. bitte…“

„So, damit sind wir genau bei 6,00 €!“

Naja, es gibt ja so Tage – insbesondere am Ostbahnhof – wo man einfach nur Kurzstrecken abgreift. Ich bin frohen Mutes zurückgegurkt. An der Bar 25 war auch nichts los. Was soll’s? Man braucht ja auch mal Zeit zum Lesen und Essen, nicht wahr? Nach rund einer Dreiviertelstunde hab ich auf dem „Abstauberplatz“ eine Tour ergattert:

„Ich müsste zur Warschauer Str.“

„Wohin da genau?“

„Ja, Ecke Grünberger…“

OK, also 5,80 €. Auch hier immerhin 1,20 € Trinkgeld – aber der Umsatz war mit genau 22 € in rund drei Stunden nicht gerade weltbewegend… Ich bin mir sicher, dass viele Kollegen das nun zum Anlass nehmen würden zu fluchen, zu behaupten, sie fahren nie wieder zum Ostbahnhof etc. Nicht ich! In der komfortablen Lage, heute nicht unbedingt viel Geld verdienen zu müssen, habe ich beschlossen, die Situation unter „Skurilitäten des Berufs“ abzutun und mit einem Auge auf den Blog schielend gehofft, dass die Serie weitergeht. Aber ich hab für mich selbst erst einmal klargemacht, dass ich jetzt noch eine Tour fahre, und dann gut ist.
An der Tanke habe ich dann festgestellt, dass mein Tagfahrer offenbar kein Glück mit der Tankstelle hatte. Seit dem letzten Tanken waren nur 26 Kilometer Fahrt verzeichnet, ich hab aber 3,5 kg Gas in die Kiste gepresst bekommen. Wenn das dem tatsächlichen Verbrauch entsprechen würde, dürfte ich wohl ab nächste Woche Mercedes fahren… aber so sind die Erdgas-Tanken: Manchmal reicht der Druck einfach nicht aus, um den Tank vollzukriegen.

Gut, ich bin also zum Bahnhof und hab mir beinahe schon eine kurze Fahrt gewünscht. Das hätte das Ergebnis echt netter aussehen lassen. Aber hier kommen wir an den Punkt, an den man in diesem Job früher oder später immer kommt: Es gleicht sich alles aus. Mein Fahrgast landete nur bei mir, weil das erste Taxi in der Reihe ausgerechnet 2 Sekunden vor seiner Wahl von einem bis dato rauchend herumstehenden Passanten weggeschnappt wurde.

„Nach Mahlsdorf bitte!“

Na also! Es ging wirklich bis knapp 200 Meter an die Stadtgrenze heran, und als ob das nicht genug wäre, legte er – der mit 24,00 € gerade meinen Schichtumsatz mehr als verdoppelt hat – auch noch 4,00 € Trinkgeld nach. Davon ganz abgesehen war es eine echt nette Fahrt mit andauernder Unterhaltung und somit ein ganz guter Abschluss. OK, der Kilometerschnitt litt ein wenig, aber immerhin liegt der Abstellort des Taxis von Mahlsdorf aus näher als der Ostbahnhof oder irgendeine andere meiner Lieblingshalten. Sodenn: Wochenende!!!

Zwei Anläufe, kein Erfolg

Ob ich mir nicht schnell einen Fünfer verdienen wolle, fragte die junge Dame mich am Ostbahnhof. Zur Bar 25 wollten sie, aber der Kumpel möchte nicht mehr laufen…

Ich war gerade angekommen, es war Wochenende, also auf der Straße eh viel los – warum nicht?

Als ich den Kumpel dann gesehen habe, war ich am Überlegen, ob das eine gute Idee ist. Er war ziemlich besoffen, wollte partout nicht aufstehen und machte im Allgemeinen einen eher labilen Eindruck. Ich hab gleich klipp und klar gesagt, dass ich sie ausdrücklich darauf hinweise, dass es verdammt teuer werden wird, wenn mir der Kerl ins Auto kotzt.

„Keine Sorge, ich hab noch 100 € dabei…“

sagte der Dritte im Bunde, und sie nahmen es fast schon gelassen zur Kenntnis, als ein Kollege meinerseits klarstellte:

„Kotzen kostet aber 250…“

Letztlich scheiterte die Fahrt aber daran, dass der Kerl es auch mit Unterstützung nicht packte, aufzustehen. Sei es drum, sonderlich traurig war ich nicht.

Nach einer Dreiviertelstunde traf ich die Gruppe nach ein oder zwei Touren am Bahnhof wieder. Sie hatten den Kumpel nun schon bis zum Taxistand geschleift und waren erfreut, mich wiederzusehen. Ganz auf Gegenseitigkeit beruht hat das nicht wirklich, aber ich bin Dienstleister, und zudem war Hilfe hier auch einfach angesagt.

Die Bar 25 war inzwischen (verständlicherweise) als Fahrtziel gestorben, es sollte nun nach Hause gehen. Wäre auch nicht weit – nur in die Köpenicker Str. – aber sie müssten sich doch um ihn kümmern. Kotzen wäre auch wirklich kein Problem. Sie hätten ihn hier ja nun schon eine Stunde lang betüddelt, und das Problem sei eigentlich nur, dass er ständig wieder einschlafe:

„Eigentlich geht’s dem eher zu gut!“

war die famoseste Aussage zum Thema. Also hab ich die drei eingeladen, und ich denke, ich kann behaupten, dass sie wirklich heilfroh waren, eine Chance zu bekommen, den Freund heimzubringen.

„Wenn wir zu dritt losgehen, dann kommen wir auch zu dritt zurück! Wir können ihn doch nicht hier liegen lassen!“

Respektable Einstellung, aber den Unwillen der meisten Kollegen, Subjekte mit einer derart ungewöhnlichen Blutmenge im Alkohol mitzunehmen, verstehe ich mindestens genauso gut. Die Fahrt dauerte etwa 55 Sekunden und war auf der Kreuzung Andreasstr./Stralauer Platz nach 400 Metern, bzw. 4,00 € beendet. Der bis dato ruhige Alkoholgeschädigte verlangte, zum Kotzen aussteigen zu dürfen, was mitten auf der Kreuzung für mich als Fahrer gar nicht witzig war. Glücklicherweise haben die anderen Autofahrer, insbesondere die Kollegen, mitbekommen, dass es sich um einen Notfall handelt und nicht einmal gehupt, als ich mein Taxi etwas suboptimal an einer Verkehrsinsel geparkt habe, um ihm den Ausstieg zu ermöglichen.

Der verdrogte Mitfahrer schmiss sich umgehend zum Pennen ins Gras, woraufhin seine Freunde beschlossen, ihn doch erstmal fit zu kriegen und es dann zu Fuß zu versuchen. Kotzen musste der Kollege wohl tatsächlich nicht, obwohl ich sicher bin, dass es seinem Zustand dienlich gewesen wäre. Ich hab einen Fünfer bekommen und eine aufrichtige Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.

Mein Einwand, sie sollten – ohne jetzt Panik machen zu wollen – vielleicht doch über einen Krankenwagen nachdenken, wurde abgewiesen. Da sich in dem Fall aber gleich zwei besorgte Freunde um den jungen Mann sorgten, konnte ich auch ohne schlechtes Gewissen weiterfahren.

Und wie so oft endete so eine Geschichte mit dem tröstlichen Schlußsatz: Es ist ja glücklicherweise nichts passiert!

600 €

Den Vogel abgeschossen hat neulich eine Kundin bei einem Kollegen. Während der fahrt bedauerte sie ausdauernd und nicht zu stoppen den „armen Taxifahrer“. Und wie toll sie es fände, dass er den Job „für die 600 €“ machen würde – wo man doch mit Hartz4 quasi schon mehr bekommt…

Mein Kollege – im Übrigen einer, dessen Umsätze bei den meisten anderen Fahrern für feuchte Augen sorgen würden – war mit der Zeit ein wenig genervt, sich ständig anzuhören, wie scheiße sein Leben ist, ohne dass er dazu irgendwas sagen konnte. Die Tour endete mit einer runden Summe auf der Uhr, und trotz allen Mitleids bezahlte die Kundin passend. Daraufhin hat der Kollege alles auf eine Karte gesetzt und – dreist – gejammert:

„Och jee, und ich muss mir morgen noch was zu essen kaufen…“

Gab einen Fünfer Trinkgeld…

Ist natürlich eine fragwürdige Geschichte, aber den ersten Preis in Kundenbeeinflussung im Taxi hat diesen Monat eindeutig der besagte Kollege inne 🙂

Wie zu Hause…

Nach einem halben Jahr Taxifahren kommt man irgendwann an den Punkt, an dem man glaubt, es könne einen nichts mehr verwundern, was Kunden tun. Ärgern oder erfreuen vielleicht, aber nicht mehr verwundern. Aber dann kommt es doch wieder anders. Eine Kleinigkeit:

Steigt eine Truppe gut gelaunter Mädels bei mir ins Auto, und noch bevor sie ein Fahrtziel nennen, wird erst einmal ein Blümchen bei mir vor dem Navi drappiert. Soll ja gemütlich sein, nicht wahr?

Erst schmücken, dann fahren! Quelle: Sash

Erst schmücken, dann fahren! Quelle: Sash

Fand ich niedlich, muss ich schon zugeben…

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Drooooogen…

Ja, man ist als Taxifahrer schon manches Mal ein wenig aufgeschmissen der Kundschaft wegen. Die einen haben zu viele Drogen konsumiert, die anderen zu wenig. Das richtige Mittelmaß kommt allerdings auch manchmal vor – immerhin!

Was ich jetzt erzählen möchte, ist schon eine Weile her. Das hat auch Gründe – aber über die schweige ich mich besser aus…

Ich bin eines Tages eine der großen Zufahrtsstraßen langgefahren und war ziemlich erstaunt, dass ich ausgerechnet dort noch Winker angetroffen habe. Gut, sie wollten nur eine Kurzstrecke, aber besser ein paar Euro als gar keine…
Es handelte sich um ein Pärchen aus Obermacker und selbstbewusster junger Frau, was als solches zwar nicht in meinen Kopf gehen will, aber vielleicht zumindest als One-Night-Stand eine Daseinsberechtigung hat. Die recht kurze Fahrt war also geprägt durch eine lebhafte Diskussion, die aber wenigstens nicht unangenehm wurde. Erstaunlicherweise.

Als es am Ziel ans Bezahlen ging, war ich sehr erfreut, dass er sich dazu überreden konnte, mir sein komplettes Kleingeld zu überlassen. Und glücklicherweise war das sogar mehr, als die Kurzstrecke kostete. Statt den tarifgemäßen 3,50 € habe ich satte 5,50 € erhalten. Dazu eine seiner Hosentasche entfleuchte braune Masse.

Nun war ich zunächst zwar ein wenig angeekelt, da ich bei diesem Dorfproleten eher geschmolzene Schokolade oder gar Exkremente im Verdacht hatte, aber eine kurze Geruchsprobe bestätigte mir dann, dass es sich um Shit handelte. Haschisch – für die unkundigen Leser!

Nun bin ich bei dieser Droge wirklich zwiegespalten:

Ich selbst kann sie nicht zu mir nehmen, da die Abbauprodukte sich nahezu ewig nachweisen lassen. Dennoch habe ich einen gewisse Respekt vor diesem Rauschmittel, da es zumindest mal ungefährlicher als Alkohol ist, und auch ich in meiner Jugend einige nette Stunden unter dessen Einfluss erleben durfte.
Viel schlimmer aber ist natürlich: Ich als Taxifahrer darf natürlich unter keinen Umständen mit Drogen erwischt werden. Mein Schein wäre hinüber, und damit mein derzeitiges Leben! Aber (geschätzte) 2 Gramm Hasch wegschmeißen?

Das habe ich nicht übers Herz gebracht…

Ich bin also wirklich noch zwei Touren gefahren mit einem dicken Krümel illegaler Betäubungsmittel im Gepäck. Danach habe ich sie weitergegeben an eine vertrauenswürdige Person, die sie dann „vernichtet“ hat. Soll im übrigen recht potent gewesen sein, das Zeug… 😉

Ich möchte hier noch einmal darauf hinweisen, dass kein Text dieses Blogs einen Anspruch darauf erhebt, wahrheitsgetreu wiedergegeben worden zu sein! Alle hier getroffenen Aussagen können frei erfunden sein und sind in keinster Weise verwertbar für irgendwelche rechtlichen Belange!