OK, wenn mir schon sonst nichts einfällt, kann ich ja zum unpassendsten Zeitpunkt mal wieder was allgemeines über die Arbeit schreiben.
Ich habe so langsam einen Rhytmus gefunden! Das ist jetzt vielleicht ein wenig komisch, weil ich das schreibe, nachdem ich einen Tag ungeplant frei gemacht habe. Dennoch: Inzwischen habe ich fast 2 Monate durchgehalten, und das Ergebnis war nicht so deprimierend, wie man es erwarten könnte.
Ich arbeite gerade immer Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag. Die Tage beziehen sich hierbei auf den Abend, an dem ich meine Schicht beginne. Das heisst, ich habe mir eine 5-Tage-Woche mit zwei einzelnen freien Tagen zusammengezimmert. Damit stehe ich unter den Kollegen offenbar alleine auf weiter Flur. Warum hab ich mir so seltsame Zeiten ausgesucht? Das hat verschiedene Gründe: Zum einen bin ich kein 6-Tage-Arbeiter! Ich brauch meine Freizeit – selbst wenn ich sie nur mit zu Hause rumsiffen verbringe. Dann bin ich vor allem niemand, der mal kurz 8 Tage durcharbeiten kann, um dann 3 Tage frei zu machen. Das ist nicht mein Rhytmus – ich brauch öfter mal eine Unterbrechung – auch wenn es dann nur ein Tag ist. Zu guter Letzt: 4 Tage reichen nicht, um genug zu verdienen 😀
Das Problem war vor allem, vernünftig die Tage zu wählen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen (Einzel-Abnormitäten wie Messe und so mal nicht eingerechnet) sind die einzelnen Tage von ihren durchschnittlichen Verdiensterwartungen unterschiedlich:
Montag: Der Tag, über den ich gerne sage: „Ich nehme Montage nicht ernst!“ Fast alle total beschissenen Tage waren Montage, und dabei machen die meisten Kollegen schon Montags frei, weil einfach gar nichts geht. Wenn ich Montags einen Hunni zusammen habe, bin ich sowas ähnliches wie glücklich.
Dienstag: Eine Art verlängerter Montag, mit nur geringfügigen Aussichten auf Besserung. Im Schnitt vielleicht 5 € mehr…
Mittwoch: Am Mittwoch ziehen die Einnahmen langsam wieder an. Viele Leute haben sich vom Wochenende erholt, oder planen bereits, dem nächsten vorzugreifen und gehen doch mal aus. Der Mittwoch ist irgendwie der perfekte Durchschnittstag. So 120 € in zehn Stunden ist Standard, natürlich wie bei allen Tagen mit im Einzelfall beträchtlichen Abweichungen.
Donnerstag: Das Wochenende kommt! Viele scheinen sich zu denken, dass man den Freitag ja auch mit Kater rumbringen kann, und dann ja eh frei ist. Die Straßen werden voller und ich persönlich „erwarte“ Donnerstags durchaus so rund um 150 € Umsatz.
Freitag: Endlich! Wochenende! Sämtliche Rekordtage bei mir waren Freitage, dennoch sind hier noch enorme Schwankungen drin. Über 150 € sollten es in jedem Fall werden, über 200 ist meistens auch drin.
Samstag: Gilt als beste Schicht der Woche, und zumindest ist es die zuverlässigste. Samstags bin ich noch nie enttäuscht heimgefahren – Einbrüche sind wesentlich seltener als Freitags. Die Tendenz geht deutlich Richtung 200 €. Unter 180 wundere ich mich, wenn ich nicht früh Feierabend gemacht habe.
Sonntag: Sehr wechselhaft, aber leider ziemlich oft sowas ähnliches wie der Vor-Montag. Hunni? Passt schon…
Bei allen bisherigen Versuchen, sowas wie einen festen Rhytmus zu bekommen, habe ich letztlich irgendwann einen Donnerstag frei machen „müssen“ – was im Tausch gegen einen Montag oder sogar gegen einen Mittwoch einfach bekloppt war. Nun spare ich mir den durchschnittlichen Mittwoch und den recht bescheidenen Sonntag. Damit kann ich leben, und zudem habe ich nie länger als 3 Tage Arbeit am Stück. Und wer kann das schon von sich sagen?
Ich unterteile die Arbeitszeit folglich gerade in „kurze“ und „lange“ Wochen, die trotz ihrer geringen zeitlichen Dimension eigentlich nichts gemeinsam haben. Die kurze Woche (Montag und Dienstag) sind so Tage, an denen ich viel Lesestoff brauche, um die stundenlange Langeweile am Stand auszuhalten. Hier kann ich schon mal früher Feierabend machen, weil es „sich eh nicht mehr lohnt“ und getrost alle Umsatzwünsche verschieben: „Das hol‘ ich am Wochenende wieder rein…“
Tja, und die lange Woche steht mir jetzt bevor. 3 Tage lang mehr oder minder gute Umsätze, insbesondere in den Morgenstunden eine gute Auslastung mit wenig Standzeit. Snacks in Reichweite sind hier wichtiger als Lesestoff. Koffein und gute Laune. Die schönen Nächte in der Woche…
Merkt ihr was? Ja, ich freue mich aufs Arbeiten! 🙂
Du kannst nicht 8 Tage durcharbeiten? Ich muss mitunter 12 Tage durcharbeiten (Allerdings mit Abgespeckter Wochenendschicht dazwischen) 🙁
@Ingmar:
Was heisst schon „können“? Wenn es sein muss, kann ich viel. Ich würde mir nur nichts antun, wo sowas sein muss…
Bei den Kinderfreizeiten, die ich mitbetreut habe, da hab ich auch 14 Tage lang 16 Stunden plus x gearbeitet. Und das war wesentlich mehr Arbeit als mein jetztiger Job. Das hängt natürlich stark davon ab, was möglich ist. Aber wenn ich weiss, ich muss nicht unbedingt – dann kann ich das auch nicht.