FAQ zum Job als Taxifahrer

Ist man als Taxifahrer angestellt oder selbstständig?

Es gibt beides und keine der beiden Optionen ist selten. Viele Taxifahrer arbeiten (wie ich auch) als ganz normale Angestellte, viele machen es allerdings auch – wie man so schön sagt – „auf eigene Rechnung“. Und oftmals suchen sie sich dann irgendwann Angestellte und werden damit zu den Chefs. Viele Chefs in diesem Gewerbe fahren übrigens durchaus auch selbst noch persönlich.

Was verdient man als Taxifahrer?

Wie hoch der Verdienst ist, ist eine sehr schwere und kaum zu beantwortende Frage. Die Antwort hängt davon ab, wo man fährt, wann man fährt, wie viel man arbeitet, ob man selbstständig ist oder angestellt – und nicht zuletzt manchmal sogar vom Glück.
Gesichert ist wohl nur, dass man mit Taxifahren hierzulande nicht reich wird. Ob man indes arm bleiben muss, ist nicht gesichert.

Von Stadt zu Stadt unterscheiden sich die Taxitarife teils enorm, und auch die Bezahlung ist unterschiedlich. Selbst unter den Angestellten. Manche Fahrer bekommen ein Festgehalt, andere einen Stundenlohn, wieder andere eine Umsatzprovision und einige eine Mischung aus den Modellen. Deswegen ist die Antwort hierauf sehr schwierig. Wahrscheinlich verdienen aber die meisten Taxifahrer in Deutschland irgendwas zwischen 1000 und 2000 € netto im Monat.
Ich als Taxifahrer in Berlin kann sagen, dass ich mit einer 40-Stunden-Woche und einer (gar nicht schlechten) Umsatzprovision von 45% brutto ohne irgendein Festgehalt auf irgendwas zwischen 1100 und 1400 € netto komme – allerdings schon inklusive Trinkgeld!

Wie viel muss man als Taxifahrer arbeiten?

Hier ist fast alles möglich. Ich kenne Fahrer, die nur nebenbei am Wochenende zwei Schichten à 8 Stunden fahren, andere fahren 6 Tage die Woche 12 Stunden und machen auch Sonntags nur einen halben Tag frei. Hier in Berlin, mit einem Überangebot an Unternehmen, hat man als Fahrer gute Karten, einen Chef zu finden, bei dem man fährt, wie man Lust hat – zumindest mehr oder weniger. Der Unternehmer ist im Übrigen dazu verpflichtet, das Taxi für eine gewisse Zeit bereitzuhalten. In Berlin sind das pro Jahr 180 Schichten à 6 Stunden. Weniger darf man also als Selbstständiger nicht arbeiten.

Muss ich als Taxifahrer wirklich alle Straßen kennen?

Natürlich wünscht sich jeder Kunde das, und es sollte durchaus Ziel sein, die Stadt möglichst gut zu kennen. Für die Ortskundeprüfung  (nähere Infos hier) muss man allerdings definitiv nicht alles wissen, und es ist schlicht unmöglich, bei allen Kundenanfragen die perfekte Antwort parat zu haben. Wahrscheinlich kennt man irgendwann tatsächlich jedes Hotel in Berlin, aber schon bei den Kneipen dürfte es eng werden. Hier in der Hauptstadt ist selbst das Straßennetz so umfangreich, dass eigentlich alle Taxifahrer auch Gegenden haben, in denen sie sich „nicht so gut auskennen“ – was immer das im Einzelnen heißt. Die Kunden dort hinbringen müssen wir allerdings können. Ob wir den Weg aus dem Kopf wissen, einen Stadtplan, ein Navi oder eine Anweisung der Zentrale nutzen, um das zu meistern, das ist uns nicht vorgeschrieben. Aber Wissen erleichtert die Arbeit ungemein.

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