Nicht das Quiztaxi!

Ich glaube, das Quiztaxi ist das Fernsehformat, das fast allen Taxifahrern gehörig auf die Nerven geht. Nicht einmal, weil es ein schlechtes Format ist – ich fand es eigentlich recht unterhaltsam, wenn ich es (vielleicht zweimal in meinem Leben) gesehen habe.

Das Dumme ist nur, dass seitdem wahrscheinlich überall in Deutschland Taxifahrgäste ab 1 Promille aufwärts zigtausend Taxifahrer mit der Frage nerven, ob man im Quiztaxi sei, und ob man nicht eher Geld gewinnen könne als zahlen müsse. In der Regel ist das ja auch mit einem kurzen „Nein, leider nicht.“ erledigt, aber auf Dauer ist dieser Witz eben ziemlich ausgelutscht.

Am Wochenende hielt dann auch neben mir am Frankfurter Tor ein Wagen, und ein junger Mann, optisch irgendwo zwischen Skinhead, Smiley und Patient in der plastischen Chirurgie angesiedelt, und fragt mich:

„Bist du das Quiztaxi?“

Auf mein Nein fahren sie weiter, und an der nächsten Ampel möchte er mir noch etwas sagen. Ich mache das Fenster runter, und…

„Bist du das Quiztaxi?“

„Sorry, aber der war ja schon beim ersten Mal nicht überragend originell. Beim zweiten Mal wird es allerdings echt öde.“

„Wirklich?“

„Was meinst du, wie oft wir das gefragt werden?“

„Hmm, ich dachte, ich bin der erste…“

„Nee, da muss ich dich enttäuschen…“

„Ich fand den trotzdem gut!“

„Na denn… Schönen Abend noch!“

Dialoge, bei denen man sich im Nachhinein fragt, ob es den Aufwand wert war, dafür die Musik leiser zu drehen…

Spiel mit mir…

Ich bin nun wirklich kein Spielverderber, aber ich stehe nicht auf Heimlichkeiten. Ich habe schon oft beschrieben, dass ich im Straßenverkehr so ziemlich das Gegenteil eines Rasers bin, aber ich komme nicht umhin, mir zu überlegen, ob wir deswegen wirklich überall überwacht werden müssen. So sehr ich mir bei manchen wünsche, sie würden mal erwischt.

Naja, neulich bin ich auf dem Weg nach Adlershof das Adlergestell unter all seinen vielfältigen Namen heruntergegurkt und habe gestutzt. Zwei Autos an der Seite, beides offensichtlich Zivilfahrzeuge. Der hintere mit offenen Türen war ein blauer Zafira – das Modell, das ich auch fahre. Und die Besatzung desselben stand beim anderen Fahrzeug an den Türen. Offensichtlich also Zivicops.

Naja, ist ok. Die Strecke ist eine Raserstrecke, keine Frage. Es ist allerdings auch eine für Autofahrer nervige Strecke, da die Geschwindigkeitsbegrenzung derzeit von 50 über 30 und wieder 50 zu 70 und dann wieder auf 50 und 30 runter pendelt – und all das bei nahezu gleichbleibenden Bedingungen, wenn man nachts unterwegs ist. Aber ich hab mir nicht einmal was böses dabei gedacht.

Da ich aber irgendwie guter Laune war, habe ich mir durchaus meinen Teil gedacht, als ich auf dem Rückweg in die Stadt vor mir einen blauen Zafira gesehen habe, der ganz strikt 50 gefahren ist…

Und es macht einen Heidenspaß, die Jungs an der Ampel stehen zu lassen, nur um dann bei 50 vom zweiten Gang in den fünften zu schalten und gemütlich vor sich hinzurollen. Selbst beim dritten Mal noch. Mein Grinsen wollten sie nicht erwidern, aber wie ich sagte: Ich hatte so oder so schon gute Laune.

Dicke Hupen!

Ich bin kein Autofahrer, der sonderlich impulsiv reagiert. OK, als Ausnahme sei genannt, dass ich zu Metal sicher 5% schneller unterwegs bin als zu HipHop-Musik. Aber das war es schon!

Ich vermeide es, in psychischen Extremsituationen zu fahren, und so albern das klingt, so gut finde ich das auch prinzipiell. Aber nun das…

Die Schicht hat bescheiden angefangen, nach der zweiten 5€-Tour zuckelte ich durch den Boxhagener Kiez und kam an eine Ampel. Sie zeigte Grün, und bei dieser Ampel habe ich das Gefühl, sie zeigt immer Grün, wenn ich komme – obwohl es eine Nebenstraße ist. Nun stand an der – grünen – Ampel ein BMW. Und er blieb stehen. Die Insassen starrten soweit ich sehen konnte nach vorne, und so standen sie da. Friedlich, unspektakulär und dem Sash im Weg.

Ich näherte mich langsam – so wie es sich für eine 30er-Zone gehört und wartete auf ein Losfahren des Autos. Nix. In aller Regel hab ich höchstes Verständnis dafür, wenn Leute gerade dringend was suchen oder nach hastigen Annäherungen noch Körperteile sortieren müssen. Diese Gelassenheit ist wohl Nachtfahrern zu Eigen, da eine Ampelphase hier in der Regel auch nur für ein Auto reichen muss. Nachdem ich aber inzwischen hinter dem Wagen zum Stehen gekommen bin, und die Insassen allen Anscheins nach immer noch das übersichtlichste Nichts aller Zeiten zelebrierten, wollte ich nur noch eins:

Sie daran erinnern, dass das ein Fahrt- und kein Standweg ist: Dicke Hupen!

Und jetzt tut das Ding nicht! Ich will einmal im Jahr hupen, und dann tut die Hupe nicht! Wie beschissen kann eine Schicht denn bitte anfangen? 😉

Ich meine, ich kann offensichtlich mit dem Verlust der Hupe besser leben als mit dem der Bremsen – aber mir war nicht einmal bewusst, dass sowas wie eine Hupe tatsächlich kaputtgehen kann…

Ich hab dann – was irgendwie peinlich wirkt, aber sehr sozial ist – die Lichthupe genommen. So hat er es noch bei Gelb rübergeschafft, und ich… naja, immerhin hatte ich freie Sicht auf die Kreuzung.

Nachtrag:
Als ich diesen Eintrag geschrieben habe, ist mir aufgefallen, dass ich meinem Tagfahrer gar nicht Bescheid gesagt habe deswegen und hab ihn angerufen. Und das Fazit: Irgendwie ist unser Auto wie Windows…

„Det hat der öfter. Det is nach’n Neustart, da jeht det wieder!“

Liebe Pärchen in Berlin,

ich möchte hiermit einen Hinweis geben, von dem ich sicher bin, dass er eine Hilfe sein kann. Wir alle kennen die Situationen, in denen einen spontan die Fleischeslust übermannt, und der männliche Part (wenn vorhanden) glaubhaft zu beteuern vermag, dass er die bereits vorhandene Erektion keinesfalls noch nach Hause retten kann. Bisweilen ist das ja bei nachfolgenden Familienbesuchen auch gar nicht gewünscht.

So offensichtlich die Notlage auch sein mag: Bedenket die Gefahren, die sich ergeben können!

Zum Beispiel gibt es Leute wie mich, die in Autos unterwegs sind, die (nur etwas) höher sind als das Durchschnittsvehikel, und es völlig ohne böse Absichten erlauben, euch zu sehen, wenn ihr der Meinung seid, der Stadtverkehr sei der geeignete Ort, den Herren einen von der Palme zu wedeln.

Über die realen Gefahren im Verkehr beim Verkehr will ich mal gar nicht anfangen, nachzudenken, aber im guten Wissen über den bekloppten Gesichtsausdruck insbesondere von Männern bei sexueller Interaktion, wäre mir sehr daran gelegen, in diesen Momenten unbeobachtet zu bleiben.

Ich grüße an dieser Stelle die beiden Herrschaften Mitte 30, die am Sonntag um 2.00 Uhr auf der Warschauer Str. öfter neben mir an der Ampel gehalten haben!