Das mit der Technik

Seit nunmehr fast einem Jahr müssen wir Taxifahrer in Berlin Kartenzahlung akzeptieren. Das ist aufgrund der in Deutschland immer noch recht unverbreiteten unbaren Bezahlung ein Nischenthema, aber in Sachen Service find ich’s ja nicht grundsätzlich schlecht.

Das Dumme ist: Wir sind in diesem Punkt der Technik genauso ausgeliefert wie der Kunde.

Und so kam es, dass ich extra schnell weggekommen bin, weil ich das mit der Annahmepflicht im Vergleich zu manch anderen Kollegen auch ernst nehme – und die Fahrt war nicht einmal schlecht. Ein sympathischer Typ, der immerhin mehr als 15 € im Taxi liegenzulassen gedachte, passte also alles.

Nur … man ahnt es … hat der Leser halt die Karte nicht erkannt. Und der Kunde hatte entsprechend seiner Anfrage natürlich kein Bargeld dabei. Super Sache! Nun kann ich natürlich kleinlaut sagen, dass die im Taxi eingebauten Leser nicht State of the Art sein mögen – andererseits sind die Teile dann doch eher auf Robustheit ausgelegt und es möge nur derjenige den ersten Stein werfen, dessen Magnetstreifen auf der Karte nicht verkratzt und in 1A-Zustand ist.

In dem Fall war’s Glück im Unglück. Der Umweg zur Bank betrug ca. 500 Meter und da hatten weder mein Kunde noch ich auch nur die Idee, uns drüber zu streiten, wer das jetzt bezahlt. Und drei Minuten später war alles ok, inklusive beidseitiger Zufriedenheit.

Aber obwohl sich das bei uns noch in vielleicht vergleichsweise bescheidenem Umfang abspielt: Auch im Taxi müssen Fahrer und Fahrgast inzwischen mehr der Technik trauen als früher. Ging es einst nur ums Auto, sind es heute ggf. auch Navi, die Vermittlungsapp, der Kartenleser oder dergleichen. Ich will damit keineswegs sagen, dass früher alles besser war – mitnichten! Die damit einhergehenden Erleichterungen erfreuen mich auch täglich. Aber es erfordert auch ein Umdenken, bezüglich welcher Dinge man tolerant ist. Nur mal so als Denkanst0ß.

35 Kommentare bis “Das mit der Technik”

  1. Patrick sagt:

    Ein State-of-the-Art Lesegerät würde allerdings mit dem Chip arbeiten. Alternativ kontaktlos.
    Insofern kann man das schon dem Gerät anlasten.
    Das mit der fehlenden Verbreitung ist so ein Henne-Ei Problem. Wenn man nur in wenigen Läden und meistens nur ab bestimmten Beträgen mit Karte Zahlen kann, macht es auch keiner.
    In Skandinavien kann man ohne Bargeld durchs Leben laufen, find ich persönlich ziemlich gut.
    Ich hol jetzt mal popcorn, die Bargeld Verfechter kommen gleich 🙂

  2. Bei uns in der Ecke ist vorgestern die Kartenzahlungstechnik komplet ausgefallen. Für paar Strunden konnte keiner Karten akzeptieren. Ein Hoch auf die geniale Idee das Bargeld abzuschaffen.

  3. Der Finanzberater sagt:

    Ich werf mal drei Argumente pro Bargeld in den Raum die meistens kommen:
    – Wenn Bargeld abgeschafft wird, kann die EZB den Weg komplett frei machen für Strafzinsen auf Einlagen bei Privatkunden. (Als ob das volkswirtschaftlich ein angestrebtes Ziel sei. Nein, ist es nicht)
    – Wenn Bargeld abgeschafft wird, kann der Staat alle Transaktionen nachverfolgen. (Schlecht für Steuerhinterzieher, Dealer, sonstige Straftäter)
    – Wenn Bargeld abgeschafft wird, kann sich keiner mehr Handwerker leisten, weil man dem nicht mehr einen Teil bar geben kann (das ist by the way Steuerhinterziehung)

    @Patrick:
    Möchte noch jemand ein Eis bevor es los geht?

  4. Fastdäne sagt:

    Moin, moin,
    bei allem Hype um Vernetzung, online-Modus usw., stellt sich doch die Frage, warum im Taxi nicht einfach auf die gute alte Ritsch-Ratsch-Technik zurückgegriffen werden kann. Ich weiß allerdings nicht, ob es die Dinger überhaupt noch gibt.
    Gruß Frank

  5. Weil RItschratsch für Kreditkarten ist. EC hat keine erhabene Schrift.

  6. Thomas T sagt:

    Guten Morgen,

    was für Kartenleser benutzt ihr in Berlin? In Dresden hatten wir bis vor kurzem das gleiche Problem das die Karten nur sporadisch lesbar waren und manchmal erst nach dem 10ten mal durchziehen!

    Jetzt haben wir neue Geräte die mit Chip und NFC arbeiten, da hat sich das Problem zum Glück erledigt! Wäre vielleicht auch eine Alternative für Berlin und die Kosten sind auch überschaubar! 🙂

    GRÜßE AUS DRESDEN

  7. Peter sagt:

    Was wäre Dagobert Duck ohne Geldspeicher? Eine Ente mit Computer? Dann ist aber nach einem (un-)lustigen Taschenbuch alles gesagt, wahrscheinlich spielt das dann in Panama…
    Ich finde Bargeld unwegdenkbar, und halte einen Mix aus Barem und Plastik für das sinnvollste.
    Und bei der Alternative für Kleinbeträge finde ich die Gebühren die z.B. PayPal nimmt auch frech.
    Aber mir ist auch noch nie eine signifikante Summe Bares geklaut worden. das könnte meine Meinung ändern… hoffentlich passiert es trotzdem nicht.

    Hey Sash, danke für all die Einsichten – ich fahre viel bewusster Taxi seit ich mitlese. Schade dass es so viele wenig gesprächige Kollegen gibt. Aber wann fährt man in Berlin schon am WE nachts Taxi – wenn man da nicht wohnt 🙂

  8. Ralf Titzmann sagt:

    Den Kollegen (ein Fragezeichen ist hier sicherlich angebracht, mir selbst kommt aus gleicher Erfahrung eher eine Erweiterung die mit sch….. beginnt in den Sinn), sei dein Verhalten ein Vorbild!!! Sowohl was das grundsätzliche akzeptieren von Kartenzahlungen betrifft, als auch die Reaktion, wenn es technisch mal nicht funktioniert. 80 % aller Kollegen, die keine Kartenzahlungen akzeptieren unterstelle ich, dass sie dem Finanzamt keine Schätzgrundlage für verschleierte oder verkürzte Umsätze liefern wollen! Sie schaden allen ehrlich arbeitenden Taxifahrern und -unternehmern!

  9. Andreas sagt:

    Sind das Standalone-Terminals, in das der Betrag händisch eingegeben wird?
    Sind die Terminals per GSM online und buchen per PIN-Eingabe durch oder wird per Lastschrift-Beleg abgerechnet?

    Der Magnetstreifen sollte dank EMV gar keine Rolle mehr spielen.

  10. Daniel sagt:

    Ich nutze auch oft Kartenzahlung, bin aber trotzdem nicht der Meinung, dass man auf Bargeld verzichten kann.

    Vor allem im Privaten Bereich ist Bargeld einfach sehr viel praktischer, sei es bei Trödelmärkten, wenn man privat was kauft und verkauft oder auch bei Getränkekassen im Verein oder im Kindergarten.

    Davon abgesehen wüsste ich garnicht, wie ich meiner fünfjährigen Tochter den Wert und den Sinn von Geld erklären sollte, wenn es kein Bargeld gäbe.

    Im Taxi hab ich übrigens noch nicht mit Karte bezahlt. Irgendwie zahle ich immer lieber Bar wenn ich Trinkgeld gebe. Geben Kartenzahler eigentlich im Schnitt weniger Trinkgeld?

  11. sarc sagt:

    Haben eure Kartenleser dann wenigstens auch die amerikanischen „Trinkgeld-Tasten“? Also, dass man bei Bedarf direkt 10% mehr abbuchen lassen kann oder so.

  12. Daarin sagt:

    Okay, dann gebe ich heute halt den Verfechter des Bargeldes:
    Ob eine Politik (und nichts anderes macht die EZB) sinnvoll oder volkswirtschaftlich gewünscht ist ist aber nicht die einzige Grundlage für ihre Umsetzung. Und weil etwas schlecht für Straftäter ist muss es nicht automatisch gut für alle nicht-Straftäter sein. Das ist die altbekannte „Wer nichts zu verbergen hat hat auch nichts zu befürchten“-Strategie, auf die meiner Meinung nach als Antwort immer kommen müsste „Wer nichts zu verbergen hat lebt nicht.“

    Ich persönlich hätte schon was dagegen, dass die Personen die über eine Vergabe von Krediten an mich entscheiden, dies auf der Grundlage meiner Einkäufe bei Media Markt machen können oder ob ich mich des Öfteren auf Weihnachtsmärkten oder in verrufenen Gegenden rumtreibe.

  13. Taxi4wat sagt:

    Man ist nicht für die ABSCHAFFUNG des Bargeldes, nur weil man für die generelle MÖGLICHKEIT der Kartenzahlung ist!

    Es ist ein ARMUTSZEUGNIS, wenn jemand als Besucher oder Bewohner dieser schönen Stadt unsere hoffentlich 1A-DIENSTLEISTUNG in Anspruch nimmt und er/sie dafür nur mit MUSCHELN ( https://de.wikipedia.org/wiki/Muschelgeld ) zahlen kann.

    Es gibt viele Möglichkeiten, bargeldlose Zahlungen zu akzeptieren. Einige sind an Vermittlungszentralen gekoppelt und für deren Fahrer sinnvoll, andere sind unabhängig und kosten mehr oder weniger Geld.

    Ich selbst nutze als „stummer“ Fahrer ein System, das keine monatlichen (Miet-)kosten verursacht. Es fallen lediglich die auch bei allen anderen Systemen anfallenden geringen Provisionen pro Zahlvorgang an. Diese sind durch die 1,50 € Gebühren, die wir für bargeldlose Zahlungen kassieren, mehr als gedeckt. So hatte ich z.B. im vergangenen Monat (März 2016) 31 Kartenzahlungen für € 621,80. In diesem Betrag sind 31 x € 1,50= € 46,50 enthalten. Gebühren sind in Höhe von € 11,53 angefallen. Zusatzerlös also € 34,97. Ihr wisst selbst, wie lange ihr dafür fahren müsst!

    (Falls jemand zu meinem verwendeten Gerät Infos haben möchte: taxi4.berlin.on.the..run@gmail.com . Ich maile zurück)

  14. tina sagt:

    Das Hauptargument gegen die Abschaffung von Bargeld wird so gut wie nie genannt, weil es den meisten schlicht nicht bekannt ist. Ist aber ein extrem wichtiges: je weiter man gedanklich von Barem entfernt ist, desto unehrlicher wird der Mensch. Ja, ist so und das wurde so richtig erforscht – wer sich dafür interessiert google mal nach Dan Ariely, das ist ein Prof. für Behavioural Economics.

    Der hat zb Versuche gemacht wo Leute (sehr simple) Matheaufgaben lösen mußten und danach bezahlt wurden – pro gelöstem Beispiel gabe es so und so viele Dollar (oder Cent, sie haben das mit verschiedenen Beträgen probiert). Dabei konnten die Leute schummeln, denn sie durften ihre Lösungsblätter schreddern. Der Schredder war jedoch manipuliert, sodaß trotzdem nachvollziehbar war wieviele Beispiele gelöst wurden. Ergebnisse: 1. es gibt Leute die in großem Stil schummeln, aber das sind sehr wenige. Den Löwenanteil des Schummelns macht geringes Schummeln aus (1-2 Bsp. mehr als man gelöst hat) – das sind viele Leute, sehr, sehr viele, die insgesamt um das ca. 100fache mehr erschummeln als die paar Großschummler. Das auf Bargeld bezogene Ergebnis ist aber 2. wenn Leute beim Versuchsleiter direkt Bargeld bekamen – dh sie mußten dem in die Augen schauen und sagen „lieber Versuchsleiter, ich habe x Bsp gelöst, ich hätte gern x Dollar dafür“ dann wurde DEUTLICH weniger geschummelt als wenn sie Plastikchips bekamen die sie erst später gegen die gleiche Menge Bargeld eingetauscht haben. Und später war nicht erst in 3 Wochen, nein, später war tlw. 1min später, nachdem sie 3m weiter zu einem 2. Versuchsleiter gegangen sind.

    Ist so ähnlich wie sicher jeder schon mal einen Kugelschreiber aus dem Büro gemopst hat, aber sich kaum wer wohl fühlen würde wenn er 2,- in bar aus der Handkasse nehmen würde. Deswegen nennt Ariely das auch sein bisher erschreckendstes wissenschaftliches Resultat, denn man kann sich ausrechnen wie sich das auf die Ehrlichkeit der Leute auswirkt, wenn es nicht um Bargeld in der Hand sondern um Optionen auf Futures auf sonstwas geht die nur als Zahlen in irgendeinem Bankcomputer gespeichert sind.

  15. Arno.nyhm sagt:

    Ich denke auch die „Strafgebühr“ von 1,50€ die es (glaube ich) nur in berlin gibt hält sicher auch den einen oder anderen von einer Kartenzahlung ab.

  16. Aro sagt:

    Die Kartenleser die dieser Betrieb nutzt, sind leider sehr anfällig, wenn der der Magnetstreifen etwas zerkratzt ist. Außerdem werden gar nicht alle Karten akzeptiert. Kreditkarten ja, aber nicht alls EC-Karten. Dazu kommt noch, dass manche Kunden sogar mit ihrer Bandkarte zahlen wollen, was überhaupt nicht funktioniert.

    Für die Zukunft ist dieses technische System kaum noch geeignet. Aber immer noch besser als die „Ritschratsch“-Dinger, die nicht mal online arbeiten.

  17. @Patrick:
    „In Skandinavien kann man ohne Bargeld durchs Leben laufen, find ich persönlich ziemlich gut.“

    Jupps, in Skandinavien zahlen die Händler auch viel weniger Gebühren auf eine Abbuchung. Mein Persönlicher Satz mit dem EC-Abrechner sieht z.B. so aus, dass ich pro Kartenzahlung 0,1% vom Umsatz zahle, aber mindestens 0,26€ und dazu noch ein paar Cent „Grundgebühr“ – und monatliche „Miete“ von 40€ fürs Gerät, welches ich NICHT käuflich erwerben DARF. Wenn jetzt jemand eine Tüte Bonbons für 1,50€ mit EC-Karte bezahlen will (hatte ich wirklich schon), mache ich tatsächlich Minus an dem Geschäft, weil die 26Cent mehr sind als mein Rohgewinn an der Tüte.

    Bei Kreditkarten sieht es noch schlechter aus, die wollen je nach Vertrag zwischen 2,5 und 8% vom Umsatz (incl. MwSt.) vom Händler haben. Plus monatliche zusätzliche Grundgebühren…

    Übrigens, Tankstellen und Supermärkte haben bessere Konditionen bei EC-Karten-Abrechnern, weil die damals geholfen haben, das System beim Endverbraucher zu verbreiten.

  18. Sascha sagt:

    Zu Patrick „In Skandinavien kann man ohne Bargeld durchs Leben laufen, find ich persönlich ziemlich gut.“

    Es hat sicher Vorteile und ich mag Skandinavien (und da besonders Schweden, wo mir eine Freundin letzten Sommer noch beim Besuch erzählte, dass die wahrscheinlich das erste Land weltweit sein werden, die das Bargeld ganz abschaffen) sehr gerne.

    ABER – von den ganzen durchaus validen Argumenten hier im Thread einmal abgesehen – nervt mich diese schwedische Art, wirklich jeden Kleinmist mit Karte zu bezahlen. Besonders in Bars, wo man für jedes Getränk einzeln zahlen muss. Da stehen dann 4 Leute vor einem in der Schlange und jeder zahlt sein großes Bier mit Karte, also jedes Mal bestellen, Getränk entgegennehmen, Karte rüberreichen, auf Gerät warten, Karte und Quittung zurückgereicht bekommen, unterschreiben, ggf. noch Tip extra klären – das dauert unter dem Strich dreimal so lange wie in einer deutschen Bar, wo ja ein gewisser – nicht komplett unbedeutender – Teil der Kundschaft schon vorher weiß, was das Bier kostet und teilweise die Münzen inkl. Tip schon fertig abgezählt in der Hand hat.

    Ein Bier, danke, passt, nächster! 🙂

  19. Mausflaus sagt:

    tz, dass es da noch kein paypal gibt…

  20. Smilla sagt:

    @Sascha

    In Norwegen steckt man (nicht nur in der Bar) seine Karte einfach selbst ins Lesegerät, das fragt mit Ausnahme von amerikanischen Touristenkreditkarten fast immer nach der PIN statt einer Unterschrift, und wenn man Trinkgeld geben will, gibt man das einfach vor PIN-Eingabe mit ein – geht oft schneller als wenn der Kunde erst nach Münzen fischen muss, ich nachzähle und dann vielleicht noch nach passendem Wechselgeld suchen muss, pluss das man sich am Ende des Tages nicht durch kiloweise Münzen zählen muss. Aber hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

  21. Sascha sagt:

    @ Smilla:

    Tja, stimmt, das hat wirklich Vor- und Nachteile. Mich würde es dann aber vor allem doch arg stören, wenn ich – gerade in einer Bar, wo evtl. noch Gedränge ist (und ganz sicher im Laufe des Abends bei vielen die Aufmerksamkeit und Umsicht schwindet) – mehrmals am Abend meine PIN eingeben müsste. Viel einfacher kann man es Leuten vermutlich nicht machen, diverse PINs auszuspähen. 🙂

  22. Kesselwurst Halbe sagt:

    Schärf das Messer, Schärf das Messer und dann: Ritsche Ratsche Ritsche Ratsche mit de Karte. Ist nur meine persönliche Meinung, Sascha.

  23. Sash sagt:

    @all:
    Ich glaube, genau wegen solcher Diskussionen dauert das mit den Karten hier so lange. 😉

    @Kesselwurst Halbe:
    Sag mal, gibt’s nicht irgendein Forum, wo deine Kommentare nicht so dämlich und unpassend wirken?

  24. Sven sagt:

    Ich fahre seit 18 Jahren Taxi und hatte noch nie ein Taxi, welches keine Kartenzahlung angeboten hat. Dies mag Zufall sein, bei 8 verschiedenen Unternehmern. Vom Ritschratsch, bis zum jetzt neuesten Modell mit Pin Eingabe, habe ich vieles erlebt.
    Das Trinkgeld leidet sehr bei Kartenzahlung, aber ich fahre lieber, als am Posten zu stehen. Dies hat mir schon oft Zeitvorteile gebracht.
    Die Gebühr haben wir in Hamburg nicht, nur mein Chef trägt die Kosten. Mir stellt sich immer die Frage, ob dies nicht unfair gegenüber den Barzahlern ist ?
    Man sollte, wie es in der mytaxi App ist, dem Fahrgast eine Trinkgeldoption ermöglichen. 90 % der mytaxi Fahrgäste, die mit der App zahlen, geben dann Trinkgeld. Ca. 70 % der Kreditkartenzahler, geben kein Trinkgeld.
    Da verwundert es nicht, das Fahrer dies ablehnen. Auch ich habe extra keine Aufkleber am Taxi, da ich schon viel Mist erlebt habe. Oh, ich weiß meinen Pin nicht mehr, geht das nicht auch ohne. Bei anderen Taxifahrern mußte ich keinen Pin eingeben… Rückläufer ohne Ende hatte ich mit dem alten System ( ohne Pin ) und ich mußte meinem ex Chef dies zahlen.
    Diesen Stress braucht kein Taxifahrer, denn er hat schon genug mit den Fahrgästen.

  25. Mickey sagt:

    Blöd, dass es in Berlin Funklöcher gibt.

    Da ist es egal, ob das Kartenlesegerät über einen Chipleser verfügt.

  26. MsTaxi sagt:

    Ich hab nix (mehr) gegen bargeldlose Zahlungen im Taxi. Bei uns ist es noch eine Novität, das System, das wir verwenden, kostet neben einer einmaligen Anschaffung nur die üblichen Gebühren, ist recht idiotensicher in der Bedienung, arbeitet mit PIN oder Unterschrift und funktioniert überall da, wo Smartphone Empfang hat.

    Ich biete diesen Service mittlerweile gerade am Wochenende aktiv an und siehe da, die Kunden finden es gut. Man muss nicht mehr nochmal zur Bank, es laufen weniger Kunden weg und der Fun-Factor ist bei unserer Provinzjugend enorm. Und es reduziert elende Preisfeilschereien…

  27. Sash sagt:

    @MsTaxi:
    Das mit den Preisverhandlungen ist allerdings wahr. 🙂

  28. Mickey sagt:

    Kunden, die Zuschläge für bargeldlose Zahlungen verfluchen, haben keine Ahnung wie das System funktioniert.

    Die Zuschläge sorgen für „niedrige“ Preise bei all denjenigen, die bar bezahlen.

    „Niedrig“ deshalb, weil 1,50 Euro auch nicht so atemberaubend sind. Aber lasst mal 6 von 10 Kunden am Tag bargeldlos bezahlen, das macht nach Adam Riese 9 Euro.

    Würde es den Zuschlag nicht geben, wären die 9 Euro irgendwo im Tarif verankert und in diesem Beispiel würden die 4 Barzahler für Ihre Fahrt knapp einen Euro mehr bezahlen.

    Von dieser Relation ausgehend würden 40 % aller Fahrgäste im Jahr jeweils 1 Euro mehr bezahlen. Geht man dann noch davon aus, dass ein Fahrgast pro Monat 10 mal mit dem Taxi fährt und immer bar bezahlt, dann würde er im Jahr 120 Euro mehr zahlen als er unter dem jetzigen System müsste.

    Es geht mit den Taxizuschlägen nicht mal um den Betrag, sondern um das Prinzip.

    1,50 finden wir auch bei Gruppen von mehr als 4 Personen. 1 Euro finden wir bei Leuten mit Sperrgepäck. Schafft man Zuschläge ab, hätte man einen Grund die Tarife zu erhöhen und damit wären vor allem die Stammkunden benachteiligt.

    Ausgehend vom Prinzip bin ich gegen eine Abschaffung von Taxizuschlägen.

  29. Sash sagt:

    @Mickey:
    Finde ich von der Sache her nachvollziehbar. Wobei ich einwerfen würde, dass das gerade bei Kartenzahlung je nach Preispolitik der Unternehmen auch anders sein könnte. Man muss der Fairness halber ja zugeben, dass auch Bargeld teilweise einen kostenintensiven Umgang erfordert.

  30. Mickey sagt:

    „Dass auch Bargeld einen kostenintensiven Umgang erfordert.“

    Der da wäre?

    Man hat Zuschläge eingeführt, um unterscheiden zu können, wer zusätzliche Kosten verursacht und wer ein Taxi im Standard nutzt.

  31. opatios sagt:

    @Mickey:
    Man muss als Zahlungsempfänger Bargeld zählen (Arbeitszeit), zur Bank bringen (Arbeitszeit), einzahlen (teils kostenpflichtig seitens der Bank), Wechselgeld vorhalten.
    Man kann sich jetzt hinsetzen und das mit Kartenzahlungsentgelten aufrechnen, aber es ist wirklich längst nicht mehr so, dass ein Gewerbetreibender für den Umgang mit Bargeld „null Kosten“ veranschlagen kann- außer, er betrachtet das als ein Privatvergnügen oder hat nicht mehr zu zählen als die Bierkasse vom Vereinsabend einmal die Woche. Ab einer bestimmten Menge / Geschäftsgröße ist es eben keine Nebensache mehr. Allein Münzrollen als Wechselgeld zu bekommen, geht nur für private Bankkunden noch durchgehend kostenlos, ein (z.B.) Ladenbesitzer zahlt auf Rollen bei etlichen Banken einen Aufschlag.

  32. Sash sagt:

    @Mickey:
    Siehe den Kommentar von opatios.
    Und nein, ich denke auch nicht, dass man das jetzt genauestens auf den Cent aufdröseln muss und ich bestreite nicht, dass Kartenzahlung kostet. Aber auch wenn die Zuschläge im von Dir genannten Sinne eingeführt worden sind, muss das nicht zwingend auf ewig richtig sein. Der Großraumzuschlag wurde auch eingeführt, bevor man mit kleinen PKW wie meinem Opel mal eben 6 Leute mitnehmen konnte.
    Im Übrigen finde ich den Kartenzuschlag keineswegs schlecht, ich finde durchaus, dass man den Kunden auch aufzeigen kann, dass dafür auch Kosten entstehen.
    Ansonsten finde ich den Begriff „Standard“ in dem Zusammenhang schwierig. Auch die Dienstleistung Taxi wandelt sich und es sind sicher einige ehemalige Standardnutzungen (z.B. Lotsenfahrten) dabei, verdrängt zu werden, während sich andere Dinge eher etablieren. Vielleicht ist es in 10 Jahren Standard, dass man bei uns auch sein Handy aufladen kann. Gegen Aufpreis oder nicht … wer weiß.

  33. Mickey sagt:

    Also bevor das jetzt ins Lächerliche geht. Ihr habt Recht, ab einer gewissen Geschäftsgröße ist das keine Kleinigkeit. Jetzt haben aber die meisten Berliner Betriebe keine 100 Fahrzeuge.

    Die Summe aller Zuschläge pro Fahrt ist auf 13 Euro beschränkt. Das dürfte sehr zur Freude derjenigen sein, die mit einem Taxi ihren Umzug planen und jeden Kubikmilimeter Stauraum ausnutzen. ?

  34. Sash sagt:

    @Mickey:
    Das war jetzt gar nicht dazu gedacht, bis ins letzte lächerliche Detail zu gehen. Es ist halt wie immer nur alles nicht schwarz-weiß. Und selbst wenn man Bargeld völlig verständlich als Standard annimmt, dann kann auch Kartenzahlung neben den unweigerlich damit verbundenen Kosten andernorts für Einsparungen sorgen. Aber ja, das ist eine eigentlich selbstverständliche Randnotiz.
    Was die Begrenzung der Zuschläge angeht: Gibt es eine Grenze, wie viele übergroße Gepäckstücke man laden kann? Ja, das ist jetzt eher albern, ich geb’s zu. Aber wenn ich an einen Bus denke, der nur 5 Personen befördert und den Rest mit Sperrgepäck füllt …? 😉

  35. Mickey sagt:

    Wir haben ja noch den Gewährleistung-der-Sicherheit-Paragraphen. Wenn du der Meinung bist, dass der Auftrag zu gefährlich ist, wirst du den ablehnen können.

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