Gestatten, Dackel.

Nein, ein Dackel war es definitiv nicht. Aber ungefähr die Größe eines Dackels hatte der Hund, der an der Leine von Frauchen zerrte. Der Kollege vor mir schüttelte den Kopf, also kam sie zu mir:

„Dürfte ich auch mit kleinem Hund …?“

„Na, wenn er Autofahren gewöhnt ist.“

Meist antworten die Halter darauf recht einsilbig. „Ja.“, „Natürlich.“, Sicher doch!“ und so weiter. Und nun das:

„Das ist ein moderner, urbaner und kosmopolitischer Hund, selbstverständlich ist der das Autofahren gewöhnt.“

Äh … ja. 🙂

Im Übrigen wirkt das niedergeschrieben irgendwie eingebildet. Eigentlich kam das eher ein bisschen witzig rüber. Und auch kleine kosmopolitische Hunde brauchen wohl Übung – Frauchen gestand mir nämlich, dass der kleine Kläffer in seiner Vergangenheit sogar schon mal in ein Taxi gekotzt hat. Glücklicherweise nicht bei mir. 🙂

Nein, normal bitte!

„Rechts die Hauptbahnhof bitte!“

„Äh, Hauptbahnhof oder Ostbahnhof?“

„Die, den genau hier. Ostbahnhof. Yaam.“

„Ach, zum Yaam! Kein Problem. Ich mach mal Kurzstrecke.“

Ich mache das nur noch selten, aber hier war das ja kein Ding. Rangewunken hat er mich an der Warschauer, Ecke Mühlenstraße. Das waren echt nur 1300 Meter gerade Strecke, lagen auf meinem Weg und der junge Kerl sah nicht nach viel Kohle aus. Ausnahmen bestätigen die Regel. Das allerdings trifft auch auf’s Verhalten der Fahrgäste zu …

„Nein, nein! Normale bitte!“

„Wie?“

„Nix kurze Strecke! Mache normale bitte!“

DAS hatte ich zwar wirklich noch nie, aber der Kunde ist bekanntlich König. Also hab ich die Kurzstrecke wieder rausgehauen und bin zum Normalpreis gefahren. Obwohl wir da schon ein paar Meter weg hatten, sind wir am Ende bei 5,20 € am rechten Fahrbahnrand stehen geblieben und mein Fahrgast hat sichtlich stolz die 5,20 € hingeblättert, die die Uhr nun anzeigte. Ich muss nicht alles verstehen, aber freuen darf ich mich hoffentlich.* 😉

*Für mich war das gar kein besserer Deal. An einem Euro Trinkgeld auf die Kurzstrecke hätte ich mehr verdient als an 5,20 € passend.

Immer schön vorsichtig …

Man sollte ja im Allgemeinen eher vorsichtig fahren. Kann außer hier und da mal etwas Verzögerung kaum negative Konsequenzen haben.

Das mache ich soweit ja auch. Und immerhin hatte ich bisher kaum Feindberührungen mit dem Auto. Vor allem aber gab es bislang keine Verletzten. Dabei war es auch schon knapp, im Laufe der Jahre kommt natürlich trotzdem die ein oder andere brenzlige Situation zustande.

Wo wir gerade bei brenzlig sind: Am Ostbahnhof war heute Nacht Stimmung. Um zehn Uhr abends noch eher gute, getragen von ein paar Fahrradfahrern, die ihre Soundanlage dabei hatten; um 0 Uhr dann eher gedrückte, weil eine Bombendrohung (mal wieder -.-) zu einer Sperrung des kompletten Vorplatzes führte. Immerhin ist offensichtlich nix explodiert.

Und jetzt zum eigentlichen Thema zurück: Ich bin als einer der ersten wieder über den gerade eben freigegebenen Vorplatz gefahren. Vielleicht noch schnell Winker einsammeln. Aber eigentlich war ich auf dem Heimweg. Mich hat heute Nacht irgendwie nix auf der Straße gehalten. Schon alleine, weil der Monat vorbei war, ich mein Geld drin hab und und und …
Naja, der Platz war noch nicht wirklich geräumt. Mitten auf der Straße stand noch der Polizei-LKW, der vermutlich dem Räumkommando zuzuordnen ist, und zahlreiche silberblaue PKW aller Art sorgten für ein eher anarchistisches Fahrvergnügen. Ironischerweise. Ein oder zwei Mal hab ich tatsächlich angehalten um zu sehen, wo ich durchkomme und just dann beim Anfahren sprangen sie plötzlich vor meine Motorhaube. Glücklicherweise steht ein Auto bei solchen Geschwindigkeiten sofort und meine Reaktionszeit am Steuer ist durchaus kurz zu nennen. Worüber ich in dem Fall froh war, denn den Stress, der sich ergeben hätte, hätte ich wirklich die ungefähr 8 Polizisten samt deren Gefangenem auf die Hörner genommen … ich will’s mir nicht ausmalen, ehrlich! 😉