Der piepsige Ruf kam etwas unerwartet. Papa und Mama hatten gerade ihre schweren Reiserucksäcke mit meiner Hilfe in den Kofferraum gewuchtet und waren jetzt eigentlich gewillt, im Taxi Platz zu nehmen. Aber ja, ganz fertig waren wir da hinten noch nicht. Der kleine Justin-Severin streckte mir weltmännisch seinen Rucksack entgegen, ein kleines blaues Teil von der Größe einer Saftpackung und dem Gewicht eines Federmäppchens. Und er bestand ernsten Blickes darauf, dass der selbstverständlich auch in den Kofferraum muss. Wo er Recht hat, hat er Recht!
Also hab ich ihm freundlich sein Gepäck abgenommen, versucht, es nicht versehentlich zwischen meinen Fingern zu zerdrücken und es dann an den Rucksack von Mama gelehnt, die ganz offensichtlich einen Elefanten im Rucksack nach Deutschland geschmuggelt hatte. Danach durfte ich den Kofferraum zumachen und der kleine Blondschopf ist sicheren Schrittes nach vorne, wo er fast schon begeistert auf den Kindersitz gehopst ist.
Sein verantwortungsvoller Umgang mit dem Rucksack war allerdings nur von kurzer Dauer. Bei Aussteigen hatte er bereits vergessen, dass er etwas dabei hatte. Aber zwischen Mamis Daumen und Zeigefinger war noch genug Platz …
Ja putzig sind auch diese kleinen Rollköfferchen die vom Nachwuchs ganz verantwortungsbewusst hinterhergezottelt werden.
Hach. Das ist wie bei meinem Sohn. Niedlich.
„Justin-Severin“ – Lass mich raten. Das waren württembergische Landsleute, die in ihr Appartement nähe Kollwitzplatz wollten 🙂
@Tk:
Die sind bislang an mir vorbeige …rollt. Hab ja nicht so oft Familien an Bord.
@Klaus:
O ja, niedlich war es. Zu deinem Sohn kann ich zwar nichts sagen, aber ich glaub Dir mal 😉
@Bernd K.:
Ich glaube, sie kamen nicht aus Süddeutschland und nach Prenzl’berg ging’s auch nicht. Ehrlich gesagt hieß sogar der Junge ein wenig anders. Aber vergleichbar …
Sash, das interessiert mich jetzt aber mal:
Der Junge hieß ein wenig anders – aber vergleichbar.
Vergleichbar wie der Name Kristin mit Kristina, Kristine, Krista, Kirsten, Kerstin, Kristel oder Kirstel (wahlweise auch mit Ch- geschrieben) oder mehr wie Anne-Marie mit Johanna-Sophie?
…und frag nicht warum ich hier weibliche Vornamen gewählt habe – mir fielen spontan nur diese ein 😎
@TomTom:
Na, er hieß zumindest mal nicht Justin. Ich weiß es selbst nicht mehr, war auch eher was englisches – aber Justin passte ganz gut. 😉
Hallo, schöner Blog.
Ich habe mal eine Frage. Ich habe gestern Nacht meinen Rucksack in einem Taxi vergessen. Ich weiß natürlich nicht, welchem Taxiunternehmen das Taxi angehört hat.
Wie gehe ich nun am besten vor? Muss ich warten und hoffen, dass der Rucksack irgendwann beim Fundbüro landet? Oder gibt es eine Möglichkeit z.B. über Taxifunk schneller meiner Sache habahft zu werden?
Wie geht ein Taxifahrer üblicherweise mit Funddsachen um? Ich könnte mir vorstellen, dass für viele die Mühe, die Fundsache zum Fundbüro oder zur Polizei zu bringen zu aufwendig ist und die Sache dann einfach entsorgt wird?
Gruß
Tolentino
@Tolentino:
Im Grunde ist das mit dem Fundamt der richtige Weg – da müssen wir die Sachen am Ende alle hinbringen. Viele melden das allerdings tatsächlich der Zentrale, so dass das der schnellere Weg sein könnte. Weißt Du denn noch, welche Zentrale? Sprich: hast Du das Taxi überhaupt bestellt?
Denn ansonsten gibt es hier in Berlin ja auch noch die Frage, WELCHER Zentrale der Fahrer es gemeldet haben könnte.
Wie wir „üblicherweise“ damit umgehen, ist sicher schwer zu sagen. Das hängt immer von den Kollegen ab. Ein paar machen wahrscheinlich wirklich nur bei der Zentrale Meldung und es gibt auch sicher welche, die gar nichts machen. Das kann ich natürlich nicht ausschließen. Schwarze Schafe, überall, diese Geschichten. Ich bringe die Sachen übrigens auch nicht unbedingt zum Fundamt, melde sie dort aber. Das ist für mich kein Aufwand und es kann trotzdem aufgefunden werden. Allerdings scheinen das viele Kollegen nicht zu wissen – auch weil das Fundamt da ziemlich missverständliche Briefe schickt …
Ich hoffe mal, dass ich Dir irgendwie helfen konnte damit.
Hey, danke für die Antwort.
Bin glücklicherweise an einen sehr netten Folgefahrer geraten, der den Rucksack bei Übernahme des Wagens gefunden hat und intelligenterweise mal reingeguckt hat. Dort war dann eine Rechnung an mich drin und er hat mir den Rucksack netterweise vorbeigebracht.
Ich war so froh und erleichtert, dass ich noch nicht mal an Finderlohn oder oder Fahrtgeld gedacht habe. Tut mir im Nachhinein Leid. Verdient hätte er es.
@Tolentino:
Das klingt doch prima! 🙂